Wem gehört Dein Herz? / Mortal Kiss Bd.2
Wem gehört dein Herz?
"Als der Wolf sich erhob, versank die Welt im gelben Licht -" Das Biest in ihm verschwand langsam, und damit auch das mörderische gelbliche Schimmern in seinen Augen. Finn drehte sich um und bemerkte, dass Faye ihn mit großen Augen anstarrte. Trotz ihres...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Buch (Gebunden)
14.99 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „Wem gehört Dein Herz? / Mortal Kiss Bd.2 “
Klappentext zu „Wem gehört Dein Herz? / Mortal Kiss Bd.2 “
"Als der Wolf sich erhob, versank die Welt im gelben Licht -" Das Biest in ihm verschwand langsam, und damit auch das mörderische gelbliche Schimmern in seinen Augen. Finn drehte sich um und bemerkte, dass Faye ihn mit großen Augen anstarrte. Trotz ihres schmutz- und schweißverschmierten Gesichts sah sie wunderschön aus. "Alles in Ordnung?", fragte er mit vom Staub heiserer Stimme. Sie nickte, während sie aufeinander zugingen. "War das der Wolf?", fragte sie leise. "Ich dachte, er sei kein Teil mehr von dir. Ich dachte, er wäre verschwunden, als Mercys Fluch gebrochen wurde -" Wenn die dunklen Mächte sich erheben, für wen wirst du dich entscheiden? Mit Finn für immer an ihrer Seite und den Ferien vor der Tür könnte für Faye eigentlich der beste Sommer ihres Lebens beginnen. Doch der Kampf gegen die uralten Kreaturen der Finsternis hat tiefe Spuren hinterlassen - nicht nur bei ihr. Lucas - Finns Halbbruder - verschwindet plötzlich spurlos, und Finn scheint das völlig egal zu sein.Erst als zwei unheimliche Fremde in der Stadt auftauchen und über die Motorradgang herfallen, wird ihm klar, dass die Dämonen längst ein neues Ziel im Visier haben. Gemeinsam mit seinen Männern nimmt er die Verfolgung auf, und auch Faye begleitet ihn. Sie ist sich sicher, dass Lucas in großer Gefahr schwebt. Doch das Grauen, das sie schließlich in den trostlosen Weiten der Wüste erwartet, übertrifft ihre schlimmsten Befürchtungen -
Lese-Probe zu „Wem gehört Dein Herz? / Mortal Kiss Bd.2 “
Mortal Kiss - Wem gehört dein Herz? von Alice MossKapitel 1
Sommeranfang
... mehr
Die Glocke der Winter Mill Highschool läutete für dieses Schuljahr zum letzten Mal, und Faye McCarron spürte, wie die Aufregung in der warmen Luft Funken schlug.
Den ganzen Tag hatte sie mit Freunden über ihre Pläne für die Sommerferien gesprochen. Die Erinnerung an den seltsamen kalten Winter, der sich nur Monate zuvor in der Stadt eingenistet hatte, war noch nicht völlig verblasst. Jetzt freuten sich alle auf lange, sonnige Tage, in denen es nichts zu erledigen gab und man tun konnte, was man wollte.
»Faye! Komm endlich, wir haben nicht den ganzen Abend Zeit!«
Faye blickte hoch und sah ihre beste Freundin Liz Wilson am Schultor stehen und ungeduldig von einem Bein aufs andere treten.
»Beeil dich! Wir müssen unsere Outfits zusammenstellen! Oder hast du vergessen, was nachher anliegt?«
Faye lächelte. Natürlich hatte sie das nicht vergessen. Lucas Morrow wollte auf seinem Anwesen eine Schuljahresabschlussparty geben und hatte die ganze Klassenstufe dazu eingeladen. Obwohl Fayes Tante Pam seit dem Verschwinden von Lucas' Mutter offiziell zu seinem Vormund erklärt worden war, konnte sie nicht ständig dort wohnen, denn sie musste ja auch ihre Buchhandlung weiterführen. Darum lebte Lucas seit den Ereignissen des langen Winters mehr oder weniger allein in dem Riesenhaus. Es war viel zu groß für eine Person, aber er bekam oft Besuch.
Und es war der perfekte Ort für eine spektakuläre Party.
Alle waren ganz aufgeregt deswegen. Auch Faye konnte das Fest gar nicht erwarten. In den letzten Tagen war sie so damit beschäftigt gewesen, die letzten Schularbeiten zu erledigen, dass sie sich sogar kaum mit ihrem Freund Finn getroffen hatte. Die Party wäre der perfekte Ort, endlich wieder Zeit miteinander zu verbringen, und ihr Herz tat einen Sprung, wenn sie nur daran dachte.
Aber zuvor würde sie sich mit Liz zusammen aufbrezeln!
