Die Wunschliste
"Küsse einen fremden Mann" das ist nur eine der 20 Aufgaben, die Marissa bis zu ihrem 25. Geburtstag erfüllen will. Doch ein Autounfall reißt sie viel zu früh aus dem Leben. June, die Fahrerin des Unglückswagens, verzweifelt...
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Produktinformationen zu „Die Wunschliste “
"Küsse einen fremden Mann" das ist nur eine der 20 Aufgaben, die Marissa bis zu ihrem 25. Geburtstag erfüllen will. Doch ein Autounfall reißt sie viel zu früh aus dem Leben. June, die Fahrerin des Unglückswagens, verzweifelt schier an ihren Schuldgefühlen. Da spielt ihr das Schicksal Marissas Wunschliste in die Hände.
Lese-Probe zu „Die Wunschliste “
Die Wunschliste von Jill Smolinski1
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er nächste Punkt auf der Liste: Einen Fremden küs-
sen. »Wie wär's mit dem?« Susan deutete auf einen Typen, der so umwerfend aussah, dass man sich wunderte, ihn mit Hemd und Krawatte in einer Bar in Downtown Los Angeles zu sehen statt in Modelpose auf einem Werbeplakat für Unterwäsche.
»Bleib bitte auf dem Teppich.«
»Warum? Es geht doch nur um einen Kuss.«
Sie hatte leicht reden. Sie war ja nicht diejenige, die das Küssen übernehmen sollte.
Es war Donnerstagabend nach Büroschluss, und im Brass Monkey war es rappelvoll. Susan und ich waren schon seit einer Stunde in der Bar, um die Lage auszukundschaften und an Happy-Hour-Margaritas zu nippen, die leider viel zu schwach waren, um Wirkung zu zeigen.
»Was meinst du - auf den Mund?«, fragte ich.
»Natürlich, aber ob mit oder ohne Zunge, liegt bei dir.« Nach längerem Hin und Her entschied ich mich für drei Männer, die an einem Tisch gegenüber der Bar saßen. Sie waren Mitte bis Ende dreißig, leger gekleidet und wirkten harmlos, was ihre Hauptanziehungskraft ausmachte. Dann mal los. Als ich mich von meinem Stuhl erhob, kam ich mir vor, als zöge ich in eine Schlacht. Mein Plan sah vor, an ihren Tisch zu treten, meine missliche Lage zu erklären und zu hoffen, dass sich einer von ihnen meiner erbarmte und sich freiwillig zur Verfügung stellte.
Für den Fall, dass der Plan schief ging - nein, ich wollte lieber nicht darüber nachdenken, was passieren würde, wenn er schief ging. Jedenfalls würde es mit einem schmachvollen Rückzug enden.
Ich kippte den Rest meines Cocktails, holte tief Luft und steuerte den Tisch an. Die drei Männer sahen mich mit unverhohlener Neugier an. Eine Frau, die sich in einer Bar einem Tisch näherte und keine Kellnerin war, musste ein interessanter Anblick sein. Darüber hinaus geizte ich an diesem Abend nicht mit meinen Reizen. Ich trug ein Kostüm mit engem Rock und dazu ein tief ausgeschnittenes Oberteil, und ich hatte großzügig Eyeliner aufgetragen. Meine Haare wallten und lockten sich wie üblich bis zu meinen Schultern.
»Hi! Ich bin June!«, sagte ich keck.
Nachdem er wahrscheinlich einen Moment lang überlegt hatte, ob ich ihnen etwas verkaufen wollte, sagte einer von ihnen: »Ich bin Frank, und das sind Ted und Alfonso.« »Nett, Sie kennen zu lernen!« Und dann platzte ich mit meiner Geschichte heraus. »Ich hätte eine Bitte an Sie, vielleicht können Sie mir helfen. Ich habe hier eine Liste mit Aufgaben.«
Ich hielt die Liste in die Luft, Beweisstück A, ein ganz normales, von Hand beschriebenes Blatt Papier. »Eine besteht darin, dass ich einen Fremden küssen muss. Und da habe ich mich gefragt -«
»Sie wollen einen von uns küssen?«, fi el mir Alfonso ins Wort.
Frank zog nach: »Ist das eine Art Schnitzeljagd?«
»So was Ähnliches«, erwiderte ich.
»Ein Kuss auf den Mund?«
»Ja.«
»Zunge?«
»Optional.«
Drei Augenpaare musterten mich von Kopf bis Fuß, aber, das musste ich ihnen zugute halten, sie taten es dezent. »Tja, also«, sagte Alfonso, und er klang, als würde er es tatsächlich bedauern. »Wir sind alle verheiratet.«
»Aber das muss man nicht so eng sehen«, ergänzte Ted. »Wenn ich Ihnen damit helfen kann ... «
»Nein, ich verstehe schon«, sagte ich und wandte mich zum Gehen. Warum hatte ich nicht darauf geachtet, ob sie Ringe trugen?
