Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter
Auf der Jagd findet der 15-jährige Eragon einen wunderschönen Edelstein. In der Nacht entschlüpft dem Stein ein Drachenjunges und beschert dem Jungen ein Vermächtnis, das älter als die Welt ist. Eragon wird in einen grausamen...
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Auf der Jagd findet der 15-jährige Eragon einen wunderschönen Edelstein. In der Nacht entschlüpft dem Stein ein Drachenjunges und beschert dem Jungen ein Vermächtnis, das älter als die Welt ist. Eragon wird in einen grausamen Kampf gegen das Böse verwickelt. An seiner Seite: die treue Drachen-Gefährtin Saphira.
Spannendes Lese-Abenteuer für Fantasy-Fans.
Ab 12 Jahren!
"Ein Fantasy-Thriller von höchst ungewöhnlichem Format..."
Spiegel Special
Eragons Gedanken überschlugen sich. Er rannte, soschnell er konnte, und blieb nicht einmal stehen, als er nur noch keuchend nachLuft schnappen konnte. Während er die verschneite Straße entlanglief, versuchteer, mit seinem Geist Saphira zu erreichen, aber sie war zu weit entfernt. Erüberlegte, was er Garrow sagen sollte. Jetzt bliebihm nichts anderes mehr übrig; er müsste ihm von dem Drachen erzählen.
Als er dasHaus erreichte, war er völlig außer Atem, und sein Herz raste. Garrow stand gerade mit den Pferden vor der Scheune. Eragon zögerte. Soll ich jetzt gleich mit ihm reden? Erwird mir nicht glauben, solange er Saphira nicht mit eigenen Augen sieht - esist wohl besser, wenn ich sie zuerst hole. Er rannte um den Hof herum und inden Wald. Saphira!, rief er im Geiste.
Ich komme,war die schwache Antwort. Er wartete ungeduldig, doch es dauerte nicht lange,bis über der Lichtung das Geräusch ihrer Flügelschläge ertönte. Sie landeteinmitten einer aufwirbelnden Schneewolke. Was ist passiert?, wollte sie wissen.
Er legteihr die Hand auf die Schulter, schloss die Augen und zwang sich zur Ruhe, dannschilderte er ihr rasch die Geschehnisse. Als er die beiden Fremden erwähnte,schrak Saphira zusammen. Sie bäumte sich auf und stieß ein ohrenbetäubendesGebrüll aus, dann ließ sie ihren Schwanz über seinen Kopf hinwegsausen. Ersprang überrascht zurück und duckte sich, als der Schwanz in einen Schneehügelschlug. Panik und wilder Blutdurst lagen in der Geste. Feuer! Feinde! Tod!Mörder!
Was istlos? Er legte seine ganze Kraft in diese Worte, aber eine eiserne Mauer umihren Geist schirmte ihre Gedanken ab. Sie brüllte erneut auf und hieb dieKlauen in die Erde, sodass der gefrorene Boden aufriss. Sei still!, warnte er. Garrow kann dich hören!
Schwüregebrochen, Seelen getötet, Eier zerschlagen! Überall Blut. Mörder! Angstvollwehrte er Saphiras überkochende Wut ab und
Eragon brüllte vor Schreck, als der Boden unter ihm wich undsie sich über die Bäume erhoben. Tosende Luftwirbel schüttelten ihn durch undpressten den Atem aus seinen Lungen. Saphira ignorierte sein Entsetzen und flogin einer scharfen Linkskurve auf den Buckel zu. Unter ihnen erhaschte er einen Blickauf den Hof und den Anora. Sein Magen rebellierte. Erumklammerte Saphiras Hals, konzentrierte sich auf die Schuppen vor seiner Naseund versuchte, die aufsteigende Übelkeit zu unterdrücken, während sie immerhöher in den Himmel emporstieg. Als sie sich schließlich waagerecht legte, fander den Mut, sich umzuschauen.
Die Luftwar so eisig, dass sich Reif auf seinen Wimpern bildete. Sie hatten die Bergeschneller erreicht, als er für möglich gehalten hätte. Aus der Luft sahen dieGipfel aus wie gigantische, rasiermesserscharfe Reißzähne, die nur daraufwarteten, sie aufzuschlitzen. Plötzlich trudelte Saphira und Eragon rutschte zur Seite. Er leckte sich über die Lippen,schmeckte Galle und vergrub sein Gesicht wieder an ihrem Hals.
