Zeit der Gespenster
Roman
Magisch und traurig schön: Der Tod einer Frau. Und die Geister eines indianischen Grundstücks.
Ross Wakeman hat nach einem Unfall seine geliebte Frau Aimee verloren. Deshalb nimmt er mit den Geistern der Toten Kontakt auf. So...
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Produktinformationen zu „Zeit der Gespenster “
Magisch und traurig schön: Der Tod einer Frau. Und die Geister eines indianischen Grundstücks.
Ross Wakeman hat nach einem Unfall seine geliebte Frau Aimee verloren. Deshalb nimmt er mit den Geistern der Toten Kontakt auf. So hofft Spencer auf Ross, als es um ein Bauprojekt auf einem indianischen Grunstdück geht. Doch damit wecken sie die Geister ihrer eigenen Vergangenheit.
Klappentext zu „Zeit der Gespenster “
Ross Wakeman war für alle nur ein riesengroßer Glückspilz. Wieviele Unfälle und Gefahren hatte er lebend überstanden! Ebenso sicher, wie er wusste, dass morgen die Sonne aufgehen würde, wusste er inzwischen auch, dass er nicht sterben konnte obwohl Ross nichts sehnlicher wünschte. Denn in einem tragischen Unfall hatte er seine geliebte Frau Aimee verloren. Nun wollte Ross nur noch eines, nämlich mit den Geistern der Toten Kontakt aufnehmen. Vielleicht schien er deshalb den Menschen in Comtosook der ideale Vertraute, wenn es darum ging, Geister aus ihren Häusern zu vertreiben. Auch Spencer Pike hofft auf Ross, denn er will auf einem indianischen Grundstück ein Bauprojekt realisieren. Doch er stört damit die Ruhe der Geister auch seiner eigenen schauerlichen Vergangenheit.
Lese-Probe zu „Zeit der Gespenster “
Zeit der Gespenster von Jodi PicoultEINS
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Als Ross Wakeman sich das erste Mal umbrachte, hatte er Erfolg, anders als beim zweiten oder dritten Mal. Er schlief am Steuer seines Wagens ein und fuhr von einer Brücke in einen See. Das war das zweite Mal. Seine Retter fanden ihn am Ufer. Als man seinen Honda barg, waren alle Türen verriegelt und die Fenster aus Sicherheitsglas waren von unzähligen Sprüngen durchzogen. Kein Mensch konnte sich erklären, wie er aus dem Auto herausgekommen war und dabei nicht einmal einen Kratzer abgekriegt hatte. Beim dritten Mal wurde Ross in New York auf der Straße überfallen. Der Täter nahm ihm die Brieftasche ab, schlug ihn zusammen und schoss ihm dann in den Rücken.
Die Kugel hätte ihm aus der kurzen Entfernung das Schulterblatt zerschmettern und einen Lungenflügel durchbohren müssen, doch stattdessen wurde sie wie durch ein Wunder von dem Knochen abgebremst. Das Bleikügelchen trägt Ross jetzt als Schlüsselanhänger bei sich. Das erste Mal war vor etlichen Jahren, als Ross in ein Gewitter geraten war. Der Blitz war aus dem Himmel gezuckt, genau auf sein Herz zu. Die Ärzte teilten ihm mit, dass er sieben Minuten lang klinisch tot gewesen war. Sie folgerten, dass Ross nicht direkt von dem Stromschlag getroffen worden sein konnte, weil bei einer Spannung von 50 000 Ampere in der Brusthöhle die Feuchtigkeit in den Zellen verdampft und er im wahrsten Sinne des Wortes geplatzt wäre.
