Dezembersturm
Band 1 der Preußen-Trilogie
Das Autorenduo Iny und Elmar Lorentz (Gesamtauflage: über 5 Mio. Exemplare) entführt Sie diesmal in eine neue Zeit: das 19. Jahrhundert. Auch hier gelingt ihnen ein großer Wurf!
Ostpreußen, 1875: Die junge...
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Produktinformationen zu „Dezembersturm “
Das Autorenduo Iny und Elmar Lorentz (Gesamtauflage: über 5 Mio. Exemplare) entführt Sie diesmal in eine neue Zeit: das 19. Jahrhundert. Auch hier gelingt ihnen ein großer Wurf!
Ostpreußen, 1875: Die junge Lore lebt bei ihrem Großvater Nikolaus. Sie glaubt, er sei völlig verarmt. Was sie jedoch nicht weiß: Nikolaus hat sein Geld bereits beiseite geschafft, um es ihr zu vererben - sehr zum Ärger seines Neffen, der die Rivalin aus dem Weg schaffen will.
Lese-Probe zu „Dezembersturm “
Dezembersturm von Iny LorentzII.
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Ottokar von Trettip bestieg schwungvoll seine Kutsche, ließ sich in die Polster fallen und klopfte mit dem Stock gegen das Dach. »Fahr los, Florin, und spare nicht mit der Peitsche. Ich will bald zu Hause sein.« Während der Kutscher die Pferde antrieb und der Wagen Geschwindigkeit aufnahm, ließ Ottokar das Gespräch mit seinem Onkel Revue passieren und erkannte zu seinem Ärger, dass er gegen den alten Herrn erneut den Kürzeren gezogen hatte. »Der soll mich kennenlernen! Vor Gericht werde ich ihm zeigen, wer hier das Sagen hat«, schwor er sich und drohte mit der Faust in die Richtung, in der das alte Jagdhaus stand. Doch es war bereits außer Sicht, denn die Kutsche schoss, von den schnellen Pferden gezogen, über den von dichten Tannen gesäumten Forstweg, als sei dieser eine breite, gepflasterte Allee, und legte die halbe deutsche Meile bis zu der Straße nach Bladiau in kürzester Zeit zurück. Wenig später bog der Wagen bei dem Dorf Trettip zum gleichnamigen Gutshof ab. Inzwischen war es dunkel geworden, und der Kutscher wagte es nicht mehr, die Pferde zu sehr anzutreiben. Es mochten Äste oder andere Gegenstände auf der Straße liegen, über die ein Gaul stolpern und zu Schaden kommen konnte. Stieß den Tieren etwas zu, war er schuld, und es setzte ein Donnerwetter. Kurz hinter dem Dorf kamen die schattenhaften Umrisse eines Hauses in Sicht. Ottokar starrte durch das offene Kutschenfenster auf das tief heruntergezogene Reetdach und knirschte mit den Zähnen. Es war das Lehrerhaus, in dem seine Base mit ihrer Familie lebte. Hinter den Fenstern war kein Funken Licht mehr zu erkennen. Die Bewohner waren wohl bereits zu Bett gegangen. »Halt an!«, befahl Ottokar dem Kutscher, denn es würde ihm Genugtuung bereiten, Leonore Huppach und ihren vertrottelten Mann zu wecken und ihnen zu sagen, dass er seinen Onkel lieber im Gefängnis sehen wollte, als auf das ihm zustehende Vermögen zu verzichten. Vielleicht konnte er die beiden so einschüchtern, dass sie freiwillig bekannten, wo der Alte das unterschlagene Geld versteckt hielt. Wenn er sie ebenfalls vor Gericht zerrte und sie als Diebe verurteilen ließ, würden sie das Wohnrecht im Lehrerhaus verlieren und auf der Straße stehen, und das gebührte diesem Pack. » Herr, die Kutsche steht«, meldete Florin missmutig, als sein Herr sich nicht rührte. Warum musste er ausgerechnet vor dem Lehrerhaus anhalten, in dem ohnehin keiner mehr wach war? In der Gutsküche wartete eine deftige Abendmahlzeit auf ihn, und die Pferde sehnten sich nach ihrer Futterkrippe im Stall. Zu Florins Bedauern öffnete Ottokar von Trettin schließlich den Schlag und stieg aus. Er atmete ein paarmal tief durch, trat einige Schritte auf das reetgedeckte Haus zu und hob den Knauf seines Stockes, um gegen die Tür zu schlagen. Dabei überlegte er sich, was er sagen sollte, und zögerte. Würde er das Gesindel da drinnen zur Rede stellen, warnte er sie nur und gab ihnen die Möglichkeit, das Geld, das sein Onkel dem Gut entnommen hatte, verschwinden zu lassen. Nachdenklich schlenderte er bis zu dem kleinen Ziegenstall, der an das Wohnhaus angebaut war, und zog sein Zigarrenetui heraus. Während er sich eine Zigarre auswählte und sie anzündete, wuchs sein Ärger, weil an diesem Tag rein gar nichts so lief, wie er es gerne gesehen hätte. Als das Schwefelhölzchen flatternd zu Boden fiel und erst nach ein paar Augenblicken erlosch, verzog Ottokar von Trettin seine Lippen zu einem zufriedenen Grinsen. Ganz ungestraft wollte er Leonore Huppach nicht davonkommen lassen. Daher ging er zum Heuschober hinüber, der nur wenige Schritte vom Wohnhaus entfernt stand, und öffnete die Tür. Der würzige Duft des Heus