Irgendwo für immer
Eine junge Frau, die glaubt, alles verloren zu haben.
Ein geheimnisvolles altes Tagebuch.
Und eine Liebe, die alles überdauert.
Für die 33-jährige Emily bricht eine Welt zusammen,...
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Weltbild Ausgabe
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Irgendwo für immer “
Eine junge Frau, die glaubt, alles verloren zu haben.
Ein geheimnisvolles altes Tagebuch.
Und eine Liebe, die alles überdauert.
Für die 33-jährige Emily bricht eine Welt zusammen, als ihr Mann sie von heute auf morgen für eine andere Frau verlässt. Um auf andere Gedanken zu kommen, fährt sie zu ihrer Tante auf eine idyllische Insel vor Seattle in eine Strandvilla am Meer. In deren Gästezimmer findet sie ein altes Tagebuch von einer geheimnisvollen Esther aus dem Jahr 1943. Emily ahnt noch nicht, dass dieser Fund ihr Leben von Grund auf verändern wird.
"Ideal für den Strandkorb."
WESTFÄLISCHE NACHRICHTEN
"Eine Liebesgeschichte, eine Reise in die Vergangenheit und ein tragisches Geheimnis: Sarah Jios Roman ist voller Überraschungen."
Jodi Picoult
Klappentext zu „Irgendwo für immer “
Nach der schmerzlichen Trennung von ihrem Mann glaubt die 33-jährige Emily, alles verloren zu haben. Doch genau zum richtigen Zeitpunkt – sie hat gerade die Scheidungspapiere unterzeichnet – erhält sie eine Postkarte ihrer Großtante Bee, die sie zu sich nach Bainbridge Island einlädt. In Erinnerung an die Inselidylle und die vielen unbeschwerten Sommer, die sie als Kind dort verbracht hat, schöpft Emily tatsächlich neue Hoffnung. Sie kann nicht wissen, dass ihr Neuanfang sich zu einer Reise in die Vergangenheit entwickeln wird, denn im Gästezimmer der Großtante findet sie das alte Tagebuch einer geheimnisvollen Frau namens Esther. Emily spürt, dass Esthers tragische Geschichte auf rätselhafte Weise mit ihrer eigenen verknüpft ist. Mit der Hilfe des jungen Malers Jack kommt sie einem lang gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur, das auch für sie selbst noch unerwartete Konsequenzen hat.
Lese-Probe zu „Irgendwo für immer “
Irgendwo für immer von Sarah Jio1
... mehr
So, ich schätze, das war der Rest«, sagte Joel, als er den Kopf in unsere Wohnungstür steckte. Sein Blick wanderte umher, als versuchte er, sich jede Einzelheit der Maisonettewohnung in dem New Yorker Altbau einzuprägen, die wir vor fünf Jahren gekauft und renoviert hatten - in glücklicheren Zeiten. Es war ein beeindruckender Anblick: die Eingangstür mit dem hübschen Bogen, der alte Kaminsims, den wir in einem Antiquitätenladen in Connecticut entdeckt und wie einen Schatz nach Hause transportiert hatten, und die prächtigen Esszimmerwände. Wir hatten lange hin und her überlegt, welche Farbe wir nehmen sollten, und uns schließlich für »Marokko-Rot« entschieden, einen Farbton, der zugleich romantisch und extravagant war, genau wie unsere Ehe. Nachdem wir die Wände gestrichen hatten, fand Joel den Ton zu orangestichig. Ich fand ihn genau richtig.
Unsere Blicke begegneten sich, aber ich schaute schnell wieder auf den Abroller in meiner Hand, fummelte mechanisch das letzte Stück Paketband heraus und klebte hastig den letzten Karton mit Joels Sachen zu, die er an dem Morgen abholte. »Moment mal«, sagte ich, als mir einfiel, dass ich eine Ecke eines in blaues Leder gebundenen Buchs in dem jetzt zugeklebten Karton gesehen hatte. »Hast du etwa mein Years of Grace eingepackt?«
Ich hatte den Roman vor sechs Jahren während unserer Hochzeitsreise nach Tahiti gelesen, allerdings waren es nicht die Erinnerungen an unsere gemeinsame Reise, die ich mit seinen abgegriffenen Seiten hochhalten wollte. Im Rückblick ist es mir ein großes Rätsel, wie der Roman von Margaret Ayer Barnes, mit dem sie 1931 den Pulitzer-Preis gewonnen hatte, in dem Korb mit den verstaubten Büchern in der Eingangshalle des Ferienhauses gelandet war, aber als ich es aufschlug und den brüchigen Buchrücken leise knacken hörte, blieb mir fast das Herz stehen, weil es mir so seltsam vertraut vorkam. Die anrührende Geschichte von Liebe, Verlust und Resignation, von verborgenen Wünschen und heimlicher Leidenschaft veränderte ein für alle Mal meine Haltung zu meinem eigenen Schreiben. Vielleicht war sie sogar der Grund dafür, warum ich aufgehört hatte zu schreiben. Joel hatte das Buch nie gelesen, und darüber war ich froh. Die Geschichte war zu intim, um sie mit jemandem zu teilen. Sie kam mir vor wie die Seiten meines ungeschriebenen Tagebuchs.
Joel sah zu, wie ich das Paketband wieder abriss, den Karton öffnete und auf der Suche nach dem alten Buch darin herumwühlte. Als ich es fand, stieß ich einen Seufzer aus. Mein Herz klopfte.
»Tut mir leid«, sagte er verlegen. »Ich wusste nicht, dass du ...«
Es gab so vieles, das er nicht von mir wusste. Ich umklammerte das Buch mit beiden Händen, dann nickte ich und klebte den Karton wieder zu. »Ich glaube, das war es jetzt«, sagte ich und stand auf.
Er schaute mich unsicher an, und diesmal hielt ich seinem Blick stand. Noch ein paar Stunden lang - bis ich am Nachmittag die Scheidungsdokumente unterschrieben hatte, um genau zu sein - würde er mein Ehemann sein. Es fiel mir schwer, in diese dunkelbraunen Augen zu schauen in dem Wissen, dass der Mann, den ich geheiratet hatte, mich verließ. Wegen einer anderen. Was war nur mit uns geschehen?
Wieder, wie schon zahllose Male seit unserer Trennung zuvor, sah ich die entscheidende Szene unseres Untergangs vor meinem inneren Auge wie in einem Filmdrama. Sie begann an einem verregneten Montagmorgen im November. Ich machte gerade Rührei mit Tabasco, wie er es am liebsten hatte, als er mir von Stephanie erzählte. Wie sie ihn zum Lachen brachte. Wie gut sie ihn verstand. Wie gut sie zusammenpassten. Ich stellte mir zwei Legosteine vor, die perfekt ineinanderpassten. Mich fröstelte. Komisch, wenn ich mich an jenen Morgen erinnere, rieche ich jedes Mal verbranntes Ei und Tabasco. Hätte ich gewusst, dass das Ende meiner Ehe so riechen würde, hätte ich Pfannkuchen gebacken.