Wir müssenzurück, flehte er sie an. Die Fremden sind auf dem Weg zum Hof. Wir müssen Garrow warnen. Kehr um! Sie gab keine Antwort. Er drang inihren Geist vor, stieß aber auf eine undurchdringliche Mauer aus Angst undZorn. Fest entschlossen, sie zur Umkehr zu bewegen, rannte er verbissen gegenihren geistigen Schutzwall an. Er drückte an den schwächeren Stellen,unterwanderte die stärkeren und kämpfte darum, sich Gehör zu verschaffen, aberes war vergebens.
Bald warensie von Bergen umgeben, die gewaltige weiße Wände bildeten, durchbrochen vonschroffen Granitklippen. Die blauen Gletscher zwischen den Gipfeln sahen auswie gefrorene Flüsse. Lange Täler und Schluchten öffneten sich unter ihnen. Erhörte das aufgeregte Kreischen von Vögeln, als diese Saphira erblickten. Aneinem Steilhang sah er eine Herde wolliger Bergziegen von einem Felsvorsprungzum nächsten springen.
Eragon wurde von den wirbelnden Windstößen, die SaphirasFlügelschläge erzeugten, durchgeschüttelt, und immer wenn sie ihren Halsbewegte, kippte er von einer Seite auf die andere. Sie schien unermüdlich zusein. Er hatte schon Angst, dass sie die ganze Nacht weiterfliegen würde, aberals das Tageslicht zu schwinden begann, legte sie sich endlich in einen flachenSinkflug.
Er schautevoraus und sah, dass sie auf eine kleine Lichtung zuhielten. Saphira kreistetiefer und ging hinter den Baumwipfeln zur Erde nieder. Sie bremste ab, als derBoden näher kam, fing die Luft mit ihren Flügeln auf und landete auf denHinterbeinen. Ein Ruck ging durch ihre gewaltigen Muskeln, als sie die Wuchtder Landung auffingen. Sie fiel auf die Vorderbeine und machte einenAusfallschritt, um das Gleichgewicht zu halten. Eragonrutschte von ihr herunter, ohne zu warten, bis sie die Flügel angelegt hatte.
Als erunten aufkam, knickten seine Knie ein, und er fiel kopfüber in den Schnee. Erstöhnte auf, als ein brennender Schmerz in seine Beine schoss und ihm dieTränen in die Augen trieb. Seine vom langen Anspannen verkrampften Gliederzitterten wie Espenlaub. Schlotternd rollte er sich auf den Rücken und strecktesich, so gut es ging. Dann zwang er sich, nach unten zu schauen. An denInnenseiten seiner Oberschenkel verdunkelten zwei große Flecken seine Wollhose.Er berührte den Stoff. Er war feucht. Erschrocken zog er die Hose ein Stück herunterund schnitt eine Grimasse. Die Innenseiten seiner Beine waren aufgescheuert undblutig. Die Haut war verschwunden, abgerieben von Saphiras harten Schuppen.Vorsichtig betastete er die Abschürfungen und zuckte vor Schmerz zusammen. DieKälte schnitt ihm ins Fleisch, als er die Hose wieder hochzog, und er schrieauf, als der Stoff die empfindlichen Wunden streifte. Er versuchte aufzustehen,aber seine Beine trugen ihn nicht mehr.
Derfortschreitende Abend verdunkelte die Umgebung. Die schattenhaften Berge warenihm nicht vertraut. Ich bin im Buckel, ich weiß nicht, wo, mitten im tiefstenWinter, mit einem verrückten Drachen, ich kann nicht laufen und also auchkeinen Unterschlupf finden. Bald ist es Nacht. Ich kann erst morgen wieder nachHause. Und die einzige Möglichkeit zurückzukommen, ist, wieder zu fliegen. Dashalte ich nicht noch einmal aus! Er atmete tief durch. Ach, ich wünschte,Saphira könnte schon Feuer speien. Er wandte den Kopf und sah sie neben sichauf dem Boden kauern. Er legte ihr eine Hand auf die Seite und merkte, dassSaphira zitterte. Die Mauer um ihren Geist war verschwunden. Jetzt spürte erganz deutlich ihre Angst. Er schmiegte sich an sie und beruhigte sie allmählichmit sanften Bildern. Warum ängstigen dich diese Fremden so sehr?