Der Blitz musste demnach ganz in der Nähe eingeschlagen haben und hatte in Ross' Körper einen Induktionsstrom erzeugt, der zu einer Herzrhythmusstörung geführt hatte. Die Ärzte sagten, dass er ein echter Glückspilz sei. Sie irrten. Und nun, als Ross das nasse Dach des Hauses der O'Donnells in Oswego hochkletterte, verschwendete er keinen Gedanken mehr an Sicherheitsmaßnahmen. Der Wind, der vom Lake Ontario heranwehte, war selbst im August noch kalt und peitschte ihm das lange Haar ins Gesicht, als er sich um das Giebelfenster herummanövrierte. Der Regen prasselte ihm in den Nacken, während er mit der Blitzlichthalterung hantierte und die wasserdichte Videokamera auf den Speicher ausrichtete. Seine Stiefel rutschten ab und verschoben ein paar Schindeln. O'Donnell, der unter einem Regenschirm stand, spähte zu ihm hoch.
» Vorsicht «, rief er.
Und Ross hörte auch, was er nicht aussprach: Gespenster haben wir schon genug. Aber ihm würde nichts passieren. Er würde nicht ausgleiten, er würde nicht abstürzen. Deshalb übernahm er freiwillig die riskantesten Einsätze, deshalb brachte er sich wieder und wieder in Gefahr. Deshalb hatte er BungeeSpringen und Free Climbing und Crack ausprobiert. Er winkte zu Mr. O'Donnell hinunter, um ihm zu signalisieren, dass er ihn verstanden hatte. Aber ebenso sicher, wie Ross wusste, dass in acht Stunden die Sonne aufgehen würde ebenso sicher, wie er wusste, dass er wieder einen Tag durchstehen musste , ebenso sicher wusste er, dass er nicht sterben konnte, obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte.
Das Baby weckte Spencer Pike, und er setzte sich schwerfällig auf. Trotz der Nachtbeleuchtung, die in jedem Zimmer des Pflegeheims Shady Pines brannte, konnte Spencer nicht weiter als bis zum Fußende seines Bettes sehen. Er konnte in letzter Zeit gar nichts mehr sehen, wegen des grauen Stars auf beiden Augen ; aber manchmal, wenn er aufstand, erhaschte er in dem Spiegel, an dem er vorüberkam, einen flüchtigen Blick von jemandem, der ihn beobachtete jemand, dessen Gesicht nicht fleckig und gelb war, jemand, dem die Haut nicht schlaff von den Knochen hing.
Jemand, der er früher einmal gewesen war. Hören konnte er allerdings noch gut. Verdammt, er hörte Dinge, die er nicht hören wollte. Das Baby weinte erneut los. Spencers Hand huschte über die Decke zu dem Klingelknopf neben dem Bett. Einen Moment später kam die Nachtschwester herein.
» Mr. Pike «, sagte sie.
» Was ist los? «
» Das Baby weint. «
Die Schwester schüttelte sein Kissen auf.
» Hier gibt es keine Babys, Mr. Pike, das wissen Sie doch. Sie haben geträumt. «
Sie tätschelte seine hagere Schulter.
» So, jetzt wird aber schön weitergeschlafen. «
Warum, fragte Spencer sich, sprach sie mit ihm, als wäre er ein Kind? Und wieso verhielt er sich wie eines, ließ zu, dass sie ihm die Decke bis über die Brust zog? Eine Erinnerung drang Spencer in die Kehle, etwas, das er nicht ganz bis vor die Nebelwand ziehen konnte, das ihm aber Tränen in die Augen trieb.
» Brauchen Sie etwas Naproxen? «, fragte die Schwester freundlich. Spencer schüttelte den Kopf. Schließlich war er mal Wissenschaftler gewesen. Und noch hatte kein Labor das Medikament entwickelt, das seinen Schmerz lindern könnte. In natura war Curtis Warburton kleiner, als er im Fernsehen wirkte, aber es mangelte ihm nicht an dem Charisma, das Bogeyman Nights zu der Sendung mit den höchsten Einschaltquoten gemacht hatte. Sein schwarzes Haar wurde in der Mitte von einer weißen Strähne durchzogen. Die hatte er seit einer Nacht vor neun Jahren, als der Geist seines Großvaters am Fuße seines Bettes erschienen war ein Ereignis, das ihn dazu bewogen hatte, sich mit der Erforschung paranormaler Phänomene zu befassen. Seine zierliche Frau Maylene, deren übersinnliche Fähigkeiten der Polizei von Los Angeles wohl bekannt waren, saß neben ihm und machte sich Notizen, während Curtis den Besitzern des Hauses Fragen stellte.