Ich betrachtete noch einmal Joels Gesicht. In seinen Augen lagen Trauer und Verunsicherung. Wenn ich aufstand und mich ihm in die Arme warf, würde er mich vielleicht mit der Liebe eines reuigen Ehemanns umarmen, dann würde er mich vielleicht nicht verlassen. Aber nein, mahnte ich mich. Es war zu spät. Unser Schicksal war besiegelt. »Leb wohl, Joel«, sagte ich. Mein Herz wollte ihn vielleicht halten, aber mein Verstand wusste es besser. Er musste gehen.
Joel wirkte verletzt. »Emily, ich ...«
Hoffte er auf Vergebung? Auf eine zweite Chance? Ich wusste es nicht. Ich hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Leb wohl«, wiederholte ich unter Aufbietung all meiner Kraft.
Er nickte ernst, dann wandte er sich zur Tür um. Ich machte die Augen zu und lauschte, als er die Tür leise hinter sich zuzog. Er schloss sie von außen ab, eine Geste, die mir fast das Herz brach. Er sorgt sich noch um mich ... Wenigstens um meine Sicherheit. Ich schüttelte den Kopf und nahm mir vor, das Schloss auswechseln zu lassen, während ich hörte, wie seine Schritte leiser wurden, bis sie von den Straßengeräuschen verschluckt wurden.
Als das Telefon klingelte und ich aufstand, um ranzugehen, wurde mir bewusst, dass ich in Years of Grace vertieft auf dem Boden gesessen hatte, seit Joel gegangen war. War eine Minute vergangen? Eine Stunde?
»Kommst du?« Es war Annabelle, meine beste Freundin. »Du hast mir versprochen, deine Scheidungsdokumente nicht allein zu unterschreiben.«
Verwirrt schaute ich auf die Uhr. »Tut mir leid, Annie«, sagte ich, während ich in meiner Handtasche nach den Schlüsseln und dem gefürchteten braunen Umschlag kramte. Ich hätte vor einer Dreiviertelstunde in dem Restaurant sein sollen, wo wir uns verabredet hatten. »Bin schon unterwegs.«
»Gut«, sagte sie. »Ich bestell dir einen Drink.«
Das Calumet, wo wir uns häufig zum Mittagessen trafen, lag vier Blocks von meiner Wohnung entfernt, und als ich zehn Minuten später dort eintraf, begrüßte Annabelle mich mit einer Umarmung. »Hunger?«, fragte sie, nachdem wir uns gesetzt hatten. Ich seufzte. »Nein.«
Annabelle runzelte die Stirn. »Kohlehydrate«, sagte sie und schob den Brotkorb zu mir herüber. »Du brauchst Kohlehydrate. Wo sind die Unterlagen? Bringen wir's hinter uns.«
Ich zog den großen Umschlag aus meiner Handtasche, legte ihn auf den Tisch und betrachtete ihn so argwöhnisch, als handelte es sich um eine Stange Dynamit.
»Du bist dir hoffentlich darüber im Klaren, dass das alles deine Schuld ist«, sagte Annabelle mit einem schiefen Grinsen.
Ich funkelte sie an. »Was soll das heißen, meine Schuld?«
»Männer, die Joel heißen, heiratet man nicht.« Sie schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Niemand heiratet einen Joel. Mit einem Joel geht man aus, man lässt sich von ihm einen Drink spendieren oder ein paar Klunker bei Tiffany kaufen, aber man heiratet ihn nicht.«
Annabelle arbeitete gerade an ihrer Doktorarbeit in Sozialanthropologie. Sie hatte zwei Jahre lang zu ihrem Thema recherchiert und Daten über Eheschließungen und Scheidungen auf ziemlich unkonventionelle Weise ausgewertet. Ihren Erkenntnissen zufolge konnte der Erfolg einer Ehe anhand des Vornamens des Ehemannes genau vorausberechnet werden.
Heirate einen Eli, und du kannst mit 12,3 Jahren ehelichen Glücks rechnen. Mit Brad? 6,4. Eine Ehe mit Steve läuft sich schon nach vier Jahren tot. Und nach Annabelles Meinung darf man nie, niemals einen Preston heiraten.
»Was sagen die Daten noch mal über Joel?«
»Sieben Komma zwei Jahre«, antwortete sie trocken.
Ich nickte. Wir waren sechs Jahre und zwei Wochen verheiratet gewesen.
»Du musst dir einen Trent suchen«, fuhr sie fort.
Ich verzog das Gesicht. »Ich kann den Namen Trent nicht ausstehen.«
»Okay, dann einen Edward oder einen Bill oder - nein, einen Bruce«, sagte sie. »Die Namen stehen für eheliches Durchhaltevermögen.«
»Genau«, sagte ich sarkastisch. »Vielleicht solltest du mich auf der Suche nach einem Ehemann in ein Seniorenheim begleiten.«
Annabelle war groß und schlank und schön, ein Julia Roberts-Typ mit langen Beinen, welligem dunklen Haar, Haut wie Porzellan und intensiven, dunklen Augen. Mit ihren dreiunddreißig Jahren war sie immer noch unverheiratet. Sie machte den Jazz dafür verantwortlich. Angeblich konnte sie keinen Mann finden, der ihre Begeisterung für Miles Davis und Herbie Hancock teilte.
Sie winkte dem Kellner. »Noch zwei, bitte.« Er nahm mein leeres Martiniglas, das einen nassen Ring auf dem Umschlag hinterließ.
»Es ist so weit«, sagte ich leise.
Meine Hand zitterte ein bisschen, als ich einen dicken Stapel Papier aus dem Umschlag zog. Die Sekretärin meines Anwalts hatte drei Seiten mit pinkfarbenen Klebezetteln mit dem Hinweis »hier unterschreiben« markiert.
Ich nahm einen Stift aus meiner Handtasche und hatte einen Kloß im Hals, als ich die Seiten nacheinander unterschrieb. Emily Wilson, mit schwungvollem y und einem entschlossenen n. Genau so sah meine Unterschrift seit der fünften Klasse aus. Zum Schluss trug ich das Datum ein, 28. Februar 2005, der Tag, an dem unsere Ehe zu Grabe getragen wurde.
»Gut gemacht«, sagte Annabelle und schob einen frischen Martini in meine Richtung. »Und wirst du über Joel schreiben?« Weil ich Schriftstellerin bin, glaubte Annabelle wie alle in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, dass ein kaum verschlüsselter Roman über meine Beziehung mit Joel die beste Rache wäre.
»Du könntest eine ganze Geschichte um ihn herum aufbauen, du müsstest nur seinen Namen leicht verändern«, fuhr sie fort. »Du könntest ihn ja Joe nennen und ihn als kompletten Trottel darstellen.« Sie biss von ihrem Toast ab, doch dann musste sie lachen, sodass sie sich beinahe verschluckte. »Als Trottel mit Erektionsstörungen.«
Aber selbst wenn ich die Absicht gehabt hätte, mich mit einem Roman an Joel zu rächen, wäre ein fürchterliches Buch dabei herausgekommen. Falls ich überhaupt etwas zu Papier gebracht hätte, wäre es vollkommen fantasielos gewesen. Denn schon seit acht Jahren setzte ich mich jeden Morgen nach dem Aufwachen an meinen Schreibtisch und starrte auf meinen leeren Bildschirm. Hin und wieder brachte ich den einen oder anderen brauchbaren Satz zustande oder ein paar ordentliche Seiten, aber dann kam ich nicht weiter. Und wenn ich erst einmal feststeckte, ging gar nichts mehr.
