Im Schutz der Schatten
Roman
Nur sie kann ihre Familie schützen. Aber auf welcher Seite steht ihr Mann?
Im düsteren Hafenviertel wird ein Mann mit Benzin übergossen und angezündet. Der Tote war Mitglied einer von Göteborgs berüchtigten Banden. Irene Huss...
Im düsteren Hafenviertel wird ein Mann mit Benzin übergossen und angezündet. Der Tote war Mitglied einer von Göteborgs berüchtigten Banden. Irene Huss...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Im Schutz der Schatten “
Nur sie kann ihre Familie schützen. Aber auf welcher Seite steht ihr Mann?
Im düsteren Hafenviertel wird ein Mann mit Benzin übergossen und angezündet. Der Tote war Mitglied einer von Göteborgs berüchtigten Banden. Irene Huss ist sich bewusst, dass die Ermittlungen heikel sind: die Organisation durchsetzt bereits weite Teile des öffentlichen Lebens. Doch wie nah die Kriminalinspektorin den Tätern wirklich kommt, wird ihr erst klar, als im Auto ihres Mannes Krister eine Bombe explodiert und sie ihre Familie in Sicherheit bringen muss. Weiß Krister mehr, als er zugibt?
Im düsteren Hafenviertel wird ein Mann mit Benzin übergossen und angezündet. Der Tote war Mitglied einer von Göteborgs berüchtigten Banden. Irene Huss ist sich bewusst, dass die Ermittlungen heikel sind: die Organisation durchsetzt bereits weite Teile des öffentlichen Lebens. Doch wie nah die Kriminalinspektorin den Tätern wirklich kommt, wird ihr erst klar, als im Auto ihres Mannes Krister eine Bombe explodiert und sie ihre Familie in Sicherheit bringen muss. Weiß Krister mehr, als er zugibt?
Klappentext zu „Im Schutz der Schatten “
Nur sie kann ihre Familie schützen. Aber auf welcher Seite steht ihr Mann?Im düsteren Hafenviertel wird ein Mann mit Benzin übergossen und angezündet. Der Tote war Mitglied einer von Göteborgs berüchtigten Banden. Irene Huss ist sich bewusst, dass die Ermittlungen heikel sind: die Organisation durchsetzt bereits weite Teile des öffentlichen Lebens. Doch wie nah die Kriminalinspektorin den Tätern wirklich kommt, wird ihr erst klar, als im Auto ihres Mannes Krister eine Bombe explodiert und sie ihre Familie in Sicherheit bringen muss. Weiß Krister mehr, als er zugibt?
Lese-Probe zu „Im Schutz der Schatten “
Im Schutz der Schatten von Helene Tursten... mehr
Der Pizzakurier fuhr langsam die Ringögatan entlang und sprach aufgeregt in sein Handy.
Dann legte er verärgert auf und warf das Mobiltelefon auf den Beifahrersitz. Sein Chef war wütend, weil er die Adresse nicht fand, obwohl sich der blöde Typ selbst nicht an die Hausnummer erinnerte. »Steht auf Zettel, Adem. Du lesen!«, hatte er gebrüllt und aufgelegt. Super! Die Zahl konnte eine Zwei, Sieben oder Neun sein. Außerdem: Wo zum Teufel lag die Kolgruvegatan? War ein Navi zu viel verlangt? Selber besaß er leider nur ein altes Handy ohne GPS. Von seinem Lohn wollte er sich als Erstes ein iPhone kaufen.
Adem Guzel arbeitete den dritten Abend als Pizzakurier. Jetzt bereute er es bereits bitter, sich auf diesen Job eingelassen zu haben. Gerade erst hatte er den Führerschein gemacht. In zwei Wochen würde das letzte Schuljahr beginnen. Den Sommer hatte er bei Verwandten und Freunden in der Türkei verbracht und viel Spaß gehabt. Und da er vor Schuljahresbeginn noch etwas Geld brauchte, hatte er den Job angenommen, außerdem lernte er so autofahren. Der Besitzer der Pizzeria war ein alter Freund seines Onkels, der ihm den Kontakt vermittelt hatte. Leider lag die Pizzeria im Stadtteil Brunnsbo, dort war Adem vorher noch nie. Er versuchte sich damit aufzumuntern, dass es die letzte Tour des Abends war. Die Pizzeria schloss um 23 Uhr, und er würde pünktlich wieder zurück sein. Vorausgesetzt er fand diese verdammte Adresse.
Angestrengt versuchte er die Straßenschilder zu lesen, doch dazu war es fast zu dunkel. An etlichen Stellen fehlten die Schilder auch, oder sie waren so verdreht, dass er sie nicht lesen konnte. Einige waren mit schwarzer Farbe übersprayt. Außerdem begann es gerade wieder zu regnen, was die Sicht auch nicht gerade verbesserte.
