Unter Feinden
Roman
Ein Ermittlerteam, das die Gesetze bricht. Ein Opfer, das eine ganze Stadt in Unruhe versetzt. Und eine Sicherheitskonferenz, die ihren Namen nicht verdient. Georg M. Oswalds neuer Roman »Unter Feinden« - düster, soghaft und von höchster...
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Produktinformationen zu „Unter Feinden “
Ein Ermittlerteam, das die Gesetze bricht. Ein Opfer, das eine ganze Stadt in Unruhe versetzt. Und eine Sicherheitskonferenz, die ihren Namen nicht verdient. Georg M. Oswalds neuer Roman »Unter Feinden« - düster, soghaft und von höchster Spannung.
Diller ist angespannt und nervös im Vorfeld der internationalen Sicherheitskonferenz. Aber das ist es nicht. Sein Partner Kessel ist auf Drogen, und als der in Panik einen jungen »Arab« überfährt, steckt Diller voll mit drin. Während Diller die internen Ermittlungen gegen sich und Kessel zu kontrollieren versucht, muss er weiter seine Arbeit tun und ein mögliches Attentat auf die Konferenzteilnehmer verhindern. Und die Uhr tickt. Denn wenn der junge »Arab« aus dem Koma erwacht, wird er erzählen, wer ihn lebensgefährlich verletzt hat. Viel zu lange ist Diller nicht klar, dass sein alter Freund Kessel ein noch viel größeres Problem ist.Wut, Verunsicherung, Mord - Georg M. Oswald zeigt in seinem mitreißenden literarischen Thriller die dunkle Seite des leuchtenden Münchens.
Klappentext zu „Unter Feinden “
Diller ist angespannt und nervös im Vorfeld der internationalen Sicherheitskonferenz. Aber das ist es nicht. Sein Partner Kessel ist auf Drogen, und als der in Panik einen jungen "Arab" überfährt, steckt Diller voll mit drin. Während Diller die internen Ermittlungen gegen sich und Kessel zu kontrollieren versucht, muss er weiter seine Arbeit tun und ein mögliches Attentat auf die Konferenzteilnehmer verhindern. Und die Uhr tickt. Denn wenn der junge "Arab" aus dem Koma erwacht, wird er erzählen, wer ihn lebensgefährlich verletzt hat. Viel zu lange ist Diller nicht klar, dass sein alter Freund Kessel ein noch viel größeres Problem ist.Wut, Verunsicherung, Mord Georg M. Oswald zeigt in seinem mitreißenden literarischen Thriller die dunkle Seite des leuchtenden Münchens.
Lese-Probe zu „Unter Feinden “
Mittwoch, 16. JanuarEs waren vier oder fünf Typen, die im Halbdunkel der einzigen intakten Straßenlaterne unter dem Basketballkorb herumhingen. Diller hatte seinen Sitz so weit wie möglich zurückgeklappt und sah von Zeit zu Zeit zu ihnen hinüber. Neben ihm auf dem Fahrersitz saß Kessel, der es sich auf die gleiche Weise bequem gemacht hatte. Vier oder fünf junge Männer, aber nicht immer dieselben. Ein paar gingen, ein paar kamen. Türken, Albaner, Nordafrikaner, Iraker, Iraner, was auch immer Arabs jedenfalls. Warum waren sie so geschäftig, ständig in Bewegung, reden, debattieren, streiten, weggehen, wiederkommen? Obwohl nicht zu erkennen war, was genau sie taten, war es mehr als offensichtlich. Diller wusste es, Kessel auch, doch sie vermieden, darüber zu sprechen. Nur aus den Augenwinkeln schauten sie hin, so als wäre es ihnen voreinander peinlich. Was auch der Fall war. Ihr Auftrag bestand darin, auf die andere Straßenseite zu sehen und zwei Fenster in dem heruntergekommenen Mietshaus gegenüber im Auge zu behalten. Sie taten es jetzt über eine Stunde lang, und wenn es nach ihrem Präsidenten ginge, würden sie es noch die ganze Nacht tun. Es handelte sich um zwei Fenster im dritten Stock. Wenn sich dahinter tatsächlich jemand befand, hielt er sich seit sie hier waren im Dunkeln auf und würde es wohl auch die ganze Nacht lang tun, weil er begriffen hatte, dass er observiert wurde. Wahrscheinlicher aber war, dass sich niemand in der Wohnung aufhielt und sie die nächsten acht Stunden völlig nutzlos im Auto sitzen, die schwarzen Fenster anstarren und schließlich, völlig übermüdet und ohne jedes Ergebnis, ins Präsidium zurückfahren würden.
Was wirklich interessant war, spielte sich währenddessen unter dem Basketballkorb ab. Die Jungs dealten, das sah ein Blinder, und Diller hätte ihnen zu gerne einen Besuch abgestattet, was auch immer daraus geworden wäre. Aber das war nicht möglich. Er musste sich um seine beiden schwarzen Fenster kümmern. Und um Kessel.
Es war warm
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für eine Nacht im Januar. Einige von den Arabs liefen in T-Shirts herum. Kessel fror. Er trug einen Wollpulli und ein Tweedjackett und zog trotzdem die Schultern nach vorn, Diller bemerkte, dass er sich bemühte, sein Zittern zu unterdrücken, das ihn wie ein Vorbeben erfasst hatte.