Meine Therapeutin Bonnie nannte das eine pathologische Schreibhemmung. Meine Muse war erkrankt, und die Prognose für die Zukunft sah schlecht aus.
Vor acht Jahren hatte ich einen Erfolgstitel geschrieben. Vor acht Jahren war ich ganz nach oben gekommen. Ich war schlank gewesen - nicht dass ich jetzt fett wäre (na ja, okay, an den Oberschenkeln vielleicht ein bisschen) - und mein Buch hatte es in die Bestsellerliste der New York Times geschafft. Und wenn es neben einer Bestsellerliste so etwas gäbe wie eine Best-Life-Liste, dann hätte ich auch darauf meinen Platz gehabt.
Nachdem mein Buch Anruf für Ali Larson sich als großer Erfolg entpuppt hatte, ermunterte meine Agentin mich dazu, einen Folgeroman zu schreiben. Die Leser wünschten sich eine Fortsetzung, sagte sie. Und mein Verlag hatte mir für mein zweites Buch bereits die doppelte Summe als Vorschuss in Aussicht gestellt. Aber sosehr ich mich auch bemühte, ich hatte nichts mehr zu schreiben, nichts mehr zu sagen. Und irgendwann hörte meine Agentin auf, mich anzurufen. Die Leute im Verlag hörten auf, etwas von mir zu erwarten. Die Leser hörten auf, sich für mich zu interessieren. Der einzige Beweis dafür, dass ich mir mein glorreiches Leben nicht eingebildet hatte, waren die Schecks mit den Tantiemen, die hin und wieder mit der Post kamen, und gelegentlich ein Brief von einem etwas gestörten Leser namens Lester McCain, der behauptete, er sei in Ali verliebt, die Hauptfigur in meinem Buch.
Ich weiß noch, wie mir das Herz bis zum Hals schlug, als Joel auf der Party anlässlich der Buchpräsentation im Madison Park Hotel auf mich zukam. Er war auf einer Cocktailparty in einem Nebenraum und hatte mich in der Tür stehen sehen. Ich trug ein Kleid von Betsey Johnson, das 1997 absolut der letzte Schrei war: ein schulterfreies kleines Schwarzes, für das ich ein Vermögen hingeblättert hatte. Aber es war jeden einzelnen Penny wert. Es hing noch immer in meinem Kleiderschrank, aber jetzt wäre ich am liebsten schnurstracks nach Hause gerannt, um es zu verbrennen.
»Sie sehen umwerfend aus«, hatte er ziemlich forsch gesagt, noch ehe er sich vorgestellt hatte. Ich weiß noch, wie ich mich fühlte, als ich diese Worte hörte. Es hätte sein üblicher Anmachspruch sein können, und wahrscheinlich war er das sogar. Aber ich schmolz sofort dahin. Es war so typisch Joel.
Ein paar Monate vorher hatte GQ einen mehrseitigen Bericht über die begehrtesten »normalen« Junggesellen Amerikas gebracht - nein, nicht die Liste, in der alle zwei Jahre George Clooney auftaucht. Auf dieser Liste standen ein Surfer aus San Diego, ein Zahnarzt aus Pennsylvania, ein Lehrer aus Detroit und, ja, ein Anwalt aus New York, und das war Joel. Er hatte es unter die Top 10 geschafft. Und irgendwie hatte ich ihn mir geangelt.
Und wieder vom Haken gelassen.
Annabelle fuchtelte mit den Händen vor meinen Augen herum. »Hier spielt die Musik«, sagte sie.
»Tut mir leid.« Ich schüttelte mich. »Nein, ich schreibe nicht über Joel.« Seufzend schob ich die Dokumente zurück in den Umschlag und steckte ihn in meine Tasche. »Falls ich jemals wieder etwas schreibe, wird es anders sein als alles, woran ich mich je versucht habe.«
Annabelle sah mich verwirrt an. »Was ist denn mit der Fortsetzung deines letzten Buchs? Arbeitest du da nicht mehr dran?«
»Nein, ich hab's mir anders überlegt«, sagte ich, während ich meine Serviette einmal in der Mitte faltete und dann noch einmal.
»Und warum nicht?«
Ich seufzte. »Ich kann nicht. Ich kann mich nicht zwingen, 85 000 mittelmäßige Wörter abzusondern, selbst wenn ich einen Buchvertrag bekäme. Nicht mal, wenn ich wüsste, dass Tausende von Lesern mein Buch mit in den Strandurlaub nehmen würden. Nein, wenn ich wieder etwas zu Papier bringe - falls ich das jemals tue -, dann wird es etwas anderes sein.«
Annabelle sah aus, als würde sie am liebsten aufspringen und mir applaudieren. »Bravo«, sagte sie strahlend. »Das ist der Durchbruch.«
»Quatsch«, entgegnete ich trotzig.
»Oh doch«, konterte sie. »Lass mal überlegen.« Sie verschränkte die Hände. »Du sagst, du willst etwas anderes schreiben, aber ich glaube, was du eigentlich damit meinst, ist, dass du eine Geschichte erzählen willst, die dir, im Gegensatz zu deinem letzten Buch, aus der Seele spricht.«
»Ja, so könnte man es ausdrücken«, antwortete ich achselzuckend.
Annabelle fischte die Olive aus ihrem Martiniglas und steckte sie sich in den Mund. »Du solltest über etwas schreiben, das dir wirklich am Herzen liegt«, sagte sie. »Über einen Ort, der dir etwas bedeutet, oder eine Person, die dich inspiriert hat.«
Ich nickte. »Versucht das denn nicht jeder Schriftsteller?«
»Sicher«, sagte sie und verscheuchte den Kellner mit einem Blick, der sagte: Danke, wir haben noch, nein, die Rechnung noch nicht, bitte, und schaute mich dann wieder durchdringend an. »Aber hast du's denn schon mal versucht? Ich meine, dein Buch war großartig, wirklich, Em, aber stand darin irgendetwas, das, na ja, mit dir zu tun hat?«
Sie hatte recht. Es war eine gute Geschichte. Das Buch war immerhin ein Bestseller, verflixt noch mal. Warum war ich dann nicht stolz darauf? Warum fühlte es sich nicht an wie ein Teil von mir?
