Tierische Liebe
Geschichten von gefährlichen Liebschaften. Von der Liebe zwischen Menschen, zwischen Tieren oder zwischen Menschen und Tieren erzählen die Geschichten dieser Anthologie. Mit von der Partie sind Sperlinge, Gottesanbeterinnen, Ratten, Manukahs, Schnecken,...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Tierische Liebe “
Geschichten von gefährlichen Liebschaften. Von der Liebe zwischen Menschen, zwischen Tieren oder zwischen Menschen und Tieren erzählen die Geschichten dieser Anthologie. Mit von der Partie sind Sperlinge, Gottesanbeterinnen, Ratten, Manukahs, Schnecken, Hunde, Hühner, Geckos u.v.m. sowie viele Menschen, die sie lieben oder unter ihnen leiden. Eine wunderbare Sammlung von 20 fast durchweg vorher unveröffentlichten Geschichten von - Juli Zeh - Georg Klein - Keto von Waberer - Katja Lange-Müller - Markus Orths - Nika Bertram - Ulrike Draesner - Alban Nicolai Herbst - u.v.m.
Klappentext zu „Tierische Liebe “
20 Geschichten von Tieren und Trieben - von Julie Zeh, Markus Orths, Keto von Waberer, Ulrike Draesner, Katja Lange-Müller, Georg Klein u. a.Bei Dreiecksbeziehungen ist immer einer zuviel. Der Geliebte, das Haustier oder das Herrchen. Von der Liebe zwischen Menschen, zwischen Tieren oder zwischen Menschen und Tieren erzählen die meist erstmals veröffentlichten Geschichten in dieser Anthologie. Naturgemäß geht es dabei nicht unbedingt lieblich zu: Ob ein jodelnder Hund eine Ehe zerstört, während des Urlaubs schlecht gepflegte Tiere die Nachbarschaft zerrütten, die Passion zu einem entführten Manukah in den Selbstmord treibt oder ein Spatz in der Hand Geisel bei der Einforderung von Achtungsbezeugungen wird - viele Geschichten dieses Bandes sind hinterhältig, unbarmherzig oder gemein.Mit von der Partie sind Sperlinge, Gottesanbeterinnen, Ratten, Manukahs, Schnecken, Hühner, Hunde, Heuschrecken, Katzen, Kanarienvögel und Geckos - sowie viele Menschen, die sie lieben oder unter ihnen zu leiden haben.
Lese-Probe zu „Tierische Liebe “
Nika Bertram Tokai Punch - Der beißt nicht, sagte sie und lachte, als sie mir ihren Kleinen vorstellte und ich wohl eine Sekunde zu lange gezögert hatte, ihm die Hand zu reichen. Er fixierte mich mit dem Blick eines fetten Katers, dem sein Essen nicht gefiel und der auf das Dessert wartete.Ich wusste, es würde nicht leicht werden mit uns beiden.
Dabei kann ich mich nicht beklagen. Sie hatte mich gewarnt. An unserem ersten Abend, beim Inder, nachdem sie ihr Huhn extra-scharf serviert bekam und es sofort, ohne einmal davon zu kosten, rot-gelb nachwürzte, aus einer eigens dafür vorgesehenen Pillendose, die sie rasch wieder in der Handtasche verschwinden ließ, so dezent und selbstverständlich wie eine Kettenraucherin, die sich lange genug beherrscht hat.
Es sei nicht einfach, ihr Herz zu gewinnen, sagte sie, und ich dachte an alle anderen Frauen, denen ich mein Herz geschenkt hatte, ohne je eines zurück zu bekommen. Das macht doch nichts, wollte ich sagen. Als würde ich einen Sack junger Herzen mit mir tragen und großzügig verteilen können. Oder als sei ein Herz ein Körperteil, das ich leicht abstoßen könnte und dessen Abwurf nicht schmerzen würde, da es immer wieder nachwächst. Ich lege es nicht darauf an zu gewinnen, wollte ich sagen, bin es gewohnt, Zweiter zu werden, will dich nicht unter Druck setzen, an diesem wunderbaren Abend, wir haben nichts zu verlieren, werden uns beschnuppern und weitersehen. Verzeih, wenn ich so offen rede, aber du wirkst auf mich nicht wie eine Frau, die etwas Festes sucht. Du bist wild und frei, und genau so soll sie doch sein, die Liebe. Dann die Zweifel. Ob sie nicht doch eine Nummer zu groß war, für mich, einen wie mich. Treu, pflegeleicht, tier- und kinderlieb. Doch nur einsfünfundsiebzig, arbeits- und kinderlos, mit Kleinwohnung und Kleinaktien, und nicht mal das gehörte mir wirklich. Ich wurde rot und sagte gar nichts mehr.
- Schmeckt das Essen nicht?
- Doch, ok, sagte ich und durchforstete schnell meinen
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Romantikschrank. Alles zu klein geworden, Zeugs für die nächste Sammlung. Container Love.
Natürlich schmeckte mir das Essen. Sie hatte es ausgesucht. Genau so wie den Laden, den Termin, vielleicht sogar das Drum und Dran unserer ersten Begegnung, also, mich.
- Schauen Sie sich nur diese Viecher an, sagte sie, und nahm eines davon ins Visier, drehte sich kurz um und ging leicht in die Hocke, um mit einer winzigen DigiCam ein Foto aus der Hüfte zu schiessen.
