Die Sehnsucht des Highlanders
Fiona MacEnroy wird in der schottischen Wildnis entführt. Sie wird als Gefangene auf die düstere Burg Scarglas gebracht zu dem geheimnisvollen Ewan MacFingal. Der Burgherr will eine große Summe Lösegeld von Fionas Clan erpressen. Doch...
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Produktinformationen zu „Die Sehnsucht des Highlanders “
Fiona MacEnroy wird in der schottischen Wildnis entführt. Sie wird als Gefangene auf die düstere Burg Scarglas gebracht zu dem geheimnisvollen Ewan MacFingal. Der Burgherr will eine große Summe Lösegeld von Fionas Clan erpressen. Doch dann kommt Ewan die Liebe in die Quere.
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Die Sehnsucht des Highlanders von Hannah Howell1
Schottland - 1472
Bei des Teufels Großmutter!« - Fiona stand vorsichtig auf, bemühte sich, das Gleichgewicht zu halten, und versuchte vergeblich, den pochenden Schmerz in ihrem Hinterteil wegzureiben, während sie zusah, wie ihr Pferd den Berg hinauf verschwand. Ihre Brüder würden sie umbringen, und zwar langsam. Gillyanne, ihre Schwägerin, würde ihr dieses Mal wahrscheinlich nicht zu Hilfe kommen. Fiona beschlich das düstere Gefühl, dass sie sich in beträchtliche Schwierigkeiten gebracht und sich ganz und gar schwachsinnig verhalten hatte. Sie war meilenweit von ihrem Zuhause entfernt, besaß keinerlei Proviant, und die Sonne verschwand rasend schnell hinter dem Horizont. Doch was am schlimmsten war: Niemand auf Deilcladach wusste, wohin sie geritten war. »Tja, eines ist sicher, du hast Connor gezeigt, wer die Zügel in der Hand hat, nicht wahr?«, schimpfte sie vor sich hin, während sie festzustellen versuchte, wo genau dieses verfluchte Pferd sie abgeworfen hatte. »Hätte Connor bloß höflich gefragt, anstatt mir auf seine lästige Art Befehle zu erteilen ... Nein, nein, es ist nicht seine Schuld, es ist deine, ganz allein deine, Fiona MacEnroy. Du bist für diese Katastrophe selbst verantwortlich.« Sie sah sich um und erkannte, dass nicht nur die Leute von Deilcladach nicht wussten, wo sie war, auch sie wusste es nicht. Ihr lästiges Reittier hatte sie an einer Stelle abgeworfen, an der sie noch nie zuvor gewesen war. Dank des wilden Ritts, den sie eben überlebt hatte, war sie sich nicht sicher, in welche Richtung sie sich wenden sollte, um nach Hause zu gelangen. Außerdem konnte sie sich selbst unter den günstigsten Umständen nicht sonderlich gut orientieren. Zweifelsohne hatte sie noch nie zuvor etwas derart Leichtsinniges getan.
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Das einzig Gute an dieser Sache, das ihr einfiel, war, dass der Verrückte, der ihre lange Gefangenschaft auf Deilcladach herbeigeführt hatte, vermutlich auch nicht wissen konnte, wo sie war. Dieser Mensch mochte zwar den Erfolg verbuchen, dass sie etwas restlos Leichtsinniges getan hatte, aber wenigstens konnte er daraus keinen Nutzen ziehen. Gedankenverloren strich Fiona mit dem Finger über die Narbe, die ihre linke Wange entstellte. Er hatte sie ihr zusammen mit einer identisch aussehenden Narbe auf der rechten Wange verpasst, als er sie zum ersten Mal bedrängt hatte. Die anderen Verwundungen konnte sie geradezu spüren. Sie waren Fiona von ihm zugefügt worden, bevor ihre Familie sie hinter den dicken Mauern von Deilcladach einsperrte, und das solange, bis sie den Verrückten stellen und töten würde. Allein schon der Gedanke an diesen Mann ließ ihren ganzen Körper vor Angst erschauern, dennoch hatte sie törichterweise diese Angst für kurze Zeit vergessen. Sie war nach viel zu vielen Monaten der Gefangenschaft einem rasenden Bedürfnis nach freiem Ausritt unterlegen. Ein Geräusch lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie spannte sich an. Es kamen Pferde ihres Wegs - und das schnell. Noch während sie sich nach einem Versteck umsah, erklommen die Reiter schon die kleine Anhöhe, die direkt vor ihr lag. Fiona zog ihr Schwert und ihren Dolch und stellte sich mit leicht gespreizten Beinen in Position. Ihr war bewusst, sich gegen zehn oder mehr Männer niemals erfolgreich verteidigen zu können, kam aber zu dem Schluss, dass es besser wäre, im Kampf zu sterben, als diesem Verrückten namens Menzies zu erlauben, sie weiterhin in Stücke zu hauen. Dann fiel ihr ein, dass Menzies selten mehr als ein paar wenige Männer bei sich hatte. Doch vor ihr befand sich mindestens ein Dutzend Reiter. Ein eingehender Blick auf den riesigen, dunklen Mann an der Spitze der Truppe verriet ihr, dass es sich hierbei nicht um Menzies handelte. Fiona verblieb standhaft in ihrer Kampfposition, musste aber eine Welle der Angst unterdrücken. Menzies mochte geisteskrank sein, aber er wollte sie nicht tot sehen. Sie konnte nicht sicher sein, ob diese Männer so viel Zurückhaltung besaßen. »Guter Gott, schau, Ewan, dort!