»Warten Sie, wir können Ihnen vielleicht trotzdem helfen. Wir drei scheiden zwar aus, aber da drüben ist ein Kollege von uns, der kann es vielleicht machen. He, Marco!«, rief Frank, und wer drehte sich um? Das Unterwäsche-Model. Toll. »Die junge Frau hier braucht deine Hilfe!«
Marco kam zu uns herüber. Wenigstens schien er nicht ganz abgeneigt zu sein. In der Hoffnung, nicht rot zu werden - und in dem Wissen, dass Susan sich wahrscheinlich kaputtlachte -, wiederholte ich meine Geschichte. Bevor ich fertig war, hatte er mir schon das Blatt aus der Hand gerissen und begann laut vorzulesen.
»Dann wollen wir doch mal sehen, was auf dieser Liste steht«, sagte er, »›20 Dinge, die ich vor meinem 25. Geburtstag gemacht haben will.‹« Er sah auf und grinste mich an: »Der fünfundzwanzigste?«
Sehr charmant.
Na gut, ich bin vierunddreißig, aber bei günstigem Licht gehe ich immer noch für jünger durch.
»Geben Sie her.« Ich griff nach der Liste.
Er drehte sich rasch zur Seite und fuhr zu lesen fort. »Wir wollen doch wissen, was genau da steht. Ah, hier ist es ja: Einen Fremden küssen ... «
Da ich Angst hatte, ich könnte die Liste zerreißen, wenn ich sie ihm mit Gewalt abnahm, hielt ich mich zurück und verschränkte meine Arme, obwohl ich zunehmend wütend wurde.
Ted versuchte, mir zur Seite zu springen. »Junge, führ dich doch nicht so auf.«
»Einen 5-Kilometer-Lauf schaffen ... ins Fernsehen kommen ... hier, das ist das Beste: 50 Kilo abnehmen. Sie waren wohl mal eine richtige Tonne, hm? Aber diesen Punkt haben Sie mit Fug und Recht abgehakt, davon merkt man nichts mehr.«
»Die Liste stammt überhaupt nicht von mir!«, fuhr ich ihn an.
»Ja, klar.«
»Wirklich. Aber aus einem ganz bestimmten Grund muss ich sie abarbeiten.«
Alfonso fragte mich mit unschuldiger Miene: »Und der wäre?«
Ich seufzte. »Lange Geschichte. Bitte ... «, ich streckte die Hand aus, »geben Sie sie mir zurück.«
Es stimmte. Das war nicht meine Liste.
Sie gehörte Marissa Jones.
Dessen war ich mir sicher, auch wenn sie keine Unterschrift trug. Ich entdeckte sie, ein paar Tage nachdem ich Marissa umgebracht hatte. Ich hatte gerade das Blut von ihrer Handtasche gewischt, damit ich sie ihren Eltern zurückgeben konnte, und da war sie. Klein zusammengefaltet in ihrer Brieftasche.
Ich habe ihnen natürlich alles von ihr zurückgegeben - auch eine Sonnenbrille, die unweit des Tatorts gefunden worden war und die wahrscheinlich mir gehört hatte.
Aber die Liste behielt ich. Ich habe sie ihnen gegenüber nicht einmal erwähnt. Es hätte ihnen sicherlich das Herz gebrochen, von den Träumen ihrer vierundzwanzigjährigen Tochter zu erfahren, die nun nie in Erfüllung gehen konnten.
Von den zwanzig Aufgaben hatte sie nur zwei erfüllt: 50 Kilo abnehmen und sexy Schuhe tragen. Den ersten Punkt hatte sie selbst durchgestrichen, beim zweiten habe ich es für sie erledigt - als ich ihn auf der Liste entdeckte, wurde mir klar, warum sie silberne hochhackige Sandaletten getragen hatte, als sie starb.
Alle hatten mir versichert, dass es nicht meine Schuld gewesen sei.
Auf der Beerdigung traten sie einander fast auf die Füße bei dem Versuch, mir beizustehen und mich zu umarmen - was ich als Teil meiner Buße über mich ergehen ließ. Ich hatte am ganzen Körper blaue Flecken. Selbst die sanfteste Berührung ließ mich vor Schmerz zusammenzucken.
Und das Schlimmste von allem: Sie war erst seit einem Monat richtig schlank gewesen. Einen armseligen Monat. Nachdem sie ihr Leben lang dick gewesen war.
Wie um mich noch mehr zu quälen, starrte mich vom Altar aus ein riesiges Foto von Marissa an, auf dem man sie in einer Jeans Größe 52 sah - sie passte in ein Hosenbein und hielt den Bund von sich weg. Ihr Lächeln schien zu sagen: »Achtung Welt, ich komme!«
Schlimm.
