Moppel-Ich
Diät zu halten ist kein Spaß. Dicksein aber auch nicht. Süßigkeiten, Pizzen & Co. sind mächtige Gegner. Doch mit Susanne Fröhlich hat frau endlich die richtige Trainerin, um den Kampf gegen die Pfunde zu gewinnen: Sie...
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Diät zu halten ist kein Spaß. Dicksein aber auch nicht. Süßigkeiten, Pizzen & Co. sind mächtige Gegner. Doch mit Susanne Fröhlich hat frau endlich die richtige Trainerin, um den Kampf gegen die Pfunde zu gewinnen: Sie hat sich selbst erfolgreich von ihrem ''Moppel-Ich'' befreit - wie, das erzählt sie gewohnt frech und witzig.
Diät zu halten ist kein Spaß. Dicksein auch nicht. Der tägliche Kampf mit den Pfunden ist nichts für Feiglinge. Süßigkeiten, Big-Mac und Co sind mächtige Gegner. Wie man sie (wenigstens zeitweise) besiegt, warum dürre Zicken fast schlimmer sind als eine Woche ohne Kohlenhydrate, von Hungeranfällen, Strategien, Tricks der Promis, Sportversuchen, kleinen Niederlagen und großen Erfolgen berichtet Susanne Fröhlich aus Erfahrung am eigenen Leib. Wie gewohnt schonungslos - vor allem mit sich selbst. Trost, Hoffnung und schlankere Perspektiven für alle, die täglich aufs Neue mit ihrem "Moppel-Ich" in den Ring steigen.
Moppel-Ich von SusanneFröhlich
LESEPROBE
Noch ein Diätbuch?
Sie haben schon ein halbes Billy-Regal voll mitDiätstandardwerken, doch Ihre Waage zeigt sich null beeindruckt von diesemArsenal des Speck-Schreckens? Sie besitzen trotzdem noch kiloweise Fettreservenfür Notzeiten an allen erdenklichen Körperteilen, und zwar nicht nur für sich,sondern für die ganze Familie? Vielleicht sogar für den ganzen Stadtteil?Beinahe haben Sie das Gefühl, dass Schlankheitsbücher auf Ihre Figur diegleiche Wirkung haben wie Wärme auf Hefeteig - denn nach jeder neuenAnschaffung ufern Ihre Formen etwas mehr aus, und eigentlich haben Sie sichdeshalb selbst versprochen, niemals und auf gar keinen Fall noch einmal auf soein Buch hereinzufallen. Trotzdem haben sie sich gerade doch noch ein Werk zudiesem Thema gekauft. Meines. Pardon - jetzt natürlich Ihres.
Bravo! Ich hätte garantiert auch zugeschlagen, dennauch ich war immer auf der Suche nach der Wunderrezeptur zum Abspecken, einer Anleitung,die mir hilft, schlank zu werden, ohne mich groß kasteien oder anstrengen zumüssen, nach einem Autor oder einer Autorin, die mich wie der Prinz im Märchenaus dem Jammertal der Moppel entführt - am besten in einem Lieferwagen vollerleckerer Delikatessen. Kurz: Wenn Hoffnung Kalorien verbrennen würde, hättenweder Sie noch ich irgendein Gewichtsproblem. Aber das tut sie nicht, dieHoffnung. Ebenso wenig wie Lesen an den Pfunden zehrt. Das ist vom Schöpferirgendwie nicht gut geplant. Hätte er nicht am siebten Tag sagen können: Okay,heute wird geruht und trotzdem etwas für die Figur getan? Man kann auf dem Sofasitzen, lesen, und der Körper läuft dabei dennoch auf Hochtouren. So wie beimJoggen. 90 Minuten Tatort mit der gleichen Fettverbrennung wie 90 MinutenSkilanglauf. 30 Minuten in aller Stille und Regungslosigkeit auf der Liegeliegen, an die Decke schauen, und dabei passiert im Körper das gleiche, wie beieiner Querfeldein-Mountainbike-Tour durch die Alpen? Nein, an die Erschaffungder zweiten Bundesliga und Dosenbier hat er gedacht, aber nicht an dieEntspannung beim Moppel und deshalb spricht doch einiges dafür, dass Gott einMann ist und deshalb keinerlei Verständnis für Frauen aufbringt, die dreimal amTag essen wollen und dabei trotzdem so aussehen möchten wie Sharon Stone. Undzwar bis etwa zum achtzigsten Geburtstag (danach möchten wir gern so aussehenwie Senta Berger - kaum gealtert und herrlich schön!). Stattdessen gab unsunser Schöpfer ungefähr 10.000 Fettzellen mehr als den Männern, eine fataleNeigung zum Naschen und damit die Fähigkeit, auch dann noch hochschwangerauszusehen, wenn wir längst aus dem gebärfähigen Alter heraus sind.
