Wenn das Grauen kommt
Was ist los mit FBI-Spezialagentin Riley Crane? Eigentlich wollte sie doch nur ausspannen auf der verschlafenen Insel Opal Island. Doch dann erwacht sie eines Morgens blutverschmiert und ohne Erinnerung an die vergangenen Wochen in ihrem Ferienhaus. Noch...
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Produktinformationen zu „Wenn das Grauen kommt “
Was ist los mit FBI-Spezialagentin Riley Crane? Eigentlich wollte sie doch nur ausspannen auf der verschlafenen Insel Opal Island. Doch dann erwacht sie eines Morgens blutverschmiert und ohne Erinnerung an die vergangenen Wochen in ihrem Ferienhaus. Noch schlimmer: Auch ihre hellseherischen Fähigkeiten lassen sie im Stich. Was und wer steckt dahinter?
Lese-Probe zu „Wenn das Grauen kommt “
Wenn das Grauen kommt von Kay Hooper1
Noch bevor Riley Crane die Augen öffnete, bemerkte
sie zwei Dinge. Ihr Kopf dröhnte, und sie roch Blut.
Beides war nicht allzu ungewöhnlich.
Instinkt und Ausbildung veranlassten sie, ruhig liegen
zu bleiben, mit geschlossenen Augen, bis sie sich einigermaßen
sicher sein konnte, völlig wach zu sein. Sie lag auf
dem Bauch und vermutlich auf einem Bett, dachte sie. Vermutlich
ihrem eigenen Bett. Auf der Decke, oder zumindest
nicht zugedeckt. Allein.
... mehr
Sie öffnete die Augen einen Spaltbreit, gerade genug, um
etwas erkennen zu können. Zerknüllte Betttücher, Kopfkissen.
Ihre zerknüllten Betttücher und Kissen, entschied sie.
Ihr Bett. Der Nachttisch mit dem üblichen Zubehör: eine
Lampe, ein unordentlicher Bücherstapel, ein Wecker.
Die roten Zahlen verkündeten, dass es 14 Uhr war.
Na gut, das war ungewöhnlich. Sie schlief nie so lange,
hielt nie Mittagsschlaf. Und wenn auch Kopfschmerzen
oder Blutgeruch in ihrem Leben nichts Außergewöhnliches
waren, so ließ beides zusammen doch Alarmglocken in ihrem
Kopf schrillen.
Riley konzentrierte sich aufs Lauschen, wobei ihr Unbehagen
wuchs, als sie merkte, dass sie nur auf »normaler
« Ebene hören konnte. Das schwache Summen der Klimaanlage.
Das gedämpfte Anrollen und Aufklatschen der
Brandung am Strand. Der Schrei einer Möwe, die am Haus
vorbei flog. Die Geräusche, die der alltägliche Hörsinn au-
tomatisch aufnahm, ohne zusätzliche Konzentration oder
Fokussierung.
Aber sonst nichts. Wie sehr sie sich auch bemühte,
sie konnte den tieferen Puls des Hauses nicht hören, der
aus dem Geräusch des Wassers in den Abflussrohren entstand,
dem in den Leitungen summenden Strom und dem
fast nicht wahrnehmbaren Verschieben und Knarren von
scheinbar festem Holz und Stein, wenn der Wind vom Meer
blies und gegen das Haus drückte.
Nichts davon konnte sie hören. Und das war schlecht.
Vorsichtig drückte sich Riley auf den Ellbogen hoch und
fuhr mit der rechten Hand unter die Kissen. Ahhh ... wenigstens
war die da, genau, wo sie sein sollte. Ihre Hand
schloss sich um den beruhigenden Griff ihrer Waffe, und sie
zog sie heraus, überprüfte sie mit raschem Blick.
Ladestreifen drin, gesichert, keine Patrone im Patronenlager.
Automatisch warf sie den Ladestreifen aus, überprüfte,
ob er voll war, und schob ihn wieder hinein, lud dann
durch, die Bewegungen schnell und geschmeidig nach den
vielen Jahren Übung. Die Waffe fühlte sich angenehm in ihrer
Hand an. So war es richtig.
Aber etwas anderes war vollkommen falsch.
Jetzt konnte sie das Blut sowohl sehen wie auch riechen.
An sich selbst.
Riley rollte sich herum und setzte sich auf, blickte sich
misstrauisch im Zimmer um. In ihrem eigenen, vertrauten
Schlafzimmer, wo sie hingehörte, wie sie erleichtert feststellte.
Und außer ihr war niemand da.
Durch die rasche Bewegung dröhnte ihr Kopf noch mehr,
aber sie achtete nicht darauf und schaute an sich hinab. Die
Hand, in der sie die Waffe hielt, war mit getrocknetem Blut
verschmiert, und als Riley die Waffe in die andere Hand
nahm, sah sie, dass auch die voller Blut war. Auf den Hand-
flächen, auf den Handrücken, den Unterarmen, sogar unter
den Fingernägeln.
Soweit sie erkennen konnte, befand sich kein Blut auf
den Betttüchern und den Kissen. Was bedeutete, dass alles
Blut an ihr hatte trocknen können, bevor sie offenbar
vollständig bekleidet aufs Bett gefallen und eingeschlafen
war. Oder ohnmächtig geworden war. Wie auch immer
...
Großer Gott.
Blut an ihren Händen. Blut auf ihrem hellen T-Shirt. Blut
an ihren ausgeblichenen Jeans.
Viel Blut.
War sie verletzt? Sie spürte keinen Schmerz, abgesehen
von dem dröhnenden Kopf. Aber eine kalte, zunehmende
Angst erfüllte sie, denn blutverschmiert aufzuwachen
konnte, aus welchem Blickwinkel man es auch betrachtete,
nichts Gutes bedeuten.
Sie stand auf, ein wenig steif und recht zittrig, und verließ
barfuß das Zimmer. Rasch, aber vorsichtig überprüfte
sie ihre Umgebung, um sich zu vergewissern, dass sie allein
war, dass es keine unmittelbare Bedrohung gab. Das zweite
Schlafzimmer war ordentlich aufgeräumt und sah aus, als
sei es in letzter Zeit nicht benutzt worden, was vermutlich
der Fall war. Riley hatte selten die Art von Gästen, die ein
gesondertes Schlafzimmer benötigten.
Die Überprüfung des restlichen Hauses war schnell erledigt,
da es größtenteils aus einem großen, offenen Raum bestand,
der Küche, Esszimmer und Wohnzimmer in einem
war. Sauber, aber etwas unordentlich, mit hier und dort
gestapelten Büchern, Zeitschriften, Zeitungen, CDs und
DVDs. Das übliche, alltägliche Durcheinander.
Es sah aus, als hätte sie den kleinen Esstisch als Arbeitsfl-
äche benutzt, da die Sets beiseite geschoben waren und
ihre Laptoptasche auf einem der Stühle lag. Der Computer
war nicht ausgepackt, was ihr nur verriet, dass sie wohl
kürzlich nicht daran gearbeitet hatte.
Die Türen waren verschlossen. Auch die Fenster waren
geschlossen - es war heiß im Sommer an der Küste von
South Carolina - und verriegelt.
Sie war allein.