»Warum so eilig?«, neckte Faye ihre Freundin, als sie zu ihr trat. »Die Party beginnt doch erst in zwei Stunden. Und wir haben schon gestern ausgesucht, was wir anziehen. Ich trage den bedruckten Playsuit mit meinen neuen Keilschuhen, und du hast dein Colour-Block-Kleid.«
»Und was ist mit Notfällen?«, fragte Liz, als die beiden sich Richtung Stadt wandten.
»Was denn für Notfälle?«
»Diese Klamotten waren gestern Abend okay. Aber was ist, wenn wir sie jetzt anziehen und feststellen, dass sie nichts taugen?«, fragte Liz. »Du denkst vielleicht, das passiert dir nicht, aber möglich ist es. Man sollte immer einen Zeitpuffer für Kleidungs krisen einbauen. Für den Fall der Fälle. Und hast du nicht auch gesagt, Lucas möchte, dass wir früh da sind, um ihm bei den Vorbereitungen zu helfen?«
»Stimmt«, erwiderte Faye, »aber ich habe ihn heute noch nicht gesehen, und ans Handy ist er eben auch nicht gegangen. Es ging wohl gerade nicht, und er meldet sich noch. Hast du ihn denn gesehen?«
Liz schüttelte den Kopf. »Nein. Vielleicht hat er sich gar nicht erst die Mühe gemacht, hier aufzukreuzen. Schließlich ist heute eigentlich keine Schule mehr. Vermutlich ist er zu Hause geblieben, um die Party vorzubereiten. Oh mein Gott, Faye, ich bin so aufgeregt! Kann dieser Tag noch schöner werden? Es ist die Party des Jahres und Sommeranfang!«
Letztlich zogen die Mädchen dann doch an, was sie am Vortag ausgesucht hatten. Trotzdem dauerte das Aufbrezeln viel länger als beabsichtigt. Faye mochte den Playsuit, den sie bei MK gekauft hatte, noch immer. Er hatte einen runden Ausschnitt und kurze Puffärmel, und der hellblaue Stoff war über und über mit kleinen Blumen bedruckt. Dazu noch ihre nagelneuen Keilschuhe mit den zarten Riemchen. Alles zusammen sah einfach klasse aus!
Sie war nach dem Winter noch etwas blass, und kräftigere Farben hätten sie wahrscheinlich krank aussehen lassen. Aber die dezenten Töne passten bestens zu ihrer hellen Haut und dem braunen Haar, das ihr inzwischen bis zu den Schultern gewachsen war.
Das Kleid von Liz war sensationell, wie üblich. Eng, pinkfarben, knielang und eine Schulter frei lassend, brachte es ihre dunkle Haut und die Locken perfekt zur Geltung.
»Wir sind spät dran«, sagte Faye mit einem Blick auf ihre Armbanduhr, als sie in Liz' Auto stiegen. »Wo ist Jimmy? Er kommt doch auch?«
»Klar. Er wollte nur erst nach Hause, bei seiner Mutter vorbeisehen. Es geht ihr nicht so gut seit ... na ja, seit Mercy sie verhext hat. Jimmy macht sich Sorgen um sie. Und das macht mir Sorgen.
Faye lächelte. »Ihr zwei seid so süß zusammen. Toll, dass ihr so glücklich seid.«
Liz lächelte zurück und zuckte mit den Achseln. »Unfassbar, dass ich ihn mal für einen langweiligen Streber gehalten habe. Jimmy ist fantastisch.«
»Das hab ich dir immer gesagt!«
»Nein, du hast mir immer gesagt, er sei kein Streber«, berichtigte Liz sie. »Dabei ist er das. Er ist bloß nicht ... langweilig!«
Beide kicherten los. »Aber er ist jetzt anders, oder?«, fragte Faye, als sie sich wieder beruhigt hatten. »Jimmy meine ich. Seit der Werwolf ihn gebissen hat.«
Liz nickte. »Absolut. Nicht mal seine Brille braucht er noch. Letzte Woche hab ich ihn gefragt, ob er Krafttraining macht. Er ist viel muskulöser als früher. Aber er hat Nein gesagt ... Vermutlich ist das nur eine Nebenwirkung. Er ist auch stärker. Nicht, dass ich mich darüber beschweren würde«, setzte sie frech hinzu.
Sie kicherten erneut. »Finn mag Jimmy sehr gern«, sagte Faye. »Ich schätze, die beiden sind Freunde geworden, als Finn ihm Motorradfahren beigebracht hat. Das ist gut.«
»Schön, dass sie so gut miteinander auskommen«, pflichtete Liz ihr bei. »Oh mein Gott, wie schrecklich wäre es, wenn unsere Freunde sich nicht ausstehen könnten? Wie geht es Finn überhaupt? Nach allem, was seinem Vater widerfahren ist und was er über Mercy herausgefunden hat ... «
Faye runzelte die Stirn ein wenig. »Bestimmt denkt er oft an Joe, aber er redet kaum davon.«
Darüber hatte sie auch schon nachgedacht. Manchmal hatte sie das Gefühl, seit Ewigkeiten mit Finn zusammen zu sein, mitunter aber fühlte es sich ganz frisch an. Finn war so zurückhaltend, und Faye wollte sich ihm nicht aufdrängen.
