Mithgar Band 4: Elfenzauber
Was wäre, wenn viele Jahre nach dem gewaltigen Ringkrieg das Volk der Elfen zurückkehren würde, um das Schicksal der Welt erneut zu beeinflussen? Dies sind die Abenteuer des tapfersten aller Elfenkrieger, der eine Macht bezwingen muss, wie sie die Welt...
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Was wäre, wenn viele Jahre nach dem gewaltigen Ringkrieg das Volk der Elfen zurückkehren würde, um das Schicksal der Welt erneut zu beeinflussen? Dies sind die Abenteuer des tapfersten aller Elfenkrieger, der eine Macht bezwingen muss, wie sie die Welt noch nie gesehen hat.
Dennis L. McKiernan feierte bereits mit "Zwergenzorn", "Zwergenmacht" und "Zwergenkrieger" riesige Erfolge!
''Dennis L. McKiernans Fantasy-Romane sind ein Muss für alle Fans von J. R. R. Tolkien!''
Publishers Weekly
Elfenzauber von Dennis McKiernan
LESEPROBE
Ein Blitzzuckte durch die Nacht, dessen greller Schein durch die schmalen Fenster drang.Ein Donnerschlag folgte ihm auf dem Fuß. Dann ging ein Wolkenbruch auf diekleine, baufällige Hafentaverne nieder, während der Wind an Tür undSeitenwänden rüttelte und einen lockeren Fensterladen hin und her schlagenließ. Wellen schwappten heftig gegen das Pfahlwerk unter der Schänke. Innerhalbdes verwitterten Gebäudes war das Unwetter nicht ganz so laut, und Olar, derdie spitzen Ellbogen auf die breite, raue Planke gestützt hatte, welche alsTresen diente, beugte sich vor und zischte Tryg zu: »Was wohl die beiden Frauenzimmerhier wollen, hm?« Er schob sein schmales Kinn seitwärts in Richtung der imSchatten liegenden Ecke, wo die beiden Fremden gerade außerhalb des gelbenLichtkreises der einzigen Laterne in der Taverne saßen, die über dem Tresen hing.»Vielleicht sind es Dirnen, die darauf hoffen, dass die Kaperfahrerwiederkommen, aye?« Tryg, der Besitzer der Taverne »Schlupfwinkel«, schnaubte beiOlars Bemerkung, dann beugte er sich vor und sagte gerade so laut, dass seinGegenüber ihn trotz des heulenden Windes und des prasselnden Regens verstehenkonnte: »Lass sie nicht hören, wie du sie nennst, Junge, sonst könnten dir deineFamilienjuwelen abhanden kommen.« Yngli, die einzige andere Person in derTaverne, lachte bei dieser Bemerkung und schlug mit der Hand auf den Tresen, aberOlar sah Tryg überrascht an: »Warum sagst du das?« »Weil eine von ihnen eineElfe ist und die andere eine, eine tja, ich weiß nicht, wie ich esbeschreiben soll, aber sie hat verdammt gefährlich aussehende Schwerter beisich.« Olar stieß einen leisen Pfiff durch die gespitzten Lippen aus und warfeinen Blick auf die im Schatten liegende Ecke, als es gerade wieder blitzte undkurz darauf der Donner grollte. Der Blitz beleuchtete kurz die Gesichter derFremden, die sich als gleichermaßen anmutig und exotisch erwiesen. Die linkeFrau hatte helle Haut - wie aus Elfenbein und Alabaster - und schräg stehende,haselnussbraune Augen. Kastanienfarbene Locken, durch welche spitze Ohrenragten, fielen ihr bis auf die Schultern. Die rechte Frau war von dunklerer Hautfarbe- Gold und Safran -, und ihre geschlitzten Mandelaugen funkelten wie Onyx. Diekurz geschnittenen, rabenschwarzen Haare glänzten seidig. Aber ihre Ohren warennicht spitz. Die Fremden saßen mit dem Rücken zur Wand in der Ecke, schweigend,ungerührt, als warteten sie auf ein unbekanntes Ereignis. Vor der Frau mit dersafranfarbenen Haut lagen zwei blanke Schwerter, eines lang, das andere kürzer,beide leicht gekrümmt. Die Klingen funkelten tückisch im Licht eines neuerlichenBlitzes. Olar erbleichte und richtete den Blick rasch wieder nach vorn. Nacheinem Moment sagte er: »Was glaubst du, welcher Grund die beiden nach Mørkfjordgeführt hat, hm?« Tryg zuckte mit den Achseln, während er die Kanne neigte, umden Krug des hageren Fischers wieder zu füllen. »Sie suchen eineReisegelegenheit, würde ich meinen, aye?