Ich bekam kaum etwas von der Predigt mit. Stattdessen zermarterte ich mir den Kopf, was ich ihren Eltern erzählen sollte, welches ihre letzten Wort gewesen waren. Sie würden mich bestimmt fragen. Und ich würde mir eher die Zunge abbeißen, als ihnen die Wahrheit zu sagen: dass sie mir ein Rezept für Taco-Suppe gegeben hatte.
Aber diese Sorge hätte ich mir nicht zu machen brauchen. Meine Begegnung mit ihnen beschränkte sich auf einen Händedruck und eine Beileidsbekundung. Zum Leichenschmaus ging ich nicht mit; sicher hätte man meine Anwesenheit - mit dem Bluterguss am Hals und dem riesigen Veilchen - als geradezu unanständig empfunden. Abgesehen davon waren Marissa und ich nicht einmal miteinander befreundet gewesen. Ich hatte sie erst wenige Stunden vor ihrem Tod kennen gelernt.
Wir hatten dasselbe Weight-Watcher-Treffen besucht. Ich war neu zu der Gruppe gestoßen, weil ich die fünf Kilo, die sich seit meiner letzten Diät wieder auf meine Hüften gestohlen hatten, loswerden wollte. Sie hatte die lebenslange Ehrenmitgliedschaft erhalten (die gerade einmal ein paar Stunden gedauert hatte), weil sie ihr Traumgewicht seit sechs Wochen gehalten hatte.
Normalerweise biete ich Fremden nicht an, sie in meinem Auto mitzunehmen, aber als ich sah, wie sie in ihren »sexy Schuhen« zur Bushaltestelle stakste, dachte ich, warum nicht? Ich fand es erstaunlich, dass sie es geschafft hatte, so viel abzunehmen, und hoffte wohl, dass ihr Erfolg auf mich abfärben würde.
Wir fuhren also gemütlich den Centinela Boulevard entlang und plauderten über Diäten. Ich sagte gerade so etwas wie: »Ich fürchte, es wird nicht klappen, weil ich immer einen Riesenhunger habe, wenn ich auf Diät bin.«
Daraufhin sagte sie: »Ich habe ein Rezept für eine Suppe, die einen pappsatt macht.«
Und ich sagte: »Ich kann nicht besonders gut kochen.« Und sie sagte: »Das Rezept ist ganz einfach.«
Und ich sagte: »Wirklich?«
Und sie sagte: »Ich habe es zufällig dabei. Es ist wirklich einfach - man muss eigentlich nur ein paar Dosen aufmachen.«
Und ich sagte: »Wenn das so ist, dann her damit!«
Und sie drehte sich nach hinten, um ihre Tasche vom Rücksitz zu holen, und das war der Grund, warum sie im Moment des Aufpralls nicht angeschnallt war.
Marissa Jones' Taco-Suppe
4 Dosen kleine weiße Bohnen
1 Dose scharf gewürzte Tomaten
1 Dose gewürfelte Tomaten
1 Dose Mais
1 Packung Taco-Gewürzmischung
1 Packung Joghurt-Dressing ohne Fett
Alles in einen Topf geben und gut verrühren.
Langsam erwärmen.
Ergibt 8 Portionen.
Soweit ich mich erinnere (ich war mit dem Kopf auf das Lenkrad geknallt, worunter mein Gedächtnis etwas gelitten hat), fiel von dem Laster vor uns ein Küchenschrank auf die Straße, und ich riss das Lenkrad herum, um ihm auszuweichen. Der Rest verschwindet im Nebel. Zeugen berichteten, dass wir gegen den Bordstein prallten und uns ein paarmal überschlugen.
»Die haben ein paar hübsche Purzelbäume geschlagen«, hörte ich einen Sanitäter zu seinem Kollegen sagen, als sie mich auf einer Trage in den Notarztwagen schoben.
Dann hörte ich noch: »Bei der brauchen wir uns nicht zu beeilen, die ist tot.«
Tot?
Ich tastete meinen Körper ab. Ich wusste nicht, welche von uns beiden er meinte.
Mich offenbar nicht.
Was nur bedeuten konnte ...
O nein.
Nein, nein, nein!
Nach dem Unfall versuchte ich mein gewohntes Leben wieder aufzunehmen, aber ohne Erfolg. An eines hatte ich nicht gedacht, auch wenn es eigentlich auf der Hand lag: Es ist eine furchtbare Belastung zu wissen, dass man einen Menschen getötet hat. Ehrlich, wie sich ein Serienmörder nach getaner Arbeit an den Abendbrottisch setzen kann, als sei nichts geschehen, ist mir ein Rätsel. Ich brachte kaum die Energie auf, ins Büro zu gehen und eine Arbeit zu erledigen, die ich schon so lange machte, dass ich geglaubt hatte, sie sogar im Schlaf noch hinzukriegen.