Trotzdem nahm Riley ihre Waffe mit, als sie ins Badezimmer
ging und hinter dem Duschvorhang nachsah, ehe sie
sich in dem relativ kleinen Raum einschloss. Beim Blick in
den Spiegel über dem Waschbecken bekam sie einen weiteren
Schock.
Auf ihrem Gesicht befand sich noch mehr getrocknetes
Blut, über ihre Wangen verschmiert, und einiges davon hatte
ihr Haar verfilzt. Dick verfilzt.
»Mist.«
Ihr Magen hob sich, und sie stand einen Augenblick mit
geschlossenen Augen da, bis die Übelkeit nachgelassen hatte.
Dann legte sie die Waffe auf die Frisierkommode und
zog sich aus.
Sie überprüfte sich Zentimeter für Zentimeter und fand
nichts. Keine Wunde, nicht mal einen Kratzer. Es war nicht
ihr Blut.
Das hätte sie beruhigen sollen, tat es jedoch nicht. Sie
war mit Blut bedeckt, und es war nicht ihr eigenes. Was
eine gewaltige Menge verstörender, möglicherweise beängstigender
Fragen aufwarf.
Was - oder wer - hatte sie mit Blut besudelt? Was war
passiert? Und warum konnte sie sich nicht erinnern?
Riley betrachtete ihre zerknitterte Kleidung auf dem Boden,
dann sich selbst, ihre leichte Sommerbräune, ihre saubere
Haut, bis auf das getrocknete Blut an ihren Händen
und Unterarmen.
Unterarmen. Irgendwie hatte sie buchstäblich bis zu den
Ellbogen im Blut gesteckt. Himmel.
Obwohl ihre gesamte Ausbildung sie drängte, sich an die
örtliche Polizei zu wenden, bevor sie etwas anderes unternahm,
stellte sich Riley unter die Dusche. Sie drehte das
Wasser so heiß, wie sie es ertragen konnte, und seifte sich
ausgiebig ein, schrubbte das getrocknete Blut ab. Sie benutzte
ihre Nagelbürste, um ihre Fingernägel vom Blut zu
säubern, und schamponierte sich mindestens zweimal die
kurzen Haare. Selbst als das Haar sauber war, nachdem ihr
Körper sauber war, blieb sie unter dem heißen Wasser stehen,
ließ es sich auf die Schultern trommeln, auf den Nacken,
den immer noch dröhnenden Kopf.
Was war passiert?
Sie hatte nicht die geringste Ahnung, das war das
Schlimmste. Sie hatte überhaupt keine Erinnerung daran,
wo all das Blut hergekommen war.
An vieles andere erinnerte sie sich. An fast alles Wichtige.
»Dein Name ist Riley Crane«, murmelte sie, versuchte
sich einzureden, dass nichts Furchtbares passiert war. »Du
bist zweiunddreißig Jahre alt, alleinstehend, eine Bundesagentin,
die seit drei Jahren der Special Crimes Unit angehört.«
Name, Dienstgrad, Einheit - mehr oder weniger. Wissen,
dessen sie sich sicher war.
So weit kein Gedächtnisschwund. Sie wusste, wer sie
war. Als Militärsprössling mit vier älteren Brüdern war sie
an vielen Orten der Welt aufgewachsen, verfügte über eine
weitgefächerte Bildung, eine breite Palette an Berufsausbildungen,
wie sie nur wenige Frauen aufweisen konnten, und
war schon von Jugend an gewöhnt, auf sich selbst aufzupassen.
Und sie wusste, wohin sie gehörte, nämlich zum
FBI, zur Special Crimes Unit, kurz SCU. An all das erinnerte
sie sich.
Was ihr Leben in letzter Zeit anging ...
Große Güte, was war das Letzte, an das sie sich erinnerte?
Sie erinnerte sich vage, das Strandhaus gemietet, sich hier
eingerichtet zu haben. Kartons und Taschen aus dem Auto
hereingetragen zu haben. Sachen weggeräumt zu haben.
Am Strand spazieren gegangen zu sein. Nachts draußen
auf der Terrasse gesessen zu haben, den warmen Meerwind
auf dem Gesicht und - nicht allein. Jemand war da draußen
bei ihr gewesen. Die undeutliche, verschwommene Erinnerung
an leise Stimmen. Unterdrücktes Gelächter. Eine
Berührung, die sie spürte, eine fl üchtige Sekunde lang, so
stark, dass sie verwirrt auf ihre Hand schaute.
Und dann war es weg.
Sosehr Riley sich auch bemühte, sie konnte sich an nichts
sonst deutlich erinnern. Alles wurde zu einem Wirrwarr in
ihrem Kopf. Nur Blitze, die kaum einen Sinn ergaben. Gesichter,
die unvertraut waren, Bilder von Orten, an die sie
keine Erinnerung hatte, zufällige Satzfetzen, die sie nicht
verstand.
Blitze, die von schmerzhaften Stichen im Kopf durchsetzt
waren.
Riley schob die Schuld an ihren Gedächtnislücken in
der unmittelbaren Vergangenheit auf die Kopfschmerzen,
stieg aus der Dusche und trocknete sich ab. Natürlich lag
es nur an den Kopfschmerzen. Sie würde ein paar Aspirin
schlucken, etwas essen, sich mit Kaffee vollpumpen, und
dann würde sie sich erinnern. Ganz bestimmt. Sie wickelte
sich in ein Handtuch, nahm ihre Waffe mit und kehrte
ins Schlafzimmer zurück, um frische Klamotten herauszusuchen.
Als sie Schubladen öffnete und in ihrem Schrank nach-
sah, wurde ihr klar, dass sie schon seit einer Weile hier
sein musste. Sie hatte sich richtig eingerichtet, sehr viel
mehr, als es ihrer Gewohnheit entsprach. Das war nicht ihr
übliches »Leben-aus-dem-Koffer-Durcheinander«. Ihre Sachen
waren sorgsam in den Schubladen verstaut, hingen
auf Bügeln im Schrank. Und es war mehr, als man für einen
Strandurlaub mitnahm.
Freizeitkleidung, ja, aber auch mehrere modische Sachen,
von guten Hosen und Seidenblusen bis zu Kleidern.
Sogar Stöckelschuhe und Strumpfhosen.
Na gut. Sie war zum Arbeiten hier, das musste es sein.
Das Problem war nur, dass sie sich nicht daran erinnern
konnte, um welche Arbeit es sich handelte.
Riley öffnete eine Schublade und zog eine schicke, mit
Spitzen besetzte, sehr sexy wirkende Dessousgarnitur heraus,
wobei sich ihre Augenbrauen hoben. Absolut nicht ihr
üblicher Stil, offensichtlich neu, und in der Schublade lag
noch mehr. Was für eine Arbeit sollte sie hier denn eigentlich
leisten, zum Teufel?
Die Frage hallte noch stärker in ihrem Kopf nach, als sie
sogar Strapse fand.
Strapse, du lieber Himmel.
»Großer Gott, Bishop, worin hast du mich denn diesmal
verwickelt?«
Vor 3 Jahren
»Ich brauche jemanden wie Sie in meinem Team.« Noah
Bishop, Chef der Special Crimes Unit des FBI, konnte sehr
überzeugend sein, wenn er wollte. Und das wollte er zweifellos.
