Gepardensommer
Für Lilly ist es der aufregendste Sommer ihres Lebens. Die Tierarzt-Tochter hilft auf einer Farm in Namibia bei der Pflege der bedrohten Geparden mit. Als sie sich in den Sohn eines jener Farmer verliebt, die die Geparden am liebsten für immer...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Gepardensommer “
Für Lilly ist es der aufregendste Sommer ihres Lebens. Die Tierarzt-Tochter hilft auf einer Farm in Namibia bei der Pflege der bedrohten Geparden mit. Als sie sich in den Sohn eines jener Farmer verliebt, die die Geparden am liebsten für immer los wären, gerät die impulsive junge Frau zwischen die Fronten.
Klappentext zu „Gepardensommer “
Eine bittersüße Liebe in der Savanne Namibias Ein unvergessliches Erlebnis wartet auf die junge Lilly: Sie darf auf einer Farm in Namibia mitarbeiten, die sich dem Schutz der bedrohten Geparden widmet! Dort muss sich die deutsche Tierarzttochter bei der Pflege verletzter Großkatzen, der Aufzucht verwaister Jungtiere und der Feldforschung im Busch bewähren. Das klappt so lange gut, bis sie sich in Erik verliebt, den Sohn eines Farmers. Seine seltsame Familie und seine Geheimnisse stürzen Lillys Leben ins Chaos.
Lese-Probe zu „Gepardensommer “
Gepardensommer von Katja Brandis Niemand weckte mich, und erst als Rob aufsprang, schreckte ich aus dem Schlaf hoch. Ich blinzelte in die Richtung, in die Rob deutete, und sah eine lange rötlich beigefarbene Staubfahne, die über dem Horizont aufstieg. So sah das in Westernfilmen aus, wenn die Kavallerie oder eine Horde Indianer heranritt. Wir jedoch hörten kurz darauf ein Motorengeräusch.
»Ich glaube, das Auto kommt in unsere Richtung!«, rief Teresa.
Es dauerte noch gut zehn Minuten, bis ein klapprig wirkender dunkelgrüner Landrover Defender mit offener Ladefläche neben uns hielt. Er zog einen Anhänger für Turnierpferde – doch dieser hier war eine Mogelpackung, drinnen standen zwei Rinder mit dunkelrotem Fell.
Ein schlanker junger Mann mit dichten, sonnengebleichten blonden Haaren sprang aus dem Führerhaus, er begrüßte uns mit einem Lächeln und einem freundlichen »Hallo, wie geht’s?« Er trug abgewetzte Jeans, ein hellgraues T-Shirt und Trekkingstiefel.
Rob wirkte sehr erleichtert. »Heute geht’s uns ausnahmsweise nicht so gut«, sagte er, und nach einem kurzen Blick auf den gestrandeten Geländewagen meinte der junge Farmer: »Steckt fest, was? Soll ich euch rausziehen?«
»O ja, bitte«, seufzte Rob. »Wir sind schon seit drei Stunden hier!«
... mehr
»Ihr habt Glück. Außer mir kommt heute bestimmt keiner mehr hier vorbei. Außer ein paar Schakale.« Der Blick des Mannes streifte mich, wanderte dann weiter, um kurz den Busch um uns herum zu mustern. Seine Augen faszinierten mich. Sie waren von einem durchscheinend hellen Braun, das mich an die bernsteinfarbenen Augen der Geparden erinnerte. Es waren Augen, die stolz in die Ferne blickten, die Augen eines Jägers.
Als ich ihn beobachtete, geschah irgendetwas in mir, es war wie eine Stille in meinem Inneren.
»Ich mag Schakale«, meinte Teresa fröhlich und brach damit den Bann. »Das Problem ist – wir haben zwei kleine Raubkatzen dabei, die so bald wie möglich in ihr neues Zuhause sollen.«
Der junge Farmer nickte, antwortete aber nicht, sondern machte sich schnell und sicher an die Arbeit. Er koppelte die Transportbox ab und manövrierte seinen Landrover in Position. Dann stieg er wieder aus und holte ein Abschleppseil von der Ladefläche seines Wagens.
Ich nahm all meinen Mut zusammen. »Kann ich dir helfen?«, fragte ich und der Blonde schaute mich kurz und prüfend von der Seite an. ja, du könntest das Seil an eurer Karre festmachen.«
Ich schnappte mir das staubige Seil, knotete es an die vordere Stoßstange unseres Jeeps und prüfte mit einem kräftigen Ruck, ob es fest saß; währenddessen setzte sich Rob hinters Steuer. Ganz vorsichtig gab der Blonde Gas, bis sich das Seil gestrafft hatte. Dann brachte er den Motor auf Touren. Innerhalb von Sekunden stand unser Wagen wieder auf der Straße.
»Tausend Dank, Erik – wirklich ein Glück, dass du vorbeigekommen bist«, sagte Rob und kletterte ins Heck, um noch einmal nach den Geparden zu schauen.