Hinter ihm blendete der Fahrer eines alten VW- Pick-up die Scheinwerfer auf, weil er vorbei wollte. Er sah mit seinem Schlapphut und seinem langen grauen Bart aus wie ein in die Jahre gekommener Hippie. Beim Überholen zeigte er Adem den Mittelfinger. Adem fluchte, gab Gas, bremste dann aber abrupt wieder ab, als er ein Straßenschild bemerkte, das lesbar aussah. Er lehnte sich gegen das Beifahrerfenster. Yes! Kolgruvegatan. Er schöpfte wieder Hoffnung, seine Pizza doch noch loszuwerden, und bog mit quietschenden Reifen in die Straße ein. Er mochte dieses Geräusch und den Geruch verbrannten Gummis. Verfolgungsjagden. Niemand kriegt mich, dachte er und lachte leise. Dann verlangsamte er sofort wieder und suchte die niedrigen Häuser nach Hausnummern ab.
Nichts als alte Holzhäuser und Schuppen. Ihm fiel auf, wie dunkel und verlassen die Gegend war. Die meisten Straßenlaternen waren beschädigt, trotzdem ließen sich einige verblichene Schilder lesen: Autowerkstatt, Import-Export, ein Malermeister. Die Gebäude befanden sich in einem Zustand betrüblichen Verfalls. Ganz offensichtlich waren die Firmen schon vor Jahren ausgezogen. Adem hatte das Gefühl, durch eine Geisterstadt zu fahren. In der unbehaglichen Kälte sträubten sich ihm die Nackenhärchen und in ihm wuchs der fatale Gedanke, sich in einem Horrorfilm zu befinden. Er schrie, als etwas vor seinen Scheinwerfern vorbeihuschte, aber es war nur ein großer schwarzer Vogel, wahrscheinlich eine Krähe. Trotzdem pochte sein Herz wie wild in seiner Brust.
Vor ihm beleuchtete eine noch funktionierende Laterne einen alten Bootsrumpf auf Land. Vermutlich der fliegende Holländer, dachte Adem, bemüht, die aufkeimende Angst zu unterdrücken. Hinter dem Boot konnte er das schwarze Wasser des Götaälvs ausmachen. Dies war das alte Hafenviertel, hier wohnte niemand. Wer bloß hatte an einem späten Samstagabend telefonisch eine Kebabpizza mit extra Sauce béarnaise dorthin bestellt? Niemand. Absolut niemand! Er versuchte ruhig zu atmen, doch langsam ergriff die Panik Besitz von ihm. Was, wenn das eine Falle war? Er sollte jetzt besser abhauen.
Adem hielt an, um zu wenden, doch die Straße war zu schmal, und er setzte den Wagen zurück. Eine Straßenseite wurde von einem hohen Stacheldrahtzaun gesäumt. Die Gittertore waren gut drei Meter hoch. An einem Tor hing ein gelbes Schild, das er jedoch nicht lesen konnte, da es zu verblichen war. Hinter dem Zaun lag Gerümpel. Plötzlich meinte er, hinter einem Fenster einen Lichtschein zu sehen. Befand sich doch jemand in dem Gebäude? Er fuhr langsamer und suchte nach der Hausnummer. Hatte er jetzt doch endlich die richtige Adresse gefunden?
Plötzlich wurde in dem niedrigen Holzhaus hinter dem Zaun ein Tor aufgestoßen, das krachend gegen die Hauswand schlug. Jetzt hielt Adem an, um zu sehen, was da los war.
Erst bemerkte er nur einen kräftigen Lichtschein in der Toröffnung, anschließend hörte er ein lautes Gebrüll. Das Gebrüll ging in herzerweichende Angstschreie über. Ein Mann schwankte auf den Vorplatz. Er schlug wild um sich und versuchte das Tor an der Straße zu erreichen, kam aber nur ein paar Meter weit. Dann sackte er in die Knie. Die Schreie wurden leiser.
Adem saß wie versteinert im Auto und beobachtete den Todeskampf des brennenden Mannes. Er konnte seinen Blick nicht von dem grauenvollen Anblick losreißen. Als der Mann schließlich verstummte und zur Seite fiel, wurde es unheimlich still. Adem hörte das Prasseln der Flammen, und der Gestank verbrannten Fleisches stieg ihm in die Nase.
Das Auto machte einen Satz zurück, als Adem den Fuß von der Bremse nahm, dann fuhr er mit durchgetretenem Gas rückwärts auf den Ringövägen zurück. Dort gelang es ihm gerade noch, einen Zusammenstoß mit zwei Motorrädern zu vermeiden, die nebeneinander her fuhren. Eines davon auf der falschen Straßenseite. Es war reines Glück, dass es nicht knallte.
