Blood / Alex Cross Bd.12
Trotz all seiner Erfolge hat Profiler Alex Cross nie vergessen, dass der Heckenschütze, der vor Jahren seine Frau Maria tötete, niemals gefasst wurde. Jetzt treibt ein Serienvergewaltiger sein Unwesen in Washington, D.C. Und seine Fährte...
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Trotz all seiner Erfolge hat Profiler Alex Cross nie vergessen, dass der Heckenschütze, der vor Jahren seine Frau Maria tötete, niemals gefasst wurde. Jetzt treibt ein Serienvergewaltiger sein Unwesen in Washington, D.C. Und seine Fährte führt direkt zu Marias Tod. Rücksichtslos und vor Wut fast wahnsinnig, setzt sich Cross auf die Spur des Mannes. Noch nie war es Cross so wichtig, Erfolg zu haben - und wenn er dafür durch die Hölle geht! Denn diesmal zielt der Mörder mitten in sein Herz.
Scharf wie ein Skalpell! - Der neue spektakuläre Fall für den genialen Kriminalpsychologen Alex Cross.
Trotz all seiner Erfolge hat Profiler Alex Cross nie vergessen, dass der Heckenschütze, der vor Jahren seine Frau Maria tötete, niemals gefasst wurde. Jetzt treibt ein Serienvergewaltiger sein Unwesen in Washington, D.C. Und seine Fährte führt direkt zu Marias Tod. Rücksichtslos und vor Wut fast wahnsinnig, setzt sich Cross auf die Spur des Mannes. Noch nie war es Cross so wichtig, Erfolg zu haben - und wenn er dafür durch die Hölle geht! Denn diesmal zielt der Mörder mitten in sein Herz ...
Bloodvon James Patterson
LESEPROBE
Erster Teil
Niemandwird dich je so lieben wie ich - 1993
1»Ich binschwanger, Alex.«
Ich sehediesen Abend in allen Einzelheiten vor mir. Immer noch, nach so langer Zeit,nach so vielen Jahren, nach allem, was geschehen ist, nach all diesenschrecklichen Mördern, den aufgeklärten und manchmal auch nicht aufgeklärtenMorden.
Ich standin dem abgedunkelten Schlafzimmer, die Arme von hinten sanft um die Hüftenmeiner Frau Maria geschlungen, das Kinn auf ihrer Schulter liegend. Damals warich einunddreißig, und ich war so glücklich wie nie zuvor in meinem gesamtenLeben.
Nichts warauch nur annähernd dem vergleichbar, was wir gemeinsam hatten: Maria, Damon, Jannie und ich. Das war im Herbst 1993, heute kommt es mirvor, als sei es eine Million Jahre her.
Es waraußerdem zwei Uhr nachts, und unser Baby Jannie hatteeinen fürchterlichen Kruppanfall. Die arme Kleine war fast die ganze Nachtschon wach, wie so oft in den vergangenen Nächten, wie so oft während ihresnoch jungen Lebens. Maria wiegte Jannie sanft in denArmen und summte dazu »You Are So Beautiful«,ich hatte meine Arme um Maria geschlungen und wiegte sie.
Ich war alsErster aufgestanden, aber es war mir nicht gelungen, Janniewieder in den Schlaf zu wiegen. Nach vielleicht einer Stunde war Mariadazugekommen und hatte mir das Baby abgenommen. Wir mussten beide am nächstenMorgen arbeiten. Ich saß gerade an einem Mordfall.
»Du bistschwanger?«, nuschelte ich, den Mund an MariasSchulter gelegt.
»Kein guterZeitpunkt, hmm, Alex? Siehst du noch mehrKruppanfälle auf dich zukommen? Schnuller? Noch mehr volle Windeln? Nächte wiediese?«
»Das hiermacht mir wirklich nicht gerade Spaß. So spät - oder so früh, keine Ahnung -noch auf zu sein. Aber ich finde unser Leben wundervoll, Maria. Und ich findees wundervoll, dass wir noch ein Baby bekommen.«
Ich hieltMaria fest und schaltete das Spieluhr-Mobile ein, das über JanellesStubenwagen hing. Wir wiegten uns zu den Klängen von »Someoneto Watch Over Me« auf der Stelle hin und her.