Die Wochen schleppten sich dahin. Die blauen Flecken verblassten, aber die Verzweifl ung blieb, und irgendwann wurde mir klar, dass es zwei Arten von schrecklichen Erlebnissen gibt: die einen, die dich bis in die Grundfesten erschüttern und dazu veranlassen, das Leben zu umarmen und es nie wieder als Selbstverständlichkeit zu betrachten, und die anderen, die dich dazu bringen, dich ins Bett zu legen und dir jede Menge Doku-Soaps anzusehen.
Meines fi el in die zweite Kategorie.
Niemand stand mir nah genug, um mitzubekommen, dass ich mich immer tiefer in mein Unglück vergrub, und daher tat auch niemand etwas dagegen. Kein Ehemann und keine Kinder. Keine Mitbewohnerin. Mein Freund Robert machte Ende August mit mir Schluss, einen Monat nach dem Unfall. Wir hatten ohnehin kurz vor der Trennung gestanden und uns schon seit längerem in dem Stadium befunden, in dem wir beide wussten, dass es vorbei war, und doch flickten wir an unserer Beziehung herum wie an einem Auto, das man noch nicht verkaufen will, während man nur darauf wartet, dass etwas Großes wie das Getriebe kaputtgeht. Wie sich herausstellte, hatte die Beziehung einen Totalschaden. Robert ertrug den Anblick des Wracks nicht, zu dem ich geworden war, und ich war offen gestanden erleichtert, als er mich verließ. Zu der Zeit waren auf allen Sendern die neuen Staffeln angelaufen, und ich bekam kaum mit, wie er seine Zahnbürste und das Paar Ersatzschuhe, das er unter meinem Bett verstaut hatte, zusammenpackte.
Wenn Marissa nur nicht diese Liste geschrieben hätte ... oder wenn ihre Aufgabenliste eher wie meine ausgesehen hätte: eine Aneinanderreihung von Banalitäten, die mich nichtsdestoweniger die letzten dreißig Jahre beschäftigt hatten. Die Sachen aus der Reinigung holen. Ins Fitnessstudio gehen. Mittags einen Freund zum Essen treffen. Einige der Aufgaben waren abgehakt, andere wurden von Liste zu Liste übertragen, bis ich es endlich schaffte, sie zu erledigen, oder zu dem Schluss kam, dass sie doch nicht so wichtig waren, wie ich gedacht hatte.
Was könnte einmal in meiner Todesanzeige stehen? June Parker, ab und an in einer festen Beziehung lebend, mittlere Angestellte und bis zum Schluss auch sonst immer mittel mäßig, starb, während sie darauf wartete, dass etwas passierte. Sie hinterlässt ein neues Paar Socken, deren Kauf die größte Leistung auf ihrer Aufgabenliste darstellte.
Bevor ich Marissas Liste in einer meiner Kommodenschubladen verschwinden ließ, hatte ich sie nur einmal kurz überfl ogen. Ich hätte nicht einmal sagen können, warum ich sie aufgehoben hatte. Natürlich wäre die Familie traurig, wenn sie sie sähe - aber warum machte sie mich so betroffen?
Erst als ich wieder in das tröstliche Licht des Fernsehers getaucht war, wagte ich mir die Wahrheit einzugestehen: So schrecklich ich es fand, jemanden getötet zu haben, war ich doch erleichtert, dass nicht ich gestorben war. Aus welchem Grund auch immer hatte ich eine zweite Chance bekommen.
Aber auch diese Chance nutzte ich nicht, und deswegen fühlte ich mich furchtbar. Die Götter, die mich gerettet hatten, saßen wahrscheinlich auf ihren Wolken, kratzten sich am Kopf und sagten: »Man sollte doch annehmen, dass es genügt, sie aus einem Haufen verbeulten Blechs zu retten! Was sollen wir denn noch tun, um diese Frau aufzurütteln? Ihr die Pest schicken? Eine Heuschreckenplage?« Das Problem war, dass ich keine Ahnung hatte, was ich ändern sollte. Ich gehörte nicht zu den Leuten und hatte nie zu ihnen gehört, die sich hinsetzen, eine Liste der Dinge schreiben, die sie tun wollen, und sie dann tatsächlich tun. Es war also wirklich nötig, dass Marissa Jones auf mich abfärbte. Nicht unbedingt der Teil, der abgenommen hatte, sondern derjenige, der zumindest eine Ahnung davon hatte, was sie danach tun wollte.