Das ist ungerecht, aber lässt sich jetzt auch nichtmehr ändern. Und deshalb wollte ich etwas tun und habe mich hingesetzt, diesesBuch zu schreiben. Natürlich nicht, damit meine Kinder regelmäßig warm essenkönnen, sondern weil mich das, was zu diesem Thema auf dem Markt ist, zumgroßen Teil ziemlich nervt, ärgert und frustriert. Aus einem ganz einfachenGrund, der Ihnen sicher auch aus leidvoller Selbsterfahrung bekannt ist: Weiles einfach nicht stimmt, was in der überwiegenden Zahl dieser Bücher behauptetwird: dass eine Diät ein riesiger Spaß ist, nach dem sich ein Moppel ähnlichdie Finger leckt wie nach einem Big Mac. Dass Abspecken eigentlich auf dieListe der größten Menschheitsfreuden gleich nach dem Absetzen von George W.Bush gehört und wir täglich ungefähr zehn Purzelbäume schlagen könnten, wennwir uns wieder die leckersten Dinge des Lebens verkneifen müssen. Nein. Dasalles ist leider gelogen.
Diät zu halten ist grauenvoll, stressig und ungefährso spaßig wie ein Brand im Altersheim. Es ist Verzicht und der war noch nie einSynonym für dufte Stimmung und Ekstase (außer vielleicht beim Papst und anderenFundamental-Christen). Abzuspecken ist lästig, anstrengend und so gar nichtsfür Feiglinge. Denn man ist im ständigen Kampf mit einem äußerst rigorosen undwehrhaften Gegner: mit dem eigenen "Moppel- Ich". Und das besitzt neben vielenanderen fiesen Eigenschaften vor allem die unangenehme Angewohnheit, ständigauf einen einzureden: "Iss doch", ruft es. Oder: "Oh, wie lecker, jetzt ist eseh egal, wen kümmert es schon, die Hose gibts auch größer, willst du anderenzuschauen, wie sie das Tiramisu verputzen, du kannst doch morgen mit der Diätanfangen."
Andauernd verkündet es mehr verführerischeBotschaften als die CDU vor einer Bundestagswahl und ähnlich wie die Partei denWähler schont es uns vor unangenehmen Wahrheiten, wie der, dass das Leben keinZuckerschlecken ist und es Essen ohne Kalorienzufuhr leider nicht gibt (auchwenn das die Superdürren immer behaupten!). Nie sagt das Moppel-Ich: "Lass das,du bist fett genug, weißt du überhaupt, wie viele Kalorien in einem Croissantstecken? Außerdem: Dein Hintern bietet schon jetzt mehr Fläche als dieStartbahn West am Frankfurter Flughafen." Nein, es flüstert einem nur jeneDinge zu, die man gern hören möchte und die dazu führen, dass man mitten in derNacht in der Küche steht und eine halbe Schwarzwälder Kirsch in sichhineinstopft, weil das Moppel-Ich einem zweit Stunden lang versichert hat, dassEssen, bei dem einem keiner zusieht, eigentlich nicht zählt.