»Ich kenne dich lange genug«, fuhr Annabelle fort, »um zu wissen, dass diese Geschichte nicht dein Leben, deine Erfahrungen beschreibt.«
Das sah sie richtig. Aber über was in meinem Leben hätte ich schreiben können? Ich dachte an meine Eltern und Großeltern und schüttelte den Kopf. »Das ist ja das Problem«, sagte ich. »Andere Autoren haben jede Menge Stoff, den sie verarbeiten können - eine böswillige Mutter, einen gewalttätigen Vater, eine verkorkste Kindheit. In meinem Leben gab's nur Friede, Freude, Eierkuchen. Keine Todesfälle, kein Trauma. Nicht mal ein Haustier, das gestorben ist. Oscar, der Kater meiner Mutter, ist zweiundzwanzig Jahre alt. Das gibt nichts her für eine Geschichte, glaub's mir. Ich zerbreche mir schon dauernd den Kopf darüber.«
»Ich glaube, du nimmst dich nicht ernst genug«, sagte Annabelle. »Es muss doch irgendetwas geben. Irgendein Erlebnis.«
Ich ließ meine Gedanken schweifen, und diesmal kam mir sofort meine Großtante Bee in den Sinn, die Tante meiner Mutter, und ihr Haus auf der Insel Bainbrigde im Staat Washington. Sie fehlte mir ebenso wie die Insel. Warum hatte ich sie seit so vielen Jahren nicht mehr besucht? Bee, fünfundachtzig und fit wie ein Turnschuh, hatte keine eigenen Kinder, und so waren meine Schwester und ich zu ihren Ersatzenkelkindern geworden. Sie hatte uns immer Karten zum Geburtstag geschickt, in denen jedes Mal ein bankfrischer Fünfzigdollarschein steckte, Weihnachtsgeschenke, die richtig cool waren, und zum Valentinstag Naschereien, und wenn wir im Sommer aus Portland in Oregon zu ihr hochgefahren waren, um die Schulferien dort zu verbringen, hatte sie uns heimlich ein Stück Schokolade unters Kopfkissen geschoben, ehe unsere Mutter schreien konnte: »Nein! Sie haben sich doch gerade erst die Zähne geputzt!«
Bee war in der Tat unkonventionell. Aber sie war auch ein bisschen sonderbar. Sie war eine Quasselstrippe, aber zugleich extrem verschlossen. Sie war gastfreundlich und zugleich launisch, großzügig und egoistisch. Und außerdem hatte sie Geheimnisse. Und dafür liebte ich sie.
Meine Mutter sagte immer, Menschen, die lange allein lebten, würden irgendwann gar nicht mehr merken, wie schrullig sie sind. Ich wusste nicht recht, was ich von der Theorie halten sollte, unter anderem, weil ich befürchtete, selbst einmal als alte Jungfer zu enden. Aber vorerst begnügte ich mich damit, auf verräterische Anzeichen zu achten.
Bee. Ich sah sie vor mir, wie sie auf der Insel an ihrem Küchentisch saß. Seit ich sie kannte, nahm sie jeden Morgen das gleiche Frühstück zu sich: Sauerteigtoast mit Butter und Honig. Sie schnitt die goldbraun getoastete Scheibe in vier kleine Quadrate und legte sie auf ein Stück Küchenrolle, das sie einmal halb gefaltet hatte. Auf jedes Quadrat kam eine Schicht Butter, so dick wie Zuckerguss auf einem Törtchen, und darauf ein ordentlicher Klecks Honig. Als Kind hatte ich sie das zahllose Male tun sehen, und wenn ich krank bin, ist Vollkorntoast mit Butter und Honig für mich bis heute die beste Medizin.
Bee war keine ausgesprochen schöne Frau. Sie überragte die meisten Männer an Größe, ihr Gesicht war irgendwie zu breit, ihre Schultern waren zu kräftig, ihre Zähne zu lang. Und doch wirkte sie auf den Schwarz-Weiß-Fotos aus ihrer Jugend strahlend und auf eine Weise hübsch, wie es alle Frauen mit Anfang zwanzig sind.
Ein Foto aus dieser Zeit hatte ich immer ganz besonders gemocht, es hing in einem mit Muscheln verzierten Rahmen hoch oben an der Wand im Flur meines Elternhauses, nicht gerade ein Ehrenplatz, denn man musste auf einen Hocker steigen, um es näher zu betrachten. Auf dem alten Foto mit Zackenrand war eine Bee zu sehen, die ich nie gekannt hatte. Sie saß zusammen mit einigen Freundinnen auf einer Decke am Strand; sie wirkte unbekümmert und lächelte verführerisch. Eine der jungen Frauen beugte sich ganz dicht zu ihr heran und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Ein Geheimnis. Bee umklammerte die Perlenkette, die sie um den Hals trug, und blickte auf eine Weise in die Kamera, wie ich sie Onkel Bill nie hatte anschauen sehen. Ich fragte mich, wer wohl vor all den Jahren hinter der Kamera gestanden hatte.
»Was hat sie gesagt?«, habe ich meine Mutter einmal als Kind gefragt, während ich zu dem Foto hochschaute.
»Was hat wer gesagt?«, fragte meine Mutter, ohne von der Wäsche aufzublicken, mit der sie im Flur hantierte.
Ich zeigte auf die Frau neben Bee. »Die hübsche Frau da, die Tante Bee was ins Ohr flüstert.«
Meine Mutter richtete sich augenblicklich auf und trat neben mich. Dann hob sie einen Arm und wischte mit dem Bündchen ihres Pulloverärmels den Staub von dem Bild. »Das werden wir nicht mehr erfahren«, sagte sie und betrachtete das Foto mit erkennbarem Bedauern.
Bill, der verstorbene Onkel meiner Mutter, war ein schmucker Soldat im Zweiten Weltkrieg gewesen. Es hieß immer, er hätte Bee wegen ihres Gelds geheiratet, aber die Theorie überzeugte mich nicht. In den Sommern meiner Kindheit hatte ich gesehen, wie er sie küsste, wie er ihr den Arm um die Taille legte. Er hatte sie geliebt, das stand für mich außer Frage.
Aber daran, wie meine Mutter über die beiden redete, erkannte ich, dass sie die Beziehung missbilligte, dass sie glaubte, Bill hätte etwas Besseres verdient gehabt. In ihren Augen war Bee zu unkonventionell, zu undamenhaft, zu frech, zu sehr alles Mögliche.
Und doch waren wir Sommer für Sommer zu Bee auf die Insel gefahren. Selbst nachdem Onkel Bill starb, als ich neun war. Bees Haus hatte etwas Entrücktes mit den Möwen, die am Himmel kreisten, dem weitläufigen Garten, dem Meeresgeruch, der von der Puget-Bucht herüberwehte, der riesigen Küche, durch deren Fenster man einen Blick auf das graue Wasser hatte, dem gespenstischen Rauschen der Wellen, die sich an der Küste brachen. Meine Schwester und ich liebten dieses Haus, und egal wie meine Mutter zu Bee stand, sie liebte es auch. Es wirkte auf uns alle beruhigend.
Annabelle sah mich mit einem wissenden Blick an. »Es gibt eine Geschichte, stimmt's?«
Ich seufzte. »Vielleicht«, antwortete ich ausweichend.
»Ich finde, du solltest mal verreisen«, sagte sie. »Du musst für eine Weile hier raus und einen klaren Kopf bekommen.«
Ich rümpfte die Nase. »Und wo soll ich hinfahren?« »Am besten weit weg von hier.«
Sie hatte recht. Die Stadt New York ist eine Schönwetterfreundin. Sie liebt dich, wenn es dir gut geht, und tritt dich in den Hintern, wenn es dir schlecht geht.