schlug ihm entgegen, und er erinnerte sich, seine Cousine im letzten Herbst bei der Mahd beobachtet zu haben. Diese hatte genug Heu eingelagert, so dass ihre Ziegen bei den in diesem Landstrich unvermeidlichen Kälteeinbrüchen nicht auf die Weide getrieben und dort von den Kindern gehütet werden mussten. Den Vorteil würde er seiner Cousine in diesem Jahr versalzen, sagte er sich und lachte hämisch. Er blies auf die Zigarre, bis sie hell aufglühte, und warf sie in den Heuschober. Noch während er sich umdrehte, um zu seiner Kutsche zurückzukehren, entzündete sich das trockene Heu in einer Stichflamme, und Sekunden später brannte der Schober lichterloh. Ottokar von Trettin wurde von der Wucht des Feuers überrascht und bekam es plötzlich mit der Angst zu tun. So rasch, wie man es ihm bei seiner Körperfülle niemals zugetraut hätte, sprang er in die Kutsche und befahl dem Mann auf dem Bock, sofort weiterzufahren. Florin gehorchte und ließ die Pferde antraben. Sein Herr steckte unterdessen den Kopf aus dem Kutschenfenster und starrte auf das Feuer, dessen Flammen jetzt schon höher schlugen als das Reetdach des Wohnhauses. Ein kühler Windstoß fegte über das Land und trieb die Funken des brennenden Heuschobers auf das Haus zu. Das Reetdach entzündete sich sofort, und die immer rascher hereinbrechenden Böen fachten das Feuer an, bis das ganze Haus einer hell lodernden Fackel glich. Ein Teil seines Verstands sagte Ottokar von Trettin, dass er anhalten und seine Base wecken musste, damit sie und ihre Familie noch rechtzeitig aus dem brennenden Haus kamen. Er klopfte gegen das Kutschendach, um den entsprechenden Befehl zu geben, hörte sich stattdessen aber rufen: »Peitsche die Pferde, Florin! Ich will so schnell wie möglich nach Hause.«
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH
Steinerne Furt,
86167 Augsburg
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2009
Verlagsgruppe Weltbild GmbH
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
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Autoren-Porträt von Iny Lorentz
Im Jahre 2003 veröffentlichte Iny Lorentz ihren ersten historischen Roman: "Die Kastratin". Es folgten in rasantem Tempo weitere Titel, darunter Bestseller wie "Die Wanderhure", "Die Feuerbraut" und "Die Tochter der Wanderhure". "Ganz nebenbei" verfasst Iny Lorentz noch unter verschiedenen Pseudonymen Fantasy-Romane und sogar Heimatliteratur. Bevor der Leser sich ob dieses Fleißes nun allzu sehr wundert, sei verraten: Iny musste die Arbeit nicht allein erledigen, ihr Mann Elmar war und ist immer dabei. "Iny Lorentz" ist ein Pseudonym, hinter dem sich das Schriftstellerehepaar Iny und Elmar verbirgt. Der Verlag kreierte aus ihrem Vornamen und dem Namen von Elmars Vater den Künstlernamen, kurz und einprägsam.
Iny wurde 1949 in Köln geboren, wo sie die Schule besuchte und eine Ausbildung als Arzthelferin absolvierte. Nach dem Abitur im Abendgymnasium begann sie ein Medizinstudium, das sie aber aus finanziellen Gründen abbrechen musste. Sie wurde Programmiererin und zog 1980 nach München, um bei einer großen Versicherung zu arbeiten. Ihr Ehemann Elmar arbeitete seit 1981 ebenfalls dort. Er ist gebürtiger Bayer und stammt aus einem kleinen Bauerndorf mit gerade einmal fünf Höfen.
Beiden gemeinsam ist die große Leidenschaft für das Geschichtenerzählen. Elmar begann bereits in der Schule mit dem Schreiben, die Religionslehrerin erkannte und förderte sein Talent. Iny veröffentlichte schon in jungen Jahren Kurzgeschichten in Zeitschriften. Schließlich trafen sich die verwandten Seelen in einem Fantasy-Club und heirateten 1982, um von da an alles gemeinsam zu machen, auch das Schreiben. Zunächst arbeiteten sie viele Jahre abends und im Urlaub an ihren Büchern, nach den ersten Erfolgen widmeten sie sich dann ganz dem Schreiben.
Wie schon die Titel verraten (u. a. "Die Goldhändlerin",
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"Die Pilgerin", "Die Löwin") sind immer Frauen die Hauptfiguren der historischen Romane. Iny und Elmar finden es einfach reizvoll, die "Geschichten von der schwächeren Seite aus aufzuzeigen, und über lange Jahrhunderte stellten Frauen aller Klassen diese schwächere Seite dar". Man darf jedenfalls hoffen, dass noch viele weitere Geschichten folgen werden...
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Bibliographische Angaben
- Autor: Iny Lorentz
- 541 Seiten, Maße: 13,5 x 21,5 cm, Geb. mit Su.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3828997449
- ISBN-13: 9783828997448
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