Mörder,fauchte sie. Garrow ist in Gefahr und du verschleppstmich einfach! Bist du nicht imstande, mich zu beschützen? Sie ließ ein tiefesKnurren hören und klappte das Maul zu. Ah, aber wenn du doch glaubst, dass dudazu in der Lage bist, warum fliehst du dann?
Der Todist ein Gift. Er stützte sich auf einen Ellbogen und verdrängte seineNiedergeschlagenheit. Saphira, schau mal, wo wir sind! Die Sonne istuntergegangen, die Schuppen auf deinem Rücken haben mir die Haut vom Fleischgerissen, einfach so, wie ich einem Kaninchen das Fell abziehen würde. War dasdeine Absicht?
Nein.Warum hast du es dann getan?, wollte er wissen. Durch die Verbindung mitSaphira spürte er, dass sie zwar seine Schmerzen, aber nicht ihr Handelnbedauerte. Sie schaute weg und wollte seine Frage nicht beantworten. Dieeisigen Temperaturen betäubten seine Beine. Obwohl die Kälte die Schmerzenlinderte, wusste er, dass er sich in keinem guten Zustand befand. Er versuchte,Saphira seine Misere klar zu machen. Ich werde erfrieren, wenn du mir keinenUnterschlupf baust, in dem ich mich wärmen kann. Selbst ein Haufen ausTannennadeln und Ästen würde reichen.
Sie schienerleichtert, dass er sie nicht länger tadelte. Das ist nicht nötig. Ich werdemich an dich kuscheln und mit meinen Flügeln zudecken - das Feuer in mir wirddie Kälte fern halten.
Eragon ließ den Kopf auf den Boden zurücksinken. Gut, aberschaufle zuerst den Schnee vom Boden. Dann ist es gemütlicher. Als Antwortzerschlug Saphira mit ihrem Schwanz einen Schneehügel und machte ihn mit einemeinzigen kräftigen Hieb dem Erdboden gleich. Sie wischte noch einmal über dieStelle, um die letzten Reste des gehärteten Schnees zu entfernen. Eragon schaute missmutig zu dem freigelegten Fleck hinüber.Ich kann nicht allein dorthin laufen. Du musst mir helfen. Ihr Kopf, so großwie sein Oberkörper, schwenkte über ihn. Er starrte in ihre großensaphirfarbenen Augen und umfasste einen ihrer elfenbeinartigen Zacken. Sie hobden Kopf und zog ihn langsam zu der frei geräumten Stelle. Sachte, sachte. Ersah Sterne, als er gegen einen Felsbrocken stieß, hielt sich aber an ihr fest.Als er schließlich losließ, legte Saphira sich auf die Seite und bot ihm ihrenwarmen Bauch dar. Er schmiegte sich an die glatten Schuppen ihrer Unterseite.Ihr rechter Flügel faltete sich über ihm auf und schloss ihn in völligerDunkelheit ein, wie ein lebendiges Zelt. Fast augenblicklich begann die Kältezu weichen.
Er zog dieArme ins Innere seines Wamses und band sich die leeren Ärmel um den Hals. Erstjetzt merkte er, wie hungrig er war. Aber das lenkte ihn nicht von seinergrößten Sorge ab. Konnte er noch vor den Fremden den Hof erreichen? Und wennnicht, was würde dann geschehen? Selbst wenn ich mich noch einmal überwinde,Saphira zu reiten, werden wir frühestens am Nachmittag zurück sein. Dann sinddie Kerle längst dort gewesen. Er schloss die Augen und spürte, wie eineeinzelne Träne über sein Gesicht kullerte. Was habe ich bloß angerichtet?