An guten Tagen, an denen der Wille eiserner ist, alses die englische Premierministerin Maggie Thatcher je war, an solch raren Tagenkann man die Stimmen, die einen zum Verzehr hochkalorischerNahrungsmittel geradezu ketzerisch auffordern, verdrängen. Doch meistens erhörtman sie so gern, wie alles, was einen vor unangenehmen Wahrheiten bewahrt. Ichweiß das, weil bei mir diese freundlichen Einflüsterer,die Verführer und elenden Schmeichler in Fischer-Chor-Größe und -Lautstärke amWerke sind. Deshalb kann ich auch sagen: Wer abspecken will, muss lernenwegzuhören, dem Moppel-Ich den Mund zu stopfen und zwar regelmäßig. Nicht,indem man sich den letzten Hoffnungsschimmer auf ein Leben jenseits von stillemMineralwasser und Sellerie nimmt, sondern indem man sich statt mit Illusionen,Selbstbetrug und Irrungen mit ein bisschen Realitätssinn füttert. Schließlich:Es geht. Man kann abnehmen, ohne dabei den Verstand oder die Lebenslust zuverlieren - wie ich mit diesem Buch beweisen will. Schließlich gibt es immerwieder Menschen, die es geschafft haben. Ich rede hier nicht von Leuten wieKarl Lagerfeld, der mittlerweile so aussieht, als könne er auch als Zahnstocherarbeiten. Ich rede von ganz normalen Alltagsmoppeln wie mir. Ich habetatsächlich abgespeckt und gemerkt: Hoppla, es geht ja doch. Nicht mühelos odervon selbst, aber es ist möglich.
Liste 1Warum ich keinesfalls sofort eine Diät starten kann
WeilWeihnachten ist (alternativ: Geburtstag, Ostern, Weltspartag oder Tag desBaumes).
Weil es beider angespannten wirtschaftlichen Lage ziemlich unsozial wäre, jetzt auch nochden Lebensmittelkonsum zu reduzieren.
Weil ichkein Kollegenschwein sein will - schließlich wirken Dünne erst in Gesellschaftvon Dicken so richtig schlank.
Weil McDonalds gerade so ein günstiges XXL-Menüanbietet.
Weil esVerschwendung wäre, das Hägen-Daaz-Erdbeereis inmeiner Gefriertruhe unberührt zu lassen.
Weil Ulla Popken sonst traurig ist.
Weil meinLiebster und ich uns gerade das Kamasutra für Dicke gekauft haben.
Weil meineKinder dann vielleicht nicht mehr Mami, sondern Naomi oder Heidi oder Claudiazu mir sagen.
Weil meinMann behauptet, dass er jedes meiner Pfunde liebt.
Weil meineMutter findet, dass mir Pausbacken und Speckringe wunderbar stehen (wie ihrübrigens auch).
Weil meinHoroskop sagt, ich soll mir diesen Monat unbedingt was gönnen.
Weil ichendlich mal wieder meine Schwangerschaftsklamotten tragen kann.
Weil ichmir ja dann eingestehen müsste, es nötig zu haben.
Weil ichnicht weiß, womit ich die Zeiten zwischen den Mahlzeiten füllen soll, wenn ichnichts mehr essen darf.