Riley Crane musterte ihn, wobei ihr Zweifel und Vor-
sicht anzumerken waren. Da er über ihre Herkunft Bescheid
wusste, verstand er das und hatte auch nichts anderes erwartet.
Interessante Person, dachte er. Körperlich ganz anders,
als er sich vorgestellt hatte: ein bisschen unter mittelgroß
und zierlich, fast zerbrechlich auf den ersten Blick, weswegen
man ihr kaum zutraute, jemanden von doppelter Größe
ohne sichtbare Anstrengung über die Schulter werfen zu
können. Täuschend kindlich wirkende, große graue Augen
schauten unschuldig aus einem elfenhaften Gesicht, das
eigentümlich und rätselhaft und unvergesslich war, ohne
wirklich schön zu sein.
Faszinierend, dass ein solches Gesicht einem Chamäleon
gehörte.
»Warum ich?«, wollte sie wissen, kam direkt zur Sache.
Bishop schätzte Direktheit und antwortete sachlich. »Abgesehen
von den notwendigen Kenntnissen einer Ermittlerin,
besitzen Sie zwei einzigartige Fähigkeiten, die sich
meiner Ansicht nach für unsere Arbeit als höchst wertvoll
erweisen werden. Sie passen sich jeder Situation an und
können sich im gegebenen Augenblick in jeden verwandeln,
und Sie sind Hellseherin.«
Riley stritt es gar nicht erst ab, sagte nur: »Ich verkleide
mich gern. Mache gerne Rollenspiele. Wenn man als Kind
in einer Fantasiewelt lebt, wird man gut darin. Was das andere
betrifft, da ich das nicht gerade publik gemacht habe -
ganz im Gegenteil -, wie haben Sie es erfahren?«
»Ich halte meine Ohren offen«, erwiderte Bishop mit
einem Schulterzucken.
»Das reicht mir nicht.«
»Ich stelle eine Einheit von Agenten mit paranormalen
Fähigkeiten zusammen und habe in den letzten paar Jahren
viel Zeit damit verbracht ... Angelschnüre auszuwerfen.
Habe unauffällig Menschen meines Vertrauens, innerhalb
und außerhalb des Polizeiapparats, gebeten, auf die Art potenzielle
Agenten zu achten, die ich suche.«
»Paragnosten.«
»Nicht irgendwelche. Ich brauche außergewöhnlich starke
Menschen, die sowohl mit ihren Fähigkeiten als auch
mit der emotionalen und psychischen Belastung unserer
Arbeit umgehen können.« Mit einem Nicken deutete er auf
das, was sich hinter Riley abspielte. »Sie scheinen mit dem
extremen Stress, von dem ich spreche, ja durchaus fertig
zu werden.«
Riley blickte über ihre Schulter, wo ihr Team in den
Trümmern einer Explosion arbeitete, die absichtlich oder
unabsichtlich ausgelöst worden sein konnte. Die Opfer waren
vor Stunden geborgen und abtransportiert worden - auf
Tragen oder in Leichensäcken; jetzt suchten die Militärermittler
nach Beweisen.
»Ich mache das hier noch nicht lange«, sagte Riley. »Ermittlungsarbeit
interessiert mich, klar, aber bei meinem
letzten Einsatz ging es um reine Sicherungsaufgaben. Ich
gehe, wohin man mich schickt.«
»Das sagte mir Ihr Vorgesetzter auch.«
»Sie haben mit ihm gesprochen?«
Bishop zögerte gerade lange genug, dass es auffi el, und erwiderte
dann: »Er hat sich mit mir in Verbindung gesetzt.«
»Demnach ist er einer dieser Menschen Ihres Vertrauens,
die Sie erwähnten?«
»Ja. Ein Freund eines Freundes, mehr oder weniger. Und
offen für die Möglichkeiten des Paranormalen, was beim
Militär nicht gerade üblich ist. War nicht böse gemeint.«
»Schon gut. Was hat er Ihnen erzählt?«
»Er scheint der Meinung zu sein, dass Ihre Fähigkeiten
verschwendet werden und er Ihnen nicht die Herausfor-
derungen bieten kann, die Sie seiner Ansicht nach brauchen.«
»Das hat er gesagt?«
»So in etwa. Sie haben sich nur kurzzeitig verpfl ichtet,
wenn ich das richtig verstehe, und es sind nur noch ein
paar Wochen, bis Sie sich weiterverpfl ichten. Oder nicht.«
»Ich bin Berufssoldatin«, sagte sie.
»Oder nicht.«
Riley schüttelte leicht den Kopf. »Auf Anhieb, Agent Bishop,
fällt mir kein einziger Grund ein, warum ich das Armeeleben
gegen eins beim FBI eintauschen sollte - egal,
wie speziell Ihre Einheit auch ist. Abgesehen davon, selbst
wenn mich gelegentlich eine Ahnung überkommt, ändert
das nie etwas am Resultat der jeweiligen Situation.«
»Wirklich?«
»Nein.«
»Wir können Ihnen dabei helfen, zu lernen, Ihre Fähigkeiten
zu kanalisieren und zu konzentrieren, sie konstruktiv
einzusetzen. Es könnte Sie überraschen, wie viel sich
dadurch ändert - in der jeweiligen Situation.«
Ohne auf eine Antwort zu warten, öffnete Bishop seinen
Aktenkoffer und nahm einen großen, dicken Umschlag heraus.
»Schauen Sie sich die Sachen mal an, wenn Sie Zeit
dazu haben«, sagte er und reichte ihr den Umschlag. »Heute
Abend, morgen. Sollten Sie dann interessiert sein, rufen
Sie mich an. Meine Telefonnummer liegt dabei.«
»Und wenn ich nicht interessiert bin?«
»In dem Umschlag befi nden sich nur Kopien. Wenn Sie
nicht interessiert sind, vernichten Sie sie und vergessen Sie
das Ganze. Aber ich wette, Sie werden interessiert sein. Daher
bleibe ich noch ein paar Tage hier in der Gegend, Major.
Nur für alle Fälle.«
Riley sah ihm nach, als er ging, klopfte nachdenklich mit
dem Umschlag gegen ihre Hand. Dann verschloss sie ihn in
ihrem Fahrzeug und kehrte an die Arbeit zurück.
Erst spät am Abend, allein in ihrem kleinen, außerhalb
des Stützpunkts gelegenen Apartment, stellte sie fest, dass
Bishop nicht ganz ehrlich gewesen war. Eine Sache in dem
Umschlag war keine Kopie.
Sie hatte sich unterbewusst gewappnet, bevor sie den Umschlag
öffnete, zum Teil, weil ihr der gesunde Menschenverstand
sagte, welche Dinge sie vermutlich darin fi nden
würde, und zum Teil, weil ihr zusätzlicher Sinn ihr eine
kribbelnde Warnung schickte - schon von dem Moment an,
als sie den Umschlag zum ersten Mal berührt hatte. Aber
Jahre disziplinierten Lebens, vor allem beim Militär, hatten
sie eine ganze Menge über Konzentration und Fokussierung
gelehrt, was es ihr im Allgemeinen ermöglichte, diese störenden
Gefühle zu dämpfen, bis sie sie brauchte.