« Ewan MacFingal antwortete auf den Schrei seines Bruders Gregor nur mit einem Brummen. Er schaute ja, aber er war sich nicht sicher, ob er wirklich deutlich genug sah. Da konnte doch gewiss keine kleine Frau stehen und ihm mit einem Schwert in der einen Hand und einem Dolch in der anderen entgegentreten, oder? Konnte sie nicht zählen? Die MacFingals waren zu zwölft, und sie war allein, war sehr klein und zart. Ewan gab seinen Männern das Zeichen stehen zu bleiben und ritt langsam auf die Frau zu. Sie war wie ein Knabe mit Wams, Hosen und Stiefeln bekleidet, aber es bestand kein Zweifel daran, dass es sich um eine Frau handelte. Nicht nur der lange, dicke, honigblonde Zopf, der bis auf ihre schmale Taille hinunterhing, verriet sie, selbst die Knabenkleider konnten ihre weiblichen Formen nicht ganz verbergen. Und auch ihr Gesicht war eindeutig das einer Frau, einer sehr schönen Frau. Als er nahe genug heran war, um ihre Augen zu sehen, spürte er, wie ihm der Atem stockte. Es waren große Augen. Die langen, dichten Wimpern, die sie umrahmten, waren ebenso wie die fein gebogenen Brauen einige Töne dunkler als ihr Haar. Diese Augen hatten die Farbe von Veilchen. Er glaubte nicht, schon einmal Augen mit dieser Farbe gesehen zu haben oder Augen, die so überwältigend schön waren. Der Rest ihres herzförmigen Gesichts nahm ihn ebenso gefangen. Es besaß von der sanften Krümmung ihrer hohen Wangenknochen bis zu ihrem ein wenig eigensinnig wirkenden Kinn einen zarten Knochenbau. Die Nase war klein und gerade, die Haut rein und zart und von einem leichten Goldton, so als hätte ihr die Sonne einen sanften Glanz verliehen. Ihre Lippen waren voll und verführerisch. Er fragte sich beiläufig, woher sie die Narben haben mochte, eine auf jeder Wange. Sie waren niedlich, waren geradezu sanfte Male unter ihren anmutigen Wangenknochen. Er fluchte lautlos, während er abstieg und sein Schwert zog. Wenn er selbst ihre Narben noch schön fand, war sie noch gefährlicher, als sie aussah. Ewan wusste, wie einschüchternd er wirkte, und war deshalb ziemlich überrascht, dass sie nur ein einziges Mal langsam zwinkerte, ihn von oben bis unten musterte und sich dann wie ein Krieger anspannte, der sich auf einen Angriff einstellte. »Es kann doch nicht sein, dass Ihr mit mir kämpfen wollt, Mädchen.« Er sah sie grimmig an. »Und warum nicht?«, fragte Fiona. »Weil ich ein Mann bin, größer und breiter als Ihr.« Es war nicht möglich, das zu übersehen, dachte Fiona bei sich. Er musste ihre mageren Einssechzig, die sie nur erreichte, wenn sie sich äußerst gerade hielt, mindestens um dreißig Zentimeter überragen. Vermutlich war er sogar größer als ihre Brüder. Er besaß breite Schultern, schmale Hüften und lange, gut geformte Beine. Sein locker sitzendes Wams und seine ebenfalls locker sitzenden Hosen verbargen die Stärke seines Körpers nur wenig. Fiona wusste, dass ihr eigentlich die Knie zittern sollten, aber sie taten es nicht. Dies gab ihr Rätsel auf, denn in den harten Gesichtszügen dieses Mannes war keinerlei Weichheit zu finden. Sein Aussehen hatte etwas Raubtierhaftes. Vom Knochenbau her sah er gut aus, von den hohen Wangenknochen bis zu dem kräftigen Kinn, aber das Gesicht zeigte eine Härte, die jene erlesene Schönheit, die es eigentlich hätte haben müssen, raubte. Vermutlich war seine Nase einst lang und gerade gewesen, aber ein oder zwei Brüche hatten an der Nasenwurzel einen Höcker verursacht, der ihm einen falkenartigen Ausdruck verlieh.
Copyright © 2004 by Hannah Howell
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2009
Verlagsgruppe Weltbild GmbH
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Übersetzung: Andrea Hahn
Copyright © 2004 by Hannah Howell
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2009
Verlagsgruppe Weltbild GmbH
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Übersetzung: Andrea Hahn
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Bibliographische Angaben
- Autor: Hannah Howell
- 2009, 1, 335 Seiten, Maße: 12,5 x 18,5 cm, Taschenbuch
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3868002189
- ISBN-13: 9783868002188
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