Das Geheimnis der Alchimistin
Historischer Kriminalroman
Mondino de' Liuzzi ist Arzt und Anatom an der Universität von Bologna. Als er eines Abends auf die Totengräber wartet, die ihm eine Leiche zum Sezieren bringen sollen, steht einer seiner Schüler mit einem grausam zugerichteten Männerleichnam vor seiner Tür....
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Produktinformationen zu „Das Geheimnis der Alchimistin “
Mondino de' Liuzzi ist Arzt und Anatom an der Universität von Bologna. Als er eines Abends auf die Totengräber wartet, die ihm eine Leiche zum Sezieren bringen sollen, steht einer seiner Schüler mit einem grausam zugerichteten Männerleichnam vor seiner Tür. Offensichtlich wurde das Herz des Opfers zu Eisen verwandelt. Der Student bittet Mondino um Hilfe und offenbart sich ihm: Sein wahrer Name ist Gerardo da Castelbretone, er ist Templer und versteckt sich in Bologna vor den Schergen des Inquisitors Uberto da Rimini. Der Tote, ebenfalls ein Tempelritter, war bei Gerardo zu Gast und wurde während dessen Abwesenheit ermordet. Mondino beschließt, gemeinsam mit seinem Schüler das Rätsel um den Mord und das verwandelte Herz zu lösen. Unterstützt werden die beiden von der hübschen arabischen Heilkundlerin Adia, der Mondino schon bald näherkommt.
"Colitto ist ein Meister des historischen Thrillers." -- Panorama
Lese-Probe zu „Das Geheimnis der Alchimistin “
Das Geheimnis der Alchimistin von Alfredo ColittoProlog
Messere,
am zwölften Januar im Jahre des Herrn 1305 wart Ihr gemeinsam
mit anderen Tempelrittern an einer äußerst grausamen
Handlung gegen einen unschuldigen Menschen beteiligt.
Dies in der Hoffnung, ihm ein Geheimnis zu entreißen, durch
das Ihr neben unendlichen Reichtümern auch Unsterblichkeit
erlangen könntet.
Obwohl Ihr nicht einmal sicher wart, dass sich der Mann im
Besitz dieses Geheimnisses befand, habt Ihr ihn auf das Grausamste
gequält und schließlich getötet, ohne ihn zu einem Geständnis
bewegen zu können. Die Tatsache, dass es sich dabei
keineswegs um einen sarazenischen Glaubensfeind, sondern um
einen Christenmenschen wie Euch selbst handelte, hat Euch
nicht genügt, Eure Hand zurückzuhalten.
Eure Tat widert mich an, aber dies ist nicht der Grund für
mein Schreiben.
Das von Euch so begehrte Geheimnis befindet sich nun in
Italien, in der Stadt Bologna. Auch ich wünsche mich seiner zu
bemächtigen, doch dazu benötige ich Hilfe. Und bevor ich versuche,
andere Helfer, die sich als unentschlossen und unzuverlässig
erweisen könnten, von seiner Existenz zu überzeugen,
wende ich mich lieber an Euch, der Ihr bereits ohne Zögern getötet
habt, um es in Euren Besitz zu bringen.
Sollte mein Vorschlag Euch interessieren, findet Euch am
Sonnabend, den ersten Mai 1311 nach der Vesper vor dem Ölberg
des Ortes ein, der hier »Sancta Hierusalem Bononiensis«
genannt wird. Dort werde ich Euch erklären, was ich von Euch
im Gegenzug für das, was ich Euch anbiete, haben möchte.
Betrachtet den Gegenstand, den Ihr diesem Brief beigelegt
findet, als Beweis meiner Glaubwürdigkeit.
In treuem Glauben
Ein Freund
... mehr
Im Herbst 1310 erhielten in Neapel, Zypern und Toledo drei
Tempelritter je eine Abschrift dieses in fehlerlosem Latein verfassten
Briefes. Die Schreiben unterschieden sich lediglich in
Bezug auf Ort und Tag der Verabredung.
Sie reagierten erstaunt und besorgt. Jeder der drei wusste,
auf welches Ereignis sich der geheimnisvolle »Freund« bezog.
Deshalb waren sie geneigt, nicht an seiner Glaubwürdigkeit zu
zweifeln - zumal jeder von ihnen mit dem Pergament auch einen
in schwarze Seide gewickelten Gegenstand erhielt, der die
abstoßende Faszination einer Schlange besaß: ein skelettierter
menschlicher Finger, von einem Netz aus Blutgefäßen bedeckt,
jedoch ohne Haut oder Nagel.
Die Adern waren kalt, hart und dunkel, ein Geflecht aus Metallfäden.
Der betreffende Gegenstand konnte eigentlich nur die Arbeit
eines äußerst geschickten Handwerkers sein, der einen
menschlichen Knochen mit Eisen überzogen hatte. Doch seine
unglaubliche Originaltreue ließ den Betrachter vermuten,
dass es sich um einen echten Finger handelte, der sich in Eisen
verwandelt hatte, und nicht um eine kunstreiche Arbeit.
Die drei Ritter konnten nicht wissen, dass sie alle den gleichen
Brief erhalten hatten. Doch jeder von ihnen beschloss für
sich, dass er unter allen Umständen herausfinden musste, ob
der Absender die Wahrheit sagte. Falls jemand in der Lage war,
menschliches Blut in Eisen zu verwandeln, konnte er es wahrscheinlich
auch in Gold verwandeln.
Und Blut, das sich in Gold verwandelte, war ein entscheidender
Schritt auf dem Weg zur Erlangung der unendlichen
Macht über Leben und Tod, nach der sie alle strebten.
Dieses Geheimnis, dem sie jahrelang nachgejagt waren und
das sie für immer verloren geglaubt hatten, war wie aus dem
Nichts wieder aufgetaucht, um sie erneut zu versuchen. Doch
es galt, vorsichtig zu sein. In Bologna war wie in den meisten
europäischen Städten nach dem Willen von Philipp dem Schönen
und bestätigt von Papst Clemens V. ein Prozess gegen die
Tempelritter im Gange.
Als Kaufmann, Pilger oder Söldner verkleidet, machten sich
die Ritter auf den Weg. Eines war ihnen allen klar: Derjenige,
der den Brief geschickt hatte, wusste zu viel und musste auf jeden
Fall ausgelöscht werden.
1
Mondino de' Liuzzi sah den Brand. Er hörte auch das Pras-
seln der Flammen und wie ein Dachbalken mit einem
dumpfen Knall zusammenstürzte. Auf der Straße war so viel
Betrieb, als wäre es heller Tag: Männer, Frauen und Kin-
der, die sich hastig angezogen hatten. Alle brüllten, um den
Lärm zu übertönen. Vom großen Brunnen hinter der Kir-
che Sant'Antonino und denen der umliegenden Häuser hol-
ten die Frauen einen Eimer Wasser nach dem anderen herauf,
während die Männer eine Kette bildeten, die bis zum obers-
ten Stockwerk des Gebäudes reichte, aus dem die Flammen
hochschlugen. Das unentwegte Quietschen der Brunnenrollen
mischte sich in ihr Geschrei.