Bis sie bereit war, sich auf das zu konzentrieren, was sie
sah, als sie den Umschlag auf ihrem Schreibtisch ausleerte.
Kopien, ja. Kopien aus der Hölle. Autopsieberichte - und
Autopsiefotos. Tatortfotos. Nicht nur von einem Verbrechen,
sondern einem halben Dutzend. Morde an anscheinend
gesunden jungen Männern. Brutale Morde, gewalttätig
und blutig und grausam.
Ohne die Autopsieberichte durchzusehen, wusste Riley
trotzdem, dass die Morde in verschiedenen Städten und Orten
passiert waren. Sie wusste, dass alle Opfer ihren Mörder
gekannt hatten. Sie wusste, dass nur ein Mörder dafür
verantwortlich war.
Sie wusste ebenfalls, was Bishop unternehmen wollte,
um diesen Mörder zu fangen.
»Deshalb ist er auf mich gekommen«, sagte sie zu sich.
Eine Herausforderung? O ja, absolut. Eine einmalige Her-
ausforderung. Eine tödliche Prüfung ihrer Fähigkeiten. All
ihrer Fähigkeiten.
Langsam griff sie nach dem einzigen Objekt aus dem Umschlag,
das keine Kopie war. Es war eine Münze, ein halber
Dollar. Scheinbar nichts Außergewöhnliches. Nur dass Riley,
als sie ihn berührte, noch etwas wusste.
Sie wusste, was geschehen würde, wenn sie Bishops Einladung
ablehnte.
Am Ende brauchte sie nicht groß nachzudenken. Sie fand
die Karte mit seiner Handynummer und rief ihn an. Als er
abnahm, hielt sie sich nicht mit Nettigkeiten auf.
»Sie spielen nicht fair«, sagte sie.
»Ich spiele nicht«, antwortete er.
»Sollte ich mir das für später merken?«
»Sagen Sie es mir.«
Riley schloss die Finger um die Münze in ihrer Hand und
seufzte. »Wo muss ich mich melden?«
Gegenwart
Riley brauchte nicht lange zum Anziehen. Die Spitzendessous
ließ sie außer Acht und entschied sich für die
schlichteren und praktischeren - und bequemeren - Sachen,
die sie normalerweise trug, dazu Jeans und ein ärmelloses
Baumwolltop. Sie machte sich nicht die Mühe,
ihre kurzen Haare zu föhnen, fuhr bloß mit den Fingern
hindurch und ließ sie an der Luft trocknen.
Barfuß ging sie in die Küche, stellte die Kaffeemaschine
an und wühlte herum, bis sie das Aspirin fand. Mit einer
Grimasse schluckte sie die Tabletten trocken und entdeckte
erst dann im Kühlschrank den Orangensaft, mit dem sie
den bitteren Nachgeschmack hinunterspülte.
Der Kühlschrank war gut gefüllt, was Riley veranlasste,
erneut die Augenbrauen zu heben. Im Allgemeinen ernährte
sie sich von Take-away-Essen und hatte nicht viel
fürs Kochen übrig, bis auf Eier und Toast und gelegentlich
ein Steak.
Ihr Magen knurrte, ein deutliches Zeichen dafür, dass sie
seit einer Weile nichts gegessen hatte. Das erleichterte sie
sogar, weil es ihr einen möglichen Grund bot, warum ihre
Sinne so gedämpft waren: In ihrem physischen Heizkessel
befand sich kein Brennstoff, eine absolute Notwendigkeit
für sie, um Spitzenleistungen zu erbringen.
Das war ihre persönliche Eigenart. Die meisten SCUAgenten
verfügten über mindestens eine solche Absonderlichkeit.
Riley machte sich eine große Schüssel Müsli und aß es
stehend an der Arbeitsplatte der Küche.
Ihr Waffe blieb dabei immer in Reichweite.
Als sie aufgegessen hatte, war der Kaffee fertig. Sie nahm
die erste Tasse mit zum Fenster und der Glastür, die aufs
Meer und die Terrasse hinausführten. Sie trat nicht hinaus,
öffnete nur die Jalousien, trank ihren Kaffee und schaute
über den grauen Atlantik, die Dünen und den Strand.
Nicht viel Betrieb, und der auch nur weit verstreut.
Ein paar Leute ließen sich auf Handtüchern oder Strandliegen
von der Sonne braten. Zwei Kinder bauten neben
einem sonnenbadenden Paar ein merkwürdig aussehendes
Gebilde aus Sand. Ein anderes Paar schlenderte am Wasser
entlang, kleine Wellen brachen sich an ihren Knöcheln.
Der Strand zwischen Rileys kleinem Haus und dem Wasser
war leer. Die Menschen hier respektierten die Grenzen
zwischen öffentlichem und privatem Zugang zum Strand,
vor allem an dem dünner besiedelten Ende dieser kleinen
Insel, und da man für Ufernähe mehr bezahlte, hatte man
gewöhnlich sein Stück Strand ganz für sich.
Riley kehrte für eine zweite Tasse Kaffee in die Küche
zurück, mit gerunzelter Stirn, weil ihr Kopf trotz Aspirin,
Essen und Kaffee immer noch dröhnte. Und weil sie sich
nach wie vor nicht daran erinnern konnte, warum sie blutverschmiert
aufgewacht war.
»Verdammt«, murmelte sie, sträubte sich innerlich gegen
das, was sie tun musste, wie sie wusste. Wie bei den meisten
Agenten der SCU war Kontrolle ein wichtiges Thema
für Riley, und sie gab gegenüber anderen nur äußerst ungern
zu, dass ihr eine Situation außer Kontrolle geraten war.
Was aber auf diese fraglos zutraf.
Zumindest im Moment.
Sie ließ die Tasse in der Küche stehen, nahm jedoch die
Waffe mit, während sie nach ihrem Handy suchte und es
schließlich in einer Schultertasche fand. Ein Blick darauf
verriet ihr, dass das Handy vollkommen leer war, was sie
mit einem resignierten Seufzer hinnahm. Sie fand das Ladegerät
eingesteckt auf der Küchenarbeitsplatte und schloss
das Handy an.
Auf der Arbeitsplatte stand auch ein Festnetztelefon, und
Riley starrte es an, während sie sich mit kurzer Unschlüssigkeit
auf die Lippen biss.
Mist. Ihr blieb letztlich nichts anderes übrig.
Sie leerte die zweite Tasse Kaffee, sich durchaus bewusst,
dass sie den Anruf hinauszögerte, und rang sich dann endlich
dazu durch.
Als ihr Chef sich mit einem knappen »Bishop« meldete,
bemühte sie sich sehr, ihre Stimme ruhig und sachlich klingen
zu lassen.
»Hi, ich bin's, Riley. Ich scheine hier irgendwelche Probleme
zu haben.«
Ein langes Schweigen entstand, dann antwortete Bishop
mit seltsam rauer Stimme: »Das haben wir uns schon gedacht.
Was zum Teufel geht da vor, Riley? Du hast deine
letzten beiden Kontrollanrufe verpasst.«
Ein kalter Schauder rann ihr über den Rücken. »Was soll
das heißen?« Sie verpasste ihre Kontrollanrufe nie. Niemals.