Dannschenkte sie mir dieses wunderschöne, teils schüchterne, teils naive Lächeln,in das ich mich vielleicht schon am Abend unserer ersten Begegnung verliebthatte. Das war in der Notaufnahme des St. Anthony Hospital gewesen. Maria hatteein jugendliches Bandenmitglied mitgebracht, einen ihrer Klienten, der beieiner Schießerei verletzt worden war. Sie war eine engagierte Sozialarbeiterinund wollte ihn beschützen - vor allem deshalb, weil ich ein gefürchteter Detective bei der Mordkommission war und sie der Polizeinicht gerade großes Vertrauen entgegenbrachte. Aber das tat ich ja auch nicht.
Ichumfasste Maria noch ein bisschen fester. »Ich bin glücklich. Das weißt du. Ichbin froh, dass du schwanger bist. Komm, lass uns feiern. Ich besorge uns einbisschen Sekt.« »Die Papa-Rolle gefällt dir, stimmts?«
»Stimmt.Weiß auch nicht genau, wieso, aber sie gefällt mir.«
»SchreiendeBabys mitten in der Nacht gefallen dir also?«
»Das gehtvorbei. Hab ich nicht Recht, Janelle? Junges Fräulein, ich rede mit dir.«
Mariawandte ihren Blick von dem kreischenden Baby ab und drückte mir einen süßenKuss auf die Lippen. Sie hatte einen weichen Mund, immer einladend, immer sexy.Ich war verrückt nach ihren Küssen - jederzeit, überall.
Schließlichwand sie sich aus meinen Armen. »Leg dich wieder ins Bett, Alex. Wir müssen janicht beide auf sein. Schlaf ein bisschen für mich mit.« Erst jetzt fiel mirhier im Kinderzimmer etwas auf, und ich musste lachen.
»Worüberlachst du denn?« Maria lächelte.
Ich zeigtees ihr. Drei Äpfel, jeder war einmal von einem Kindergebiss angebissen worden.Sie lagen nun auf den Schößen von drei Plüschtieren, genauer gesagt von dreiDinosauriern in unterschiedlichen Farben. Das hatte der kleine Damon alsogespielt. Unser kleiner Junge hatte eine Weile bei seiner Schwester Jannie gesessen.
Als ich beider Tür angelangt war, zeigte Maria mir noch einmal ihr naives Lächeln. Undzwinkerte mir zu. Sie flüsterte mir zu, und die Worte werde ich niemalsvergessen: »Ich liebe dich, Alex. Niemand wird dich je so lieben wie ich.«
2 SechzigKilometer nördlich von Washington D.C., in Baltimore, ignorierten zweigroßspurige, langhaarige Profikiller Mitte bis Ende zwanzig das Schild mit der AufschriftNur für Mitglieder und betraten selbstgefällig den St. Francis Social Club in der South High Street, nicht weit vom Hafenentfernt. Beide Männer waren schwer bewaffnet und grinsten wie ein Paar Stand-Up-Comedians.
An diesemAbend befanden sich siebenundzwanzig Capos undSoldaten im Club. Sie spielten Karten, tranken Grappaund Espresso und sahen im Fernsehen die Bullets gegendie Knicks verlieren. Schlagartig wurde es still im Raum, und die Spannungstieg.
Niemandkommt so einfach in den Club von St. Francis of Assisi, schon gar nicht ohneEinladung und bewaffnet.
Einer derEindringlinge, ein Mann namens Michael Sullivan, bedachte die Anwesenden vonder Tür her mit einem gelassenen Salut. Komische Geschichte, dachte Sullivan.Wie diese gnadenlosen, harten Jungs hier auf einem Haufen hocken und über dasLeben sinnieren. Sein Partner, Jimmy »Hats« Galati, ließ seine Blicke unter dem Rand einesmitgenommenen schwarzen Filzhutes - so ähnlich wie der von Squiggyin der Sitcom Laverne &Shirley - hervor durch den Raum gleiten. Der Club wirkte ziemlich konventionell- normale Stühle, Kartentische, behelfsmäßige Bar, verwanzte Holztäfelung.
»Kein Empfangskommitee? Keine Blaskapelle?«,fragte Sullivan, der Konfrontationen in jeder Form liebte, verbale genau so wiekörperliche. Er und Jimmy Hats gegen alle anderen, sowar es immer gewesen, schon seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr, als sie ausihrem Zuhause in Brooklyn geflüchtet waren.