»Er scheint sogar den anderen Bikern aus dem Weg zu gehen«, sagte sie. »Ich habe ihn seit Wochen nicht mehr mit ihnen gesehen.«
Finn Crowley war als Mitglied einer von seinem Vater Joe angeführten Motorradgang in die Stadt gekommen. Sie waren Mercy Morrow, der Mutter von Lucas, auf der Spur gewesen, einem übernatürlichen, uralten Wesen, das Hunderte Seelen an die Unterwelt verkauft und dafür Unsterblichkeit und Schönheit erhalten hatte.
Joe und die Gang waren Verfluchte, Werwölfe, die Mercy einst gedient hatten, doch sie hatten beschlossen, sie hier ein für alle Mal zu stoppen.
Mercy Morrow war es gewesen, die den viel zu frühen Winter im letzten Jahr nach Winter Mill brachte, und das nur, weil sie Fayes Gesicht gesehen und bemerkt hatte, dass Faye bis aufs Haar einer Frau glich, die Finn vor vielen Jahren geliebt hatte. Ihr war sofort klar, dass sich die beiden auf der Stelle ineinander verlieben würden. Und sie hatte versucht, sie glauben zu machen, dass ihre Liebe zu opfern, der einzige Weg war, die Stadt zu retten. In Wahrheit war das Ritual dazu gedacht, die Seelen aller Bewohner den Dämonen zum Fraß vorzuwerfen.
Am Ende hatte Joe stattdessen Mercy in die Unterwelt gezerrt, zuvor aber enthüllt, dass sie Finns Mutter war, was Lucas zu Finns Halbbruder machte. Daran hatten sie ganz schön zu knabbern gehabt. Manchmal wachte Faye noch immer mit dem Gefühl auf, dass alles sei nur ein Traum gewesen.
Träume ... Sie rückte unbehaglich auf ihrem Sitz herum und warf Liz einen Seitenblick zu. Ihre Träume bereiteten Faye in letzter Zeit keine Freude. Seit Wochen träumte sie jede Nacht das Gleiche ... Sie hatte Liz davon erzählt ... Der Wolf jagte sie, immer jagte er sie, durch endlose, dunkle Wälder. Ihre Freundin hatte das auf die Ereignisse des Winters zurückgeführt und gemeint, die Erinnerungen würden allmählich verblassen. Doch das hatten sie nicht getan.
»Meinst du, ihr zwei bleibt zusammen?«, fragte Liz beim Einbiegen in die Straße zum Morrow-Anwesen, ohne Fayes Gedanken zu ahnen. »Ihr macht euch toll als Paar. Aber das ganze Drumherum, als ihr zusammengekommen seid, war heftig. Der Gedanke, ihr müsstet die Stadt retten, und all das. Und dann die Vorstellung, dass Finn schon so lange lebt ... Das muss schwierig sein. Glaub bitte nicht ... « Liz verstummte.
»Was soll ich nicht glauben?«
Liz zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nicht. Vermutlich fürchte ich, du denkst, du müsstest wegen des ganzen Schicksalszeugs mit ihm zusammenbleiben. Aber wenn du das nicht willst, wenn du lieber ... «
Faye unterbrach sie. »Aber ich will. Wirklich, Liz. Ich liebe ihn, das weiß ich. Und das ist so tief in mir drin, dass nichts daran herankommt. Wie schwierig die Dinge manchmal auch aussehen, ich möchte bei ihm sein.«
Liz sah sie mit einem Lächeln an. »Hast du Finn das schon gesagt?«
Faye schüttelte den Kopf. »Ich denke immer, es klingt idiotisch. Und es ist sowieso zu früh. Schließlich kennen wir uns noch kein Jahr. Ich will ihn nicht abschrecken.«
»Noch kein Jahr, das kann einem wie Jahrhunderte vorkommen«, gab Liz zu bedenken, während ihre Reifen die Kiesel in der Einfahrt knirschen ließen. »Und wenn du ihm deine Gefühle nicht offenbarst, wie soll er dann davon erfahren?«
Faye betrachtete das große Steingebäude, das vor ihnen aufragte. »Wie sollte er es nicht wissen? Außerdem haben wir Zeit. Es gibt keinen Grund zur Eile.« Jedenfalls nahm sie an, Finn würde das sagen. Er war so viel älter als sie ... auch wenn er nicht so aussah. Deshalb hatte sie sich in den letzten Wochen bemüht, nicht jede freie Minute mit ihm zu verbringen, sondern sich auf die Schule zu konzentrieren. Sie seufzte still. Vielleicht sollte sie einfach aufhören, so viel daran zu denken. Vermutlich machte Finn sich über all das gar keine Gedanken.