»Das soll heißen, dass wir seit über zwei Wochen nichts
von dir gehört haben.«
Copyright der Originalausgabe © 2006 by Kay Hooper
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2007 by
Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Übersetzung: Susanne Aeckerle
Redaktion: Dr. Christine Schlitt
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur München
Umschlagmotiv: FinePic, München
Satz: DTP Verlagsservice Apel, Hannover
Druck und Bindung: CPI Moravia Books s.r.o., Pohorelice
Printed in the EU
ISBN 978-3-86800-889-0
2014 2013 2012 2011
Die letzte Jahreszahl gibt die aktuelle Ausgabe an.
Sie öffnete die Augen einen Spaltbreit, gerade genug, um
etwas erkennen zu können. Zerknüllte Betttücher, Kopfkissen.
Ihre zerknüllten Betttücher und Kissen, entschied sie.
Ihr Bett. Der Nachttisch mit dem üblichen Zubehör: eine
Lampe, ein unordentlicher Bücherstapel, ein Wecker.
Die roten Zahlen verkündeten, dass es 14 Uhr war.
Na gut, das war ungewöhnlich. Sie schlief nie so lange,
hielt nie Mittagsschlaf. Und wenn auch Kopfschmerzen
oder Blutgeruch in ihrem Leben nichts Außergewöhnliches
waren, so ließ beides zusammen doch Alarmglocken in ihrem
Kopf schrillen.
Riley konzentrierte sich aufs Lauschen, wobei ihr Unbehagen
wuchs, als sie merkte, dass sie nur auf »normaler
« Ebene hören konnte. Das schwache Summen der Klimaanlage.
Das gedämpfte Anrollen und Aufklatschen der
Brandung am Strand. Der Schrei einer Möwe, die am Haus
vorbei flog. Die Geräusche, die der alltägliche Hörsinn au-
tomatisch aufnahm, ohne zusätzliche Konzentration oder
Fokussierung.
Aber sonst nichts. Wie sehr sie sich auch bemühte,
sie konnte den tieferen Puls des Hauses nicht hören, der
aus dem Geräusch des Wassers in den Abflussrohren entstand,
dem in den Leitungen summenden Strom und dem
fast nicht wahrnehmbaren Verschieben und Knarren von
scheinbar festem Holz und Stein, wenn der Wind vom Meer
blies und gegen das Haus drückte.
Nichts davon konnte sie hören. Und das war schlecht.
Vorsichtig drückte sich Riley auf den Ellbogen hoch und
fuhr mit der rechten Hand unter die Kissen. Ahhh ... wenigstens
war die da, genau, wo sie sein sollte. Ihre Hand
schloss sich um den beruhigenden Griff ihrer Waffe, und sie
zog sie heraus, überprüfte sie mit raschem Blick.
Ladestreifen drin, gesichert, keine Patrone im Patronenlager.
Automatisch warf sie den Ladestreifen aus, überprüfte,
ob er voll war, und schob ihn wieder hinein, lud dann
durch, die Bewegungen schnell und geschmeidig nach den
vielen Jahren Übung. Die Waffe fühlte sich angenehm in ihrer
Hand an. So war es richtig.
Aber etwas anderes war vollkommen falsch.
Jetzt konnte sie das Blut sowohl sehen wie auch riechen.
An sich selbst.
Riley rollte sich herum und setzte sich auf, blickte sich
misstrauisch im Zimmer um. In ihrem eigenen, vertrauten
Schlafzimmer, wo sie hingehörte, wie sie erleichtert feststellte.
Und außer ihr war niemand da.
Durch die rasche Bewegung dröhnte ihr Kopf noch mehr,
aber sie achtete nicht darauf und schaute an sich hinab. Die
Hand, in der sie die Waffe hielt, war mit getrocknetem Blut
verschmiert, und als Riley die Waffe in die andere Hand
nahm, sah sie, dass auch die voller Blut war. Auf den Hand-
flächen, auf den Handrücken, den Unterarmen, sogar unter
den Fingernägeln.
Soweit sie erkennen konnte, befand sich kein Blut auf
den Betttüchern und den Kissen. Was bedeutete, dass alles
Blut an ihr hatte trocknen können, bevor sie offenbar
vollständig bekleidet aufs Bett gefallen und eingeschlafen
war. Oder ohnmächtig geworden war. Wie auch immer
...
Großer Gott.
Blut an ihren Händen. Blut auf ihrem hellen T-Shirt. Blut
an ihren ausgeblichenen Jeans.
Viel Blut.
War sie verletzt? Sie spürte keinen Schmerz, abgesehen
von dem dröhnenden Kopf. Aber eine kalte, zunehmende
Angst erfüllte sie, denn blutverschmiert aufzuwachen
konnte, aus welchem Blickwinkel man es auch betrachtete,
nichts Gutes bedeuten.
Sie stand auf, ein wenig steif und recht zittrig, und verließ
barfuß das Zimmer. Rasch, aber vorsichtig überprüfte
sie ihre Umgebung, um sich zu vergewissern, dass sie allein
war, dass es keine unmittelbare Bedrohung gab. Das zweite
Schlafzimmer war ordentlich aufgeräumt und sah aus, als
sei es in letzter Zeit nicht benutzt worden, was vermutlich
der Fall war. Riley hatte selten die Art von Gästen, die ein
gesondertes Schlafzimmer benötigten.
Die Überprüfung des restlichen Hauses war schnell erledigt,
da es größtenteils aus einem großen, offenen Raum bestand,
der Küche, Esszimmer und Wohnzimmer in einem
war. Sauber, aber etwas unordentlich, mit hier und dort
gestapelten Büchern, Zeitschriften, Zeitungen, CDs und
DVDs. Das übliche, alltägliche Durcheinander.
Es sah aus, als hätte sie den kleinen Esstisch als Arbeitsfl-
äche benutzt, da die Sets beiseite geschoben waren und
ihre Laptoptasche auf einem der Stühle lag. Der Computer
war nicht ausgepackt, was ihr nur verriet, dass sie wohl
kürzlich nicht daran gearbeitet hatte.
Die Türen waren verschlossen. Auch die Fenster waren
geschlossen - es war heiß im Sommer an der Küste von
South Carolina - und verriegelt.
Sie war allein.
Trotzdem nahm Riley ihre Waffe mit, als sie ins Badezimmer
ging und hinter dem Duschvorhang nachsah, ehe sie
sich in dem relativ kleinen Raum einschloss. Beim Blick in
den Spiegel über dem Waschbecken bekam sie einen weiteren
Schock.
Auf ihrem Gesicht befand sich noch mehr getrocknetes
Blut, über ihre Wangen verschmiert, und einiges davon hatte
ihr Haar verfilzt. Dick verfilzt.
»Mist.«
Ihr Magen hob sich, und sie stand einen Augenblick mit
geschlossenen Augen da, bis die Übelkeit nachgelassen hatte.
Dann legte sie die Waffe auf die Frisierkommode und
zog sich aus.
Sie überprüfte sich Zentimeter für Zentimeter und fand
nichts. Keine Wunde, nicht mal einen Kratzer. Es war nicht
ihr Blut.