Problemzonenpost: Briefe an angehörige Körperteile
Liebe Hüftknochen,
seit Jahrenhaben wir uns nicht gesehen. Um genau zu sein, seit etwa 1997. An mir, ihrkleinen scharfkantigen Knochen-Klippen, liegt es nicht. Ihr habt Schuld. Dennihr versteckt euch. Unter Bergen von Speck haltet ihr euch geschickterverborgen als der tasmanische Wolf in den Weiten Australiens, und fast könnteman glauben, dass ihr wie das scheue Tier längst ausgestorben seid. Ein Irrtum.Ich weiß nämlich, dass es euch gibt und ich werde es beweisen, euch wieder zumVorschein locken und der Welt zeigen, dass auch ich mit ein paar fabelhaftenHüftknochen ausgestattet bin. Auch wenn es sicher nie mehr so wird wie in jenemherrlichen Sommer vor 20 Jahren. In Sardinien (damals war Urlaub in Sardiniennoch erschwinglich). Ich lag am Strand. Und ihr habt dafür gesorgt, dass ichmir selbst im Liegen in die Bikinihose gucken konnte. Die Hose lag quasi aufeuch auf. Wie ein Steg auf zwei herrlich grazilen Brückenköpfen. Wow. Nicht, dass die Aussicht dauerhaft aufregend war. Mankennt sich schließlich und außerdem gibt es auf Sardinien auch noch andereSehenswürdigkeiten. Aber dieses Staksige, diese Zartheit, dieses Fohlengleiche,das hatte schon was. Okay, heute müsste ich mir eher Sorgen um meine Gesundheitmachen, würdet ihr mir den gleichen Anblick wie damals präsentieren und michdamit für einen Calista-Flockhart-Ähnlichkeitswettbewerbqualifizieren. Dennoch: Ich will wenigstens sehen, dass es euch gibt.Schließlich gehört ihr doch zu meinen nächsten Angehörigen, und außerdem seidihr zu jung, um euch auf euren Sardinien-Lorbeeren auszuruhen. Und deshalb:Achtung Hüftknochen! Jetzt ist es vorbei mit eurem Backstage-Leben,ich werde euch Pfund für Pfund aus eurem gemütlichen Moppel-Panzer schälen undsomit beweisen, dass ihr nicht nur in meiner Erinnerung existiert.
Liebe Oberarme,
ja, bald werde ich euch wieder an das Licht derÖffentlichkeit lassen. Es besteht Hoffnung, dass euer24-Stunden-Vermummungsgebot aufgehoben wird und ihr wieder einmal frei durchatmenkönnt. Es gibt nur eine klitzekleine Bedingung für die Stofffreiheit. Ihr müsstvorher einen lächerlich winzigen Test bestehen, wirklich eine Lappalie -jedenfalls gemessen an den 30.000 Kakerlaken, die Daniel Küblböcküber sich ergehen lassen musste - und das vor Kameras. Nein, die Aufgabe, dieihr bewältigen müsst, ihr lieben Oberarme, die könntihr ganz allein daheim im Badezimmer angehen , ohne dass RTL oder dieBildzeitung dabei zugucken. Geht ganz einfach. Man stellt sich vor den Spiegel,hebt den Arm und winkt sich selbst im Spiegel zu. Sollte sich dabei zeigen,dass nicht nur die Hand, sondern auch der Oberarm unaufgefordert winkt und zwarauch dann noch, wenn die Hand längst damit aufgehört hat, und bei diesemhässlichen Schwabbeln so eine Zugluft entwickelt, dass man sich dabei die Haarefönen kann, dann ist der Winktest leider nicht bestanden und ihr müsst eureUndercover-Existenz noch eine Weile weiter führen - jedenfalls so lange, bisder Trizeps (ein Muskel) eurem unzulässigen Bewegungsdrangendlich straffe Zügel anlegt. So lange heißt es leider weiterhin: keineärmellosen Tops, keine ärmellosen Kleider. Das habt ihr davon, dass ihr Dingetut, die mit mir nicht abgesprochen sind und die ich auch nicht gutheißen kann.Denn schwabbelige Oberarme sehen so aus, als würde man hauptberuflich alsSeismograph arbeiten, weil sie jede noch so kleine Erschütterung sofort inBewegung umsetzen. Nicht gerade sexy. Außerdem machen sie definitiv alt undwirken ziemlich unsportlich. Nonverbale Botschaften, auf die ich gut verzichtenkann. Also Arme, es geht euch an den Speck. Ich wünsche mir so muskulöse undhübsch geformte Oberarme, wie sie all diese sportlich trainiertenFitnessstudiomädels haben. Genau solche. Jawohl! Winkt noch mal tüchtig undverabschiedet euch von eurem alten, schwabbeligen Ich - bald ist es nämlichvorbei mit den eigenmächtigen Bewegungen. Dafür werdet ihr endlich mal wiederTageslicht sehen und durchatmen dürfen.
