Das Hexenbuch von Salem
Ein geheimnisvolles Buch. Eine mutige Frau. Und ein dunkles Geheimnis, das Jahrhunderte zurückreicht.
Dieser Roman hat alles, um Hochspannung zu garantieren.
Für ihre Doktorarbeit, die sich mit den Hexenverfolgungen im...
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Produktinformationen zu „Das Hexenbuch von Salem “
Ein geheimnisvolles Buch. Eine mutige Frau. Und ein dunkles Geheimnis, das Jahrhunderte zurückreicht.
Dieser Roman hat alles, um Hochspannung zu garantieren.
Für ihre Doktorarbeit, die sich mit den Hexenverfolgungen im Neuengland des 17. Jahrhunderts befasst, recherchiert Connie Goodwin in den Kirchenregistern von Salem. Hilfe bekommt sie von dem jungen Restaurator Sam. Doch den eigenartigsten Fund macht Connie im Haus ihrer verstorbenen Großmutter: Ein vergilbtes Pergament, das sie zu einem Buch mit sonderbaren Formeln und Rezepturen führt. Doch schon bald sind Connie und Sam in höchster Gefahr.
Katherine Howe
Die 1977 geborene Texanerin hat zu der Geschichte ihres Erstlingsromans eine besondere Beziehung. Ihre eigenen Urahnen stammen tatsächlich aus der Nähe von Salem. Zwei ihrer weiblichen Vorfahren wurden sogar der Hexerei angeklagt bzw. als Hexe zum Tode verurteilt. Eine traurige Vorgeschichte, die sie zu ihrem Roman inspirierte. Katherine Howe schreibt gerade an ihrer Doktorarbeit und lebt in Massachusetts.
Lese-Probe zu „Das Hexenbuch von Salem “
Das Hexenbuch von Salem von Katherine HoweProlog
Marblehead, Massachusetts
Ende Dezember 1681
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Peter Petford tauchte einen langen hölzernen Löffel in den Eisentopf mit köchelnden Linsen, der über dem Feuer hing, und versuchte, die Sorge aus seinem Bauch zu vertreiben.
Er rückte mit seinem Hocker näher an den Herd heran, beugte sich vor, einen Ellbogen auf das Knie gestützt, und sog begierig den Duft der gedämpften Hülsenfrüchte ein, der sich mit dem würzigen Geruch des brennenden Apfelholzes vermischte. Es war ein tröstliches Aroma, das ihn einen Moment lang glauben machte, diese Nacht sei eine ganz gewöhnliche Nacht, und sein Bauch gab ein ungeduldiges Knurren von sich, als er den Löffel aus dem Linsengericht zog, um zu prüfen, ob es gar war. Peter war kein Mann, der zum Grübeln neigte, und er war sich sicher, seinem Magen könne nichts Schlimmes widerfahren, das sich nicht mit einer Schale Linsen kurieren ließe. Außerdem kommt gleich jenes Weib, dachte er mit grimmiger Miene. Für weise Frauen hatte er bislang nie Verwendung gehabt, doch Gevatterin Oliver hatte darauf bestanden. Sie hatte gesagt, die Tränke und Tinkturen jener Frau kurierten fast alles. Einmal, so hieß es, habe sie mit ihren Zauberkräften gar ein Kind gefunden, das sich verlaufen hatte. Peter brummte vor sich hin. Er würde es mit ihr versuchen. Dieses eine Mal würde er es versuchen.
Aus einem Winkel des schmalen, finsteren Raumes drang ein schwaches Wimmern, und Peter blickte von dem dampfenden Topf empor, eine tiefe Furche der Angst zwischen den Brauen. Mit einem Schüreisen stocherte er nach einem der Scheite, der einen knisternden Regen aus Funken und eine graue Rauchsäule von sich gab, und richtete sich dann von seinem Hocker auf.
»Martha?«, flüsterte er. »Bist du wach?«
Aus dem Dunkel war kein weiterer Laut zu hören, und Peter trat mit leisen Schritten auf das Bett zu, auf dem seine Tochter schon seit Tagen lag. Er zog den schweren, wollenen Vorhang beiseite, der zwischen den Bettpfosten hing, und ließ sich vorsichtig auf der Kante der klumpigen Federmatratze nieder. Das flackernde Licht von der Feuerstelle huschte über die Decken und beschien ein bleiches Gesicht, umrahmt von Strähnen flachsfarbenen Haares. Die Augen standen halb offen, doch waren sie glasig und blicklos. Peter strich über das Haar, dort wo es über das harte Kopfpolster gebreitet lag. Das schmächtige Mädchen stieß ein mattes Seufzen aus.