Mondino blieb nicht stehen, um zu helfen, und vernachläs-
sigte damit gleich zweifach seine Pflicht - einmal als Bürger der
Stadt und dann als Nachbar und Bewohner des Viertels. Doch
er hatte in dieser Nacht anderes vor. Die Männer, die er erwar-
tete, mussten sich rasch und ungesehen ihrer Last entledigen.
Wahrscheinlich hatten sie sich in einem Hauseingang verbor-
gen, aber dort konnten sie nicht lange bleiben, bei all dem Volk
auf der Gasse. Er legte hastig die kurze Wegstrecke zurück, die
ihn von der Medizinschule trennte, wobei er sich im Schatten
der Bogengänge hielt, um nicht erkannt zu werden. Niemand
aus seinem Bekanntenkreis hätte es riskiert, nachts ohne Be-
gleitung das Haus zu verlassen.Aber selbst dann hätte er sich in
der Straßenmitte gehalten. Ganz gewiss wäre es ihm nie in den
Sinn gekommen, durch die abgrundtiefen Schatten der Bogen-
gänge zu laufen. Mondino war groß und kräftiger, als es seine
magere Gestalt vermuten ließ, doch Körperkraft zählte wenig
gegen zwei oder drei mit Dolchen bewaffnete Schurken. Wie
so oft, wenn er an die Gefahren dachte, die er für seine Liebe
zur Wissenschaft eingehen musste, stieg Wut in ihm auf, und
er ballte die Fäuste.
Während auf der Straße eine ganze Familie vorbeihastete,
die mit ihren Eimern löschen helfen wollte, blieb er reglos hinter
einer Säule stehen. Der Ehemann lief an ihm vorbei, ohne
sich nach ihm umzudrehen, ebenso die drei Söhne, die barfuß
durch den tiefen Schlamm stapften. Die Ehefrau, braunhaarig
und aufreizend, schien seine Gegenwart jedoch zu spüren - sie
wandte sich um und starrte in die Dunkelheit. Als sie ihn bemerkte,
öffnete sie den Mund, um zu schreien. Mondino tat das
einzig Mögliche: Er trat aus der Dunkelheit in den Halbschatten
und legte einen Finger auf den Mund. Seine breite Stirn,
der hochaufgeschossene, schlanke Körper, die grünen Augen
und die kastanienbraunen gewellten Haare, die er nicht zu lang
und nicht zu kurz trug, wirkten meist vertrauenerweckend auf
das andere Geschlecht. Und er hoffte, dass es auch dieses Mal
funktionieren würde.
Eine kleine, fette Alte - wahrscheinlich ihre Mutter oder
Schwiegermutter -, deren runder Kopf in eine graue Haube
gehüllt war, eilte an der Braunhaarigen vorbei und packte sie
am Arm. Dabei zischte sie so etwas wie »Du liederliche Dirne«
und zerrte sie weiter.
Mondino legte noch einen halben Häuserblock zurück,
unter suchte forschend jeden Schatten und zog, als er vor der
Schule stand, einen großen Schlüssel unter seinem Gewand
hervor. Er steckte ihn ins Schloss, trat ein und zog die Tür hinter
sich zu.
Im Dunklen hantierte er mit Zünder und Feuerstein, zündete
schließlich die Kerze an, die immer auf einem Brett ne-
ben der Tür lag. Dann ging er durch die leeren Bankreihen
und hielt die Flamme an die Dochte der Öllampen an den vier
Ecken des Seziertischs. Für das, was er vorhatte, musste er alles
genau erkennen können. Er holte eine Säge aus dem Trog und
zwei Chirurgenmesser, ein langes und ein kurzes, und begann,
die Klinge des längeren zu wetzen, während er sich bemühte,
nicht auf die Schreie und die Geräusche des Brandes zu achten.
Mondino versuchte, sich auf das Schaben des Messers über
den gut gefetteten Lederriemen zu konzentrieren, aber es gelang
ihm nicht. Er hoffte nur, dass es keine Toten oder Verletzten
gab.
Plötzlich ertönte ein erregtes Klopfen an der Tür, drei- oder
viermal hintereinander. Mondino seufzte erleichtert, legte das
Messer weg und ging hin, um zu öffnen.
Als er jedoch seinen Schüler Francesco Salimbene vor sich
sah, der vollkommen verstört wirkte, blieb Mondino der Mund
vor Überraschung weit offen stehen. Salimbenes Kopf war unbedeckt,
die langen schwarzen Haare schmutzig, das Gesicht
voller Schweißperlen, und in seinen blauen Augen leuchtete
der Wahnsinn. Selbst im schwachen Schein der Öllampen
sah man die Blutflecken auf seinem knielangen Gewand und
den schwarzen besohlten Beinlingen. Mondino richtete den
Blick auf den Mann, den Francesco um die Taille gepackt hielt,
und bemerkte, dass es sich um einen Toten handelte. Bevor er
irgend eine Reaktion zeigen konnte, stieß ihn der junge Mann
jedoch bereits zurück und verschaffte sich mit Gewalt Zutritt
ins Innere der Schule. Sobald er eingetreten war, schlug er die
Tür mit der freien Hand hinter sich zu.
»Ich bitte Euch, Magister, schreit nicht«, sagte er, während
er die Leiche vorsichtig auf dem Marmortisch ablegte. »Ich
werde Euch alles erklären.«
Mondino nutzte diesen Moment, um zu dem Pult mit der
geneigten Platte zu eilen, auf dem er das Messer abgelegt hatte.
Er packte es entschlossen und stellte sich zwischen den jungen
Mann und die Tür. Als er einen Blick auf den Toten auf dem
Seziertisch warf, fiel ihm auf, dass dessen Arme verstümmelt
waren - jemand hatte die Hände am Gelenk abgetrennt - und
dass sein Gewand über der Brust blutgetränkt war.
»Ich habe nicht geschrien«, sagte er. »Aber ich habe auch
nicht die Absicht, einen Mord zu decken. Erkläre mir also bitte,
was mein schlechtester Schüler hier bei mir mit einer Leiche
im Arm zu suchen hat. Dann werden wir die Häscher rufen
und die Angelegenheit nach dem Gesetz regeln.«
»Dieser Mann, Angelo da Piczano«, sagte der andere, während
er sich umdrehte und furchtlos das auf ihn gerichtete
Messer betrachtete, »wurde auf schreckliche Weise getötet. Es
scheinen Zauberkünste und ein Pakt mit dem Bösen im Spiel
gewesen zu sein.«
»Hast du ihn getötet?«
Der junge Mann breitete entsetzt die Arme aus. »Natürlich
nicht. Glaubt Ihr wirklich, dass ich dann zu Euch gekommen
wäre, um Euch um Hilfe zu bitten?«
Das schwache Licht der Öllampen ließ seine Augen jetzt
eher schwarz als blau aussehen. Mondino befürchtete,
Salimbene lauerte nur darauf, dass er einen Moment nicht aufpasste,
um dann zu versuchen, ihn zu entwaffnen. Sollte dem
tatsächlich so sein, dann würde er aber am eigenen Leib erfahren,
dass ein Arzt vielleicht besser als ein Soldat wusste, wie
und wo er sein Messer im Fleisch versenken musste.