« Olar zog eine Augenbraue hoch, aberYngli schüttelte den Kopf. »Ich glaube, dass sie gekommen sind, weil sie einDrachenschiff samt Mannschaft anwerben wollen - um ihre Feinde zu überfallen,aye? Vielleicht warten sie auf die Rückkehr von Orris Boot, weil er als Ersterrausgefahren ist und auch als Erster wiederkommen müsste, würde ich sagen.« Regenprasselte herunter, als Olar noch einen raschen Seitenblick auf die nun wieder imSchatten liegende Ecke warf. Dann beugte er sich vor und schlürfte den Schaumvon seinem Krug. »Die Elfe«, zischte er, nachdem er sich mit dem Handrücken denMund abgewischt hatte, »glaubt ihr, sie ist eine Lian, eine dieser Hüter?« Trygschüttelte den Kopf. »Dafür ist sie zu klein. Eher eine von denen, die imtiefen Wald leben « »Dylvana, meinst du?«, warf Yngli ein. »Könnte gut sein.« Ynglilächelte. »Dann hat sie meine Größe.« Tryg sah das Grinsen auf Ynglis Gesicht.»Vielleicht hat sie deine Größe, mein kleiner Freund, aber wenn dich das auf Ideenbringt, solltest du deine Hoffnungen auf künftige Nachkommen gleich begraben,nach allem, was ich über Dylvana- Frauen gehört habe.« »Was ist mit deranderen?«, flüsterte Olar. »Glaubst du, die ist auch eine Elfe?« Tryg zucktedie Achseln. »Sie hat Schlitzaugen«, murmelte Yngli. »Aber keine spitzenOhren«, erwiderte Tryg. Yngli beäugte die Schwerter. »Meint ihr, sie sind hier,um Ärger zu machen? Vielleicht sogar, um jemanden zu töten, der ihnen Unrechtgetan hat?« »Oder um ihm wichtige Teile abzuschneiden?«, fragte Olar schaudernd.Tryg öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber in diesem Augenblick flog dieklappernde Tür auf und ließ Wind, Regen und einen mageren alten Mann ein, demdas Wasser aus den ungekämmten Strähnen langer Haare, aus dem struppigen Bartund aus seinem ramponierten Mantel rann. »Raus mit dir, Alos!«, schrie Tryg, umden Lärm des Gewit- ters zu übertönen. »Und mach die Tür hinter dir zu!« Deralte Mann schwankte noch ein paar Fuß weiter in die Taverne hinein und ließdabei eine Spur der Nässe hinter sich zurück. »Ich habs dir schon mal gesagt,ich will dich hier bei mir nicht sehen, Alos!« Der Tavernenwirt trat drohendhinter dem Tresen hervor, während der alte Mann mit seitlich abgewandtem Kopfetwas Unverständliches stammelte, abwehrend eine Hand hob und schwankendzwischen die wenigen Tische floh. Hinter ihm schlug die Tür im Takt mit demlockeren Fensterladen auf und zu, und der Wind trieb Regenschwaden in die Taverneund ließ die Laterne an ihrer Kette hin und her schwingen. Die Schatten, dievon ihrem Licht geworfen wurden, schwankten wie trunken an den Wänden umher. Vorsich hin fluchend, ging Tryg auf den alten Mann los. »Halt die Tür für michauf, Yngli«, rief der massige Tavernenwirt, »dann werfe ich diesen Tunichtguthier raus.« Yngli sprang auf, ging zu der klappernden Tür, hielt sie fest undstellte sich daneben, während Tryg den wimmernden alten Mann bedrängte. Der Alteirrte ziellos im Schankraum umher und versuchte, Tryg auszuweichen. Schließlichduckte er sich unter einen Tisch, doch ohne Erfolg, denn der Tavernenwirtpackte ihn rasch am Kragen seines Mantels und zerrte ihn darunter hervor. »Alos,ich hab dir gesagt, ich will dich nie wieder hier sehen.« Im schwankenden Lichtder Laterne schaute der alte Mann zu Tryg auf. Sein linkes Auge war braun undblutunterlaufen, das rechte hingegen blind und vollkommen weiß. »Nur einenBecher, Meister Tryg « - seine Stimme war jammervoll -, » mehr brauche ichgar nicht.« Die linke Hand an Alos Kragen, die rechte im durchweichten Stoffseiner Hose, zog Tryg den Alten auf die Zehenspitzen hoch und beförderte ihnzur Tür, wo Yngli wartete. Doch Ynglis Augen weiteten sich plötzlich. Er stießein heiseres Keu- chen aus und wich zögernd zurück, den Blick auf eine Stelle hinterAlos und Tryg gerichtet. »Pass auf, Tryg«, japste Olar mehr, als dass er esrief. Gleichzeitig tönte ein »Halt!