»Kommst du mit?« Ich sah uns beide schon auf einer tropischen Insel am Strand unter einem Sonnenschirm liegen, einen Cocktail in der Hand.
Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Warum nicht?« Ich fühlte mich hilflos wie ein junger Welpe, der jemanden brauchte, der ihn an die Leine nahm und ihm zeigte, wo es langging.
»Ich kann dich nicht begleiten, weil du das allein machen musst.« Ich zuckte zusammen. Sie sah mir direkt in die Augen, wie um sicherzugehen, dass ich das, was sie mir sagte, vollständig aufnahm. »Em, deine Ehe ist gescheitert, und du hast noch keine einzige Träne deswegen vergossen.«
...
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
So, ich schätze, das war der Rest«, sagte Joel, als er den Kopf in unsere Wohnungstür steckte. Sein Blick wanderte umher, als versuchte er, sich jede Einzelheit der Maisonettewohnung in dem New Yorker Altbau einzuprägen, die wir vor fünf Jahren gekauft und renoviert hatten - in glücklicheren Zeiten. Es war ein beeindruckender Anblick: die Eingangstür mit dem hübschen Bogen, der alte Kaminsims, den wir in einem Antiquitätenladen in Connecticut entdeckt und wie einen Schatz nach Hause transportiert hatten, und die prächtigen Esszimmerwände. Wir hatten lange hin und her überlegt, welche Farbe wir nehmen sollten, und uns schließlich für »Marokko-Rot« entschieden, einen Farbton, der zugleich romantisch und extravagant war, genau wie unsere Ehe. Nachdem wir die Wände gestrichen hatten, fand Joel den Ton zu orangestichig. Ich fand ihn genau richtig.
Unsere Blicke begegneten sich, aber ich schaute schnell wieder auf den Abroller in meiner Hand, fummelte mechanisch das letzte Stück Paketband heraus und klebte hastig den letzten Karton mit Joels Sachen zu, die er an dem Morgen abholte. »Moment mal«, sagte ich, als mir einfiel, dass ich eine Ecke eines in blaues Leder gebundenen Buchs in dem jetzt zugeklebten Karton gesehen hatte. »Hast du etwa mein Years of Grace eingepackt?«
Ich hatte den Roman vor sechs Jahren während unserer Hochzeitsreise nach Tahiti gelesen, allerdings waren es nicht die Erinnerungen an unsere gemeinsame Reise, die ich mit seinen abgegriffenen Seiten hochhalten wollte. Im Rückblick ist es mir ein großes Rätsel, wie der Roman von Margaret Ayer Barnes, mit dem sie 1931 den Pulitzer-Preis gewonnen hatte, in dem Korb mit den verstaubten Büchern in der Eingangshalle des Ferienhauses gelandet war, aber als ich es aufschlug und den brüchigen Buchrücken leise knacken hörte, blieb mir fast das Herz stehen, weil es mir so seltsam vertraut vorkam. Die anrührende Geschichte von Liebe, Verlust und Resignation, von verborgenen Wünschen und heimlicher Leidenschaft veränderte ein für alle Mal meine Haltung zu meinem eigenen Schreiben. Vielleicht war sie sogar der Grund dafür, warum ich aufgehört hatte zu schreiben. Joel hatte das Buch nie gelesen, und darüber war ich froh. Die Geschichte war zu intim, um sie mit jemandem zu teilen. Sie kam mir vor wie die Seiten meines ungeschriebenen Tagebuchs.
Joel sah zu, wie ich das Paketband wieder abriss, den Karton öffnete und auf der Suche nach dem alten Buch darin herumwühlte. Als ich es fand, stieß ich einen Seufzer aus. Mein Herz klopfte.
»Tut mir leid«, sagte er verlegen. »Ich wusste nicht, dass du ...«
Es gab so vieles, das er nicht von mir wusste. Ich umklammerte das Buch mit beiden Händen, dann nickte ich und klebte den Karton wieder zu. »Ich glaube, das war es jetzt«, sagte ich und stand auf.
Er schaute mich unsicher an, und diesmal hielt ich seinem Blick stand. Noch ein paar Stunden lang - bis ich am Nachmittag die Scheidungsdokumente unterschrieben hatte, um genau zu sein - würde er mein Ehemann sein. Es fiel mir schwer, in diese dunkelbraunen Augen zu schauen in dem Wissen, dass der Mann, den ich geheiratet hatte, mich verließ. Wegen einer anderen. Was war nur mit uns geschehen?
Wieder, wie schon zahllose Male seit unserer Trennung zuvor, sah ich die entscheidende Szene unseres Untergangs vor meinem inneren Auge wie in einem Filmdrama. Sie begann an einem verregneten Montagmorgen im November. Ich machte gerade Rührei mit Tabasco, wie er es am liebsten hatte, als er mir von Stephanie erzählte. Wie sie ihn zum Lachen brachte. Wie gut sie ihn verstand. Wie gut sie zusammenpassten. Ich stellte mir zwei Legosteine vor, die perfekt ineinanderpassten. Mich fröstelte. Komisch, wenn ich mich an jenen Morgen erinnere, rieche ich jedes Mal verbranntes Ei und Tabasco. Hätte ich gewusst, dass das Ende meiner Ehe so riechen würde, hätte ich Pfannkuchen gebacken.
Ich betrachtete noch einmal Joels Gesicht. In seinen Augen lagen Trauer und Verunsicherung. Wenn ich aufstand und mich ihm in die Arme warf, würde er mich vielleicht mit der Liebe eines reuigen Ehemanns umarmen, dann würde er mich vielleicht nicht verlassen. Aber nein, mahnte ich mich. Es war zu spät. Unser Schicksal war besiegelt. »Leb wohl, Joel«, sagte ich. Mein Herz wollte ihn vielleicht halten, aber mein Verstand wusste es besser. Er musste gehen.
Joel wirkte verletzt. »Emily, ich ...«
Hoffte er auf Vergebung? Auf eine zweite Chance? Ich wusste es nicht. Ich hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Leb wohl«, wiederholte ich unter Aufbietung all meiner Kraft.
Er nickte ernst, dann wandte er sich zur Tür um. Ich machte die Augen zu und lauschte, als er die Tür leise hinter sich zuzog. Er schloss sie von außen ab, eine Geste, die mir fast das Herz brach. Er sorgt sich noch um mich ... Wenigstens um meine Sicherheit. Ich schüttelte den Kopf und nahm mir vor, das Schloss auswechseln zu lassen, während ich hörte, wie seine Schritte leiser wurden, bis sie von den Straßengeräuschen verschluckt wurden.
Als das Telefon klingelte und ich aufstand, um ranzugehen, wurde mir bewusst, dass ich in Years of Grace vertieft auf dem Boden gesessen hatte, seit Joel gegangen war. War eine Minute vergangen? Eine Stunde?