»Ich habe nicht gesagt, dass ich dir helfen werde«, meinte er
ausdruckslos. »Fahr fort.«
»Ich kann Euch nicht alles erklären, Meister«, sagte der junge
Mann. »Trotzdem bitte ich Euch, mir zu vertrauen und mir
zu helfen, die Leiche dieses Mannes verschwinden zu lassen.
Wenn die Inquisitoren sie finden, könnten viele Unschuldige
darunter zu leiden haben.«
Mondino konnte kaum glauben, dass jemand so viel Dreistigkeit
besaß. »Merkst du eigentlich, was du da von mir verlangst?
Beweise für einen Mord verschwinden zu lassen ist ein
schweres Vergehen. Und einen Mörder zu decken ein noch
schwereres. Wenn du glaubst, ich sei bereit, dir zu helfen, irrst
du dich gewaltig.«
»Also glaubt Ihr wirklich, ich hätte ihn getötet?«
In Salimbenes Stimme lag unendliche Traurigkeit, doch
Mondino ließ sich davon nicht rühren. »Das ist die logischste
Annahme, ja. Und um mich vom Gegenteil zu überzeugen,
braucht es etwas mehr als ein einfaches ›Bitte vertraut mir‹.«
Mondino empfand zwar keine Angst vor seinem Schüler,
dennoch war es unsinnig, überflüssige Risiken einzugehen. Am
besten versuchte er, Zeit zu gewinnen. Bald würden die Totengräber
mit der Leiche kommen, die er angefordert hatte. Er
würde einen von ihnen schicken, um die Wachen zu holen, und
alles käme zu seinem guten Ende. Er musste bis dahin einfach
nur immer weiter mit Salimbene reden.
»Ich werde Euch so viel sagen«, meinte der junge Mann
nach kurzem Zögern. »Ich heiße nicht Francesco Salimbene,
sondern Gerardo da Castelbretone. Und diesem Mann hier
schuldete ich Hilfe und Schutz, so wie er mir. Ich hätte ihm
niemals etwas angetan.«
»Ist er mit dir verwandt?«
»Nein, warum?«
Der Arzt betrachtete den Toten. Er war um die vierzig, ein
kräftiger Mann mit hartem Gesichtsausdruck, der ihn selbst im
Tod nicht verlassen hatte. Er war nur mit einer Tunika bekleidet
und trug weder einen Gürtel noch ein Obergewand.
»Weil er dir ähnlich sieht. Aber es ist mehr eine Ähnlichkeit
des Wesens als der Gesichtszüge.«
Gerardo da Castelbretone, falls er denn wirklich so hieß,
schien mit sich zu kämpfen. Dann lächelte er bitter und zuckte
mit den Schultern. »Ihr habt ein scharfes Auge, Magister. Nein,
er ist nicht mit mir verwandt. Doch zwischen uns herrscht eine
ebenso tiefe Bindung, als wären wir Brüder. Ich bin ein Armer
Ritter Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem,
genau wie er einer war. Dies muss die Ähnlichkeit sein, die Ihr
zwischen uns bemerkt habt.«
Es folgte ein Moment des Schweigens, in dem Mondino
die Nachricht in sich aufnahm, bevor er herausplatzte: »Du
bist also ein Tempelritter! Deshalb benutzt du einen falschen
Namen, lernst nicht und besuchst meine Stunden nur zum
Zeitvertreib. Du gibst dich als Student aus, um dich der Verhaftung
und dem Prozess gegen deinen Orden zu entziehen!«
Mondino war so aufgebracht, dass er, das Messer schwingend,
einen halben Schritt auf den jungen Mann zuging. »Und jetzt
hast du beschlossen, aufrichtig zu mir zu sein, weil du Hilfe
brauchst. Aber da hast du dich verrechnet. Die Streitigkeiten
der Kirche interessieren mich nicht.«
Gerardo hob beschwichtigend beide Hände. »Bitte hört
mich erst an, bevor Ihr eine Entscheidung trefft.«
»Rede«, sagte Mondino, ohne das Messer zu senken.
Der junge Mann erklärte, Angelo da Piczano sei ein Mitbruder,
der sich der Verhaftungswelle durch Papst Clemens V.
auf Betreiben des Königs von Frankreich, Philipp des Schönen,
hatte entziehen können und nach Neapel gefl üchtet war.
Sie hatten einander in Ravenna kennen gelernt, wo Gerardo
seine Lehrzeit absolvierte, um in den Orden aufgenommen zu
werden, und hatten trotz des Altersunterschiedes Freundschaft
geschlossen. Vor vier Monaten hatte Angelo ihm geschrieben,
dass er wegen dringender Angelegenheiten nach Bologna
kommen müsse, natürlich inkognito, und ihn um einige Tage
Gastfreundschaft gebeten.
»Ich habe ihm geantwortet, meine Unterkunft stünde ihm
zur Verfügung, und so ist er vor fünf Tagen hier eingetroffen.«
»Hat er dir erzählt, welche Angelegenheiten ihn in unsere
Stadt führten?«, fragte Mondino. Gegen seinen Willen begann
ihn die Angelegenheit zu interessieren. Er hatte zwar
nicht verstanden, was der junge Mann mit seiner Bemerkung
von einem Pakt mit dem Bösen gemeint hatte, doch allein
die verstümmelten Arme der Leiche waren ein deutliches
Zeichen dafür, dass der Templer nicht in irgendeiner Wirtshausschlägerei
umgekommen war oder bei einem Raubüberfall.
»Nein, und ich habe ihn auch nicht gefragt«, antwortete
Gerardo. »Es sind schwierige Zeiten für uns. Und je weniger
einer vom anderen weiß, desto besser.«
Mondino nickte, worauf der junge Mann in aller Kürze seine
Geschichte zu Ende erzählte. An diesem Abend hatte ihn
Angelo gebeten, ihm die Wohnung allein zu überlassen. Er
musste sich mit jemandem treffen und wagte es nicht, sich an
einem anderen Ort in der Stadt zu verabreden, weil er eine Falle
fürchtete. Gerardo hatte ihm erklärt, wie er bei Gefahr über
die Dächer fliehen könnte, dann hatte er in einer Schänke beim
Mercato di Mezzo zu Abend gegessen und sein Möglichstes
versucht, um sich den Angeboten der Dirnen zu entziehen,
ohne zu offenbaren, dass er ein Mönch war.
»Angelo hat mir gesagt, dass ihn dieses Treffen nicht lange
aufhalten würde und ich nach dem Komplet zurückkehren
könne«, fuhr Gerardo fort, wandte sich kurz um und ließ seine
Augen über den Toten gleiten. »Als ich in die Wohnung
zurückkam, habe ich ihn dort tot auf meinem Bett gefunden.
Doch mir blieb nicht einmal die Zeit, Grauen über den Frevel
zu empfinden, den man seinem Körper angetan hatte, denn die
Schergen der Inquisition klopften bereits an meine Tür. Wahrscheinlich
waren sie von der gleichen Person gerufen worden,
die Angelo getötet hatte. In diesem Moment wusste ich nur
eines: Sie durften ihn nicht in diesem Zustand fi nden. Also
habe ich Feuer gelegt, um sie abzulenken, habe ihn gepackt
und bin mit ihm über die Dächer gefl ohen.«
»Und dann ist dir nichts Besseres eingefallen, als hierherzukommen
und mich mit solchen Schwierigkeiten zu beglücken«,
meinte Mondino ironisch; er konnte seine Wut kaum zügeln.