Liz hielt an, und die Mädchen stiegen aus.
»Du sagtest doch, Lucas will das Fest im Garten steigen lassen?« Liz betrachtete stirnrunzelnd den gepflegten, aber leeren Rasen, der das Haus umgab. »Ich dachte, er hätte hier draußen wenigstens ein paar Tische und Stühle.«
Faye nickte, selbst verblüfft darüber, wie still es war. Sie hatte erwartet, dass die großen Fenster bereits offen stehen würden und Musik hinausklang. Lucas liebte Musik, und er hatte eigentlich immer seinen iPod angeschlossen und ließ irgendetwas laufen.
»Das hat er gesagt. Vielleicht hat er auf uns gewartet, damit wir ihm alles raustragen helfen.«
Liz sah auf ihre Uhr. »Dann hat er aber knapp kalkuliert. Die Gäste kommen bald. Was hat er bloß den ganzen Tag gemacht?«
»Lass uns ihn suchen«, schlug Faye vor und hielt auf die mächtige Haustür des Anwesens zu. Sie zog die Schnur der großen, alten Türglocke, die an einer Wand des Vorbaus angebracht war, und hörte das laute Klingeln im Haus. Die Mädchen warteten, doch weder Schritte noch ein Rufen deuteten darauf hin, dass Lucas kam.
»Warte mal«, sagte Liz. »Schau ...« Sie wies auf die massive Tür, und Faye bemerkte, dass sie einen winzigen Spalt offen stand. Liz zuckte mit den Achseln und drückte sie weiter auf. »Er erwartet uns. Vielleicht denkt er, wir kommen von selbst rein.«
»Lucas?«, rief Faye. Ihre Stimme hallte von den Wänden, als sie in die riesige Eingangshalle traten. »Ich bin's nur. Und Liz. Wir sind früher gekommen, um zu helfen!«
Keine Antwort. Neben ihr begann Liz zu zittern. »'tschuldigung«, flüsterte sie, als Faye sie ansah. »Mir ist bloß ... plötzlich unheimlich geworden.«
Faye nickte. Sie hatte das gleiche Gefühl. Ein unerwartetes Frösteln nach der heißen Sonne.
»Lucas?«, rief sie und ging zum Fuß der großen Treppe. »Bist du da?«
Noch immer nichts. Die Mädchen sahen sich verwirrt an.
»Vielleicht ist er noch mal weggefahren, um in der Stadt was zu besorgen?«, sagte Liz. »Etwas, das er vergessen hat, für die Party einzukaufen?«
»Hätte er uns dann nicht einfach gebeten, es mitzubringen?«, fragte Faye zweifelnd, zog ihr Handy aus der Tasche und wählte Lucas' Nummer. Sie hörten das Freizeichen, aber er ging nicht ran. Und im Haus läutete es auch nicht.
Dann hörten sie aus der Ferne Musik, einen pumpenden Bass. Erst dachte Faye, es käme von drinnen, doch der Beat wurde rasch lauter, und sie begriff, dass er sich ihnen näherte. Mit quietschenden Reifen bog ein Auto in die Einfahrt. Und dann noch eins und noch eins.
Faye und Liz gingen nach draußen und sahen Candy Thorsons brandneuen, schwarz glänzenden BMW scharf neben Liz' Wagen bremsen. Er war voll besetzt mit ihren Freunden, genau wie der Wagen von Jennifer Perino, der daneben hielt, und der von Madoc Sinclair. Candy sprang aus dem Auto, und die Musik erstarb, als sie den Motor abschaltete.
»Faye! Liz! Wow, ihr zwei seht toll aus!« Candy umarmte die beiden, und ihre blonden Locken wippten im Wind. »Aber warum ist es so still? Wo ist die Musik? Ohne Musik können wir doch keine Party feiern!«
»Wir können Lucas nicht finden«, erklärte Liz.
»Wie? Ihr könnt ihn nicht finden?«, fragte Candy, als alle plaudernd und lachend zum Haus gingen.
»Er ist nicht da. Vielleicht sollten wir später wiederkommen«, schlug Faye vor. Ihr behagte die Vorstellung nicht, ohne den Gastgeber mit der Party zu beginnen.