Offenbar musste ein Wunder geschehen, um mich aus meiner Lethargie zu reißen und auf einen neuen Kurs zu bringen. Aber wie sich herausstellen sollte, war dazu überhaupt kein Wunder nötig, sondern nur ein Mann an der Kreuzung Pico Boulevard und Eleventh Street, der Rosensträuße für zehn Dollar das Stück verkaufte.
Übersetzung: Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
er nächste Punkt auf der Liste: Einen Fremden küs-
sen. »Wie wär's mit dem?« Susan deutete auf einen Typen, der so umwerfend aussah, dass man sich wunderte, ihn mit Hemd und Krawatte in einer Bar in Downtown Los Angeles zu sehen statt in Modelpose auf einem Werbeplakat für Unterwäsche.
»Bleib bitte auf dem Teppich.«
»Warum? Es geht doch nur um einen Kuss.«
Sie hatte leicht reden. Sie war ja nicht diejenige, die das Küssen übernehmen sollte.
Es war Donnerstagabend nach Büroschluss, und im Brass Monkey war es rappelvoll. Susan und ich waren schon seit einer Stunde in der Bar, um die Lage auszukundschaften und an Happy-Hour-Margaritas zu nippen, die leider viel zu schwach waren, um Wirkung zu zeigen.
»Was meinst du - auf den Mund?«, fragte ich.
»Natürlich, aber ob mit oder ohne Zunge, liegt bei dir.« Nach längerem Hin und Her entschied ich mich für drei Männer, die an einem Tisch gegenüber der Bar saßen. Sie waren Mitte bis Ende dreißig, leger gekleidet und wirkten harmlos, was ihre Hauptanziehungskraft ausmachte. Dann mal los. Als ich mich von meinem Stuhl erhob, kam ich mir vor, als zöge ich in eine Schlacht. Mein Plan sah vor, an ihren Tisch zu treten, meine missliche Lage zu erklären und zu hoffen, dass sich einer von ihnen meiner erbarmte und sich freiwillig zur Verfügung stellte.
Für den Fall, dass der Plan schief ging - nein, ich wollte lieber nicht darüber nachdenken, was passieren würde, wenn er schief ging. Jedenfalls würde es mit einem schmachvollen Rückzug enden.
Ich kippte den Rest meines Cocktails, holte tief Luft und steuerte den Tisch an. Die drei Männer sahen mich mit unverhohlener Neugier an. Eine Frau, die sich in einer Bar einem Tisch näherte und keine Kellnerin war, musste ein interessanter Anblick sein. Darüber hinaus geizte ich an diesem Abend nicht mit meinen Reizen. Ich trug ein Kostüm mit engem Rock und dazu ein tief ausgeschnittenes Oberteil, und ich hatte großzügig Eyeliner aufgetragen. Meine Haare wallten und lockten sich wie üblich bis zu meinen Schultern.
»Hi! Ich bin June!«, sagte ich keck.
Nachdem er wahrscheinlich einen Moment lang überlegt hatte, ob ich ihnen etwas verkaufen wollte, sagte einer von ihnen: »Ich bin Frank, und das sind Ted und Alfonso.« »Nett, Sie kennen zu lernen!« Und dann platzte ich mit meiner Geschichte heraus. »Ich hätte eine Bitte an Sie, vielleicht können Sie mir helfen. Ich habe hier eine Liste mit Aufgaben.«
Ich hielt die Liste in die Luft, Beweisstück A, ein ganz normales, von Hand beschriebenes Blatt Papier. »Eine besteht darin, dass ich einen Fremden küssen muss. Und da habe ich mich gefragt -«
»Sie wollen einen von uns küssen?«, fi el mir Alfonso ins Wort.
Frank zog nach: »Ist das eine Art Schnitzeljagd?«
»So was Ähnliches«, erwiderte ich.
»Ein Kuss auf den Mund?«
»Ja.«
»Zunge?«
»Optional.«
Drei Augenpaare musterten mich von Kopf bis Fuß, aber, das musste ich ihnen zugute halten, sie taten es dezent. »Tja, also«, sagte Alfonso, und er klang, als würde er es tatsächlich bedauern. »Wir sind alle verheiratet.«
»Aber das muss man nicht so eng sehen«, ergänzte Ted. »Wenn ich Ihnen damit helfen kann ... «
»Nein, ich verstehe schon«, sagte ich und wandte mich zum Gehen. Warum hatte ich nicht darauf geachtet, ob sie Ringe trugen?