Gerardo hatte also den Brand gelegt. Auch dafür würde er
sich verantworten müssen. Inzwischen hörte man nur noch
vereinzelte Schreie, ein Zeichen, dass die Flammen besiegt waren.
Das bedeutete, dass auch die Totengräber gleich kommen
mussten.
»Ich dachte eigentlich nicht, Euch zu dieser Stunde hier anzutreffen,
Meister«, sagte der Tempelritter. »Aber als ich das
Licht unter der Tür sah, beschloss ich anzuklopfen.«
»Du lügst! Jeder meiner Studenten weiß, dass ich oft nachts
hierherkomme, um ohne großes Aufsehen meine anatomischen
Versuche durchzuführen.«
Der junge Mann nickte und gestand damit ein, dass er gerade
gelogen hatte. »Die Häscher der Inquisition suchen nach
mir und hätten wohl nicht lange gebraucht, um mich zu fi nden,
wenn ich durch die Leiche meines Freundes behindert durch
die Straßen geirrt wäre. Ich brauchte Hilfe.«
Mondino musste an seinen Onkel Liuzzo denken, der ihm
seit langem prophezeite, dass ihn seine Gewohnheit, nachts in
ihre Medizinschule zu gehen, um dort Leichen zu sezieren, früher
oder später ins Unglück stürzen würde. Doch Liuzzo hatte
dabei vor allem an die Möglichkeit gedacht, dass ihn irgendein
Schurke auf dem Weg dorthin überfallen könnte, weil Mondino
darauf beharrte, allein aus dem Haus zu gehen, ohne den roten
Talar der Ärzte als Schutz zu tragen oder sich von einem Diener
begleiten zu lassen. Dass sein Neffe jedoch in eine solche
Situation kommen würde, wäre ihm nie in den Sinn gekommen.
»Warum hast du ihn nicht dort liegen gelassen, als du die
Wohnung in Brand gesteckt hast?«, fragte Mondino misstrauisch.
»Dann hätte der Inquisitor nur eine verkohlte unkenntliche
Leiche gefunden und du wärst nicht unglaubliche Risiken
eingegangen, um ihn mit dir herumzuschleppen.«
Gerardo wandte ihm den Rücken zu und starrte stumm
auf den Toten auf dem Marmortisch. Ein Windhauch ließ die
Flammen der Lampen flackern, und einen kurzen Moment
wirkte es durch die tanzenden Schatten, als hätte Angelo da
Piczanos Körper sich bewegt. Unwillkürlich wich Mondino
einen Schritt zurück.
»Antworte mir, Templer«, rief er, wütend darüber, dass er
sich so erschreckt hatte. Es fiel ihm immer noch schwer, seinen
Schüler Gerardo zu nennen. Das Gesicht, die langen Haare,
die blauen Augen, der kräftige, gut proportionierte Körperbau,
all das verband er in seinem Kopf mit einem Bild, dem
er dem Namen Francesco Salimbene aus Imola gegeben hatte.
Und nun wehrte er sich gegen die Vorstellung, ihn anders
nennen zu müssen.
»Möglicherweise wäre er nicht vollständig verbrannt«, antwortete
Gerardo, ohne sich umzudrehen. »Und seine Überreste
hätten unserem Orden schweren Schaden zufügen können.
Denn durch sie wäre die Beschuldigung, wir würden den
Teufel anbeten, die man gegen uns erhebt, gestärkt worden.«
Gerardo deutete zum zweiten Mal an, dass schwarze Magie
im Spiel gewesen sein könnte, doch an dem Toten auf dem
Tisch fiel bis auf die abgeschnittenen Hände nichts Seltsames
auf. Das Gesicht zeigte eher Erstaunen als Todesangst. Ein wenig
getrocknetes Blut im Nacken zwischen den kurzen Haaren
verriet, dass man ihn von hinten niedergeschlagen hatte.
»Also«, meinte Mondino, »du hast diesen Mann nackt und
tot in deiner Wohnung gefunden. Du hast ihm etwas übergezogen,
hast Feuer gelegt und bist geflohen. Wie wolltest du
dich seiner entledigen?«
Gerardo riss verblüfft den Mund auf. »Woher könnt Ihr
wissen, dass er nackt war?« Dann nickte er. »Ach natürlich.
Das Gewand.«
Der Umstand, dass der andere sich so schnell von seiner
Überraschung erholte, verärgerte den Arzt ein wenig. Doch
das war nicht der richtige Zeitpunkt, um über solche Nichtigkeiten
nachzudenken. Er musste weiter mit Gerardo reden und
darauf hoffen, dass die Totengräber bald kamen.
»Ja, genau, das Gewand«, sagte Mondino. »Es ist zwar blutbefleckt,
aber nicht zerrissen, ein Zeichen dafür, dass man ihm
die Wunde an der Brust zugefügt hat, nachdem man ihn entkleidet
hatte. Und vielleicht«, fuhr er fort und trat ein wenig
zur Seite, um die Leiche genauer zu betrachten, »auch nachdem
er schon tot oder zumindest durch den Schlag auf den
Kopf bewusstlos war.«
»Euer Scharfblick wird Eurem Ruf gerecht«, sagte Gerardo.
»Ihr wisst alles, obwohl Ihr selbst nicht dabei wart.«
Gegen seinen Willen empfand Mondino Genugtuung über
dieses Kompliment, denn er spürte, dass es ehrlich gemeint
war, und tadelte sich gleich darauf stumm. Eitelkeit gehörte zu
seinen größten Fehlern.
»Du hast auf einen Pakt mit dem Teufel angespielt«, sagte
er. »Was ist so merkwürdig an dieser Verletzung?«
Gerardo drehte sich um und sah ihn an. Sein Blick schwankte
zwischen Angst und Entschlossenheit. »Seht selbst, Magister.«
Mit schnellen, aber respektvollen Bewegungen hob er den
Oberkörper des Toten an und zog ihm die Tunika über den
Kopf. Sobald Mondino die Wunde an der Brust sah, steigerte
sich sein Interesse ins Unermessliche. Er bat Gerardo, sich
zwischen die Bänke des Hörsaals zurückzuziehen und näherte
sich, ihn stets im Auge behaltend, dem Tisch. Über den Toten
gebeugt zog er mit dem Finger die Ränder der Wunde auf der
kalten Haut nach.
»Wer dies getan hat, weiß genau, wie er Knochen und
Fleisch zerteilen muss«, sagte er dann mit Bestimmtheit. »Ich
habe tagelange Versuche benötigt, bis mir ein so sauberer
Schnitt gelang.«
Das Brustbein war der Länge nach durchgesägt und die
Rippen unter der schwarz verfärbten Haut an den Seiten gebrochen.
Links befand sich ein kleines dreieckiges Loch.
Nachdem er sein Opfer durch den Schlag auf den Kopf betäubt
hatte, musste der Mörder ihm mit einem Pfriem oder
einem Stilett das Herz durchbohrt haben, bevor er sich ans
Werk gemacht hatte. Der Oberkörper des Mannes wirkte wie
ein kleiner Schrein, bei dem man nur die Türfl ügel öffnen
musste, um zu sehen, was er enthielt.