© KrügerVerlag
Interviewmit SusanneFröhlich
IhrDiät-Selbsterfahrungsbuch "Moppel-Ich" stieg innerhalb kürzester Zeit in denBestseller-Listen auf Platz eins - zu Recht! Denn so humorvoll und zugleichschonungslos hat noch keine über das lästige Abspecken geschrieben. Weltbild.detraf die Autorin und Moderatorin in ihrem Haus im Taunus einen Tag nachdem sieauf dem Titel des Magazins Stern war.
Wiegefällt Ihnen der aktuelle Stern?
Sehr gut! Dawar ich sehr glücklich. Ich habe mir gleich zwei gekauft. Aber es war schon einulkiges Gefühl: Man denkt nicht sofort: "Das bin ja ich". Man ist so erstaunt,es ist fast ein bisschen irreal.
Die Überschrift des Stern-Artikels war "Das Ex-Moppel".Wie ist das für Sie, als ehemals dickliche Frau bekannt zu werden?
Das machtmir überhaupt nichts. Peinlich sind für mich andere Sachen. Ich könnte ja auchbösartig oder ungezogen gewesen sein. Da bin ich lieber mal rund gewesen. WennLeute auf Teppichböden berühmt werden, werde ich lieber als Ex-Moppel berühmt!
Wiehaben Sie es geschafft, so humorvoll über das Thema "Abnehmen" zu schreiben,das für viele so gar nicht lustig ist?
Es hat michimmer genervt, dass alle Bücher zu dem Thema so ernsthaft sind. Die Sache istja schon Tristesse pur. Abnehmen ist ätzend, es macht überhaupt keinen Spaß!Diese trostlosen Bücher, die so streng mit einem sind, wollte ich nicht. Ichdachte: "Es gibt mehr Moppel als mich, und Moppel sind nicht automatischhumorlos. Wenn man über sich selbst lachen kann, dann ist es ein gutes Buch fürdie Leute." Und so tragisch ist Abnehmen ja auch nicht. Das muss ich auch malsagen. Man hat ja keinen Krebs, sondern einfach ein paar Kilo zuviel.
Ja, weilich finde, das muss man lernen, sich etwas zu entspannen an der Gewichts-Front.Die Gewichts-Hysterie geht allmählich zu weit. Im Fernsehen bin ich umgeben vonFrauen, die Kleidergröße 34 tragen. Das ist auch nicht normal. Das wird aberimmer als normal verkauft, und das geht mir zunehmend auf den Keks. Ichverspreche mit meinem Buch auch nicht, wie viel jeder abnehmen wird, wie es aufanderen Büchern steht. Mein Buch macht einfach bessere Stimmung, weil man weiß,es gibt da draußen noch mehr Menschen, die schwächeln und die nicht dieDisziplin haben, die man angeblich haben muss! In den Medien wird einem immergezeigt, das sind alles heldenhafte tolle Personen, die direkt nach der Geburtihrer Kinder weniger wiegen als zuvor. Und man denkt, ich bin die einzige, diesich gehen lässt, die abends irgendwas in sich reinstopft. Das ist natürlichQuatsch. Da gibt es noch ein paar andere.
HabenSie parallel zur Diät schon an dem Buch geschrieben?