© Random House
Übersetzung:Joannis Stefanidis
Interview mitChristopher Paolini
Siehaben schon mit 15 Jahren angefangen, "Eragon" zuschreiben. Das heißt also, dass Sie, während Gleichaltrige Fußball spielengegangen sind, ziemlich viel Zeit am Schreibtisch verbracht haben. Was habenIhre Freunde und Ihre Eltern davon gehalten? Wie haben sie reagiert?
Da ich meinganzes Leben lang zu Hause unterrichtet wurde, hatte ich außer meiner Schwesternie Schulkameraden. Als ich mit der Arbeit an "Eragon"begann, waren meine Freunde ziemlich überrascht und auch ein wenig skeptisch.Meine Familie aber hat mich immer unterstützt. Wir alle glauben daran, dass eswichtig ist, das zu tun, was man liebt. Egal, was es ist. Ohne die Hilfe meinerFamilie wäre es niemals möglich gewesen, "Eragon" zuveröffentlichen.
DieLeser Ihres Buches müssen sich über 50 Namen von Orten, Personen, Pferden,Drachen und anderen Fantasiegeschöpfen sowie dazu noch magische Worte merken.Können Sie uns ein bisschen darüber erzählen, wie es dazu kam, dass Sie dieseganz eigene Welt erschaffen haben?
Eine Welt zu erschaffen, ist leicht - du musst dir nurFragen stellen! Frag dich selbst, woher die imaginären Personen mit ihrenBräuchen und Traditionen kommen, was ihnen wichtig ist und was nicht, wie sieihr Leben gestalten. Dazu kommen all die unzähligen Details, die dafür sorgen,dass ein Land real wirkt. Ich habe mich dabei von vielen verschiedenen Dingeninspirieren lassen. Die wichtigsten Quellen, aus denen ich geschöpft habe,waren skandinavische, germanische und isländische Epen und Sagen und auch dieunglaubliche Landschaft hier in Montana.
BehandelnSie die Leute anders, seitdem Sie ein berühmter Autor geworden sind? Wie fühltesich das an, mit 18 Jahren plötzlich weltweit bekannt zu sein?
Ja, die Leute behandeln mich anders.Sie tendieren dazu, mir besser zuzuhören, wenn ich spreche. Sie messen meinenAussagen eine größere Bedeutung bei als vorher. Da ich aber in einer ziemlichabgeschiedenen Gegend wohne, muss ich mich dem nicht täglich aussetzen. Zu Hausehat sich mein Leben nicht verändert.
"Eragon" ist der erste Teil einer Trilogie. Wann können IhreFans mit den nächsten beiden Teilen rechnen? Wie lange haben Sie insgesamtgebraucht, um den ersten Teil zu vollenden?
In den USA wird "Eldest",das zweite Buch der "Inheritance Trilogy",voraussichtlich im Herbst 2005 veröffentlicht. Sobald ich die Arbeit daranbeendet habe, werde ich mit dem dritten Buch beginnen. Ich habe ein Jahr fürden ersten Entwurf von "Eragon" gebraucht, einweiteres Jahr für den zweiten und ein drittes Jahr, um das Manuskript zuüberarbeiten und in eine druckfertige Form zu bringen. Das Faszinierendstedaran war, zu sehen, wie eine Geschichte, die ich erträumt und geplant hatte,Seite für Seite zum Leben erwachte und letztendlich als Buch veröffentlichtwurde. Nichts lässt sich mit diesem Gefühl vergleichen!
GlaubenSie, im Schreiben so etwas wie eine Bestimmung gefunden zu haben? Oder könntenSie sich für Ihre Zukunft auch eine andere Tätigkeit vorstellen, die Sieerfüllt?
Meine Bestimmung ist es, Geschichtenzu erzählen, egal durch welches Medium. Ich liebe es zu schreiben und habe aufjeden Fall die Absicht, das für den Rest meines Lebens zu tun. Wenn ich mireine andere berufliche Laufbahn vorstellen könnte, dann die eines Künstlers, daich auch sehr gerne zeichne und male.
Die Fragen stellte Babett Haugk, literaturtest.de.
- Autor: Christopher Paolini
- Altersempfehlung: 12 - 15 Jahre
- 2006, 11, 733 Seiten, Maße: 12,5 x 18,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Joannis Stefanidis
- Verlag: cbt
- ISBN-10: 3570303330
- ISBN-13: 9783570303337
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