Glennkill / Schaf-Thriller Bd.1
Die Herde von George Glenn ist entsetzt: Ihr Schäfer liegt eines Morgens leblos im irischen Gras - ermordet! Wer kann den alten Mann umgebracht haben. Und warum? Miss Maple, das klügste Schaf der Herde, nimmt sich des Falles an. Zum Glück hat George...
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Die Herde von George Glenn ist entsetzt: Ihr Schäfer liegt eines Morgens leblos im irischen Gras - ermordet! Wer kann den alten Mann umgebracht haben. Und warum? Miss Maple, das klügste Schaf der Herde, nimmt sich des Falles an. Zum Glück hat George seinen Schafen oft aus Krimis vorgelesen.
Trotz einiger Missverständnisse verfolgen die Schafe unerbittlich jede Spur. Zwischen Weide und Dorfkirche, Steilklippen und Schäferwagen warten ungeahnte Abenteuer auf Miss Maple und ihre Gefährten.
Leblos liegt der Schäfer George Glenn im irischen Gras, ein Spaten ragt aus seiner Brust. Seine Schafe sind entsetzt: Wer kann den alten Schäfer umgebracht haben? Und warum? Miss Maple, das klügste Schaf der Herde, beginnt sich für den Fall zu interessieren. Glücklicherweise hat George seinen Schafen vorgelesen, und so trifft sie das kriminalistische Problem nicht ganz unvorbereitet. Unerbittlich folgen sie der Spur des Täters und kommen den Geheimnissen der Menschenwelt dabei nach und nach auf die Schliche - bis es ihnen schließlich gelingt, Licht ins Dunkel zu bringen und den rätselhaften Tod ihres Schäfers aufzuklären.
Leblos liegt der Schäfer George Glenn im irischen Gras, ein Spaten ragt aus seiner Brust. Seine Schafe sind entsetzt: Wer kann den alten Schäfer umgebracht haben? Und warum? Miss Maple, das klügste Schaf der Herde, beginnt sich für den Fall zu interessieren. Glücklicherweise hat George seinen Schafen vorgelesen, und so trifft sie das kriminalistische Problem nicht ganz unvorbereitet. Unerbittlich folgen sie der Spur des Täters und kommen den Geheimnissen der Menschenwelt dabei nach und nach auf die Schliche - bis es ihnen schließlich gelingt, Licht ins Dunkel zu bringen und den rätselhaften Tod ihres Schäfers aufzuklären.
"Der Buchhandel wird sich auf haarige Zeiten gefasst machen müssen, denn nach Schätzings 'Schwarm' kommt jetzt eine irische Schafsherde!" - Die Welt
"Tierisch spannend!" - Der Spiegel
"Mit subtilem Humor verwickelt die Autorin uns so sehr in die Metaphysik der Schafe, dass wir irgendwann nur noch lächelnd blöken und grasen möchten!" - Tobias Gohlis/Die Zeit
Glennkill von Leonie Swann
LESEPROBE
Gestern warer noch gesund«, sagte Maude. Ihre Ohren zuckten
nervös.
»Das sagtgar nichts«, entgegnete Sir Ritchfield, der älteste
Widder derHerde, »er ist ja nicht an einer Krankheit gestorben.
Spatensind keine Krankheit.«
DerSchäfer lag neben dem Heuschuppen unweit des Feldweges
im grünenirischen Gras und rührte sich nicht. Eine einzelne
Krähehatte sich auf seinem wollenen Norwegerpullover
niedergelassenund äugte mit professionellem Interesse in sein
Innenleben.Neben ihm saß ein sehr zufriedenes Kaninchen.
Etwasentfernter, nahe der Steilküste, tagte die Konferenz der
Schafe.
Sie hattenRuhe bewahrt, als sie ihren Schäfer an diesem Morgen
soungewohnt kalt und leblos vorgefunden hatten, und sie
waren sehrstolz darauf. Natürlich hatte es im ersten Schrecken
ein paarunüberlegte Rufe gegeben:»Wer bringt uns jetzt Heu?«
etwa, oder»Ein Wolf! Ein Wolf!« Aber Miss Maple hatte schnell
dafürgesorgt, dass keine Panik ausbrach. Sie erklärte, dass mitten
im Sommerauf der grünsten und fettesten Weide Irlands sowieso
nurDummköpfe Heu fressen würden und dass selbst die raffiniertesten
Wölfeihren Opfern keinen Spaten durch den Leib
jagten.Und ein solches Gerät ragte ganz zweifellos aus den morgenfeuchten
Innereiendes Schäfers.
Miss Maplewar das klügste Schaf von ganz Glennkill. Manche
behauptetensogar, sie sei das klügste Schaf der Welt. Doch
niemandkonnte das nachweisen. Es gab zwar einen jährlichen
Smartest-Sheep-of-Glennkill-Contest,doch Maples außerordentliche
Intelligenzerwies sich gerade darin, dass sie an solchen
Wettbewerbennicht teilnahm. Der Gewinner verbrachte nach
seinerKrönung mit einem Kranz aus Klee (den er anschließend
fressendurfte) mehrere Tage auf einer Tournee durch die
Pubs derangrenzenden Orte. Dort musste er immer wieder das
Kunststückaufführen, das ihm irrtümlich seinen Titel eingebracht
hatte,blinzelte in den Tabaksqualm, bis ihm die Augen
tränten,und wurde von den Menschen so lange mit Guinness
abgefüllt,bis er nicht mehr richtig stehen konnte. Außerdem
machte ihnvon da an sein Schäfer für jeden Schabernack verantwortlich,
der aufder Weide geschah: Der Schlauste war immer
derHauptverdächtige.