Ja. Ichwollte abnehmen und hab mir gedacht: Das schreib ich mal schön alles auf! Mitder Idee bin ich zum Verlag und habt gesagt, ihr müsst jetzt ein bisschen fixsein, ich will, dass das im Frühjahr erscheint. Da kommt nämlich immer derMoment, in dem man die Wintermäntel weghängt. Im Sommer kann man nicht soleicht noch ein Jäckchen mehr anziehen und da noch einen Schal. Ich war früheroft bei Hitze mit einer langärmligen Jacke dagesessen und die Leute haben michgefragt: "Ist dir denn nicht warm?" - "Nein, nein!" Natürlich war mir bullewarm, aber es sah einfach zu schlimm aus ohne Jacke! Also habe ich mir da einenabgeschwitzt. Grauenvoll, aber ist so!
HatIhnen das geholfen, dass Sie gleichzeitig abgenommen und übers Abnehmengeschrieben haben?
Ja. Wennman das auch mal so runter schreibt, sieht man das noch mal so richtig vorsich. Ich wusste auch, ich muss das Buch dann und dann abgeben, es wäre dochschön, ich wäre dann schon etwas schlanker! Und jetzt kucken natürlich alle mitArgusaugen.
Wie istdas speziell in Ihrem Business, wo das Aussehen für viele ihr Kapital ist?
Mir hat esim Fernsehen nie geschadet dicker zu sein. So dünn, dass ich konkurrierenkönnte mit den ganz Dünnen, werde ich sowieso niemals sein. Dann dürfte ichnämlich gar nichts mehr essen. Da habe ich gar keine Lust zu. Nee, das mussnicht sein!
Gab esAnfeindungen unter den Fernseh-Kollegen?
Ich bin jamit vielen befreundet. Es gab aber schon so lustige Sachen, als ich abgenommenhabe. Frauen, die sehr viel dünner waren als ich, haben gesagt: "Ach Kind, dusiehst schon ganz spitz im Gesicht aus." Ich bin eben einfach spitz im Gesichtund wenn überhaupt, dann sind die spitz im Gesicht! Aber die hatten schon einegewisse Sorge, dass ich in ihre Liga wechseln könnte. Das hat ihnen nichtgefallen. Ich war die lustige Dicke. Punkt. Aber das macht dann gerade Spaßabzunehmen!
Im Buchschreiben Sie, dass Sie einer Maskenbildnerin ganz stolz von IhremAbnehm-Erfolg erzählen wollten und die das so verstanden hat "Gut, dass du dirdas vornimmst"!
Da hatteich schon abgenommen und hatte ein Foto-Shooting. Die sehr dünne Visagistin unddie dünne Fotografin dachten, ich wollte mal abnehmen und fanden das eine echtdufte Idee. Aber daran sieht man, dass Wahrnehmung, was das Gewicht angeht,etwas sehr Individuelles ist. Ich habe mich als durchaus schlank empfunden unddie fanden mich ganz schön mopsig. Aber das ist ja in Ordnung. Das ist derenSichtweise, aber meine Sichtweise zählt natürlich genauso. Ich entscheide, wasfür mich gut ist, und niemand sonst. Mir langt es in Kleidergröße 40 zu passen.38 ist natürlich auch toll.
Sieschreiben auch, die Klamotten waren für Sie der Grund fürs Abnehmen.
Ja, mirging es 90 Prozent um die Klamotten. Ich hatte keine gesundheitlichen Probleme,mir ging es gut. Ich fand mich ein bisschen speckig, aber das fand ich nie soschlimm. Ich bin sehr milde mit mir, immer gewesen. Aber schöne Sachen ingroßen Größen zu finden ist echt schwer. Es gibt nichts. Das war ich echt leid.Ich wollte endlich mal wieder in einen Laden gehen und sagen: "Ich will diesesTeil in dieser Farbe und einfach etwas aussuchen, was mir gefällt und nicht nurdas nehmen, was mir passt." Ich habe immer Schuhe gekauft, weil mir nichtsgepasst hat, einfach aus Verzweiflung. Ich habe hunderte von Schuhen.