»Kommst du?« Es war Annabelle, meine beste Freundin. »Du hast mir versprochen, deine Scheidungsdokumente nicht allein zu unterschreiben.«
Verwirrt schaute ich auf die Uhr. »Tut mir leid, Annie«, sagte ich, während ich in meiner Handtasche nach den Schlüsseln und dem gefürchteten braunen Umschlag kramte. Ich hätte vor einer Dreiviertelstunde in dem Restaurant sein sollen, wo wir uns verabredet hatten. »Bin schon unterwegs.«
»Gut«, sagte sie. »Ich bestell dir einen Drink.«
Das Calumet, wo wir uns häufig zum Mittagessen trafen, lag vier Blocks von meiner Wohnung entfernt, und als ich zehn Minuten später dort eintraf, begrüßte Annabelle mich mit einer Umarmung. »Hunger?«, fragte sie, nachdem wir uns gesetzt hatten. Ich seufzte. »Nein.«
Annabelle runzelte die Stirn. »Kohlehydrate«, sagte sie und schob den Brotkorb zu mir herüber. »Du brauchst Kohlehydrate. Wo sind die Unterlagen? Bringen wir's hinter uns.«
Ich zog den großen Umschlag aus meiner Handtasche, legte ihn auf den Tisch und betrachtete ihn so argwöhnisch, als handelte es sich um eine Stange Dynamit.
»Du bist dir hoffentlich darüber im Klaren, dass das alles deine Schuld ist«, sagte Annabelle mit einem schiefen Grinsen.
Ich funkelte sie an. »Was soll das heißen, meine Schuld?«
»Männer, die Joel heißen, heiratet man nicht.« Sie schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Niemand heiratet einen Joel. Mit einem Joel geht man aus, man lässt sich von ihm einen Drink spendieren oder ein paar Klunker bei Tiffany kaufen, aber man heiratet ihn nicht.«
Annabelle arbeitete gerade an ihrer Doktorarbeit in Sozialanthropologie. Sie hatte zwei Jahre lang zu ihrem Thema recherchiert und Daten über Eheschließungen und Scheidungen auf ziemlich unkonventionelle Weise ausgewertet. Ihren Erkenntnissen zufolge konnte der Erfolg einer Ehe anhand des Vornamens des Ehemannes genau vorausberechnet werden.
Heirate einen Eli, und du kannst mit 12,3 Jahren ehelichen Glücks rechnen. Mit Brad? 6,4. Eine Ehe mit Steve läuft sich schon nach vier Jahren tot. Und nach Annabelles Meinung darf man nie, niemals einen Preston heiraten.
»Was sagen die Daten noch mal über Joel?«
»Sieben Komma zwei Jahre«, antwortete sie trocken.
Ich nickte. Wir waren sechs Jahre und zwei Wochen verheiratet gewesen.
»Du musst dir einen Trent suchen«, fuhr sie fort.
Ich verzog das Gesicht. »Ich kann den Namen Trent nicht ausstehen.«
»Okay, dann einen Edward oder einen Bill oder - nein, einen Bruce«, sagte sie. »Die Namen stehen für eheliches Durchhaltevermögen.«
»Genau«, sagte ich sarkastisch. »Vielleicht solltest du mich auf der Suche nach einem Ehemann in ein Seniorenheim begleiten.«
Annabelle war groß und schlank und schön, ein Julia Roberts-Typ mit langen Beinen, welligem dunklen Haar, Haut wie Porzellan und intensiven, dunklen Augen. Mit ihren dreiunddreißig Jahren war sie immer noch unverheiratet. Sie machte den Jazz dafür verantwortlich. Angeblich konnte sie keinen Mann finden, der ihre Begeisterung für Miles Davis und Herbie Hancock teilte.
Sie winkte dem Kellner. »Noch zwei, bitte.« Er nahm mein leeres Martiniglas, das einen nassen Ring auf dem Umschlag hinterließ.
»Es ist so weit«, sagte ich leise.
Meine Hand zitterte ein bisschen, als ich einen dicken Stapel Papier aus dem Umschlag zog. Die Sekretärin meines Anwalts hatte drei Seiten mit pinkfarbenen Klebezetteln mit dem Hinweis »hier unterschreiben« markiert.
Ich nahm einen Stift aus meiner Handtasche und hatte einen Kloß im Hals, als ich die Seiten nacheinander unterschrieb. Emily Wilson, mit schwungvollem y und einem entschlossenen n. Genau so sah meine Unterschrift seit der fünften Klasse aus. Zum Schluss trug ich das Datum ein, 28. Februar 2005, der Tag, an dem unsere Ehe zu Grabe getragen wurde.
»Gut gemacht«, sagte Annabelle und schob einen frischen Martini in meine Richtung. »Und wirst du über Joel schreiben?« Weil ich Schriftstellerin bin, glaubte Annabelle wie alle in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, dass ein kaum verschlüsselter Roman über meine Beziehung mit Joel die beste Rache wäre.
»Du könntest eine ganze Geschichte um ihn herum aufbauen, du müsstest nur seinen Namen leicht verändern«, fuhr sie fort. »Du könntest ihn ja Joe nennen und ihn als kompletten Trottel darstellen.« Sie biss von ihrem Toast ab, doch dann musste sie lachen, sodass sie sich beinahe verschluckte. »Als Trottel mit Erektionsstörungen.«
Aber selbst wenn ich die Absicht gehabt hätte, mich mit einem Roman an Joel zu rächen, wäre ein fürchterliches Buch dabei herausgekommen. Falls ich überhaupt etwas zu Papier gebracht hätte, wäre es vollkommen fantasielos gewesen. Denn schon seit acht Jahren setzte ich mich jeden Morgen nach dem Aufwachen an meinen Schreibtisch und starrte auf meinen leeren Bildschirm. Hin und wieder brachte ich den einen oder anderen brauchbaren Satz zustande oder ein paar ordentliche Seiten, aber dann kam ich nicht weiter. Und wenn ich erst einmal feststeckte, ging gar nichts mehr.
Meine Therapeutin Bonnie nannte das eine pathologische Schreibhemmung. Meine Muse war erkrankt, und die Prognose für die Zukunft sah schlecht aus.
Vor acht Jahren hatte ich einen Erfolgstitel geschrieben. Vor acht Jahren war ich ganz nach oben gekommen. Ich war schlank gewesen - nicht dass ich jetzt fett wäre (na ja, okay, an den Oberschenkeln vielleicht ein bisschen) - und mein Buch hatte es in die Bestsellerliste der New York Times geschafft. Und wenn es neben einer Bestsellerliste so etwas gäbe wie eine Best-Life-Liste, dann hätte ich auch darauf meinen Platz gehabt.
Nachdem mein Buch Anruf für Ali Larson sich als großer Erfolg entpuppt hatte, ermunterte meine Agentin mich dazu, einen Folgeroman zu schreiben. Die Leser wünschten sich eine Fortsetzung, sagte sie. Und mein Verlag hatte mir für mein zweites Buch bereits die doppelte Summe als Vorschuss in Aussicht gestellt. Aber sosehr ich mich auch bemühte, ich hatte nichts mehr zu schreiben, nichts mehr zu sagen. Und irgendwann hörte meine Agentin auf, mich anzurufen. Die Leute im Verlag hörten auf, etwas von mir zu erwarten. Die Leser hörten auf, sich für mich zu interessieren. Der einzige Beweis dafür, dass ich mir mein glorreiches Leben nicht eingebildet hatte, waren die Schecks mit den Tantiemen, die hin und wieder mit der Post kamen, und gelegentlich ein Brief von einem etwas gestörten Leser namens Lester McCain, der behauptete, er sei in Ali verliebt, die Hauptfigur in meinem Buch.