« aus den Schatten. Tryg fuhr herum und schnappteunwillkürlich nach Luft. Alos in seinem Griff war praktisch vergessen, denndirekt hinter ihm stand die goldhäutige Frau, die Schwerter in den Händen,deren Klingen in dem wechselhaften Licht gefährlich glänzten. Sie hatte ihrenMantel zurückgelassen, und Tryg konnte zum ersten Mal erkennen, dass sie keinKleid trug, wie eine anständige Dame es tun sollte, sondern stattdessenin braunes Leder gehüllt war - Weste, Hose und Stiefel. Auf die Weste warengehämmerte Bronzeplättchen genäht, die wie Schuppen übereinander lagen.Darunter trug sie ein Seidenwams in der Farbe von Sahne. Ein braunesLederstirnband, in das rote Zeichen geritzt waren, sorgte dafür, dass ihr dierabenschwarzen Haare nicht in das Gesicht mit den hohen Wangenknochen fielen.Wie ein Krieger stand sie da, ausbalanciert und sicher, und sie war zum Schlagbereit. Wie eine dieser jordischen Kriegermaiden nur dass sie mit ihrenSchlitzaugen und der gelben Haut und allem sicher keine Jordierin ist. Bewaffnetund gerüstet sah sie Tryg aus ihren schräg stehenden Augen dunkel undgleichmütig an. »Kanshu, meine Gebieterin möchte mit diesem Mann reden«,sagte sie ruhig und mit einem sonderbaren Akzent, während sie mit einem Kopfnickenauf Alos deutete. Der alte Mann grinste sie an und zeigte dabei ebenso vieleZahnlücken wie verbliebene gelblich braune Zähne. Tryg warf einen Blick auf dieDylvana in der Ecke und wandte sich dann wieder an die Kriegerin. »Gute Frau,er ist doch nur ein bettelnder Trunkenbold, der nichts Gutes mit sich bringt.« DieSchwerter bewegten sich ein wenig und funkelten dabei bedrohlich. Endlich ließTryg von Alos ab. »Aber das geht auf Eure Kappe«, murmelte er leise, während ervor der Frau zurückwich. »Sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt.« Betontwürdevoll richtete Alos sich kerzengerade auf, packte die Aufschläge seinesnassen Mantels, zog das Kleidungsstück gerade und reckte dabei seinenschmutzverkrusteten, mageren Hals. Dann richtete er sein weißes Auge auf seineRetterin, schüttelte den Kopf und grinste. »Zuerst genehmigen wir uns was zutrinken, aye?« Die Frau mit den Schwertern beäugte ihn einen Moment ungerührt.Dann änderte sie mit einer raschen Drehung ihrer Hände den Griff um den Knaufihrer Waffen und schob sie mit einer flüssiger Bewegung in die Scheiden zurück,machte auf dem Absatz kehrt und ging zu den Schatten, wo die Dylvana wartete.Der alte Mann leckte sich erwartungsvoll die Lippen, als er ihr tropfendfolgte. (...)
© HeyneVerlag
Übersetzung:Christian Jentzsch
Interview mit Dennis McKiernan
Wie entsteht beiIhnen die Idee zu einem neuen Buch? Entsteht solch eine Geschichte durch einen plötzlichenEinfall oder eher durch Recherche?
Ideen habe ich im Überfluss - obwohl bei mir Reihen manchmal auseiner Nebenbemerkung, einem Bild oder aus irgendetwas, das ich gelesen habe,entstehen. Ich war zum Beispiel einmal in einem Laden, in dem man Spiele kaufenkonnte, und sah eine Zeichnung eines wolfsköpfigen Zauberers, der gerade einSkelett aus einem Sumpf zog (ich gebe zu, es war ein bisschen eklig). Egal, ichfragte mich jedenfalls, welche Geschichte diesem Bild wohl zu Grunde liegenkönnte. Ich denke darüber ein paar Wochen nach und schließlich schreibe ich denRoman, der die Geschichte zu diesem Bild erzählt. Nicht, dass ich dieses Bilddes wolfsköpfigen Zauberers einfach übernommen hätte, aber das war es eben, wasich mich über die Geschichte hatte nachdenken lassen. "TheEye of the Hunter"[keine deutsche Ausgabe lieferbar, Anm. d. Red.] hieß der Roman. Meinamerikanischer Verlag beauftragte einen Künstler, eine Illustration für dasCover zu kreieren. Er hieß Keith Parkinson. Ich erzählte ihm von dem Bild, dasfür mich am Anfang des Romans stand. Er lachte, denn das Bild, das ich damalsgesehen hatte, war von ihm!