» Zuerst in der Küche «, murmelte Eve O'Donnell, und ihr Mann nickte. Das Rentnerehepaar hatte sich dieses Haus am See als Sommerwohnsitz gekauft, und in den drei Monaten, seit die beiden hier wohnten, hatten sie mindestens zweimal in der Woche übernatürliche Phänomene beobachtet.
» Gegen zehn Uhr morgens hab ich alle Türen abgeschlossen, die Alarmanlage eingeschaltet und bin zur Post gefahren. Als ich zurückkam, war die Alarmanlage noch immer eingeschaltet ... aber in der Küche standen alle Schränke offen, und die Frühstücksflocken lagen überall auf dem Tisch. Ich hab Harlan angerufen, weil ich dachte, er wäre vielleicht zwischendurch nach Hause gekommen und hätte das Chaos angerichtet. «
» Ich war aber die ganze Zeit über im Elks Club «, warf ihr Mann ein.
» Ich war nicht im Haus. Keiner war da. «
» Und dann haben wir nachts um zwei von oben auf dem Speicher diese Dampforgelmusik gehört. Sobald wir hinaufgingen, hörte sie auf. Und als wir die Tür aufgemacht haben, stand da ein Spielzeugklavier für Kinder, ohne Batterien, mitten im Raum. «
» Wir haben kein Spielzeugklavier «, fügte Harlan hinzu.
» Und ein Kind schon gar nicht. «
» Als wir dann Batterien reingetan haben, hat es gar nicht die Musik gespielt, die wir gehört hatten. « Eve zögerte.
» Mr. Warburton, Sie verstehen hoffentlich, dass wir keine Leute sind, die ... die an solche Sachen glauben. Aber ... Aber wenn es nichts Übersinnliches ist, dann bin ich dabei, den Verstand zu verlieren. «
» Mrs. O'Donnell, Sie werden nicht verrückt. «
Curtis berührte mitfühlend ihre Hand.
» Morgen früh haben wir bestimmt schon eine genauere Vorstellung davon, was in Ihrem Haus vor sich geht. «
Er schaute über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass Ross auch alles filmte. Je nachdem, wie sich die Dinge entwickelten, könnte er einen Beitrag über die O'Donnells in Bogeyman Nights bringen, und dann war das Gespräch hier von entscheidender Bedeutung. Die Warburtons erhielten täglich über dreihundert E-Mails von Leuten, die glaubten, dass es in ihren Häusern spukte. In fünfundachtzig Prozent der Fälle erwies sich das als Schwindel, oder die Gespenster entpuppten sich als Mäuse im Gebälk. Die Übrigen nun ja, Ross hatte inzwischen lange genug mit der Materie zu tun, um zu wissen, dass es Dinge gab, die einfach unerklärlich blieben.
» Haben Sie irgendwelche Geistervisionen gehabt? «, fragte Curtis.
» Temperaturschwankungen erlebt? «
» In unserem Schlafzimmer ist es manchmal höllisch heiß, und von einer Minute zur nächsten wird uns eiskalt «, antwortete Harlan.
» Gibt es irgendwelche Bereiche im Haus, in denen Ihnen besonders unbehaglich zumute ist? «
» Der Speicher, ganz eindeutig. Und das Badezimmer im ersten Stock. «
Curtis' Augen huschten von dem handgeknüpften Orientteppich zu der antiken Vase auf dem Kaminsims.