»Ich habe seinen Brustkorb geschlossen«, sagte Gerardo
und bestätigte damit Mondinos Überlegungen. »Als ich ihn
ausgestreckt auf meinem Bett gefunden habe, war er geöffnet
und wirkte wie ein obszöner Schlund. Und da drinnen ...«
Er verstummte, überwältigt von einem Gefühl, das ebenso
gut Schrecken oder Schmerz sein konnte. Mondino vergaß die
Totengräber, die gleich kommen mussten und den Umstand,
dass Gerardo gefährlich war und gesucht wurde. Jetzt wollte
er nur noch eines: das Geheimnis dieses toten Tempelritters
ergründen. Er schob die Ärmel seines Gewandes bis zu den
Ellenbogen hinauf und zog mit den Fingern die Ränder der
Wunde auseinander. In seinem Kopf erschien das Bild eines
Tabernakels. Entschieden verjagte er jedoch diesen blasphemischen
Gedanken, obwohl ihn eine Eingebung durchzuckte,
dass dies genau die Absicht des Mörders gewesen sein
könnte: Indem er aus der Brust seines Opfers ein Tabernakel
aus Fleisch und Knochen errichtete, wollte er den Glauben an
Gott verhöhnen.
Copyright © der Originalausgabe 2009
by Edizioni Piemme Spa
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2011
by Page &Turner/Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Redaktion: Almut Werner
Gesetzt aus der Janson-Antiqua
Druck und Einband: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
ISBN: 978-3-442-20367-3
www.pageundturner-verlag.de
Im Herbst 1310 erhielten in Neapel, Zypern und Toledo drei
Tempelritter je eine Abschrift dieses in fehlerlosem Latein verfassten
Briefes. Die Schreiben unterschieden sich lediglich in
Bezug auf Ort und Tag der Verabredung.
Sie reagierten erstaunt und besorgt. Jeder der drei wusste,
auf welches Ereignis sich der geheimnisvolle »Freund« bezog.
Deshalb waren sie geneigt, nicht an seiner Glaubwürdigkeit zu
zweifeln - zumal jeder von ihnen mit dem Pergament auch einen
in schwarze Seide gewickelten Gegenstand erhielt, der die
abstoßende Faszination einer Schlange besaß: ein skelettierter
menschlicher Finger, von einem Netz aus Blutgefäßen bedeckt,
jedoch ohne Haut oder Nagel.
Die Adern waren kalt, hart und dunkel, ein Geflecht aus Metallfäden.
Der betreffende Gegenstand konnte eigentlich nur die Arbeit
eines äußerst geschickten Handwerkers sein, der einen
menschlichen Knochen mit Eisen überzogen hatte. Doch seine
unglaubliche Originaltreue ließ den Betrachter vermuten,
dass es sich um einen echten Finger handelte, der sich in Eisen
verwandelt hatte, und nicht um eine kunstreiche Arbeit.
Die drei Ritter konnten nicht wissen, dass sie alle den gleichen
Brief erhalten hatten. Doch jeder von ihnen beschloss für
sich, dass er unter allen Umständen herausfinden musste, ob
der Absender die Wahrheit sagte. Falls jemand in der Lage war,
menschliches Blut in Eisen zu verwandeln, konnte er es wahrscheinlich
auch in Gold verwandeln.
Und Blut, das sich in Gold verwandelte, war ein entscheidender
Schritt auf dem Weg zur Erlangung der unendlichen
Macht über Leben und Tod, nach der sie alle strebten.
Dieses Geheimnis, dem sie jahrelang nachgejagt waren und
das sie für immer verloren geglaubt hatten, war wie aus dem
Nichts wieder aufgetaucht, um sie erneut zu versuchen. Doch
es galt, vorsichtig zu sein. In Bologna war wie in den meisten
europäischen Städten nach dem Willen von Philipp dem Schönen
und bestätigt von Papst Clemens V. ein Prozess gegen die
Tempelritter im Gange.
Als Kaufmann, Pilger oder Söldner verkleidet, machten sich
die Ritter auf den Weg. Eines war ihnen allen klar: Derjenige,
der den Brief geschickt hatte, wusste zu viel und musste auf jeden
Fall ausgelöscht werden.
1
Mondino de' Liuzzi sah den Brand. Er hörte auch das Pras-
seln der Flammen und wie ein Dachbalken mit einem
dumpfen Knall zusammenstürzte. Auf der Straße war so viel
Betrieb, als wäre es heller Tag: Männer, Frauen und Kin-
der, die sich hastig angezogen hatten. Alle brüllten, um den
Lärm zu übertönen. Vom großen Brunnen hinter der Kir-
che Sant'Antonino und denen der umliegenden Häuser hol-
ten die Frauen einen Eimer Wasser nach dem anderen herauf,
während die Männer eine Kette bildeten, die bis zum obers-
ten Stockwerk des Gebäudes reichte, aus dem die Flammen
hochschlugen. Das unentwegte Quietschen der Brunnenrollen
mischte sich in ihr Geschrei.
Mondino blieb nicht stehen, um zu helfen, und vernachläs-
sigte damit gleich zweifach seine Pflicht - einmal als Bürger der
Stadt und dann als Nachbar und Bewohner des Viertels. Doch
er hatte in dieser Nacht anderes vor. Die Männer, die er erwar-
tete, mussten sich rasch und ungesehen ihrer Last entledigen.
Wahrscheinlich hatten sie sich in einem Hauseingang verbor-
gen, aber dort konnten sie nicht lange bleiben, bei all dem Volk
auf der Gasse. Er legte hastig die kurze Wegstrecke zurück, die
ihn von der Medizinschule trennte, wobei er sich im Schatten
der Bogengänge hielt, um nicht erkannt zu werden. Niemand
aus seinem Bekanntenkreis hätte es riskiert, nachts ohne Be-
gleitung das Haus zu verlassen.Aber selbst dann hätte er sich in
der Straßenmitte gehalten. Ganz gewiss wäre es ihm nie in den
Sinn gekommen, durch die abgrundtiefen Schatten der Bogen-
gänge zu laufen. Mondino war groß und kräftiger, als es seine
magere Gestalt vermuten ließ, doch Körperkraft zählte wenig
gegen zwei oder drei mit Dolchen bewaffnete Schurken. Wie
so oft, wenn er an die Gefahren dachte, die er für seine Liebe
zur Wissenschaft eingehen musste, stieg Wut in ihm auf, und
er ballte die Fäuste.
Während auf der Straße eine ganze Familie vorbeihastete,
die mit ihren Eimern löschen helfen wollte, blieb er reglos hinter
einer Säule stehen. Der Ehemann lief an ihm vorbei, ohne
sich nach ihm umzudrehen, ebenso die drei Söhne, die barfuß
durch den tiefen Schlamm stapften. Die Ehefrau, braunhaarig
und aufreizend, schien seine Gegenwart jedoch zu spüren - sie
wandte sich um und starrte in die Dunkelheit. Als sie ihn bemerkte,
öffnete sie den Mund, um zu schreien. Mondino tat das
einzig Mögliche: Er trat aus der Dunkelheit in den Halbschatten
und legte einen Finger auf den Mund. Seine breite Stirn,
der hochaufgeschossene, schlanke Körper, die grünen Augen
und die kastanienbraunen gewellten Haare, die er nicht zu lang
und nicht zu kurz trug, wirkten meist vertrauenerweckend auf
das andere Geschlecht. Und er hoffte, dass es auch dieses Mal
funktionieren würde.