Diller und Kessel kannten einander länger als zwanzig Jahre und wussten mehr voneinander, als andere je wissen durften. Zum Beispiel über Kessels Verhältnis zu Suchtstoffen aller Art. Als sie jung waren und bei der Drogenfahndung viel Zeit miteinander verbrachten, hatte Diller einen relativ genauen Überblick über Kessels Konsumgewohnheiten. Lange Zeit schien es, als habe Kessel die Sache im Griff. Nie rutschte er ganz ab, immer fand sich ein Ausweg. In der Gegenwart angelangt, hielt Diller ihn für ein polytoxisches Wrack und zugleich für ein biologisches Wunder, das immer noch lebte, obwohl es in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren alles zu sich genommen hatte, was es an verbotenen Substanzen in diesem Land zu kaufen gab. Nie so viel, dass es kein Zurück mehr gegeben hätte, aber eben doch viel zu viel. Diller ahnte das mehr, als dass er es wusste. Immer wieder gab es Ruhephasen, kalte Entzüge, das Gelöbnis der Besserung. Vor etwa sechs Jahren, versicherte ihm Kessel, habe er die Drogen endgültig aufgegeben. Alkohol hatte ihn bis dahin nicht sonderlich interessiert, doch nun fing er an, exzessiv zu trinken. Suchtverschiebung in Reinform.
Im Präsidium war Kessels Alkoholismus lange Zeit, zumindest offiziell, eine unausgesprochene Tatsache geblieben. Diller hatte sich nicht an dieses scheinheilige Tabu gehalten. "Du solltest eine Therapie machen", hatte er ihm nach besonders schlimmen Nächten geraten. "Du solltest mich am Arsch lecken", hatte Kessel geantwortet. Doch vor ziemlich genau zwei Jahren war es so weit gewesen. Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung hatte Kessel beinahe umgebracht. Zuerst kam der Zusammenbruch, dann die Th
Diller und Kessel kannten einander länger als zwanzig Jahre und wussten mehr voneinander, als andere je wissen durften. Zum Beispiel über Kessels Verhältnis zu Suchtstoffen aller Art. Als sie jung waren und bei der Drogenfahndung viel Zeit miteinander verbrachten, hatte Diller einen relativ genauen Überblick über Kessels Konsumgewohnheiten. Lange Zeit schien es, als habe Kessel die Sache im Griff. Nie rutschte er ganz ab, immer fand sich ein Ausweg. In der Gegenwart angelangt, hielt Diller ihn für ein polytoxisches Wrack und zugleich für ein biologisches Wunder, das immer noch lebte, obwohl es in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren alles zu sich genommen hatte, was es an verbotenen Substanzen in diesem Land zu kaufen gab. Nie so viel, dass es kein Zurück mehr gegeben hätte, aber eben doch viel zu viel. Diller ahnte das mehr, als dass er es wusste. Immer wieder gab es Ruhephasen, kalte Entzüge, das Gelöbnis der Besserung. Vor etwa sechs Jahren, versicherte ihm Kessel, habe er die Drogen endgültig aufgegeben. Alkohol hatte ihn bis dahin nicht sonderlich interessiert, doch nun fing er an, exzessiv zu trinken. Suchtverschiebung in Reinform.
Im Präsidium war Kessels Alkoholismus lange Zeit, zumindest offiziell, eine unausgesprochene Tatsache geblieben. Diller hatte sich nicht an dieses scheinheilige Tabu gehalten. "Du solltest eine Therapie machen", hatte er ihm nach besonders schlimmen Nächten geraten. "Du solltest mich am Arsch lecken", hatte Kessel geantwortet. Doch vor ziemlich genau zwei Jahren war es so weit gewesen. Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung hatte Kessel beinahe umgebracht. Zuerst kam der Zusammenbruch, dann die Th
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Autoren-Porträt von Georg M. Oswald
Georg M. Oswald, geboren 1963, arbeitet seit 1994 als Rechtsanwalt in München. Seine Romane und Erzählungen zeigen ihn als gesellschaftskritischen Schriftsteller, sein erfolgreichster Roman »Alles was zählt«, ist mit dem International Prize ausgezeichnet und in zehn Sprachen übersetzt worden. Zuletzt erschienen von ihm der Roman »Vom Geist der Gesetze« und der Band »Wie war dein Tag, Schatz?«.
Bibliographische Angaben
- Autor: Georg M. Oswald
- 2012, 245 Seiten, Maße: 13,5 x 20,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Piper
- ISBN-10: 3492053831
- ISBN-13: 9783492053839
Rezension zu „Unter Feinden “
"München leuchtet nicht, München brennt. Der Schriftsteller Georg M. Oswald hat eine kühle Gesellschaftsanalyse im Schafspelz eines Unterhaltungsbuchs geschrieben. ( ) Ein Buch, das - wie alle Bücher von Oswald - klüger ist als seine Oberfläche." Welt am Sonntag "Ein richtig guter Krimi ist das, eine schnelle spannende Cop-Story, die sich hart an den Realitäten einer deutschen Großstadt stößt und die ihre Qualität dem Umstand verdankt, dass ihr Autor das Genre in seinem klassischen Kern erfasst hat. " Spiegel Online "Oswald, der erfahrene Anwalt für Arbeits- und Sozialrecht, ist auch ein politischer Autor, dessen Romane randvoll mit gesellschaftlicher Wirklichkeit sind. " Süddeutsche Zeitung
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