»Warten Sie, wir können Ihnen vielleicht trotzdem helfen. Wir drei scheiden zwar aus, aber da drüben ist ein Kollege von uns, der kann es vielleicht machen. He, Marco!«, rief Frank, und wer drehte sich um? Das Unterwäsche-Model. Toll. »Die junge Frau hier braucht deine Hilfe!«
Marco kam zu uns herüber. Wenigstens schien er nicht ganz abgeneigt zu sein. In der Hoffnung, nicht rot zu werden - und in dem Wissen, dass Susan sich wahrscheinlich kaputtlachte -, wiederholte ich meine Geschichte. Bevor ich fertig war, hatte er mir schon das Blatt aus der Hand gerissen und begann laut vorzulesen.
»Dann wollen wir doch mal sehen, was auf dieser Liste steht«, sagte er, »›20 Dinge, die ich vor meinem 25. Geburtstag gemacht haben will.‹« Er sah auf und grinste mich an: »Der fünfundzwanzigste?«
Sehr charmant.
Na gut, ich bin vierunddreißig, aber bei günstigem Licht gehe ich immer noch für jünger durch.
»Geben Sie her.« Ich griff nach der Liste.
Er drehte sich rasch zur Seite und fuhr zu lesen fort. »Wir wollen doch wissen, was genau da steht. Ah, hier ist es ja: Einen Fremden küssen ... «
Da ich Angst hatte, ich könnte die Liste zerreißen, wenn ich sie ihm mit Gewalt abnahm, hielt ich mich zurück und verschränkte meine Arme, obwohl ich zunehmend wütend wurde.
Ted versuchte, mir zur Seite zu springen. »Junge, führ dich doch nicht so auf.«
»Einen 5-Kilometer-Lauf schaffen ... ins Fernsehen kommen ... hier, das ist das Beste: 50 Kilo abnehmen. Sie waren wohl mal eine richtige Tonne, hm? Aber diesen Punkt haben Sie mit Fug und Recht abgehakt, davon merkt man nichts mehr.«
»Die Liste stammt überhaupt nicht von mir!«, fuhr ich ihn an.
»Ja, klar.«
»Wirklich. Aber aus einem ganz bestimmten Grund muss ich sie abarbeiten.«
Alfonso fragte mich mit unschuldiger Miene: »Und der wäre?«
Ich seufzte. »Lange Geschichte. Bitte ... «, ich streckte die Hand aus, »geben Sie sie mir zurück.«
Es stimmte. Das war nicht meine Liste.
Sie gehörte Marissa Jones.
Dessen war ich mir sicher, auch wenn sie keine Unterschrift trug. Ich entdeckte sie, ein paar Tage nachdem ich Marissa umgebracht hatte. Ich hatte gerade das Blut von ihrer Handtasche gewischt, damit ich sie ihren Eltern zurückgeben konnte, und da war sie. Klein zusammengefaltet in ihrer Brieftasche.
Ich habe ihnen natürlich alles von ihr zurückgegeben - auch eine Sonnenbrille, die unweit des Tatorts gefunden worden war und die wahrscheinlich mir gehört hatte.
Aber die Liste behielt ich. Ich habe sie ihnen gegenüber nicht einmal erwähnt. Es hätte ihnen sicherlich das Herz gebrochen, von den Träumen ihrer vierundzwanzigjährigen Tochter zu erfahren, die nun nie in Erfüllung gehen konnten.
Von den zwanzig Aufgaben hatte sie nur zwei erfüllt: 50 Kilo abnehmen und sexy Schuhe tragen. Den ersten Punkt hatte sie selbst durchgestrichen, beim zweiten habe ich es für sie erledigt - als ich ihn auf der Liste entdeckte, wurde mir klar, warum sie silberne hochhackige Sandaletten getragen hatte, als sie starb.
Alle hatten mir versichert, dass es nicht meine Schuld gewesen sei.
Auf der Beerdigung traten sie einander fast auf die Füße bei dem Versuch, mir beizustehen und mich zu umarmen - was ich als Teil meiner Buße über mich ergehen ließ. Ich hatte am ganzen Körper blaue Flecken. Selbst die sanfteste Berührung ließ mich vor Schmerz zusammenzucken.
Und das Schlimmste von allem: Sie war erst seit einem Monat richtig schlank gewesen. Einen armseligen Monat. Nachdem sie ihr Leben lang dick gewesen war.
Wie um mich noch mehr zu quälen, starrte mich vom Altar aus ein riesiges Foto von Marissa an, auf dem man sie in einer Jeans Größe 52 sah - sie passte in ein Hosenbein und hielt den Bund von sich weg. Ihr Lächeln schien zu sagen: »Achtung Welt, ich komme!«
Schlimm.
Ich bekam kaum etwas von der Predigt mit. Stattdessen zermarterte ich mir den Kopf, was ich ihren Eltern erzählen sollte, welches ihre letzten Wort gewesen waren. Sie würden mich bestimmt fragen. Und ich würde mir eher die Zunge abbeißen, als ihnen die Wahrheit zu sagen: dass sie mir ein Rezept für Taco-Suppe gegeben hatte.