Eine kleine, fette Alte - wahrscheinlich ihre Mutter oder
Schwiegermutter -, deren runder Kopf in eine graue Haube
gehüllt war, eilte an der Braunhaarigen vorbei und packte sie
am Arm. Dabei zischte sie so etwas wie »Du liederliche Dirne«
und zerrte sie weiter.
Mondino legte noch einen halben Häuserblock zurück,
unter suchte forschend jeden Schatten und zog, als er vor der
Schule stand, einen großen Schlüssel unter seinem Gewand
hervor. Er steckte ihn ins Schloss, trat ein und zog die Tür hinter
sich zu.
Im Dunklen hantierte er mit Zünder und Feuerstein, zündete
schließlich die Kerze an, die immer auf einem Brett ne-
ben der Tür lag. Dann ging er durch die leeren Bankreihen
und hielt die Flamme an die Dochte der Öllampen an den vier
Ecken des Seziertischs. Für das, was er vorhatte, musste er alles
genau erkennen können. Er holte eine Säge aus dem Trog und
zwei Chirurgenmesser, ein langes und ein kurzes, und begann,
die Klinge des längeren zu wetzen, während er sich bemühte,
nicht auf die Schreie und die Geräusche des Brandes zu achten.
Mondino versuchte, sich auf das Schaben des Messers über
den gut gefetteten Lederriemen zu konzentrieren, aber es gelang
ihm nicht. Er hoffte nur, dass es keine Toten oder Verletzten
gab.
Plötzlich ertönte ein erregtes Klopfen an der Tür, drei- oder
viermal hintereinander. Mondino seufzte erleichtert, legte das
Messer weg und ging hin, um zu öffnen.
Als er jedoch seinen Schüler Francesco Salimbene vor sich
sah, der vollkommen verstört wirkte, blieb Mondino der Mund
vor Überraschung weit offen stehen. Salimbenes Kopf war unbedeckt,
die langen schwarzen Haare schmutzig, das Gesicht
voller Schweißperlen, und in seinen blauen Augen leuchtete
der Wahnsinn. Selbst im schwachen Schein der Öllampen
sah man die Blutflecken auf seinem knielangen Gewand und
den schwarzen besohlten Beinlingen. Mondino richtete den
Blick auf den Mann, den Francesco um die Taille gepackt hielt,
und bemerkte, dass es sich um einen Toten handelte. Bevor er
irgend eine Reaktion zeigen konnte, stieß ihn der junge Mann
jedoch bereits zurück und verschaffte sich mit Gewalt Zutritt
ins Innere der Schule. Sobald er eingetreten war, schlug er die
Tür mit der freien Hand hinter sich zu.
»Ich bitte Euch, Magister, schreit nicht«, sagte er, während
er die Leiche vorsichtig auf dem Marmortisch ablegte. »Ich
werde Euch alles erklären.«
Mondino nutzte diesen Moment, um zu dem Pult mit der
geneigten Platte zu eilen, auf dem er das Messer abgelegt hatte.
Er packte es entschlossen und stellte sich zwischen den jungen
Mann und die Tür. Als er einen Blick auf den Toten auf dem
Seziertisch warf, fiel ihm auf, dass dessen Arme verstümmelt
waren - jemand hatte die Hände am Gelenk abgetrennt - und
dass sein Gewand über der Brust blutgetränkt war.
»Ich habe nicht geschrien«, sagte er. »Aber ich habe auch
nicht die Absicht, einen Mord zu decken. Erkläre mir also bitte,
was mein schlechtester Schüler hier bei mir mit einer Leiche
im Arm zu suchen hat. Dann werden wir die Häscher rufen
und die Angelegenheit nach dem Gesetz regeln.«
»Dieser Mann, Angelo da Piczano«, sagte der andere, während
er sich umdrehte und furchtlos das auf ihn gerichtete
Messer betrachtete, »wurde auf schreckliche Weise getötet. Es
scheinen Zauberkünste und ein Pakt mit dem Bösen im Spiel
gewesen zu sein.«
»Hast du ihn getötet?«
Der junge Mann breitete entsetzt die Arme aus. »Natürlich
nicht. Glaubt Ihr wirklich, dass ich dann zu Euch gekommen
wäre, um Euch um Hilfe zu bitten?«
Das schwache Licht der Öllampen ließ seine Augen jetzt
eher schwarz als blau aussehen. Mondino befürchtete,
Salimbene lauerte nur darauf, dass er einen Moment nicht aufpasste,
um dann zu versuchen, ihn zu entwaffnen. Sollte dem
tatsächlich so sein, dann würde er aber am eigenen Leib erfahren,
dass ein Arzt vielleicht besser als ein Soldat wusste, wie
und wo er sein Messer im Fleisch versenken musste.
»Ich habe nicht gesagt, dass ich dir helfen werde«, meinte er
ausdruckslos. »Fahr fort.«
»Ich kann Euch nicht alles erklären, Meister«, sagte der junge
Mann. »Trotzdem bitte ich Euch, mir zu vertrauen und mir
zu helfen, die Leiche dieses Mannes verschwinden zu lassen.
Wenn die Inquisitoren sie finden, könnten viele Unschuldige
darunter zu leiden haben.«
Mondino konnte kaum glauben, dass jemand so viel Dreistigkeit
besaß. »Merkst du eigentlich, was du da von mir verlangst?
Beweise für einen Mord verschwinden zu lassen ist ein
schweres Vergehen. Und einen Mörder zu decken ein noch
schwereres. Wenn du glaubst, ich sei bereit, dir zu helfen, irrst
du dich gewaltig.«
»Also glaubt Ihr wirklich, ich hätte ihn getötet?«
In Salimbenes Stimme lag unendliche Traurigkeit, doch
Mondino ließ sich davon nicht rühren. »Das ist die logischste
Annahme, ja. Und um mich vom Gegenteil zu überzeugen,
braucht es etwas mehr als ein einfaches ›Bitte vertraut mir‹.«
Mondino empfand zwar keine Angst vor seinem Schüler,
dennoch war es unsinnig, überflüssige Risiken einzugehen. Am
besten versuchte er, Zeit zu gewinnen. Bald würden die Totengräber
mit der Leiche kommen, die er angefordert hatte. Er
würde einen von ihnen schicken, um die Wachen zu holen, und
alles käme zu seinem guten Ende. Er musste bis dahin einfach
nur immer weiter mit Salimbene reden.
»Ich werde Euch so viel sagen«, meinte der junge Mann
nach kurzem Zögern. »Ich heiße nicht Francesco Salimbene,
sondern Gerardo da Castelbretone. Und diesem Mann hier
schuldete ich Hilfe und Schutz, so wie er mir. Ich hätte ihm
niemals etwas angetan.«
»Ist er mit dir verwandt?«
»Nein, warum?«
Der Arzt betrachtete den Toten. Er war um die vierzig, ein
kräftiger Mann mit hartem Gesichtsausdruck, der ihn selbst im
Tod nicht verlassen hatte. Er war nur mit einer Tunika bekleidet
und trug weder einen Gürtel noch ein Obergewand.