Erik hieß er also. Und Rob kannte ihn irgendwoher. Gut, dann konnte ich meine Kollegen nachher über ihn ausfragen. Wie schade, dass er jetzt gleich wieder verschwunden sein würde und ich ihn vielleicht nie wiedersah. Komisch, wie viel mir das ausmachte.
Zum Glück schien Erik es nicht eilig zu haben, weiterzufahren. »Habt ihr die beiden Geparden von der Farm geholt? Gut – denen ging’s dort dreckig«, sagte er und unterhielt sich mit Rob noch eine Weile über die Raubkatzen.
Ich hörte kaum zu, dazu stürmten zu viele Eindrücke auf mich ein. Erik lehnte genau neben mir an der sonnenwarmen Kante der Ladefläche. So nah, dass ich das Spiel seiner Muskeln unter dem T-Shirt erkennen konnte und die feinen hellen Haare auf seinen Armen. Er roch gut, nach Erde und Sonne. Die Tür seines Wagens stand offen und im Führerhaus lief noch immer Musik, sie kam mir bekannt vor, ach ja, das war »Nightswimming« von REM.
Ganz beiläufig wandte sich Erik auf einmal um und sah mich von der Seite an. »He, du bist Deutsche, stimmt’s?«, meinte er. »Man hört es.«
Mein Herz setzte einen Schlag aus. Wenn ich jetzt etwas sagte, würde ich wahrscheinlich schrecklich herumstottern. Also nickte ich einfach – und war völlig verblüfft, als Erik jetzt vom Englischen ins Deutsche wechselte. »Soll ich dich verarzten? Das an deinem Arm sieht nicht gut aus. « Sein Deutsch war perfekt und hatte einen leichten norddeutschen Akzent.
»Das wäre nett«, brachte ich irgendwie heraus. »Es brennt ganz schön.«
Es stimmte sogar. Auch wenn ich es in den letzten Minuten ehrlich gesagt nicht bemerkt hatte.
Aus seinem Auto kramte er einen Erste-Hilfe-Kasten hervor, der aussah, als würde er häufig benutzt. Geübt breitete Erik die Utensilien aus, die er brauchen würde ... doch dann zögerte er, meinen Arm zu berühren. Erst als ich ihn fragend ansah, schien er sich einen Ruck zu geben und machte sich an die Arbeit.
Ich vergaß den seltsamen Moment schnell wieder. Denn während sich Erik auf meinen Arm konzentrierte, kam ich dazu, ihn genauer zu mustern, ohne dass er es merkte. Er hatte schön geschwungene Lippen, sie gaben seinem Gesicht etwas weiches, das mir auf den ersten Blick nicht aufgefallen war. Auch seine Hände gefielen mir, sicher und geschickt waren sie. Behutsam strichen sie Salbe über die Abschürfung und die Berührung sandte warme Schauder über meinen Rücken.
»Wie heißt du eigentlich?«, fragte Erik, ohne hochzublicken.
»Lilly. Wieso kannst du so gut Deutsch? Kommst du auch aus Deutschland?«
»Nein. Ich bin Namibier.« Er sagte es mit Stolz. »Schon mein Vater ist hier geboren worden.«
»Wie alt bist du?«
»Zwanzig, bin grade mit der Schule fertig – und du?«
»Sechzehn. Und leider noch in der Schule. Ich weiß, bei euch beginnt gerade der Winter, aber ich habe jetzt tatsächlich Sommerferien.«
Mit einem Lächeln blickte er auf. Auch sein Lächeln gefiel mir, es war, als ginge auf seinem Gesicht plötzlich die Sonne auf.
Ich hätte gerne mehr über ihn erfahren, doch aus dem Hintergrund drängte Robs Stimme gnadenlos: »Wir müssen los, sonst schaffen wir es nicht bis zum Einbruch der Nacht zurück nach Ounene eúlu.«
© Ueberreuter Verlag
Als ich ihn beobachtete, geschah irgendetwas in mir, es war wie eine Stille in meinem Inneren.
»Ich mag Schakale«, meinte Teresa fröhlich und brach damit den Bann. »Das Problem ist – wir haben zwei kleine Raubkatzen dabei, die so bald wie möglich in ihr neues Zuhause sollen.«
Der junge Farmer nickte, antwortete aber nicht, sondern machte sich schnell und sicher an die Arbeit. Er koppelte die Transportbox ab und manövrierte seinen Landrover in Position. Dann stieg er wieder aus und holte ein Abschleppseil von der Ladefläche seines Wagens.
Ich nahm all meinen Mut zusammen. »Kann ich dir helfen?«, fragte ich und der Blonde schaute mich kurz und prüfend von der Seite an. ja, du könntest das Seil an eurer Karre festmachen.«
Ich schnappte mir das staubige Seil, knotete es an die vordere Stoßstange unseres Jeeps und prüfte mit einem kräftigen Ruck, ob es fest saß; währenddessen setzte sich Rob hinters Steuer. Ganz vorsichtig gab der Blonde Gas, bis sich das Seil gestrafft hatte. Dann brachte er den Motor auf Touren. Innerhalb von Sekunden stand unser Wagen wieder auf der Straße.