»Sei nicht albern«, sagte Candy. »Der kann nicht weit sein. Sein Auto steht ja noch da.«
Faye und Liz sahen in die Richtung, in die Candy zeigte. Das Anwesen hatte eine separate Garage - größer als Fayes ganzes Haus - und die Tore standen offen. Lucas hatte alle Wagen seiner Mutter verkauft und besaß jetzt nur noch ein Auto: seinen knallroten Ferrari. Schnittig und reglos stand er in einer Ecke der Garage.
Candy schmunzelte. »Der hat sich wahrscheinlich bloß in seinem Riesenhaus verlaufen«, meinte sie lachend. »Los, machen wir die Musik an, damit er zu uns zurückfindet. Ich weiß, wo seine Anlage steht. Die hat er uns schließlich beim letzten Besuch vorgeführt.«
Sie verschwand ins Haus. Gleich darauf wehte Musik durch die offenen Fenster. Jubel erhob sich.
Die Party hatte begonnen.
...
© 2011 INK verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
Die Glocke der Winter Mill Highschool läutete für dieses Schuljahr zum letzten Mal, und Faye McCarron spürte, wie die Aufregung in der warmen Luft Funken schlug.
Den ganzen Tag hatte sie mit Freunden über ihre Pläne für die Sommerferien gesprochen. Die Erinnerung an den seltsamen kalten Winter, der sich nur Monate zuvor in der Stadt eingenistet hatte, war noch nicht völlig verblasst. Jetzt freuten sich alle auf lange, sonnige Tage, in denen es nichts zu erledigen gab und man tun konnte, was man wollte.
»Faye! Komm endlich, wir haben nicht den ganzen Abend Zeit!«
Faye blickte hoch und sah ihre beste Freundin Liz Wilson am Schultor stehen und ungeduldig von einem Bein aufs andere treten.
»Beeil dich! Wir müssen unsere Outfits zusammenstellen! Oder hast du vergessen, was nachher anliegt?«
Faye lächelte. Natürlich hatte sie das nicht vergessen. Lucas Morrow wollte auf seinem Anwesen eine Schuljahresabschlussparty geben und hatte die ganze Klassenstufe dazu eingeladen. Obwohl Fayes Tante Pam seit dem Verschwinden von Lucas' Mutter offiziell zu seinem Vormund erklärt worden war, konnte sie nicht ständig dort wohnen, denn sie musste ja auch ihre Buchhandlung weiterführen. Darum lebte Lucas seit den Ereignissen des langen Winters mehr oder weniger allein in dem Riesenhaus. Es war viel zu groß für eine Person, aber er bekam oft Besuch.
Und es war der perfekte Ort für eine spektakuläre Party.
Alle waren ganz aufgeregt deswegen. Auch Faye konnte das Fest gar nicht erwarten. In den letzten Tagen war sie so damit beschäftigt gewesen, die letzten Schularbeiten zu erledigen, dass sie sich sogar kaum mit ihrem Freund Finn getroffen hatte. Die Party wäre der perfekte Ort, endlich wieder Zeit miteinander zu verbringen, und ihr Herz tat einen Sprung, wenn sie nur daran dachte.
Aber zuvor würde sie sich mit Liz zusammen aufbrezeln!
»Warum so eilig?«, neckte Faye ihre Freundin, als sie zu ihr trat. »Die Party beginnt doch erst in zwei Stunden. Und wir haben schon gestern ausgesucht, was wir anziehen. Ich trage den bedruckten Playsuit mit meinen neuen Keilschuhen, und du hast dein Colour-Block-Kleid.«
»Und was ist mit Notfällen?«, fragte Liz, als die beiden sich Richtung Stadt wandten.
»Was denn für Notfälle?«
»Diese Klamotten waren gestern Abend okay. Aber was ist, wenn wir sie jetzt anziehen und feststellen, dass sie nichts taugen?«, fragte Liz. »Du denkst vielleicht, das passiert dir nicht, aber möglich ist es. Man sollte immer einen Zeitpuffer für Kleidungs krisen einbauen. Für den Fall der Fälle. Und hast du nicht auch gesagt, Lucas möchte, dass wir früh da sind, um ihm bei den Vorbereitungen zu helfen?«
»Stimmt«, erwiderte Faye, »aber ich habe ihn heute noch nicht gesehen, und ans Handy ist er eben auch nicht gegangen. Es ging wohl gerade nicht, und er meldet sich noch. Hast du ihn denn gesehen?«
Liz schüttelte den Kopf. »Nein. Vielleicht hat er sich gar nicht erst die Mühe gemacht, hier aufzukreuzen. Schließlich ist heute eigentlich keine Schule mehr. Vermutlich ist er zu Hause geblieben, um die Party vorzubereiten. Oh mein Gott, Faye, ich bin so aufgeregt! Kann dieser Tag noch schöner werden? Es ist die Party des Jahres und Sommeranfang!«
Letztlich zogen die Mädchen dann doch an, was sie am Vortag ausgesucht hatten. Trotzdem dauerte das Aufbrezeln viel länger als beabsichtigt. Faye mochte den Playsuit, den sie bei MK gekauft hatte, noch immer. Er hatte einen runden Ausschnitt und kurze Puffärmel, und der hellblaue Stoff war über und über mit kleinen Blumen bedruckt. Dazu noch ihre nagelneuen Keilschuhe mit den zarten Riemchen. Alles zusammen sah einfach klasse aus!