Aber diese Sorge hätte ich mir nicht zu machen brauchen. Meine Begegnung mit ihnen beschränkte sich auf einen Händedruck und eine Beileidsbekundung. Zum Leichenschmaus ging ich nicht mit; sicher hätte man meine Anwesenheit - mit dem Bluterguss am Hals und dem riesigen Veilchen - als geradezu unanständig empfunden. Abgesehen davon waren Marissa und ich nicht einmal miteinander befreundet gewesen. Ich hatte sie erst wenige Stunden vor ihrem Tod kennen gelernt.
Wir hatten dasselbe Weight-Watcher-Treffen besucht. Ich war neu zu der Gruppe gestoßen, weil ich die fünf Kilo, die sich seit meiner letzten Diät wieder auf meine Hüften gestohlen hatten, loswerden wollte. Sie hatte die lebenslange Ehrenmitgliedschaft erhalten (die gerade einmal ein paar Stunden gedauert hatte), weil sie ihr Traumgewicht seit sechs Wochen gehalten hatte.
Normalerweise biete ich Fremden nicht an, sie in meinem Auto mitzunehmen, aber als ich sah, wie sie in ihren »sexy Schuhen« zur Bushaltestelle stakste, dachte ich, warum nicht? Ich fand es erstaunlich, dass sie es geschafft hatte, so viel abzunehmen, und hoffte wohl, dass ihr Erfolg auf mich abfärben würde.
Wir fuhren also gemütlich den Centinela Boulevard entlang und plauderten über Diäten. Ich sagte gerade so etwas wie: »Ich fürchte, es wird nicht klappen, weil ich immer einen Riesenhunger habe, wenn ich auf Diät bin.«
Daraufhin sagte sie: »Ich habe ein Rezept für eine Suppe, die einen pappsatt macht.«
Und ich sagte: »Ich kann nicht besonders gut kochen.« Und sie sagte: »Das Rezept ist ganz einfach.«
Und ich sagte: »Wirklich?«
Und sie sagte: »Ich habe es zufällig dabei. Es ist wirklich einfach - man muss eigentlich nur ein paar Dosen aufmachen.«
Und ich sagte: »Wenn das so ist, dann her damit!«
Und sie drehte sich nach hinten, um ihre Tasche vom Rücksitz zu holen, und das war der Grund, warum sie im Moment des Aufpralls nicht angeschnallt war.
Marissa Jones' Taco-Suppe
4 Dosen kleine weiße Bohnen
1 Dose scharf gewürzte Tomaten
1 Dose gewürfelte Tomaten
1 Dose Mais
1 Packung Taco-Gewürzmischung
1 Packung Joghurt-Dressing ohne Fett
Alles in einen Topf geben und gut verrühren.
Langsam erwärmen.
Ergibt 8 Portionen.
Soweit ich mich erinnere (ich war mit dem Kopf auf das Lenkrad geknallt, worunter mein Gedächtnis etwas gelitten hat), fiel von dem Laster vor uns ein Küchenschrank auf die Straße, und ich riss das Lenkrad herum, um ihm auszuweichen. Der Rest verschwindet im Nebel. Zeugen berichteten, dass wir gegen den Bordstein prallten und uns ein paarmal überschlugen.
»Die haben ein paar hübsche Purzelbäume geschlagen«, hörte ich einen Sanitäter zu seinem Kollegen sagen, als sie mich auf einer Trage in den Notarztwagen schoben.
Dann hörte ich noch: »Bei der brauchen wir uns nicht zu beeilen, die ist tot.«
Tot?
Ich tastete meinen Körper ab. Ich wusste nicht, welche von uns beiden er meinte.
Mich offenbar nicht.
Was nur bedeuten konnte ...
O nein.
Nein, nein, nein!
Nach dem Unfall versuchte ich mein gewohntes Leben wieder aufzunehmen, aber ohne Erfolg. An eines hatte ich nicht gedacht, auch wenn es eigentlich auf der Hand lag: Es ist eine furchtbare Belastung zu wissen, dass man einen Menschen getötet hat. Ehrlich, wie sich ein Serienmörder nach getaner Arbeit an den Abendbrottisch setzen kann, als sei nichts geschehen, ist mir ein Rätsel. Ich brachte kaum die Energie auf, ins Büro zu gehen und eine Arbeit zu erledigen, die ich schon so lange machte, dass ich geglaubt hatte, sie sogar im Schlaf noch hinzukriegen.
Die Wochen schleppten sich dahin. Die blauen Flecken verblassten, aber die Verzweifl ung blieb, und irgendwann wurde mir klar, dass es zwei Arten von schrecklichen Erlebnissen gibt: die einen, die dich bis in die Grundfesten erschüttern und dazu veranlassen, das Leben zu umarmen und es nie wieder als Selbstverständlichkeit zu betrachten, und die anderen, die dich dazu bringen, dich ins Bett zu legen und dir jede Menge Doku-Soaps anzusehen.