Washaben Sie mit den ganzen Klamotten gemacht, die Ihnen jetzt viel zu groß sind?
Allsaussortiert und verschenkt. Weg, weg, weg. Ich weiß nicht, ob man das aufheben soll.Das wäre ja ein Eingeständnis: Es könnte mir wieder passen. Ich habe alles neueingekauft. Sehr schön war das! Eine schöne, schöne Zeit. Herrlich! Ich hatteeinen kleinen Kaufrausch, aber ich hatte ja auch eine gute Ausrede: Mir passtja nichts mehr!
Ist esauch ein gutes Disziplin-Mittel, dass alle um Sie herum von IhremGewichts-Thema wissen und sie beobachten?
Einbisschen Druck ist das natürlich. Ich kann nicht in drei Wochen in eine Sendunggehen und 18 Kilo zugenommen haben. Das würde zu einer gewissen Häme allseitsführen. Andererseits habe ich in dem Buch auch geschrieben, ich kann nichtgarantieren, wie lange ich so bleibe. Ich bin halt verfressen!
MüssenSie sich zusammenreißen, um das Gewicht zu halten?
Ichdiszipliniere mich mal ein bisschen, mal gar nicht und mal ein bisschen mehr.Es ist ganz gut, dass ich jeden Tag laufen gehe, dann kann ich mehr essen. Dasist nicht immer ein Vergnügen, aber sehr nützlich. Wären Sie jetzt nicht hier,würde ich durch den Wald rennen! Nur wegen Ihnen werde ich zunehmen, Weltbildwird an allem Schuld sein. Danke!
MachenSie noch anderen Sport?
Ich binauch Mitglied in einem Fitness-Studio, wahrscheinlich werde ich zumbeliebtesten Mitglied des Jahrzehnts gewählt, weil ich immer bezahle und nichtkomme. Ich renne nur, das ist am einfachsten. Ich laufe einfach hier los. ImWinter, wenn sehr viel Schnee liegt, fahre ich Ski-Langlauf. Wenn es eisig ist,habe ich Spikes für die Schuhe. Und wenn es ganz, ganz schlimm ist und meinMann sagt: "Bitte geh nicht", weil ich auch mal gern hinfalle, dann gehe ichaufs Laufband. Es gibt leider keine Ausrede! Ich denke gar nicht mehr darübernach, ob ich laufen gehe. Ich mache das wie Zähneputzen. Ich habe keine Lustdazu, aber ich habe auch nicht immer Lust mir die Zähne zu putzen. Ich machseinfach. Und wenn es vorbei ist, ist es natürlich super. Dann fühle ich michtoll, so heldenhaft. Deswegen mache ich es meistens vormittags, damit ich eshinter mir habe. Dann habe ich nicht den ganzen Tag dieses "Du musst ja nochlaufen" im Genick.
Wenn dasBuch verfilmt würde und ihnen angeboten, die Hauptrolle zu spielen- würden Siedie 25 Kilo noch mal zu- und abnehmen?
Kommtdarauf an, wer die männliche Hauptrolle wäre! Für gewisse Männer GeorgeClooney zum Beispiel könnte ich mir sehr gut als Filmpartner vorstellen! Dafürwürde ich auch noch mal zunehmen, das wäre herrlich. Dann würde ich ja aucheinen persönlichen Trainer und einen Ernährungsberater bekommen und ständigkleine Häppchen geschnitten!
Die Fragen stellten SimoneHilgers-Bach und Nicole Brunner / lorenzspringer medien
- Autor: Susanne Fröhlich
- 2005, 3. Aufl., 272 Seiten, Maße: 12,5 x 20,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596163390
- ISBN-13: 9783596163397
- Erscheinungsdatum: 01.10.2005
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