Sie war nach dem Winter noch etwas blass, und kräftigere Farben hätten sie wahrscheinlich krank aussehen lassen. Aber die dezenten Töne passten bestens zu ihrer hellen Haut und dem braunen Haar, das ihr inzwischen bis zu den Schultern gewachsen war.
Das Kleid von Liz war sensationell, wie üblich. Eng, pinkfarben, knielang und eine Schulter frei lassend, brachte es ihre dunkle Haut und die Locken perfekt zur Geltung.
»Wir sind spät dran«, sagte Faye mit einem Blick auf ihre Armbanduhr, als sie in Liz' Auto stiegen. »Wo ist Jimmy? Er kommt doch auch?«
»Klar. Er wollte nur erst nach Hause, bei seiner Mutter vorbeisehen. Es geht ihr nicht so gut seit ... na ja, seit Mercy sie verhext hat. Jimmy macht sich Sorgen um sie. Und das macht mir Sorgen.
Faye lächelte. »Ihr zwei seid so süß zusammen. Toll, dass ihr so glücklich seid.«
Liz lächelte zurück und zuckte mit den Achseln. »Unfassbar, dass ich ihn mal für einen langweiligen Streber gehalten habe. Jimmy ist fantastisch.«
»Das hab ich dir immer gesagt!«
»Nein, du hast mir immer gesagt, er sei kein Streber«, berichtigte Liz sie. »Dabei ist er das. Er ist bloß nicht ... langweilig!«
Beide kicherten los. »Aber er ist jetzt anders, oder?«, fragte Faye, als sie sich wieder beruhigt hatten. »Jimmy meine ich. Seit der Werwolf ihn gebissen hat.«
Liz nickte. »Absolut. Nicht mal seine Brille braucht er noch. Letzte Woche hab ich ihn gefragt, ob er Krafttraining macht. Er ist viel muskulöser als früher. Aber er hat Nein gesagt ... Vermutlich ist das nur eine Nebenwirkung. Er ist auch stärker. Nicht, dass ich mich darüber beschweren würde«, setzte sie frech hinzu.
Sie kicherten erneut. »Finn mag Jimmy sehr gern«, sagte Faye. »Ich schätze, die beiden sind Freunde geworden, als Finn ihm Motorradfahren beigebracht hat. Das ist gut.«
»Schön, dass sie so gut miteinander auskommen«, pflichtete Liz ihr bei. »Oh mein Gott, wie schrecklich wäre es, wenn unsere Freunde sich nicht ausstehen könnten? Wie geht es Finn überhaupt? Nach allem, was seinem Vater widerfahren ist und was er über Mercy herausgefunden hat ... «
Faye runzelte die Stirn ein wenig. »Bestimmt denkt er oft an Joe, aber er redet kaum davon.«
Darüber hatte sie auch schon nachgedacht. Manchmal hatte sie das Gefühl, seit Ewigkeiten mit Finn zusammen zu sein, mitunter aber fühlte es sich ganz frisch an. Finn war so zurückhaltend, und Faye wollte sich ihm nicht aufdrängen.
»Er scheint sogar den anderen Bikern aus dem Weg zu gehen«, sagte sie. »Ich habe ihn seit Wochen nicht mehr mit ihnen gesehen.«
Finn Crowley war als Mitglied einer von seinem Vater Joe angeführten Motorradgang in die Stadt gekommen. Sie waren Mercy Morrow, der Mutter von Lucas, auf der Spur gewesen, einem übernatürlichen, uralten Wesen, das Hunderte Seelen an die Unterwelt verkauft und dafür Unsterblichkeit und Schönheit erhalten hatte.
Joe und die Gang waren Verfluchte, Werwölfe, die Mercy einst gedient hatten, doch sie hatten beschlossen, sie hier ein für alle Mal zu stoppen.
Mercy Morrow war es gewesen, die den viel zu frühen Winter im letzten Jahr nach Winter Mill brachte, und das nur, weil sie Fayes Gesicht gesehen und bemerkt hatte, dass Faye bis aufs Haar einer Frau glich, die Finn vor vielen Jahren geliebt hatte. Ihr war sofort klar, dass sich die beiden auf der Stelle ineinander verlieben würden. Und sie hatte versucht, sie glauben zu machen, dass ihre Liebe zu opfern, der einzige Weg war, die Stadt zu retten. In Wahrheit war das Ritual dazu gedacht, die Seelen aller Bewohner den Dämonen zum Fraß vorzuwerfen.