Was die Recherchen angeht: Wenn ich die Idee zu einem Roman habe,dann beginnen ich zu recherchieren. Als ich "Voyageof the Fox Rider"schrieb [keine deutsche Ausgabe lieferbar, Anm. d. Red.], las ich sehr vielüber Segelschiffe, Ozeanströmungen, Winde und solche Dinge, um das"Elfenschiff" so präzise wie möglich beschreiben zu können. Sie sehenalso: In der Literatur - egal, ob Fantasy,Sciencefiction oder Mystery - muss wirklich ALLES,was einigermaßen "normal" ist, absolut genau beschrieben werden. Dennes gibt immer einen Experten unter den Lesern, der, wenn etwas nicht stimmt,sagt: "Dieser Autor weiß nicht, wovon er spricht." Und das verdirbtihm jede Freude an der Geschichte.
Ihre Karriere alsSchriftsteller begann vor etwa 30 Jahren, nach einem Unfall, der Sie für einigeZeit zu bewegungslosem Liegen zwang. Haben Sie auch vor dem Unfall schongeschrieben?
Zusätzlich zu vielen ingenieurwissenschaftlichen Texten, die ichim Rahmen meiner Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei den AT&T Bell Laboratories schrieb, habe ich auch technische Artikel,Editorials und humoristische Beiträge für Motocross-Zeitschriftenverfasst. Und mein Vater und ich haben füreinander immer Kurzgeschichtengeschrieben, einfach nur so zum Spaß. Aber was Kurzgeschichten oder Romane in Fantasy oder Sciencefiction angeht, so habe ich damitangefangen, um mir die Zeit zu vertreiben, als ich von den Achselhöhlen bis zuden Zehen in einem Gisverband steckte, nachdem ich von einem Auto überfahrenworden war.
Was fasziniertSie besonders an Fantasy-Geschichten? Worin liegtnach Ihrer Ansicht das Besondere dieses Genres?
Fantasy-Romane gewähren mir dengrößten Freiraum, vielen verschiedenen metaphysischen und philosophischen Ideennachzugehen und gleichzeitig eine (hoffentlich) packende Abenteuergeschichte zuerzählen. Ich fühle mich auch einfach deswegen zu diesem Genre hingezogen, weilmir die Vorstellung einer magischen Welt gefällt, die von mystischen undmythischen Bewohnern bevölkert ist und in der Kreaturen in wundersamen Gegendenumherstreifen. Schon als Kind habe ich Märchen, die Oz-Bücher usw. immergemocht, also begebe ich mich gewissermaßen "nach Hause", wenn ichetwas zu diesem Genre beitrage. Das heißt natürlich nicht, dass Mithgar, Faery, die Welt von Itheria oder all die anderen Welten, die in meinen Büchernvorkommen, besonders "heimelig" sind, denn manchmal ist es verdammtgefährlich, sich in ihnen aufzuhalten. Dennoch gibt es dort viele erstaunliche,wundersame und edle Geschöpfe, die bereit sind, auf der Seite des Guten denKampf gegen das Böse zu führen.
Sie habeninzwischen angekündigt, keine weiteren Mithgar-Romanemehr schreiben zu wollen. Haben Sie schon neue Pläne? Wird Ihnen Mithgar nicht fehlen?
Vielleicht kehre ich wenigstens für ein Buch noch mal nach Mithgar zurück. Im Augenblick denke ich gerade über einneues Mithgar-Buch nach, und wenn ich den Eindruckhabe, dass die Geschichte gut genug ist, werde ich sie auch niederschreiben.
Ob ich Mithgar vermisse? - Ja, manchmalschon, auch wenn es mir eine Menge Spaß gemacht hat, die fünfbändige Faery-Reihe zu schreiben.
Die Fragenstellte Ulrike Künnecke, Literaturtest.
- Autor: Dennis L. McKiernan
- 2006, 347 Seiten, Maße: 12 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Dtsch. Übers. v. Christian Jentzsch
- Herausgegeben: Natalja Schmidt
- Übersetzer: Christian Jentzsch
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453521536
- ISBN-13: 9783453521537
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