Sein Herz pochte so heftig, dass er dachte, ihm platze der Brustkorb. Panik erfasste ihn in Wellen, und er wollte nur noch Gas geben und fliehen. Egal wohin, nur möglichst weit weg von Ringön. Dann jedoch unterdrückte er seinen Fluchtimpuls und fuhr rechts ran. Mit zitternden Fingern griff er zu seinem Handy, das immer noch auf dem Beifahrersitz lag, und wählte 112. Fast sofort meldete sich eine gelassene Frauenstimme, die fragte, womit man ihm helfen könne.
»Er ... er brennt! Er ... brennt!«, brachte Adem mit Mühe schluchzend über die Lippen.
Bei Familie Huss wurde gefeiert. Wie zu erwarten von Gastgebern, die selbst in der Gastronomie arbeiteten, war der Tisch kunstvoll gedeckt: gefaltete Stoffservietten und Kerzen, dazu verschiedene Gläser und Besteck für Vorspeise, Hauptspeise und Dessert. Natürlich war auch das von den beiden Köchen der Familie zusammengestellte Menü sehr exquisit.
Krister Huss hob sein Glas und räusperte sich. Dann ergriff er das Wort:
»Es gibt einiges zu feiern. Mama und ich freuen uns sehr, dass du deine Ausbildung beendet hast und jetzt ausgelernte Köchin bist, Jenny. Außerdem gratulieren wir dir zur neuen Arbeit und der Wohnung!«
Alle an der Tafel sahen sich an und tranken dann einen Schluck Champagner. Jenny stieß mit alkoholfreiem Cidre an. Als Teenager war sie strikte Veganerin gewesen, aber die Lehre zur Köchin mit dem Schwerpunkt vegetarische Küche hatte ihre rigide Einstellung ein wenig modifiziert. Alkohol trank sie aber weiterhin keinen.
Krister behielt das perlende Getränk einen Augenblick auf der Zunge und schluckte dann genüsslich.
»Und dann wollen wir natürlich auch auf euch anstoßen, Katarina und Felipe, obwohl seit eurer Verlobung bereits ein Monat vergangen ist. Alles Glück
euch beiden!«
Wieder hoben sie die Gläser.
»Und letzten Mittwoch haben Irene und ich unsere silberne Hochzeit gefeiert. Fünfundzwanzig Jahre. Und ihr seid seit vierundzwanzig Jahren dabei.«
Krister blinzelte seinen Zwillingstöchtern zu. Eigentlich stimmte das nicht ganz, denn strenggenommen waren die Zwillinge von Anfang an dabei. Irene erinnerte sich schaudernd an das Hochzeitsfoto. Sie war damals im siebten Monat schwanger und sah in ihrem Hochzeitskleid aus wie der Panzerkreuzer Potemkin. Deswegen hatte sie es auch nie einrahmen lassen, sondern stattdessen ein Bild aufgehängt, auf dem Krister und sie nur bis zur Brust und in die Kamera lächelnd zu sehen waren. Wie ergreifend jung wir damals noch waren, dachte Irene immer, wenn sie dieses Foto betrachtete. Als sie Mutter geworden war, war sie fast ein Jahr jünger als die Zwillinge jetzt. Irgendwie, auch wenn es nicht immer einfach gewesen war, hatten sie es geschafft, ihre kleine Familie durch ein Vierteljahrhundert zu navigieren. Aber jetzt hatte es den Anschein, als wären sie alle zur Ruhe gekommen. Nicht zuletzt Krister.
»Jetzt bin ich an der Reihe«, sagte Irene und lächelte ihren Mann an.
Dieser verdrehte die Augen, konnte aber ein kleines zufriedenes Lächeln nicht unterdrücken.
»Wir wollen dir gratulieren, Liebling, dass du Besitzer des Glady's geworden bist. Da du dort ja schon seit so vielen Jahren für alles verantwortlich bist, bin ich davon überzeugt, dass alles gut gehen wird. Einen Kuss, Herr Wirt.«
Mit diesen Worten küsste sie Krister auf den Mund. Die anderen riefen Hurra und pfiffen. Nachdem sich die Begeisterung gelegt hatte, fragte Jenny:
»Warum wollte Månsson eigentlich so plötzlich verkaufen?«
Krister wurde mit einem Mal ernst.
»Ihm blieb nichts anderes übrig. Ich hatte keine Ahnung, aber anscheinend ist er spielsüchtig. Er hatte wahnsinnige Schulden. Das war auch der Grund für seine Scheidung und dafür, dass er vor zwei Jahren nach Göteborg zurückgezogen ist. Offenbar hat er für seine beiden Restaurants in Stockholm sehr viel Geld bekommen, und davon hat er dann zunächst sowohl das Glady's als auch den Sjökrogen gekauft. Vielleicht hatte er sich einen Teil des Geldes aber auch geliehen ... was weiß ich.«
»Und jetzt hat er mit dem Geld, das er für die beiden neuen Lokale hier in Göteborg bekommen hat, also seine Spielschulden zurückgezahlt?«, fragte Katarina.