Das hätte sie beruhigen sollen, tat es jedoch nicht. Sie
war mit Blut bedeckt, und es war nicht ihr eigenes. Was
eine gewaltige Menge verstörender, möglicherweise beängstigender
Fragen aufwarf.
Was - oder wer - hatte sie mit Blut besudelt? Was war
passiert? Und warum konnte sie sich nicht erinnern?
Riley betrachtete ihre zerknitterte Kleidung auf dem Boden,
dann sich selbst, ihre leichte Sommerbräune, ihre saubere
Haut, bis auf das getrocknete Blut an ihren Händen
und Unterarmen.
Unterarmen. Irgendwie hatte sie buchstäblich bis zu den
Ellbogen im Blut gesteckt. Himmel.
Obwohl ihre gesamte Ausbildung sie drängte, sich an die
örtliche Polizei zu wenden, bevor sie etwas anderes unternahm,
stellte sich Riley unter die Dusche. Sie drehte das
Wasser so heiß, wie sie es ertragen konnte, und seifte sich
ausgiebig ein, schrubbte das getrocknete Blut ab. Sie benutzte
ihre Nagelbürste, um ihre Fingernägel vom Blut zu
säubern, und schamponierte sich mindestens zweimal die
kurzen Haare. Selbst als das Haar sauber war, nachdem ihr
Körper sauber war, blieb sie unter dem heißen Wasser stehen,
ließ es sich auf die Schultern trommeln, auf den Nacken,
den immer noch dröhnenden Kopf.
Was war passiert?
Sie hatte nicht die geringste Ahnung, das war das
Schlimmste. Sie hatte überhaupt keine Erinnerung daran,
wo all das Blut hergekommen war.
An vieles andere erinnerte sie sich. An fast alles Wichtige.
»Dein Name ist Riley Crane«, murmelte sie, versuchte
sich einzureden, dass nichts Furchtbares passiert war. »Du
bist zweiunddreißig Jahre alt, alleinstehend, eine Bundesagentin,
die seit drei Jahren der Special Crimes Unit angehört.«
Name, Dienstgrad, Einheit - mehr oder weniger. Wissen,
dessen sie sich sicher war.
So weit kein Gedächtnisschwund. Sie wusste, wer sie
war. Als Militärsprössling mit vier älteren Brüdern war sie
an vielen Orten der Welt aufgewachsen, verfügte über eine
weitgefächerte Bildung, eine breite Palette an Berufsausbildungen,
wie sie nur wenige Frauen aufweisen konnten, und
war schon von Jugend an gewöhnt, auf sich selbst aufzupassen.
Und sie wusste, wohin sie gehörte, nämlich zum
FBI, zur Special Crimes Unit, kurz SCU. An all das erinnerte
sie sich.
Was ihr Leben in letzter Zeit anging ...
Große Güte, was war das Letzte, an das sie sich erinnerte?
Sie erinnerte sich vage, das Strandhaus gemietet, sich hier
eingerichtet zu haben. Kartons und Taschen aus dem Auto
hereingetragen zu haben. Sachen weggeräumt zu haben.
Am Strand spazieren gegangen zu sein. Nachts draußen
auf der Terrasse gesessen zu haben, den warmen Meerwind
auf dem Gesicht und - nicht allein. Jemand war da draußen
bei ihr gewesen. Die undeutliche, verschwommene Erinnerung
an leise Stimmen. Unterdrücktes Gelächter. Eine
Berührung, die sie spürte, eine fl üchtige Sekunde lang, so
stark, dass sie verwirrt auf ihre Hand schaute.
Und dann war es weg.
Sosehr Riley sich auch bemühte, sie konnte sich an nichts
sonst deutlich erinnern. Alles wurde zu einem Wirrwarr in
ihrem Kopf. Nur Blitze, die kaum einen Sinn ergaben. Gesichter,
die unvertraut waren, Bilder von Orten, an die sie
keine Erinnerung hatte, zufällige Satzfetzen, die sie nicht
verstand.
Blitze, die von schmerzhaften Stichen im Kopf durchsetzt
waren.
Riley schob die Schuld an ihren Gedächtnislücken in
der unmittelbaren Vergangenheit auf die Kopfschmerzen,
stieg aus der Dusche und trocknete sich ab. Natürlich lag
es nur an den Kopfschmerzen. Sie würde ein paar Aspirin
schlucken, etwas essen, sich mit Kaffee vollpumpen, und
dann würde sie sich erinnern. Ganz bestimmt. Sie wickelte
sich in ein Handtuch, nahm ihre Waffe mit und kehrte
ins Schlafzimmer zurück, um frische Klamotten herauszusuchen.
Als sie Schubladen öffnete und in ihrem Schrank nach-
sah, wurde ihr klar, dass sie schon seit einer Weile hier
sein musste. Sie hatte sich richtig eingerichtet, sehr viel
mehr, als es ihrer Gewohnheit entsprach. Das war nicht ihr
übliches »Leben-aus-dem-Koffer-Durcheinander«. Ihre Sachen
waren sorgsam in den Schubladen verstaut, hingen
auf Bügeln im Schrank. Und es war mehr, als man für einen
Strandurlaub mitnahm.
Freizeitkleidung, ja, aber auch mehrere modische Sachen,
von guten Hosen und Seidenblusen bis zu Kleidern.
Sogar Stöckelschuhe und Strumpfhosen.
Na gut. Sie war zum Arbeiten hier, das musste es sein.
Das Problem war nur, dass sie sich nicht daran erinnern
konnte, um welche Arbeit es sich handelte.
Riley öffnete eine Schublade und zog eine schicke, mit
Spitzen besetzte, sehr sexy wirkende Dessousgarnitur heraus,
wobei sich ihre Augenbrauen hoben. Absolut nicht ihr
üblicher Stil, offensichtlich neu, und in der Schublade lag
noch mehr. Was für eine Arbeit sollte sie hier denn eigentlich
leisten, zum Teufel?
Die Frage hallte noch stärker in ihrem Kopf nach, als sie
sogar Strapse fand.
Strapse, du lieber Himmel.
»Großer Gott, Bishop, worin hast du mich denn diesmal
verwickelt?«
Vor 3 Jahren
»Ich brauche jemanden wie Sie in meinem Team.« Noah
Bishop, Chef der Special Crimes Unit des FBI, konnte sehr
überzeugend sein, wenn er wollte. Und das wollte er zweifellos.
Riley Crane musterte ihn, wobei ihr Zweifel und Vor-
sicht anzumerken waren. Da er über ihre Herkunft Bescheid
wusste, verstand er das und hatte auch nichts anderes erwartet.
Interessante Person, dachte er. Körperlich ganz anders,
als er sich vorgestellt hatte: ein bisschen unter mittelgroß
und zierlich, fast zerbrechlich auf den ersten Blick, weswegen
man ihr kaum zutraute, jemanden von doppelter Größe
ohne sichtbare Anstrengung über die Schulter werfen zu
können. Täuschend kindlich wirkende, große graue Augen
schauten unschuldig aus einem elfenhaften Gesicht, das
eigentümlich und rätselhaft und unvergesslich war, ohne
wirklich schön zu sein.