»Das Linsengericht ist fast gar«, sagte er. »Ich hole dir etwas.«
Während er die heißen Hülsenfrüchte auf einen flachen irdenen Teller schöpfte, spürte Peter, wie eine Flamme ohnmächtiger Wut in seiner Brust emporstieg. Er biss die Zähne zusammen, um sie zu löschen, aber sie loderte beständig hinter seinem Brustbein und machte sein Atmen schnell und flach. Was weiß ich schon, wie ich dem Mädchen Linderung verschaffen könnte, dachte er. Jede Tinktur, die er anwendete, ließ es ihr nur noch schlechter gehen. Zuletzt gesprochen hatte Martha vor drei Tagen, als sie des Nachts nach Sarah geschrien hatte.
Er ließ sich wieder auf der Bettkante nieder und löffelte ein wenig Linsenbrei in den Mund des Mädchens. Die Kleine nahm ihn mit einem schwachen Schlürfen auf, ein dünnes Rinnsal stahl sich aus ihrem Mundwinkel und lief ihr über das Kinn. Peter wischte es mit seinem Daumen weg, der noch schwarz vom Ruß des Herdfeuers war. Immer, wenn er an Sarah dachte, wurde es ihm so eng in der Brust.
Er schaute auf seine kleine Tochter, betrachtete sie genauer, während ihr die Augen langsam zufielen. Seit sie krank geworden war, schlief er auf einer schimmeligen Strohpritsche auf dem Dielenboden. Im Bett war es wärmer, denn es lag näher an der Feuerstelle und war von dem wollenen Baldachin umgeben, den einst sein Vater den weiten Weg von East Anglia hierhergebracht hatte. Ein düsterer Schatten fiel über Peters Gesicht. Siechtum, das wusste er, war ein Zeichen für die Ungnade des Herrn. Was auch immer dem Mädchen widerfahren wird, es ist der Wille Gottes, grübelte er. Ob ihres Leidens wütend zu sein, war folglich eine Sünde, denn sündhaft war es, gegen Gott zu zürnen. Sarah hätte ihn dazu gedrängt, für die Rettung von Marthas Seele zu beten, auf dass sie erlöst werde. Doch Peter war es gewohnt, seinen Schädel mit Fragen des Ackerbaus zu beschäftigen statt mit Glaubensdingen. Vielleicht war er ja kein so guter Mensch, wie Sarah es gewesen war. Welche Sünde Martha mit ihren fünf Lenzen begangen haben sollte, war ihm unergründlich, und oft ertappte er sich dabei, dass er in seinen Gebeten nach einer Erklärung verlangte. Nicht die Erlösung seiner Tochter war es, um die er bat. Sein einziger Wunsch war, dass sie wieder gesund würde. Angesichts dieses Beispiels seiner Selbstsucht wurde Peter von Wut und Scham ergriffen.
Übersetzung: Judith Schwaab
© Page & Turner
Peter Petford tauchte einen langen hölzernen Löffel in den Eisentopf mit köchelnden Linsen, der über dem Feuer hing, und versuchte, die Sorge aus seinem Bauch zu vertreiben.
Er rückte mit seinem Hocker näher an den Herd heran, beugte sich vor, einen Ellbogen auf das Knie gestützt, und sog begierig den Duft der gedämpften Hülsenfrüchte ein, der sich mit dem würzigen Geruch des brennenden Apfelholzes vermischte. Es war ein tröstliches Aroma, das ihn einen Moment lang glauben machte, diese Nacht sei eine ganz gewöhnliche Nacht, und sein Bauch gab ein ungeduldiges Knurren von sich, als er den Löffel aus dem Linsengericht zog, um zu prüfen, ob es gar war. Peter war kein Mann, der zum Grübeln neigte, und er war sich sicher, seinem Magen könne nichts Schlimmes widerfahren, das sich nicht mit einer Schale Linsen kurieren ließe. Außerdem kommt gleich jenes Weib, dachte er mit grimmiger Miene. Für weise Frauen hatte er bislang nie Verwendung gehabt, doch Gevatterin Oliver hatte darauf bestanden. Sie hatte gesagt, die Tränke und Tinkturen jener Frau kurierten fast alles. Einmal, so hieß es, habe sie mit ihren Zauberkräften gar ein Kind gefunden, das sich verlaufen hatte. Peter brummte vor sich hin. Er würde es mit ihr versuchen. Dieses eine Mal würde er es versuchen.