Ich weiß noch, wie mir das Herz bis zum Hals schlug, als Joel auf der Party anlässlich der Buchpräsentation im Madison Park Hotel auf mich zukam. Er war auf einer Cocktailparty in einem Nebenraum und hatte mich in der Tür stehen sehen. Ich trug ein Kleid von Betsey Johnson, das 1997 absolut der letzte Schrei war: ein schulterfreies kleines Schwarzes, für das ich ein Vermögen hingeblättert hatte. Aber es war jeden einzelnen Penny wert. Es hing noch immer in meinem Kleiderschrank, aber jetzt wäre ich am liebsten schnurstracks nach Hause gerannt, um es zu verbrennen.
»Sie sehen umwerfend aus«, hatte er ziemlich forsch gesagt, noch ehe er sich vorgestellt hatte. Ich weiß noch, wie ich mich fühlte, als ich diese Worte hörte. Es hätte sein üblicher Anmachspruch sein können, und wahrscheinlich war er das sogar. Aber ich schmolz sofort dahin. Es war so typisch Joel.
Ein paar Monate vorher hatte GQ einen mehrseitigen Bericht über die begehrtesten »normalen« Junggesellen Amerikas gebracht - nein, nicht die Liste, in der alle zwei Jahre George Clooney auftaucht. Auf dieser Liste standen ein Surfer aus San Diego, ein Zahnarzt aus Pennsylvania, ein Lehrer aus Detroit und, ja, ein Anwalt aus New York, und das war Joel. Er hatte es unter die Top 10 geschafft. Und irgendwie hatte ich ihn mir geangelt.
Und wieder vom Haken gelassen.
Annabelle fuchtelte mit den Händen vor meinen Augen herum. »Hier spielt die Musik«, sagte sie.
»Tut mir leid.« Ich schüttelte mich. »Nein, ich schreibe nicht über Joel.« Seufzend schob ich die Dokumente zurück in den Umschlag und steckte ihn in meine Tasche. »Falls ich jemals wieder etwas schreibe, wird es anders sein als alles, woran ich mich je versucht habe.«
Annabelle sah mich verwirrt an. »Was ist denn mit der Fortsetzung deines letzten Buchs? Arbeitest du da nicht mehr dran?«
»Nein, ich hab's mir anders überlegt«, sagte ich, während ich meine Serviette einmal in der Mitte faltete und dann noch einmal.
»Und warum nicht?«
Ich seufzte. »Ich kann nicht. Ich kann mich nicht zwingen, 85 000 mittelmäßige Wörter abzusondern, selbst wenn ich einen Buchvertrag bekäme. Nicht mal, wenn ich wüsste, dass Tausende von Lesern mein Buch mit in den Strandurlaub nehmen würden. Nein, wenn ich wieder etwas zu Papier bringe - falls ich das jemals tue -, dann wird es etwas anderes sein.«
Annabelle sah aus, als würde sie am liebsten aufspringen und mir applaudieren. »Bravo«, sagte sie strahlend. »Das ist der Durchbruch.«
»Quatsch«, entgegnete ich trotzig.
»Oh doch«, konterte sie. »Lass mal überlegen.« Sie verschränkte die Hände. »Du sagst, du willst etwas anderes schreiben, aber ich glaube, was du eigentlich damit meinst, ist, dass du eine Geschichte erzählen willst, die dir, im Gegensatz zu deinem letzten Buch, aus der Seele spricht.«
»Ja, so könnte man es ausdrücken«, antwortete ich achselzuckend.
Annabelle fischte die Olive aus ihrem Martiniglas und steckte sie sich in den Mund. »Du solltest über etwas schreiben, das dir wirklich am Herzen liegt«, sagte sie. »Über einen Ort, der dir etwas bedeutet, oder eine Person, die dich inspiriert hat.«
Ich nickte. »Versucht das denn nicht jeder Schriftsteller?«
»Sicher«, sagte sie und verscheuchte den Kellner mit einem Blick, der sagte: Danke, wir haben noch, nein, die Rechnung noch nicht, bitte, und schaute mich dann wieder durchdringend an. »Aber hast du's denn schon mal versucht? Ich meine, dein Buch war großartig, wirklich, Em, aber stand darin irgendetwas, das, na ja, mit dir zu tun hat?«
Sie hatte recht. Es war eine gute Geschichte. Das Buch war immerhin ein Bestseller, verflixt noch mal. Warum war ich dann nicht stolz darauf? Warum fühlte es sich nicht an wie ein Teil von mir?
»Ich kenne dich lange genug«, fuhr Annabelle fort, »um zu wissen, dass diese Geschichte nicht dein Leben, deine Erfahrungen beschreibt.«
Das sah sie richtig. Aber über was in meinem Leben hätte ich schreiben können? Ich dachte an meine Eltern und Großeltern und schüttelte den Kopf. »Das ist ja das Problem«, sagte ich. »Andere Autoren haben jede Menge Stoff, den sie verarbeiten können - eine böswillige Mutter, einen gewalttätigen Vater, eine verkorkste Kindheit. In meinem Leben gab's nur Friede, Freude, Eierkuchen. Keine Todesfälle, kein Trauma. Nicht mal ein Haustier, das gestorben ist. Oscar, der Kater meiner Mutter, ist zweiundzwanzig Jahre alt. Das gibt nichts her für eine Geschichte, glaub's mir. Ich zerbreche mir schon dauernd den Kopf darüber.«
»Ich glaube, du nimmst dich nicht ernst genug«, sagte Annabelle. »Es muss doch irgendetwas geben. Irgendein Erlebnis.«
Ich ließ meine Gedanken schweifen, und diesmal kam mir sofort meine Großtante Bee in den Sinn, die Tante meiner Mutter, und ihr Haus auf der Insel Bainbrigde im Staat Washington. Sie fehlte mir ebenso wie die Insel. Warum hatte ich sie seit so vielen Jahren nicht mehr besucht? Bee, fünfundachtzig und fit wie ein Turnschuh, hatte keine eigenen Kinder, und so waren meine Schwester und ich zu ihren Ersatzenkelkindern geworden. Sie hatte uns immer Karten zum Geburtstag geschickt, in denen jedes Mal ein bankfrischer Fünfzigdollarschein steckte, Weihnachtsgeschenke, die richtig cool waren, und zum Valentinstag Naschereien, und wenn wir im Sommer aus Portland in Oregon zu ihr hochgefahren waren, um die Schulferien dort zu verbringen, hatte sie uns heimlich ein Stück Schokolade unters Kopfkissen geschoben, ehe unsere Mutter schreien konnte: »Nein! Sie haben sich doch gerade erst die Zähne geputzt!«
Bee war in der Tat unkonventionell. Aber sie war auch ein bisschen sonderbar. Sie war eine Quasselstrippe, aber zugleich extrem verschlossen. Sie war gastfreundlich und zugleich launisch, großzügig und egoistisch. Und außerdem hatte sie Geheimnisse. Und dafür liebte ich sie.