Faszinierend, dass ein solches Gesicht einem Chamäleon
gehörte.
»Warum ich?«, wollte sie wissen, kam direkt zur Sache.
Bishop schätzte Direktheit und antwortete sachlich. »Abgesehen
von den notwendigen Kenntnissen einer Ermittlerin,
besitzen Sie zwei einzigartige Fähigkeiten, die sich
meiner Ansicht nach für unsere Arbeit als höchst wertvoll
erweisen werden. Sie passen sich jeder Situation an und
können sich im gegebenen Augenblick in jeden verwandeln,
und Sie sind Hellseherin.«
Riley stritt es gar nicht erst ab, sagte nur: »Ich verkleide
mich gern. Mache gerne Rollenspiele. Wenn man als Kind
in einer Fantasiewelt lebt, wird man gut darin. Was das andere
betrifft, da ich das nicht gerade publik gemacht habe -
ganz im Gegenteil -, wie haben Sie es erfahren?«
»Ich halte meine Ohren offen«, erwiderte Bishop mit
einem Schulterzucken.
»Das reicht mir nicht.«
»Ich stelle eine Einheit von Agenten mit paranormalen
Fähigkeiten zusammen und habe in den letzten paar Jahren
viel Zeit damit verbracht ... Angelschnüre auszuwerfen.
Habe unauffällig Menschen meines Vertrauens, innerhalb
und außerhalb des Polizeiapparats, gebeten, auf die Art potenzielle
Agenten zu achten, die ich suche.«
»Paragnosten.«
»Nicht irgendwelche. Ich brauche außergewöhnlich starke
Menschen, die sowohl mit ihren Fähigkeiten als auch
mit der emotionalen und psychischen Belastung unserer
Arbeit umgehen können.« Mit einem Nicken deutete er auf
das, was sich hinter Riley abspielte. »Sie scheinen mit dem
extremen Stress, von dem ich spreche, ja durchaus fertig
zu werden.«
Riley blickte über ihre Schulter, wo ihr Team in den
Trümmern einer Explosion arbeitete, die absichtlich oder
unabsichtlich ausgelöst worden sein konnte. Die Opfer waren
vor Stunden geborgen und abtransportiert worden - auf
Tragen oder in Leichensäcken; jetzt suchten die Militärermittler
nach Beweisen.
»Ich mache das hier noch nicht lange«, sagte Riley. »Ermittlungsarbeit
interessiert mich, klar, aber bei meinem
letzten Einsatz ging es um reine Sicherungsaufgaben. Ich
gehe, wohin man mich schickt.«
»Das sagte mir Ihr Vorgesetzter auch.«
»Sie haben mit ihm gesprochen?«
Bishop zögerte gerade lange genug, dass es auffi el, und erwiderte
dann: »Er hat sich mit mir in Verbindung gesetzt.«
»Demnach ist er einer dieser Menschen Ihres Vertrauens,
die Sie erwähnten?«
»Ja. Ein Freund eines Freundes, mehr oder weniger. Und
offen für die Möglichkeiten des Paranormalen, was beim
Militär nicht gerade üblich ist. War nicht böse gemeint.«
»Schon gut. Was hat er Ihnen erzählt?«
»Er scheint der Meinung zu sein, dass Ihre Fähigkeiten
verschwendet werden und er Ihnen nicht die Herausfor-
derungen bieten kann, die Sie seiner Ansicht nach brauchen.«
»Das hat er gesagt?«
»So in etwa. Sie haben sich nur kurzzeitig verpfl ichtet,
wenn ich das richtig verstehe, und es sind nur noch ein
paar Wochen, bis Sie sich weiterverpfl ichten. Oder nicht.«
»Ich bin Berufssoldatin«, sagte sie.
»Oder nicht.«
Riley schüttelte leicht den Kopf. »Auf Anhieb, Agent Bishop,
fällt mir kein einziger Grund ein, warum ich das Armeeleben
gegen eins beim FBI eintauschen sollte - egal,
wie speziell Ihre Einheit auch ist. Abgesehen davon, selbst
wenn mich gelegentlich eine Ahnung überkommt, ändert
das nie etwas am Resultat der jeweiligen Situation.«
»Wirklich?«
»Nein.«
»Wir können Ihnen dabei helfen, zu lernen, Ihre Fähigkeiten
zu kanalisieren und zu konzentrieren, sie konstruktiv
einzusetzen. Es könnte Sie überraschen, wie viel sich
dadurch ändert - in der jeweiligen Situation.«
Ohne auf eine Antwort zu warten, öffnete Bishop seinen
Aktenkoffer und nahm einen großen, dicken Umschlag heraus.
»Schauen Sie sich die Sachen mal an, wenn Sie Zeit
dazu haben«, sagte er und reichte ihr den Umschlag. »Heute
Abend, morgen. Sollten Sie dann interessiert sein, rufen
Sie mich an. Meine Telefonnummer liegt dabei.«
»Und wenn ich nicht interessiert bin?«
»In dem Umschlag befi nden sich nur Kopien. Wenn Sie
nicht interessiert sind, vernichten Sie sie und vergessen Sie
das Ganze. Aber ich wette, Sie werden interessiert sein. Daher
bleibe ich noch ein paar Tage hier in der Gegend, Major.
Nur für alle Fälle.«
Riley sah ihm nach, als er ging, klopfte nachdenklich mit
dem Umschlag gegen ihre Hand. Dann verschloss sie ihn in
ihrem Fahrzeug und kehrte an die Arbeit zurück.
Erst spät am Abend, allein in ihrem kleinen, außerhalb
des Stützpunkts gelegenen Apartment, stellte sie fest, dass
Bishop nicht ganz ehrlich gewesen war. Eine Sache in dem
Umschlag war keine Kopie.
Sie hatte sich unterbewusst gewappnet, bevor sie den Umschlag
öffnete, zum Teil, weil ihr der gesunde Menschenverstand
sagte, welche Dinge sie vermutlich darin fi nden
würde, und zum Teil, weil ihr zusätzlicher Sinn ihr eine
kribbelnde Warnung schickte - schon von dem Moment an,
als sie den Umschlag zum ersten Mal berührt hatte. Aber
Jahre disziplinierten Lebens, vor allem beim Militär, hatten
sie eine ganze Menge über Konzentration und Fokussierung
gelehrt, was es ihr im Allgemeinen ermöglichte, diese störenden
Gefühle zu dämpfen, bis sie sie brauchte.
Bis sie bereit war, sich auf das zu konzentrieren, was sie
sah, als sie den Umschlag auf ihrem Schreibtisch ausleerte.
Kopien, ja. Kopien aus der Hölle. Autopsieberichte - und
Autopsiefotos. Tatortfotos. Nicht nur von einem Verbrechen,
sondern einem halben Dutzend. Morde an anscheinend
gesunden jungen Männern. Brutale Morde, gewalttätig
und blutig und grausam.
Ohne die Autopsieberichte durchzusehen, wusste Riley
trotzdem, dass die Morde in verschiedenen Städten und Orten
passiert waren. Sie wusste, dass alle Opfer ihren Mörder
gekannt hatten. Sie wusste, dass nur ein Mörder dafür
verantwortlich war.