Aus einem Winkel des schmalen, finsteren Raumes drang ein schwaches Wimmern, und Peter blickte von dem dampfenden Topf empor, eine tiefe Furche der Angst zwischen den Brauen. Mit einem Schüreisen stocherte er nach einem der Scheite, der einen knisternden Regen aus Funken und eine graue Rauchsäule von sich gab, und richtete sich dann von seinem Hocker auf.
»Martha?«, flüsterte er. »Bist du wach?«
Aus dem Dunkel war kein weiterer Laut zu hören, und Peter trat mit leisen Schritten auf das Bett zu, auf dem seine Tochter schon seit Tagen lag. Er zog den schweren, wollenen Vorhang beiseite, der zwischen den Bettpfosten hing, und ließ sich vorsichtig auf der Kante der klumpigen Federmatratze nieder. Das flackernde Licht von der Feuerstelle huschte über die Decken und beschien ein bleiches Gesicht, umrahmt von Strähnen flachsfarbenen Haares. Die Augen standen halb offen, doch waren sie glasig und blicklos. Peter strich über das Haar, dort wo es über das harte Kopfpolster gebreitet lag. Das schmächtige Mädchen stieß ein mattes Seufzen aus.
»Das Linsengericht ist fast gar«, sagte er. »Ich hole dir etwas.«
Während er die heißen Hülsenfrüchte auf einen flachen irdenen Teller schöpfte, spürte Peter, wie eine Flamme ohnmächtiger Wut in seiner Brust emporstieg. Er biss die Zähne zusammen, um sie zu löschen, aber sie loderte beständig hinter seinem Brustbein und machte sein Atmen schnell und flach. Was weiß ich schon, wie ich dem Mädchen Linderung verschaffen könnte, dachte er. Jede Tinktur, die er anwendete, ließ es ihr nur noch schlechter gehen. Zuletzt gesprochen hatte Martha vor drei Tagen, als sie des Nachts nach Sarah geschrien hatte.
Er ließ sich wieder auf der Bettkante nieder und löffelte ein wenig Linsenbrei in den Mund des Mädchens. Die Kleine nahm ihn mit einem schwachen Schlürfen auf, ein dünnes Rinnsal stahl sich aus ihrem Mundwinkel und lief ihr über das Kinn. Peter wischte es mit seinem Daumen weg, der noch schwarz vom Ruß des Herdfeuers war. Immer, wenn er an Sarah dachte, wurde es ihm so eng in der Brust.
Er schaute auf seine kleine Tochter, betrachtete sie genauer, während ihr die Augen langsam zufielen. Seit sie krank geworden war, schlief er auf einer schimmeligen Strohpritsche auf dem Dielenboden. Im Bett war es wärmer, denn es lag näher an der Feuerstelle und war von dem wollenen Baldachin umgeben, den einst sein Vater den weiten Weg von East Anglia hierhergebracht hatte. Ein düsterer Schatten fiel über Peters Gesicht. Siechtum, das wusste er, war ein Zeichen für die Ungnade des Herrn. Was auch immer dem Mädchen widerfahren wird, es ist der Wille Gottes, grübelte er. Ob ihres Leidens wütend zu sein, war folglich eine Sünde, denn sündhaft war es, gegen Gott zu zürnen. Sarah hätte ihn dazu gedrängt, für die Rettung von Marthas Seele zu beten, auf dass sie erlöst werde. Doch Peter war es gewohnt, seinen Schädel mit Fragen des Ackerbaus zu beschäftigen statt mit Glaubensdingen. Vielleicht war er ja kein so guter Mensch, wie Sarah es gewesen war. Welche Sünde Martha mit ihren fünf Lenzen begangen haben sollte, war ihm unergründlich, und oft ertappte er sich dabei, dass er in seinen Gebeten nach einer Erklärung verlangte. Nicht die Erlösung seiner Tochter war es, um die er bat. Sein einziger Wunsch war, dass sie wieder gesund würde. Angesichts dieses Beispiels seiner Selbstsucht wurde Peter von Wut und Scham ergriffen.
Übersetzung: Judith Schwaab
© Page & Turner
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Autoren-Porträt von Katherine Howe
Judith Schwaab, geb. 1960 in Grünstadt, Studium der Italienischen Philologie, Lektorin und Übersetzerin von u.a. Fernanda Eberstadt, Anthony Doerr.
Bibliographische Angaben
- Autor: Katherine Howe
- 2010, 1, 509 Seiten, Maße: 13,7 x 21,5 cm, Kartoniert (TB)
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 386800596X
- ISBN-13: 9783868005967
Rezension zu „Das Hexenbuch von Salem “
"Viel Hochspannung mit einem Hauch Hokuspokus, zum Verschlingen gut." (Für Sie)
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