- Sind Sie eine der Künstlerinnen hier? fragte ich.
- Nein, lachte sie, mit Vibrato.
Ich schämte mich fast für die Frage.
- Ich mache nur Gebrauchfotos, sagte sie. - Mode und Tiere.
- Und was machen Sie dann hier, in einer Kunstgalerie?
- Ich photographiere die Tiere der Besucher. Sie glauben ja nicht, was sie da zu sehen kriegen ...
- 'Wie der Herr, so's Gescherr'? wagte ich einen Zwischenruf, froh, daß mir der Spruch eingefallen war.
Eine Verlegenheit.
- Ja, genau! jubelte sie. - Sie verstehen, was ich meine. Pinscher oder Pudel sind ja längst out, selbst Doggen, Dobermänner, Golden Retriever, oder diese Dinger aus der Whiskey-Werbung, wie heißen die nochmal?
- West Highland ... Terrier?
- Ja. Genau.
- Im Moment sind Pitbulls und Huskies angesagt.
- Echt?
- Stärke und Kälte. Das finde ich eine sehr interessante Metaphorik für die ...
Bitte, sprich nicht weiter, dachte ich. Nein. Nicht. Du bist so ... ich weiß nicht, ich war gerade dabei, mich zu verlieben. Bitte mach es nicht kaputt.
Bitte nicht so ein - ... Gesülze, sagte sie. - Dieses ganze Gelaber. Spam, Spam, und nochmal... komm, noch ein Gläschen! und sie brach auf, Richtung Bar, zog mich mit, drückte mir ihre Karte in die Hand und fragte mich nach meinem Vornamen.
- Bastian, sagte ich, und wußte, es war um mich geschehen. Ich sah auf ihre Karte, und sagte, - gut, Britta?
Sie sah nicht aus wie eine Britta. Ihr Haar war geglättet und europäisch blondiert. Es kannte offenbar keinen Schmerz.
- Und du? fragte ich. - Hast du selbst auch Haustiere?
- Ja, so in der Art, sagte sie. Es klang, als rede sie nicht gerne darüber, und so beließ ich es dabei. Für diesen Abend.
Natürlich schmeckte mir das Essen. Sie hatte es ausgesucht. Genau so wie den Laden, den Termin, vielleicht sogar das Drum und Dran unserer ersten Begegnung, also, mich.
- Schauen Sie sich nur diese Viecher an, sagte sie, und nahm eines davon ins Visier, drehte sich kurz um und ging leicht in die Hocke, um mit einer winzigen DigiCam ein Foto aus der Hüfte zu schiessen.
- Sind Sie eine der Künstlerinnen hier? fragte ich.
- Nein, lachte sie, mit Vibrato.
Ich schämte mich fast für die Frage.
- Ich mache nur Gebrauchfotos, sagte sie. - Mode und Tiere.
- Und was machen Sie dann hier, in einer Kunstgalerie?
- Ich photographiere die Tiere der Besucher. Sie glauben ja nicht, was sie da zu sehen kriegen ...
- 'Wie der Herr, so's Gescherr'? wagte ich einen Zwischenruf, froh, daß mir der Spruch eingefallen war.
Eine Verlegenheit.
- Ja, genau! jubelte sie. - Sie verstehen, was ich meine. Pinscher oder Pudel sind ja längst out, selbst Doggen, Dobermänner, Golden Retriever, oder diese Dinger aus der Whiskey-Werbung, wie heißen die nochmal?
- West Highland ... Terrier?
- Ja. Genau.
- Im Moment sind Pitbulls und Huskies angesagt.
- Echt?
- Stärke und Kälte. Das finde ich eine sehr interessante Metaphorik für die ...
Bitte, sprich nicht weiter, dachte ich. Nein. Nicht. Du bist so ... ich weiß nicht, ich war gerade dabei, mich zu verlieben. Bitte mach es nicht kaputt.
Bitte nicht so ein - ... Gesülze, sagte sie. - Dieses ganze Gelaber. Spam, Spam, und nochmal... komm, noch ein Gläschen! und sie brach auf, Richtung Bar, zog mich mit, drückte mir ihre Karte in die Hand und fragte mich nach meinem Vornamen.
- Bastian, sagte ich, und wußte, es war um mich geschehen. Ich sah auf ihre Karte, und sagte, - gut, Britta?
Sie sah nicht aus wie eine Britta. Ihr Haar war geglättet und europäisch blondiert. Es kannte offenbar keinen Schmerz.
- Und du? fragte ich. - Hast du selbst auch Haustiere?
- Ja, so in der Art, sagte sie. Es klang, als rede sie nicht gerne darüber, und so beließ ich es dabei. Für diesen Abend.
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Autoren-Porträt von BETTINA HESSE (HG.)
Bettina Hesse, geboren 1952 in Düsseldorf, lebte nach dem Studium elf Jahre in Italien, heute mit ihren beiden Söhnen in Köln. Buchveröffentlichungen von Erzählungen und Anthologien. Als Herausgeberin betreute sie Werkausgaben von de Sade, Goethe, Sacher-Masoch und Gogol u. a.
Bibliographische Angaben
- Autor: BETTINA HESSE (HG.)
- 2005, 242 Seiten, Maße: 12,5 x 21,8 cm, Geb. mit Su., Deutsch
- Hrsg. v. Bettina Hesse
- Verlag: Eichborn
- ISBN-10: 3821807520
- ISBN-13: 9783821807522
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