Sie wusste ebenfalls, was Bishop unternehmen wollte,
um diesen Mörder zu fangen.
»Deshalb ist er auf mich gekommen«, sagte sie zu sich.
Eine Herausforderung? O ja, absolut. Eine einmalige Her-
ausforderung. Eine tödliche Prüfung ihrer Fähigkeiten. All
ihrer Fähigkeiten.
Langsam griff sie nach dem einzigen Objekt aus dem Umschlag,
das keine Kopie war. Es war eine Münze, ein halber
Dollar. Scheinbar nichts Außergewöhnliches. Nur dass Riley,
als sie ihn berührte, noch etwas wusste.
Sie wusste, was geschehen würde, wenn sie Bishops Einladung
ablehnte.
Am Ende brauchte sie nicht groß nachzudenken. Sie fand
die Karte mit seiner Handynummer und rief ihn an. Als er
abnahm, hielt sie sich nicht mit Nettigkeiten auf.
»Sie spielen nicht fair«, sagte sie.
»Ich spiele nicht«, antwortete er.
»Sollte ich mir das für später merken?«
»Sagen Sie es mir.«
Riley schloss die Finger um die Münze in ihrer Hand und
seufzte. »Wo muss ich mich melden?«
Gegenwart
Riley brauchte nicht lange zum Anziehen. Die Spitzendessous
ließ sie außer Acht und entschied sich für die
schlichteren und praktischeren - und bequemeren - Sachen,
die sie normalerweise trug, dazu Jeans und ein ärmelloses
Baumwolltop. Sie machte sich nicht die Mühe,
ihre kurzen Haare zu föhnen, fuhr bloß mit den Fingern
hindurch und ließ sie an der Luft trocknen.
Barfuß ging sie in die Küche, stellte die Kaffeemaschine
an und wühlte herum, bis sie das Aspirin fand. Mit einer
Grimasse schluckte sie die Tabletten trocken und entdeckte
erst dann im Kühlschrank den Orangensaft, mit dem sie
den bitteren Nachgeschmack hinunterspülte.
Der Kühlschrank war gut gefüllt, was Riley veranlasste,
erneut die Augenbrauen zu heben. Im Allgemeinen ernährte
sie sich von Take-away-Essen und hatte nicht viel
fürs Kochen übrig, bis auf Eier und Toast und gelegentlich
ein Steak.
Ihr Magen knurrte, ein deutliches Zeichen dafür, dass sie
seit einer Weile nichts gegessen hatte. Das erleichterte sie
sogar, weil es ihr einen möglichen Grund bot, warum ihre
Sinne so gedämpft waren: In ihrem physischen Heizkessel
befand sich kein Brennstoff, eine absolute Notwendigkeit
für sie, um Spitzenleistungen zu erbringen.
Das war ihre persönliche Eigenart. Die meisten SCUAgenten
verfügten über mindestens eine solche Absonderlichkeit.
Riley machte sich eine große Schüssel Müsli und aß es
stehend an der Arbeitsplatte der Küche.
Ihr Waffe blieb dabei immer in Reichweite.
Als sie aufgegessen hatte, war der Kaffee fertig. Sie nahm
die erste Tasse mit zum Fenster und der Glastür, die aufs
Meer und die Terrasse hinausführten. Sie trat nicht hinaus,
öffnete nur die Jalousien, trank ihren Kaffee und schaute
über den grauen Atlantik, die Dünen und den Strand.
Nicht viel Betrieb, und der auch nur weit verstreut.
Ein paar Leute ließen sich auf Handtüchern oder Strandliegen
von der Sonne braten. Zwei Kinder bauten neben
einem sonnenbadenden Paar ein merkwürdig aussehendes
Gebilde aus Sand. Ein anderes Paar schlenderte am Wasser
entlang, kleine Wellen brachen sich an ihren Knöcheln.
Der Strand zwischen Rileys kleinem Haus und dem Wasser
war leer. Die Menschen hier respektierten die Grenzen
zwischen öffentlichem und privatem Zugang zum Strand,
vor allem an dem dünner besiedelten Ende dieser kleinen
Insel, und da man für Ufernähe mehr bezahlte, hatte man
gewöhnlich sein Stück Strand ganz für sich.
Riley kehrte für eine zweite Tasse Kaffee in die Küche
zurück, mit gerunzelter Stirn, weil ihr Kopf trotz Aspirin,
Essen und Kaffee immer noch dröhnte. Und weil sie sich
nach wie vor nicht daran erinnern konnte, warum sie blutverschmiert
aufgewacht war.
»Verdammt«, murmelte sie, sträubte sich innerlich gegen
das, was sie tun musste, wie sie wusste. Wie bei den meisten
Agenten der SCU war Kontrolle ein wichtiges Thema
für Riley, und sie gab gegenüber anderen nur äußerst ungern
zu, dass ihr eine Situation außer Kontrolle geraten war.
Was aber auf diese fraglos zutraf.
Zumindest im Moment.
Sie ließ die Tasse in der Küche stehen, nahm jedoch die
Waffe mit, während sie nach ihrem Handy suchte und es
schließlich in einer Schultertasche fand. Ein Blick darauf
verriet ihr, dass das Handy vollkommen leer war, was sie
mit einem resignierten Seufzer hinnahm. Sie fand das Ladegerät
eingesteckt auf der Küchenarbeitsplatte und schloss
das Handy an.
Auf der Arbeitsplatte stand auch ein Festnetztelefon, und
Riley starrte es an, während sie sich mit kurzer Unschlüssigkeit
auf die Lippen biss.
Mist. Ihr blieb letztlich nichts anderes übrig.
Sie leerte die zweite Tasse Kaffee, sich durchaus bewusst,
dass sie den Anruf hinauszögerte, und rang sich dann endlich
dazu durch.
Als ihr Chef sich mit einem knappen »Bishop« meldete,
bemühte sie sich sehr, ihre Stimme ruhig und sachlich klingen
zu lassen.
»Hi, ich bin's, Riley. Ich scheine hier irgendwelche Probleme
zu haben.«
Ein langes Schweigen entstand, dann antwortete Bishop
mit seltsam rauer Stimme: »Das haben wir uns schon gedacht.
Was zum Teufel geht da vor, Riley? Du hast deine
letzten beiden Kontrollanrufe verpasst.«
Ein kalter Schauder rann ihr über den Rücken. »Was soll
das heißen?« Sie verpasste ihre Kontrollanrufe nie. Niemals.
»Das soll heißen, dass wir seit über zwei Wochen nichts
von dir gehört haben.«
Copyright der Originalausgabe © 2006 by Kay Hooper
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2007 by
Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Übersetzung: Susanne Aeckerle
Redaktion: Dr. Christine Schlitt
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur München
Umschlagmotiv: FinePic, München
Satz: DTP Verlagsservice Apel, Hannover
Druck und Bindung: CPI Moravia Books s.r.o., Pohorelice
Printed in the EU
ISBN 978-3-86800-889-0
2014 2013 2012 2011
Die letzte Jahreszahl gibt die aktuelle Ausgabe an.
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Kay Hooper
- 2011, 1, 317 Seiten, Maße: 12,5 x 18,7 cm, Taschenbuch
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3868008896
- ISBN-13: 9783868008890
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