Meine Mutter sagte immer, Menschen, die lange allein lebten, würden irgendwann gar nicht mehr merken, wie schrullig sie sind. Ich wusste nicht recht, was ich von der Theorie halten sollte, unter anderem, weil ich befürchtete, selbst einmal als alte Jungfer zu enden. Aber vorerst begnügte ich mich damit, auf verräterische Anzeichen zu achten.
Bee. Ich sah sie vor mir, wie sie auf der Insel an ihrem Küchentisch saß. Seit ich sie kannte, nahm sie jeden Morgen das gleiche Frühstück zu sich: Sauerteigtoast mit Butter und Honig. Sie schnitt die goldbraun getoastete Scheibe in vier kleine Quadrate und legte sie auf ein Stück Küchenrolle, das sie einmal halb gefaltet hatte. Auf jedes Quadrat kam eine Schicht Butter, so dick wie Zuckerguss auf einem Törtchen, und darauf ein ordentlicher Klecks Honig. Als Kind hatte ich sie das zahllose Male tun sehen, und wenn ich krank bin, ist Vollkorntoast mit Butter und Honig für mich bis heute die beste Medizin.
Bee war keine ausgesprochen schöne Frau. Sie überragte die meisten Männer an Größe, ihr Gesicht war irgendwie zu breit, ihre Schultern waren zu kräftig, ihre Zähne zu lang. Und doch wirkte sie auf den Schwarz-Weiß-Fotos aus ihrer Jugend strahlend und auf eine Weise hübsch, wie es alle Frauen mit Anfang zwanzig sind.
Ein Foto aus dieser Zeit hatte ich immer ganz besonders gemocht, es hing in einem mit Muscheln verzierten Rahmen hoch oben an der Wand im Flur meines Elternhauses, nicht gerade ein Ehrenplatz, denn man musste auf einen Hocker steigen, um es näher zu betrachten. Auf dem alten Foto mit Zackenrand war eine Bee zu sehen, die ich nie gekannt hatte. Sie saß zusammen mit einigen Freundinnen auf einer Decke am Strand; sie wirkte unbekümmert und lächelte verführerisch. Eine der jungen Frauen beugte sich ganz dicht zu ihr heran und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Ein Geheimnis. Bee umklammerte die Perlenkette, die sie um den Hals trug, und blickte auf eine Weise in die Kamera, wie ich sie Onkel Bill nie hatte anschauen sehen. Ich fragte mich, wer wohl vor all den Jahren hinter der Kamera gestanden hatte.
»Was hat sie gesagt?«, habe ich meine Mutter einmal als Kind gefragt, während ich zu dem Foto hochschaute.
»Was hat wer gesagt?«, fragte meine Mutter, ohne von der Wäsche aufzublicken, mit der sie im Flur hantierte.
Ich zeigte auf die Frau neben Bee. »Die hübsche Frau da, die Tante Bee was ins Ohr flüstert.«
Meine Mutter richtete sich augenblicklich auf und trat neben mich. Dann hob sie einen Arm und wischte mit dem Bündchen ihres Pulloverärmels den Staub von dem Bild. »Das werden wir nicht mehr erfahren«, sagte sie und betrachtete das Foto mit erkennbarem Bedauern.
Bill, der verstorbene Onkel meiner Mutter, war ein schmucker Soldat im Zweiten Weltkrieg gewesen. Es hieß immer, er hätte Bee wegen ihres Gelds geheiratet, aber die Theorie überzeugte mich nicht. In den Sommern meiner Kindheit hatte ich gesehen, wie er sie küsste, wie er ihr den Arm um die Taille legte. Er hatte sie geliebt, das stand für mich außer Frage.
Aber daran, wie meine Mutter über die beiden redete, erkannte ich, dass sie die Beziehung missbilligte, dass sie glaubte, Bill hätte etwas Besseres verdient gehabt. In ihren Augen war Bee zu unkonventionell, zu undamenhaft, zu frech, zu sehr alles Mögliche.
Und doch waren wir Sommer für Sommer zu Bee auf die Insel gefahren. Selbst nachdem Onkel Bill starb, als ich neun war. Bees Haus hatte etwas Entrücktes mit den Möwen, die am Himmel kreisten, dem weitläufigen Garten, dem Meeresgeruch, der von der Puget-Bucht herüberwehte, der riesigen Küche, durch deren Fenster man einen Blick auf das graue Wasser hatte, dem gespenstischen Rauschen der Wellen, die sich an der Küste brachen. Meine Schwester und ich liebten dieses Haus, und egal wie meine Mutter zu Bee stand, sie liebte es auch. Es wirkte auf uns alle beruhigend.
Annabelle sah mich mit einem wissenden Blick an. »Es gibt eine Geschichte, stimmt's?«
Ich seufzte. »Vielleicht«, antwortete ich ausweichend.
»Ich finde, du solltest mal verreisen«, sagte sie. »Du musst für eine Weile hier raus und einen klaren Kopf bekommen.«
Ich rümpfte die Nase. »Und wo soll ich hinfahren?« »Am besten weit weg von hier.«
Sie hatte recht. Die Stadt New York ist eine Schönwetterfreundin. Sie liebt dich, wenn es dir gut geht, und tritt dich in den Hintern, wenn es dir schlecht geht.
»Kommst du mit?« Ich sah uns beide schon auf einer tropischen Insel am Strand unter einem Sonnenschirm liegen, einen Cocktail in der Hand.
Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Warum nicht?« Ich fühlte mich hilflos wie ein junger Welpe, der jemanden brauchte, der ihn an die Leine nahm und ihm zeigte, wo es langging.
»Ich kann dich nicht begleiten, weil du das allein machen musst.« Ich zuckte zusammen. Sie sah mir direkt in die Augen, wie um sicherzugehen, dass ich das, was sie mir sagte, vollständig aufnahm. »Em, deine Ehe ist gescheitert, und du hast noch keine einzige Träne deswegen vergossen.«
...
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
... weniger
Autoren-Porträt von Sarah Jio
Sarah Jio, ist Journalistin und war bereits für die verschiedensten Zeitungen und Magazine tätig, u. a. Glamour, SELF, The Seattle Times und Marie Claire. Für Glamour verfasst sie seit mehreren Jahren einen Blog zum Thema Gesundheit & Fitness. Die Autorin lebt mit ihrem Mann, ihren drei kleinen Söhnen und einem Socken klauenden Golden Retriever namens Paisley in Seattle. Irgendwo für immer ist ihr erster Roman. Der zweite ist bereits in Arbeit
Bibliographische Angaben
- Autor: Sarah Jio
- 352 Seiten, Maße: 13,7 x 21,5 cm, Hochw. Broschur mit Klappeinb.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3863652037
- ISBN-13: 9783863652036
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