»Weil er dir ähnlich sieht. Aber es ist mehr eine Ähnlichkeit
des Wesens als der Gesichtszüge.«
Gerardo da Castelbretone, falls er denn wirklich so hieß,
schien mit sich zu kämpfen. Dann lächelte er bitter und zuckte
mit den Schultern. »Ihr habt ein scharfes Auge, Magister. Nein,
er ist nicht mit mir verwandt. Doch zwischen uns herrscht eine
ebenso tiefe Bindung, als wären wir Brüder. Ich bin ein Armer
Ritter Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem,
genau wie er einer war. Dies muss die Ähnlichkeit sein, die Ihr
zwischen uns bemerkt habt.«
Es folgte ein Moment des Schweigens, in dem Mondino
die Nachricht in sich aufnahm, bevor er herausplatzte: »Du
bist also ein Tempelritter! Deshalb benutzt du einen falschen
Namen, lernst nicht und besuchst meine Stunden nur zum
Zeitvertreib. Du gibst dich als Student aus, um dich der Verhaftung
und dem Prozess gegen deinen Orden zu entziehen!«
Mondino war so aufgebracht, dass er, das Messer schwingend,
einen halben Schritt auf den jungen Mann zuging. »Und jetzt
hast du beschlossen, aufrichtig zu mir zu sein, weil du Hilfe
brauchst. Aber da hast du dich verrechnet. Die Streitigkeiten
der Kirche interessieren mich nicht.«
Gerardo hob beschwichtigend beide Hände. »Bitte hört
mich erst an, bevor Ihr eine Entscheidung trefft.«
»Rede«, sagte Mondino, ohne das Messer zu senken.
Der junge Mann erklärte, Angelo da Piczano sei ein Mitbruder,
der sich der Verhaftungswelle durch Papst Clemens V.
auf Betreiben des Königs von Frankreich, Philipp des Schönen,
hatte entziehen können und nach Neapel gefl üchtet war.
Sie hatten einander in Ravenna kennen gelernt, wo Gerardo
seine Lehrzeit absolvierte, um in den Orden aufgenommen zu
werden, und hatten trotz des Altersunterschiedes Freundschaft
geschlossen. Vor vier Monaten hatte Angelo ihm geschrieben,
dass er wegen dringender Angelegenheiten nach Bologna
kommen müsse, natürlich inkognito, und ihn um einige Tage
Gastfreundschaft gebeten.
»Ich habe ihm geantwortet, meine Unterkunft stünde ihm
zur Verfügung, und so ist er vor fünf Tagen hier eingetroffen.«
»Hat er dir erzählt, welche Angelegenheiten ihn in unsere
Stadt führten?«, fragte Mondino. Gegen seinen Willen begann
ihn die Angelegenheit zu interessieren. Er hatte zwar
nicht verstanden, was der junge Mann mit seiner Bemerkung
von einem Pakt mit dem Bösen gemeint hatte, doch allein
die verstümmelten Arme der Leiche waren ein deutliches
Zeichen dafür, dass der Templer nicht in irgendeiner Wirtshausschlägerei
umgekommen war oder bei einem Raubüberfall.
»Nein, und ich habe ihn auch nicht gefragt«, antwortete
Gerardo. »Es sind schwierige Zeiten für uns. Und je weniger
einer vom anderen weiß, desto besser.«
Mondino nickte, worauf der junge Mann in aller Kürze seine
Geschichte zu Ende erzählte. An diesem Abend hatte ihn
Angelo gebeten, ihm die Wohnung allein zu überlassen. Er
musste sich mit jemandem treffen und wagte es nicht, sich an
einem anderen Ort in der Stadt zu verabreden, weil er eine Falle
fürchtete. Gerardo hatte ihm erklärt, wie er bei Gefahr über
die Dächer fliehen könnte, dann hatte er in einer Schänke beim
Mercato di Mezzo zu Abend gegessen und sein Möglichstes
versucht, um sich den Angeboten der Dirnen zu entziehen,
ohne zu offenbaren, dass er ein Mönch war.
»Angelo hat mir gesagt, dass ihn dieses Treffen nicht lange
aufhalten würde und ich nach dem Komplet zurückkehren
könne«, fuhr Gerardo fort, wandte sich kurz um und ließ seine
Augen über den Toten gleiten. »Als ich in die Wohnung
zurückkam, habe ich ihn dort tot auf meinem Bett gefunden.
Doch mir blieb nicht einmal die Zeit, Grauen über den Frevel
zu empfinden, den man seinem Körper angetan hatte, denn die
Schergen der Inquisition klopften bereits an meine Tür. Wahrscheinlich
waren sie von der gleichen Person gerufen worden,
die Angelo getötet hatte. In diesem Moment wusste ich nur
eines: Sie durften ihn nicht in diesem Zustand fi nden. Also
habe ich Feuer gelegt, um sie abzulenken, habe ihn gepackt
und bin mit ihm über die Dächer gefl ohen.«
»Und dann ist dir nichts Besseres eingefallen, als hierherzukommen
und mich mit solchen Schwierigkeiten zu beglücken«,
meinte Mondino ironisch; er konnte seine Wut kaum zügeln.
Gerardo hatte also den Brand gelegt. Auch dafür würde er
sich verantworten müssen. Inzwischen hörte man nur noch
vereinzelte Schreie, ein Zeichen, dass die Flammen besiegt waren.
Das bedeutete, dass auch die Totengräber gleich kommen
mussten.
»Ich dachte eigentlich nicht, Euch zu dieser Stunde hier anzutreffen,
Meister«, sagte der Tempelritter. »Aber als ich das
Licht unter der Tür sah, beschloss ich anzuklopfen.«
»Du lügst! Jeder meiner Studenten weiß, dass ich oft nachts
hierherkomme, um ohne großes Aufsehen meine anatomischen
Versuche durchzuführen.«
Der junge Mann nickte und gestand damit ein, dass er gerade
gelogen hatte. »Die Häscher der Inquisition suchen nach
mir und hätten wohl nicht lange gebraucht, um mich zu fi nden,
wenn ich durch die Leiche meines Freundes behindert durch
die Straßen geirrt wäre. Ich brauchte Hilfe.«
Mondino musste an seinen Onkel Liuzzo denken, der ihm
seit langem prophezeite, dass ihn seine Gewohnheit, nachts in
ihre Medizinschule zu gehen, um dort Leichen zu sezieren, früher
oder später ins Unglück stürzen würde. Doch Liuzzo hatte
dabei vor allem an die Möglichkeit gedacht, dass ihn irgendein
Schurke auf dem Weg dorthin überfallen könnte, weil Mondino
darauf beharrte, allein aus dem Haus zu gehen, ohne den roten
Talar der Ärzte als Schutz zu tragen oder sich von einem Diener
begleiten zu lassen. Dass sein Neffe jedoch in eine solche
Situation kommen würde, wäre ihm nie in den Sinn gekommen.
»Warum hast du ihn nicht dort liegen gelassen, als du die
Wohnung in Brand gesteckt hast?«, fragte Mondino misstrauisch.