»Wer, zumTeufel, seid ihr?«, wollte ein einfacher Soldatwissen, während er sich von einem der wackeligen Kartentische erhob. Er warknapp einen Meter neunzig groß, besaß kohlrabenschwarze Haare und mochte an diehundert Kilogramm wiegen. Offensichtlich stemmte er regelmäßig Hanteln.
»Das da istder Schlachter von Sligo. Schon mal was von ihmgehört?«, fragte Jimmy Hats.»Wir kommen aus New York. Schon mal was von New York gehört?«
3 Dergeschniegelte Mafia-Soldat zeigte keine Reaktion, aber ein älterer Mann ineinem schwarzen Anzug mit bis an den Kragen zugeknöpftem weißen Hemd hob dieHand, als wäre er der Papst, und sagte langsam, mit starkem Akzent und jedesWort einzeln betonend: »Wem verdanken wir diese Ehre? Natürlich haben wir schonvom Schlachter gehört. Warum seid ihr hierher nach Baltimore gekommen? Waskönnen wir für euch tun?«
»Wir sindnur auf der Durchreise«, wandte sich Michael Sullivan an den alten Mann.»Müssen in D.C. einen kleinen Job für Mr Maggione erledigen. Haben die Herren vielleicht schoneinmal von Mr Maggionegehört?«
Überall imRaum wurde genickt. Der Tonfall der ganzen Unterredung legte nahe, dass es sichum ernsthafte Angelegenheiten handelte. John Maggionewar das Oberhaupt der New Yorker Familie, die weite Teile der Ostküste bishinunter nach Atlanta beherrschte.
Jeder imRaum wusste, wer John Maggione war, und auch, dass essich bei dem Schlachter um seinen skrupellosesten Auftragskiller handelte.Angeblich traktierte er seine Opfer mit Schlachtermessern, Skalpellen undHämmern. Ein Journalist der Newsday hatte einenseiner Morde mit den folgenden Worten geschildert: »Kein menschliches Wesenkönnte so etwas anrichten.« Der Schlachter war inMafiakreisen genauso gefürchtet wie bei der Polizei. Daher waren die Anwesendenauch verwundert darüber, dass der Killer so jung war und mit seinen langen,blonden Haaren und den auffallend blauen Augen eher wie ein Filmstar aussah.
»Wo bleibtdann der Respekt? Ich bekomme das Wort zwar oft zu hören, aber hier in diesemClub ist nichts davon zu spüren«, sagte Jimmy »Hats«,dem, genau wie dem Schlachter selbst, der Ruf vorauseilte, regelmäßig Hände undFüße zu amputieren.
Der Soldat,der vorhin aufgestanden war, griff plötzlich und ohne Vorwarnung an, der Armdes Schlachters schoss pfeilschnell nach vorne. Er schnitt dem Mann erst dieNasenspitze und dann eines seiner Ohrläppchen ab. Der Soldat griff sich mitbeiden Händen an die verwundeten Stellen und wich so schnell zurück, dass erdas Gleichgewicht verlor und krachend auf dem Holzfußboden aufschlug.
DerSchlachter war schnell und offensichtlich tatsächlich so geschickt im Umgangmit dem Messer, wie alle behaupteten. Er war wie einer der Totschläger damalsaus Sizilien, und genau so hatte er auch das Spiel mit dem Messer gelernt: voneinem der alten Soldaten in Brooklyn. Das Amputieren und das Knochenzermalmenhatte er sich wie selbstverständlich angeeignet. Für ihn war das so etwas wiesein Markenzeichen, Symbol seiner Skrupellosigkeit. ()
© Blanvalet Verlag
Übersetzung:Leo Strohm
James Patterson, geboren 1949, war zunächst erfolgreicher Kreativdirektor einer der größten amerikanischen Werbeagenturen, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Inzwischen ist er mit seinen Psychothrillern, vor allem der Reihe »Club der Ermittlerinnen« und der Serie um den Polizeipsychologen Alex Cross, zu einem der international erfolgreichsten Bestsellerautoren geworden. Mit »Tagebuch für Nikolas« hat James Patterson bewiesen, dass er auch ein Autor großer Liebesromane ist. James Patterson lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Palm Beach und Westchester, N.Y.
- Autor: James Patterson
- 2008, Deutsche Erstausgabe, 384 Seiten, Maße: 12,3 x 18,1 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Strohm, Leo
- Übersetzer: Leo Strohm
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442368553
- ISBN-13: 9783442368556
- Erscheinungsdatum: 15.02.2008
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