» Ich muss Sie warnen, dass eine Geistersuche eine kostspielige Angelegenheit werden kann. «
Übersetzung: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2010 Piper Verlag GmbH, München
Als Ross Wakeman sich das erste Mal umbrachte, hatte er Erfolg, anders als beim zweiten oder dritten Mal. Er schlief am Steuer seines Wagens ein und fuhr von einer Brücke in einen See. Das war das zweite Mal. Seine Retter fanden ihn am Ufer. Als man seinen Honda barg, waren alle Türen verriegelt und die Fenster aus Sicherheitsglas waren von unzähligen Sprüngen durchzogen. Kein Mensch konnte sich erklären, wie er aus dem Auto herausgekommen war und dabei nicht einmal einen Kratzer abgekriegt hatte. Beim dritten Mal wurde Ross in New York auf der Straße überfallen. Der Täter nahm ihm die Brieftasche ab, schlug ihn zusammen und schoss ihm dann in den Rücken.
Die Kugel hätte ihm aus der kurzen Entfernung das Schulterblatt zerschmettern und einen Lungenflügel durchbohren müssen, doch stattdessen wurde sie wie durch ein Wunder von dem Knochen abgebremst. Das Bleikügelchen trägt Ross jetzt als Schlüsselanhänger bei sich. Das erste Mal war vor etlichen Jahren, als Ross in ein Gewitter geraten war. Der Blitz war aus dem Himmel gezuckt, genau auf sein Herz zu. Die Ärzte teilten ihm mit, dass er sieben Minuten lang klinisch tot gewesen war. Sie folgerten, dass Ross nicht direkt von dem Stromschlag getroffen worden sein konnte, weil bei einer Spannung von 50 000 Ampere in der Brusthöhle die Feuchtigkeit in den Zellen verdampft und er im wahrsten Sinne des Wortes geplatzt wäre.
Der Blitz musste demnach ganz in der Nähe eingeschlagen haben und hatte in Ross' Körper einen Induktionsstrom erzeugt, der zu einer Herzrhythmusstörung geführt hatte. Die Ärzte sagten, dass er ein echter Glückspilz sei. Sie irrten. Und nun, als Ross das nasse Dach des Hauses der O'Donnells in Oswego hochkletterte, verschwendete er keinen Gedanken mehr an Sicherheitsmaßnahmen. Der Wind, der vom Lake Ontario heranwehte, war selbst im August noch kalt und peitschte ihm das lange Haar ins Gesicht, als er sich um das Giebelfenster herummanövrierte. Der Regen prasselte ihm in den Nacken, während er mit der Blitzlichthalterung hantierte und die wasserdichte Videokamera auf den Speicher ausrichtete. Seine Stiefel rutschten ab und verschoben ein paar Schindeln. O'Donnell, der unter einem Regenschirm stand, spähte zu ihm hoch.
» Vorsicht «, rief er.
Und Ross hörte auch, was er nicht aussprach: Gespenster haben wir schon genug. Aber ihm würde nichts passieren. Er würde nicht ausgleiten, er würde nicht abstürzen. Deshalb übernahm er freiwillig die riskantesten Einsätze, deshalb brachte er sich wieder und wieder in Gefahr. Deshalb hatte er BungeeSpringen und Free Climbing und Crack ausprobiert. Er winkte zu Mr. O'Donnell hinunter, um ihm zu signalisieren, dass er ihn verstanden hatte. Aber ebenso sicher, wie Ross wusste, dass in acht Stunden die Sonne aufgehen würde ebenso sicher, wie er wusste, dass er wieder einen Tag durchstehen musste , ebenso sicher wusste er, dass er nicht sterben konnte, obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte.