Meines fi el in die zweite Kategorie.
Niemand stand mir nah genug, um mitzubekommen, dass ich mich immer tiefer in mein Unglück vergrub, und daher tat auch niemand etwas dagegen. Kein Ehemann und keine Kinder. Keine Mitbewohnerin. Mein Freund Robert machte Ende August mit mir Schluss, einen Monat nach dem Unfall. Wir hatten ohnehin kurz vor der Trennung gestanden und uns schon seit längerem in dem Stadium befunden, in dem wir beide wussten, dass es vorbei war, und doch flickten wir an unserer Beziehung herum wie an einem Auto, das man noch nicht verkaufen will, während man nur darauf wartet, dass etwas Großes wie das Getriebe kaputtgeht. Wie sich herausstellte, hatte die Beziehung einen Totalschaden. Robert ertrug den Anblick des Wracks nicht, zu dem ich geworden war, und ich war offen gestanden erleichtert, als er mich verließ. Zu der Zeit waren auf allen Sendern die neuen Staffeln angelaufen, und ich bekam kaum mit, wie er seine Zahnbürste und das Paar Ersatzschuhe, das er unter meinem Bett verstaut hatte, zusammenpackte.
Wenn Marissa nur nicht diese Liste geschrieben hätte ... oder wenn ihre Aufgabenliste eher wie meine ausgesehen hätte: eine Aneinanderreihung von Banalitäten, die mich nichtsdestoweniger die letzten dreißig Jahre beschäftigt hatten. Die Sachen aus der Reinigung holen. Ins Fitnessstudio gehen. Mittags einen Freund zum Essen treffen. Einige der Aufgaben waren abgehakt, andere wurden von Liste zu Liste übertragen, bis ich es endlich schaffte, sie zu erledigen, oder zu dem Schluss kam, dass sie doch nicht so wichtig waren, wie ich gedacht hatte.
Was könnte einmal in meiner Todesanzeige stehen? June Parker, ab und an in einer festen Beziehung lebend, mittlere Angestellte und bis zum Schluss auch sonst immer mittel mäßig, starb, während sie darauf wartete, dass etwas passierte. Sie hinterlässt ein neues Paar Socken, deren Kauf die größte Leistung auf ihrer Aufgabenliste darstellte.
Bevor ich Marissas Liste in einer meiner Kommodenschubladen verschwinden ließ, hatte ich sie nur einmal kurz überfl ogen. Ich hätte nicht einmal sagen können, warum ich sie aufgehoben hatte. Natürlich wäre die Familie traurig, wenn sie sie sähe - aber warum machte sie mich so betroffen?
Erst als ich wieder in das tröstliche Licht des Fernsehers getaucht war, wagte ich mir die Wahrheit einzugestehen: So schrecklich ich es fand, jemanden getötet zu haben, war ich doch erleichtert, dass nicht ich gestorben war. Aus welchem Grund auch immer hatte ich eine zweite Chance bekommen.
Aber auch diese Chance nutzte ich nicht, und deswegen fühlte ich mich furchtbar. Die Götter, die mich gerettet hatten, saßen wahrscheinlich auf ihren Wolken, kratzten sich am Kopf und sagten: »Man sollte doch annehmen, dass es genügt, sie aus einem Haufen verbeulten Blechs zu retten! Was sollen wir denn noch tun, um diese Frau aufzurütteln? Ihr die Pest schicken? Eine Heuschreckenplage?« Das Problem war, dass ich keine Ahnung hatte, was ich ändern sollte. Ich gehörte nicht zu den Leuten und hatte nie zu ihnen gehört, die sich hinsetzen, eine Liste der Dinge schreiben, die sie tun wollen, und sie dann tatsächlich tun. Es war also wirklich nötig, dass Marissa Jones auf mich abfärbte. Nicht unbedingt der Teil, der abgenommen hatte, sondern derjenige, der zumindest eine Ahnung davon hatte, was sie danach tun wollte.
Offenbar musste ein Wunder geschehen, um mich aus meiner Lethargie zu reißen und auf einen neuen Kurs zu bringen. Aber wie sich herausstellen sollte, war dazu überhaupt kein Wunder nötig, sondern nur ein Mann an der Kreuzung Pico Boulevard und Eleventh Street, der Rosensträuße für zehn Dollar das Stück verkaufte.
Übersetzung: Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
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Bibliographische Angaben
- Autor: Jill Smolinski
- 2010, 1, 381 Seiten, Maße: 12,5 x 18,8 cm, Taschenbuch
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3868003274
- ISBN-13: 9783868003277
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