Am Ende hatte Joe stattdessen Mercy in die Unterwelt gezerrt, zuvor aber enthüllt, dass sie Finns Mutter war, was Lucas zu Finns Halbbruder machte. Daran hatten sie ganz schön zu knabbern gehabt. Manchmal wachte Faye noch immer mit dem Gefühl auf, dass alles sei nur ein Traum gewesen.
Träume ... Sie rückte unbehaglich auf ihrem Sitz herum und warf Liz einen Seitenblick zu. Ihre Träume bereiteten Faye in letzter Zeit keine Freude. Seit Wochen träumte sie jede Nacht das Gleiche ... Sie hatte Liz davon erzählt ... Der Wolf jagte sie, immer jagte er sie, durch endlose, dunkle Wälder. Ihre Freundin hatte das auf die Ereignisse des Winters zurückgeführt und gemeint, die Erinnerungen würden allmählich verblassen. Doch das hatten sie nicht getan.
»Meinst du, ihr zwei bleibt zusammen?«, fragte Liz beim Einbiegen in die Straße zum Morrow-Anwesen, ohne Fayes Gedanken zu ahnen. »Ihr macht euch toll als Paar. Aber das ganze Drumherum, als ihr zusammengekommen seid, war heftig. Der Gedanke, ihr müsstet die Stadt retten, und all das. Und dann die Vorstellung, dass Finn schon so lange lebt ... Das muss schwierig sein. Glaub bitte nicht ... « Liz verstummte.
»Was soll ich nicht glauben?«
Liz zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nicht. Vermutlich fürchte ich, du denkst, du müsstest wegen des ganzen Schicksalszeugs mit ihm zusammenbleiben. Aber wenn du das nicht willst, wenn du lieber ... «
Faye unterbrach sie. »Aber ich will. Wirklich, Liz. Ich liebe ihn, das weiß ich. Und das ist so tief in mir drin, dass nichts daran herankommt. Wie schwierig die Dinge manchmal auch aussehen, ich möchte bei ihm sein.«
Liz sah sie mit einem Lächeln an. »Hast du Finn das schon gesagt?«
Faye schüttelte den Kopf. »Ich denke immer, es klingt idiotisch. Und es ist sowieso zu früh. Schließlich kennen wir uns noch kein Jahr. Ich will ihn nicht abschrecken.«
»Noch kein Jahr, das kann einem wie Jahrhunderte vorkommen«, gab Liz zu bedenken, während ihre Reifen die Kiesel in der Einfahrt knirschen ließen. »Und wenn du ihm deine Gefühle nicht offenbarst, wie soll er dann davon erfahren?«
Faye betrachtete das große Steingebäude, das vor ihnen aufragte. »Wie sollte er es nicht wissen? Außerdem haben wir Zeit. Es gibt keinen Grund zur Eile.« Jedenfalls nahm sie an, Finn würde das sagen. Er war so viel älter als sie ... auch wenn er nicht so aussah. Deshalb hatte sie sich in den letzten Wochen bemüht, nicht jede freie Minute mit ihm zu verbringen, sondern sich auf die Schule zu konzentrieren. Sie seufzte still. Vielleicht sollte sie einfach aufhören, so viel daran zu denken. Vermutlich machte Finn sich über all das gar keine Gedanken.
Liz hielt an, und die Mädchen stiegen aus.
»Du sagtest doch, Lucas will das Fest im Garten steigen lassen?« Liz betrachtete stirnrunzelnd den gepflegten, aber leeren Rasen, der das Haus umgab. »Ich dachte, er hätte hier draußen wenigstens ein paar Tische und Stühle.«
Faye nickte, selbst verblüfft darüber, wie still es war. Sie hatte erwartet, dass die großen Fenster bereits offen stehen würden und Musik hinausklang. Lucas liebte Musik, und er hatte eigentlich immer seinen iPod angeschlossen und ließ irgendetwas laufen.
»Das hat er gesagt. Vielleicht hat er auf uns gewartet, damit wir ihm alles raustragen helfen.«
Liz sah auf ihre Uhr. »Dann hat er aber knapp kalkuliert. Die Gäste kommen bald. Was hat er bloß den ganzen Tag gemacht?«
»Lass uns ihn suchen«, schlug Faye vor und hielt auf die mächtige Haustür des Anwesens zu. Sie zog die Schnur der großen, alten Türglocke, die an einer Wand des Vorbaus angebracht war, und hörte das laute Klingeln im Haus. Die Mädchen warteten, doch weder Schritte noch ein Rufen deuteten darauf hin, dass Lucas kam.