Das Baby weckte Spencer Pike, und er setzte sich schwerfällig auf. Trotz der Nachtbeleuchtung, die in jedem Zimmer des Pflegeheims Shady Pines brannte, konnte Spencer nicht weiter als bis zum Fußende seines Bettes sehen. Er konnte in letzter Zeit gar nichts mehr sehen, wegen des grauen Stars auf beiden Augen ; aber manchmal, wenn er aufstand, erhaschte er in dem Spiegel, an dem er vorüberkam, einen flüchtigen Blick von jemandem, der ihn beobachtete jemand, dessen Gesicht nicht fleckig und gelb war, jemand, dem die Haut nicht schlaff von den Knochen hing.
Jemand, der er früher einmal gewesen war. Hören konnte er allerdings noch gut. Verdammt, er hörte Dinge, die er nicht hören wollte. Das Baby weinte erneut los. Spencers Hand huschte über die Decke zu dem Klingelknopf neben dem Bett. Einen Moment später kam die Nachtschwester herein.
» Mr. Pike «, sagte sie.
» Was ist los? «
» Das Baby weint. «
Die Schwester schüttelte sein Kissen auf.
» Hier gibt es keine Babys, Mr. Pike, das wissen Sie doch. Sie haben geträumt. «
Sie tätschelte seine hagere Schulter.
» So, jetzt wird aber schön weitergeschlafen. «
Warum, fragte Spencer sich, sprach sie mit ihm, als wäre er ein Kind? Und wieso verhielt er sich wie eines, ließ zu, dass sie ihm die Decke bis über die Brust zog? Eine Erinnerung drang Spencer in die Kehle, etwas, das er nicht ganz bis vor die Nebelwand ziehen konnte, das ihm aber Tränen in die Augen trieb.
» Brauchen Sie etwas Naproxen? «, fragte die Schwester freundlich. Spencer schüttelte den Kopf. Schließlich war er mal Wissenschaftler gewesen. Und noch hatte kein Labor das Medikament entwickelt, das seinen Schmerz lindern könnte. In natura war Curtis Warburton kleiner, als er im Fernsehen wirkte, aber es mangelte ihm nicht an dem Charisma, das Bogeyman Nights zu der Sendung mit den höchsten Einschaltquoten gemacht hatte. Sein schwarzes Haar wurde in der Mitte von einer weißen Strähne durchzogen. Die hatte er seit einer Nacht vor neun Jahren, als der Geist seines Großvaters am Fuße seines Bettes erschienen war ein Ereignis, das ihn dazu bewogen hatte, sich mit der Erforschung paranormaler Phänomene zu befassen. Seine zierliche Frau Maylene, deren übersinnliche Fähigkeiten der Polizei von Los Angeles wohl bekannt waren, saß neben ihm und machte sich Notizen, während Curtis den Besitzern des Hauses Fragen stellte.
» Zuerst in der Küche «, murmelte Eve O'Donnell, und ihr Mann nickte. Das Rentnerehepaar hatte sich dieses Haus am See als Sommerwohnsitz gekauft, und in den drei Monaten, seit die beiden hier wohnten, hatten sie mindestens zweimal in der Woche übernatürliche Phänomene beobachtet.
» Gegen zehn Uhr morgens hab ich alle Türen abgeschlossen, die Alarmanlage eingeschaltet und bin zur Post gefahren. Als ich zurückkam, war die Alarmanlage noch immer eingeschaltet ... aber in der Küche standen alle Schränke offen, und die Frühstücksflocken lagen überall auf dem Tisch. Ich hab Harlan angerufen, weil ich dachte, er wäre vielleicht zwischendurch nach Hause gekommen und hätte das Chaos angerichtet. «
» Ich war aber die ganze Zeit über im Elks Club «, warf ihr Mann ein.
» Ich war nicht im Haus. Keiner war da. «
» Und dann haben wir nachts um zwei von oben auf dem Speicher diese Dampforgelmusik gehört. Sobald wir hinaufgingen, hörte sie auf. Und als wir die Tür aufgemacht haben, stand da ein Spielzeugklavier für Kinder, ohne Batterien, mitten im Raum. «
» Wir haben kein Spielzeugklavier «, fügte Harlan hinzu.