»Dann hätte der Inquisitor nur eine verkohlte unkenntliche
Leiche gefunden und du wärst nicht unglaubliche Risiken
eingegangen, um ihn mit dir herumzuschleppen.«
Gerardo wandte ihm den Rücken zu und starrte stumm
auf den Toten auf dem Marmortisch. Ein Windhauch ließ die
Flammen der Lampen flackern, und einen kurzen Moment
wirkte es durch die tanzenden Schatten, als hätte Angelo da
Piczanos Körper sich bewegt. Unwillkürlich wich Mondino
einen Schritt zurück.
»Antworte mir, Templer«, rief er, wütend darüber, dass er
sich so erschreckt hatte. Es fiel ihm immer noch schwer, seinen
Schüler Gerardo zu nennen. Das Gesicht, die langen Haare,
die blauen Augen, der kräftige, gut proportionierte Körperbau,
all das verband er in seinem Kopf mit einem Bild, dem
er dem Namen Francesco Salimbene aus Imola gegeben hatte.
Und nun wehrte er sich gegen die Vorstellung, ihn anders
nennen zu müssen.
»Möglicherweise wäre er nicht vollständig verbrannt«, antwortete
Gerardo, ohne sich umzudrehen. »Und seine Überreste
hätten unserem Orden schweren Schaden zufügen können.
Denn durch sie wäre die Beschuldigung, wir würden den
Teufel anbeten, die man gegen uns erhebt, gestärkt worden.«
Gerardo deutete zum zweiten Mal an, dass schwarze Magie
im Spiel gewesen sein könnte, doch an dem Toten auf dem
Tisch fiel bis auf die abgeschnittenen Hände nichts Seltsames
auf. Das Gesicht zeigte eher Erstaunen als Todesangst. Ein wenig
getrocknetes Blut im Nacken zwischen den kurzen Haaren
verriet, dass man ihn von hinten niedergeschlagen hatte.
»Also«, meinte Mondino, »du hast diesen Mann nackt und
tot in deiner Wohnung gefunden. Du hast ihm etwas übergezogen,
hast Feuer gelegt und bist geflohen. Wie wolltest du
dich seiner entledigen?«
Gerardo riss verblüfft den Mund auf. »Woher könnt Ihr
wissen, dass er nackt war?« Dann nickte er. »Ach natürlich.
Das Gewand.«
Der Umstand, dass der andere sich so schnell von seiner
Überraschung erholte, verärgerte den Arzt ein wenig. Doch
das war nicht der richtige Zeitpunkt, um über solche Nichtigkeiten
nachzudenken. Er musste weiter mit Gerardo reden und
darauf hoffen, dass die Totengräber bald kamen.
»Ja, genau, das Gewand«, sagte Mondino. »Es ist zwar blutbefleckt,
aber nicht zerrissen, ein Zeichen dafür, dass man ihm
die Wunde an der Brust zugefügt hat, nachdem man ihn entkleidet
hatte. Und vielleicht«, fuhr er fort und trat ein wenig
zur Seite, um die Leiche genauer zu betrachten, »auch nachdem
er schon tot oder zumindest durch den Schlag auf den
Kopf bewusstlos war.«
»Euer Scharfblick wird Eurem Ruf gerecht«, sagte Gerardo.
»Ihr wisst alles, obwohl Ihr selbst nicht dabei wart.«
Gegen seinen Willen empfand Mondino Genugtuung über
dieses Kompliment, denn er spürte, dass es ehrlich gemeint
war, und tadelte sich gleich darauf stumm. Eitelkeit gehörte zu
seinen größten Fehlern.
»Du hast auf einen Pakt mit dem Teufel angespielt«, sagte
er. »Was ist so merkwürdig an dieser Verletzung?«
Gerardo drehte sich um und sah ihn an. Sein Blick schwankte
zwischen Angst und Entschlossenheit. »Seht selbst, Magister.«
Mit schnellen, aber respektvollen Bewegungen hob er den
Oberkörper des Toten an und zog ihm die Tunika über den
Kopf. Sobald Mondino die Wunde an der Brust sah, steigerte
sich sein Interesse ins Unermessliche. Er bat Gerardo, sich
zwischen die Bänke des Hörsaals zurückzuziehen und näherte
sich, ihn stets im Auge behaltend, dem Tisch. Über den Toten
gebeugt zog er mit dem Finger die Ränder der Wunde auf der
kalten Haut nach.
»Wer dies getan hat, weiß genau, wie er Knochen und
Fleisch zerteilen muss«, sagte er dann mit Bestimmtheit. »Ich
habe tagelange Versuche benötigt, bis mir ein so sauberer
Schnitt gelang.«
Das Brustbein war der Länge nach durchgesägt und die
Rippen unter der schwarz verfärbten Haut an den Seiten gebrochen.
Links befand sich ein kleines dreieckiges Loch.
Nachdem er sein Opfer durch den Schlag auf den Kopf betäubt
hatte, musste der Mörder ihm mit einem Pfriem oder
einem Stilett das Herz durchbohrt haben, bevor er sich ans
Werk gemacht hatte. Der Oberkörper des Mannes wirkte wie
ein kleiner Schrein, bei dem man nur die Türfl ügel öffnen
musste, um zu sehen, was er enthielt.
»Ich habe seinen Brustkorb geschlossen«, sagte Gerardo
und bestätigte damit Mondinos Überlegungen. »Als ich ihn
ausgestreckt auf meinem Bett gefunden habe, war er geöffnet
und wirkte wie ein obszöner Schlund. Und da drinnen ...«
Er verstummte, überwältigt von einem Gefühl, das ebenso
gut Schrecken oder Schmerz sein konnte. Mondino vergaß die
Totengräber, die gleich kommen mussten und den Umstand,
dass Gerardo gefährlich war und gesucht wurde. Jetzt wollte
er nur noch eines: das Geheimnis dieses toten Tempelritters
ergründen. Er schob die Ärmel seines Gewandes bis zu den
Ellenbogen hinauf und zog mit den Fingern die Ränder der
Wunde auseinander. In seinem Kopf erschien das Bild eines
Tabernakels. Entschieden verjagte er jedoch diesen blasphemischen
Gedanken, obwohl ihn eine Eingebung durchzuckte,
dass dies genau die Absicht des Mörders gewesen sein
könnte: Indem er aus der Brust seines Opfers ein Tabernakel
aus Fleisch und Knochen errichtete, wollte er den Glauben an
Gott verhöhnen.
Copyright © der Originalausgabe 2009
by Edizioni Piemme Spa
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2011
by Page &Turner/Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Redaktion: Almut Werner
Gesetzt aus der Janson-Antiqua
Druck und Einband: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
ISBN: 978-3-442-20367-3
www.pageundturner-verlag.de
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Autoren-Porträt von Alfredo Colitto
Alfredo Colitto lebt als freier Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber in Bologna, wo er auch kreatives Schreiben unterrichtet.
Bibliographische Angaben
- Autor: Alfredo Colitto
- 2011, 1, 447 Seiten, Maße: 13,8 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Schmidt, Katharina; Neeb, Barbara
- Übersetzer: Katharina Schmidt, Barbara Neeb
- Verlag: Page & Turner
- ISBN-10: 3442203678
- ISBN-13: 9783442203673
Rezension zu „Das Geheimnis der Alchimistin “
»Colitto ist ein Meister des historischen Thrillers.«
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