GeorgeGlenn würde nie wieder ein Schaf für etwas verantwortlich
machen. Erlag aufgepfählt nahe des Feldwegs, und seine
Schafeberatschlagten, was nun zu tun sei. Sie standen zwischen
demwasserblauen Himmel und dem himmelblauen Meer an der
Steilküste,wo man das Blut nicht riechen konnte, und fühlten
sichverantwortlich.
»Er warkein besonders guter Schäfer«, sagte Heide, die noch
fast einLamm war und die nicht vergessen konnte, dass George
nach demWinter ihren stattlichen Lämmerschwanz kupiert
hatte.
»Genau!«Das war Cloud, das wolligste und prächtigste Schaf,
das mansich vorstellen konnte. »Er hat unsere Arbeit nicht geschätzt.
Dienorwegischen Schafe machen es besser! Die norwe-
gischenSchafe haben mehr Wolle! Er hat sich Pullover von fremden
Schafenaus Norwegen schicken lassen - eine Schande, welcher
andereSchäfer hätte seine Herde so gekränkt!«
Esentspann sich eine längere Diskussion zwischen Heide,
Cloud und Mopple the Whale. Mopple theWhale bestand darauf,
dass dieGüte eines Schäfers sich schließlich an Futtermenge
und-qualität erweisen würde, und dass es hier nichts, aber auch
gar nichtsgegen George Glenn zu sagen gäbe. Schließlich einigte
man sichdarauf, dass der ein guter Schäfer sei, der niemals den
Lämmerndie Schwänze kupiert, keinen Schäferhund einstellt,
Futter inHülle und Fülle verabreicht, vor allem Brot und Zucker,
aber auchgesunde Sachen wie Kräuter, Kraftfutter und
Rüben (ja,sie waren alle sehr vernünftig) und sich ganz und gar
in dieProdukte seiner eigenen Herde kleidet, etwa mit einem
Ganzkörperfellaus gesponnener Schafswolle. Das würde dann
sehr schönaussehen, beinahe so, als sei er auch ein Schaf. Natürlich
war allenklar, dass ein solch vollkommenes Wesen auf der
ganzenWelt nicht zu finden war. Aber ein schöner Gedanke war
estrotzdem. Man seufzte ein bisschen und wollte dann wieder
auseinandergehen, hochzufrieden damit, alle offenen Fragen geklärt
zu haben.
Dochbisher hatte sich Miss Maple noch nicht an der Diskussion
beteiligt.Jetzt sagte sie:»Wollt ihr denn gar nicht wissen,
woran er gestorbenist?«
SirRitchfield sah sie erstaunt an. »Er ist an dem Spaten gestorben.
Du hättestdas auch nicht überlebt, so ein schweres Eisending
mittendurch den Leib. Kein Wunder, dass er tot ist.« Ritchfield
schauderteein bisschen.
»Und woherder Spaten?«
»Jemandhat ihn hineingesteckt.« Für Sir Ritchfield war die
Sachedamit erledigt, aber Othello, das einzige schwarze Schaf der
Herde,begann auf einmal, sich für das Problem zu interessieren.
»Nur einMensch kommt in Frage - oder ein sehr großer
Affe.« Othellohatte eine bewegte Jugend im Zoo von Dublin
verbrachtund versäumte es nie, bei Gelegenheit darauf anzuspielen.
»EinMensch.« Maple nickte zufrieden. Die Zahl der Verdächtigen
gingrapide zurück. »Ich denke, wir sollten herausfinden,
was dasfür ein Mensch war. Das sind wir dem alten George
schuldig. Wennein wilder Hund eines unserer Lämmer gerissen
hatte,versuchte er auch immer, den Schuldigen zu finden.
Außerdemgehörte er uns. Er war unser Schäfer. Keiner hatte das
Recht,einen Spaten in ihn zu stecken. Das ist Wolferei, das ist
Mord!«
Jetztwaren die Schafe doch erschrocken. Auch der Wind hatte
gedreht,und der frische Blutgeruch zog in feinen, aber deutlich
wahrnehmbarenWitterungsfäden Richtung Meer.
»Und wennwir den Spatenstecker gefunden haben?«, fragte
Heidenervös. »Was dann?«
»Gerechtigkeit!«,blökte Othello.
»Gerechtigkeit!«,blöktendie anderen Schafe. Damit war es beschlossene
Sache,dass die Schafe von George Glenn den gemeinen
Mord anihrem einzigen Schäfer aufklären würden. (...)
© Goldmann
- Autor: Leonie Swann
- Altersempfehlung: Ab 12 Jahre
- 2007, 375 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 11,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442464153
- ISBN-13: 9783442464159
- Erscheinungsdatum: 08.05.2007
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