» Und ein Kind schon gar nicht. «
» Als wir dann Batterien reingetan haben, hat es gar nicht die Musik gespielt, die wir gehört hatten. « Eve zögerte.
» Mr. Warburton, Sie verstehen hoffentlich, dass wir keine Leute sind, die ... die an solche Sachen glauben. Aber ... Aber wenn es nichts Übersinnliches ist, dann bin ich dabei, den Verstand zu verlieren. «
» Mrs. O'Donnell, Sie werden nicht verrückt. «
Curtis berührte mitfühlend ihre Hand.
» Morgen früh haben wir bestimmt schon eine genauere Vorstellung davon, was in Ihrem Haus vor sich geht. «
Er schaute über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass Ross auch alles filmte. Je nachdem, wie sich die Dinge entwickelten, könnte er einen Beitrag über die O'Donnells in Bogeyman Nights bringen, und dann war das Gespräch hier von entscheidender Bedeutung. Die Warburtons erhielten täglich über dreihundert E-Mails von Leuten, die glaubten, dass es in ihren Häusern spukte. In fünfundachtzig Prozent der Fälle erwies sich das als Schwindel, oder die Gespenster entpuppten sich als Mäuse im Gebälk. Die Übrigen nun ja, Ross hatte inzwischen lange genug mit der Materie zu tun, um zu wissen, dass es Dinge gab, die einfach unerklärlich blieben.
» Haben Sie irgendwelche Geistervisionen gehabt? «, fragte Curtis.
» Temperaturschwankungen erlebt? «
» In unserem Schlafzimmer ist es manchmal höllisch heiß, und von einer Minute zur nächsten wird uns eiskalt «, antwortete Harlan.
» Gibt es irgendwelche Bereiche im Haus, in denen Ihnen besonders unbehaglich zumute ist? «
» Der Speicher, ganz eindeutig. Und das Badezimmer im ersten Stock. «
Curtis' Augen huschten von dem handgeknüpften Orientteppich zu der antiken Vase auf dem Kaminsims.
» Ich muss Sie warnen, dass eine Geistersuche eine kostspielige Angelegenheit werden kann. «
Übersetzung: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2010 Piper Verlag GmbH, München
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Autoren-Porträt von Jodi Picoult
Jodi Picoult, geb. 1967 auf Long Island, lebt nach ihrem Studium in Princeton und Harvard zusammen mit ihrem Mann und drei Kindern in Hanover, New Hampshire. 1992 veröffentlichte sie ihren ersten Roman. 2003 wurde sie für ihre Werke mit dem National England Book Award ausgezeichnet. Sie gehört zu den erfolgreichsten amerikanischen Erzählerinnen weltweit ihr Roman 'Beim Leben meiner Schwester' wurde in Hollywood verfilmt.Klaus Timmermann, geboren 1955, arbeitet als Übersetzer angloamerikanischer Literatur in Düsseldorf.Ulrike Wasel, geboren 1955, arbeitet als Übersetzerin angloamerikanischer Literatur.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jodi Picoult
- 2010, 463 Seiten, Maße: 13,2 x 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Timmermann, Klaus; Wasel, Ulrike
- Übersetzer: Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
- Verlag: Piper
- ISBN-10: 3492054005
- ISBN-13: 9783492054003
Rezension zu „Zeit der Gespenster “
»Mystery-Lovestory mit Geistersuche, unsterblicher Liebe, atemloser Spannung. Eine fast übersinnliche Erfahrung für alle, die nachts lesen und den Tag darauf im Liegestuhl verträumen wollen.« Brigitte »Ein echter Picoult! Geschichtlich interessant, einfallsreich verwoben, spannend durch und durch.« Denglers Buchkritik
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