»Warte mal«, sagte Liz. »Schau ...« Sie wies auf die massive Tür, und Faye bemerkte, dass sie einen winzigen Spalt offen stand. Liz zuckte mit den Achseln und drückte sie weiter auf. »Er erwartet uns. Vielleicht denkt er, wir kommen von selbst rein.«
»Lucas?«, rief Faye. Ihre Stimme hallte von den Wänden, als sie in die riesige Eingangshalle traten. »Ich bin's nur. Und Liz. Wir sind früher gekommen, um zu helfen!«
Keine Antwort. Neben ihr begann Liz zu zittern. »'tschuldigung«, flüsterte sie, als Faye sie ansah. »Mir ist bloß ... plötzlich unheimlich geworden.«
Faye nickte. Sie hatte das gleiche Gefühl. Ein unerwartetes Frösteln nach der heißen Sonne.
»Lucas?«, rief sie und ging zum Fuß der großen Treppe. »Bist du da?«
Noch immer nichts. Die Mädchen sahen sich verwirrt an.
»Vielleicht ist er noch mal weggefahren, um in der Stadt was zu besorgen?«, sagte Liz. »Etwas, das er vergessen hat, für die Party einzukaufen?«
»Hätte er uns dann nicht einfach gebeten, es mitzubringen?«, fragte Faye zweifelnd, zog ihr Handy aus der Tasche und wählte Lucas' Nummer. Sie hörten das Freizeichen, aber er ging nicht ran. Und im Haus läutete es auch nicht.
Dann hörten sie aus der Ferne Musik, einen pumpenden Bass. Erst dachte Faye, es käme von drinnen, doch der Beat wurde rasch lauter, und sie begriff, dass er sich ihnen näherte. Mit quietschenden Reifen bog ein Auto in die Einfahrt. Und dann noch eins und noch eins.
Faye und Liz gingen nach draußen und sahen Candy Thorsons brandneuen, schwarz glänzenden BMW scharf neben Liz' Wagen bremsen. Er war voll besetzt mit ihren Freunden, genau wie der Wagen von Jennifer Perino, der daneben hielt, und der von Madoc Sinclair. Candy sprang aus dem Auto, und die Musik erstarb, als sie den Motor abschaltete.
»Faye! Liz! Wow, ihr zwei seht toll aus!« Candy umarmte die beiden, und ihre blonden Locken wippten im Wind. »Aber warum ist es so still? Wo ist die Musik? Ohne Musik können wir doch keine Party feiern!«
»Wir können Lucas nicht finden«, erklärte Liz.
»Wie? Ihr könnt ihn nicht finden?«, fragte Candy, als alle plaudernd und lachend zum Haus gingen.
»Er ist nicht da. Vielleicht sollten wir später wiederkommen«, schlug Faye vor. Ihr behagte die Vorstellung nicht, ohne den Gastgeber mit der Party zu beginnen.
»Sei nicht albern«, sagte Candy. »Der kann nicht weit sein. Sein Auto steht ja noch da.«
Faye und Liz sahen in die Richtung, in die Candy zeigte. Das Anwesen hatte eine separate Garage - größer als Fayes ganzes Haus - und die Tore standen offen. Lucas hatte alle Wagen seiner Mutter verkauft und besaß jetzt nur noch ein Auto: seinen knallroten Ferrari. Schnittig und reglos stand er in einer Ecke der Garage.
Candy schmunzelte. »Der hat sich wahrscheinlich bloß in seinem Riesenhaus verlaufen«, meinte sie lachend. »Los, machen wir die Musik an, damit er zu uns zurückfindet. Ich weiß, wo seine Anlage steht. Die hat er uns schließlich beim letzten Besuch vorgeführt.«
Sie verschwand ins Haus. Gleich darauf wehte Musik durch die offenen Fenster. Jubel erhob sich.
Die Party hatte begonnen.
...
© 2011 INK verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
... weniger
Autoren-Porträt von Alice Moss
Alice Moss wuchs in New York auf und pendelt mittlerweile zwischen Main und London in England. Wenn Alice nicht schreibt, liebt sie es zu wandern, zu fotografieren oder nach den neuesten Vintage Styles zu stöbern.
Bibliographische Angaben
- Autor: Alice Moss
- Altersempfehlung: 12 - 15 Jahre
- 2012, 1. Aufl., 240 Seiten, Maße: 15,9 x 22,3 cm, Gebunden, Deutsch
- Aus d. Engl. v. Anna Serafin
- Übersetzer: Anna Serafin
- Verlag: Ink
- ISBN-10: 3863960270
- ISBN-13: 9783863960278
Kommentar zu "Wem gehört Dein Herz? / Mortal Kiss Bd.2"
0 Gebrauchte Artikel zu „Wem gehört Dein Herz? / Mortal Kiss Bd.2“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Wem gehört Dein Herz? / Mortal Kiss Bd.2".
Kommentar verfassen