»Tausend Dank, Erik – wirklich ein Glück, dass du vorbeigekommen bist«, sagte Rob und kletterte ins Heck, um noch einmal nach den Geparden zu schauen.
Erik hieß er also. Und Rob kannte ihn irgendwoher. Gut, dann konnte ich meine Kollegen nachher über ihn ausfragen. Wie schade, dass er jetzt gleich wieder verschwunden sein würde und ich ihn vielleicht nie wiedersah. Komisch, wie viel mir das ausmachte.
Zum Glück schien Erik es nicht eilig zu haben, weiterzufahren. »Habt ihr die beiden Geparden von der Farm geholt? Gut – denen ging’s dort dreckig«, sagte er und unterhielt sich mit Rob noch eine Weile über die Raubkatzen.
Ich hörte kaum zu, dazu stürmten zu viele Eindrücke auf mich ein. Erik lehnte genau neben mir an der sonnenwarmen Kante der Ladefläche. So nah, dass ich das Spiel seiner Muskeln unter dem T-Shirt erkennen konnte und die feinen hellen Haare auf seinen Armen. Er roch gut, nach Erde und Sonne. Die Tür seines Wagens stand offen und im Führerhaus lief noch immer Musik, sie kam mir bekannt vor, ach ja, das war »Nightswimming« von REM.
Ganz beiläufig wandte sich Erik auf einmal um und sah mich von der Seite an. »He, du bist Deutsche, stimmt’s?«, meinte er. »Man hört es.«
Mein Herz setzte einen Schlag aus. Wenn ich jetzt etwas sagte, würde ich wahrscheinlich schrecklich herumstottern. Also nickte ich einfach – und war völlig verblüfft, als Erik jetzt vom Englischen ins Deutsche wechselte. »Soll ich dich verarzten? Das an deinem Arm sieht nicht gut aus. « Sein Deutsch war perfekt und hatte einen leichten norddeutschen Akzent.
»Das wäre nett«, brachte ich irgendwie heraus. »Es brennt ganz schön.«
Es stimmte sogar. Auch wenn ich es in den letzten Minuten ehrlich gesagt nicht bemerkt hatte.
Aus seinem Auto kramte er einen Erste-Hilfe-Kasten hervor, der aussah, als würde er häufig benutzt. Geübt breitete Erik die Utensilien aus, die er brauchen würde ... doch dann zögerte er, meinen Arm zu berühren. Erst als ich ihn fragend ansah, schien er sich einen Ruck zu geben und machte sich an die Arbeit.
Ich vergaß den seltsamen Moment schnell wieder. Denn während sich Erik auf meinen Arm konzentrierte, kam ich dazu, ihn genauer zu mustern, ohne dass er es merkte. Er hatte schön geschwungene Lippen, sie gaben seinem Gesicht etwas weiches, das mir auf den ersten Blick nicht aufgefallen war. Auch seine Hände gefielen mir, sicher und geschickt waren sie. Behutsam strichen sie Salbe über die Abschürfung und die Berührung sandte warme Schauder über meinen Rücken.
»Wie heißt du eigentlich?«, fragte Erik, ohne hochzublicken.
»Lilly. Wieso kannst du so gut Deutsch? Kommst du auch aus Deutschland?«
»Nein. Ich bin Namibier.« Er sagte es mit Stolz. »Schon mein Vater ist hier geboren worden.«
»Wie alt bist du?«
»Zwanzig, bin grade mit der Schule fertig – und du?«
»Sechzehn. Und leider noch in der Schule. Ich weiß, bei euch beginnt gerade der Winter, aber ich habe jetzt tatsächlich Sommerferien.«
Mit einem Lächeln blickte er auf. Auch sein Lächeln gefiel mir, es war, als ginge auf seinem Gesicht plötzlich die Sonne auf.
Ich hätte gerne mehr über ihn erfahren, doch aus dem Hintergrund drängte Robs Stimme gnadenlos: »Wir müssen los, sonst schaffen wir es nicht bis zum Einbruch der Nacht zurück nach Ounene eúlu.«
© Ueberreuter Verlag
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Autoren-Porträt von Katja Brandis
Katja Brandis, geboren 1970, ist seit vielen Jahren begeisterte Taucherin. In den Meeren dieser Welt hat sie unvergessliche Begegnungen mit Haien, Rochen und Delfinen erlebt. An Land arbeitet sie als freie Autorin und hat bereits zahlreiche Abenteuer- und Fantasyromane für Jugendliche veröffentlicht. Sie lebt mit Mann und Sohn in der Nähe von München.
Bibliographische Angaben
- Autor: Katja Brandis
- Altersempfehlung: 12 - 15 Jahre
- 2009, Nachdr., 304 Seiten, Maße: 13,1 x 20,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Ueberreuter
- ISBN-10: 380005454X
- ISBN-13: 9783800054541
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