»Vermutlich. Er war im Frühjahr wegen seiner Spielsucht in Therapie. Anscheinend hat er seine Finanzen in den Griff bekommen, denn er und seine neue Flamme ... wie heißt sie noch gleich ... Jeanette Stenberg, richtig. Sie hat eine Weile als Oberkellnerin im Glady's gearbeitet, bevor sie im Sjökrogen angefangen hat. Deswegen kenne ich sie auch ein wenig. Nett.«
Krister trank einen Schluck Champagner und fuhr dann fort:
»Jetzt wollen Janne und Jeanette also nach Malle ziehen. Laut Janne bereits am Montag. Er hat mich gestern angerufen und sich verabschiedet. Er musste packen, und ich habe ja gearbeitet, also konnten wir nicht mal ein Abschiedsbier trinken.«
»Was haben sie für Pläne auf Mallorca?«, wollte Irene neugierig wissen.
Sie kannte Jan-Erik Månsson nicht sonderlich gut. Er war ein alter Freund Kristers. Krister hatte einige Jahre in Stockholm im Ritz gearbeitet. Als der Koch Jan-Erik direkt nach seiner Lehre dort anfing, hatte ihn Krister unter seine Fittiche genommen. Sie waren Freunde geworden. Irene und Krister hatten sich kennengelernt, als Irene in Stockholm die Polizei- schule besucht hatte. Damals hatte sie auch Janne einige Male getroffen. Er war nett und gesellig, und man schloss ihn rasch ins Herz. Nach Beendigung ihrer Ausbildung hatte sich Irene zurück nach Göteborg gesehnt. Krister, der aus Värmland stammte, hatte sie mitgenommen. Janne hatte einige Jahre im Ausland gearbeitet, war dann nach Stockholm zurückgekehrt und dort sehr erfolgreich geworden. Alle waren erstaunt gewesen, als er plötzlich seine beiden mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants verkauft hatte und nach Göteborg zurückgezogen war. Irene und Krister hatten auf Heimweh getippt. Dann erfuhren sie von seiner Scheidung und nahmen an, dass diese ein weiterer Grund für seinen Umzug gewesen war. Von der Spielsucht hatten Irene und Krister erst erfahren, als er es ihnen selbst erzählt hatte.
»Sie wollen in einer kleineren Stadt ein Hotel betreiben. Der Ort heißt, glaube ich, Puerto Pollensa. Offenbar ist der Hotelbesitzer ein alter Freund Jannes. Irgendein Steven. Sie kennen sich aus Jannes Londoner Zeit«, meinte Krister.
Jetzt war es an der Zeit, die Vorspeise fertig zu machen. Krister erhob sich und ging Richtung Küche, um Jennys mit Kräutern und Tofu gefüllte Tomaten und die Hummerhälften für die Fleischesser zu gratinieren, als Egon zur Tür hereinstürzte. Beinahe wäre Krister über ihn gestolpert.
»Egon!«, rief er. Im letzten Moment gelang es ihm, sich am Türrahmen abzufangen.
Der kleine Zwergdackel blieb auf der Schwelle stehen. Im Maul hielt er seinen geliebten blauen Ball, den er von Sammie, dem ersten Hund der Familie, geerbt hatte. Er setzte sich auf die Hinterbeine, legte den Kopf zur Seite, wedelte erwartungsvoll mit dem Schwanz und ließ sein Herrchen nicht aus den Augen. Natürlich konnte ihm Krister nicht widerstehen. Das konnte er nie. Er beugte sich vor und nahm den Hund auf den Arm. »Nicht jetzt, Kleiner. Später. Du bekommst erst was zu fressen«, sagte er und vergrub sein Gesicht in Egons weichem Pelz. In Egons Wortschatz kam das Wort »später« nicht vor. Hingegen hatte er das Wort »fressen« deutlich gehört. Er kläffte. Fressen war eines seiner Lieblingswörter.
»Ich gebe Egon was zu fressen, dann kannst du mit der Vorspeise anfangen«, sagte Irene und stand vom Tisch auf.
Durch die halboffene Tür zum Schlafzimmer konnte Irene sehen, wie Egon in ihr Bett kroch. Er rülpste ein paarmal und rollte dann mit in die Luft gestreckten Pfoten auf den Rücken. Das Abendessen aus abgehangenem Rehrücken und Trockenfutter war offenbar delikat gewesen, denn er hatte den Napf so gründlich ausgeleckt, dass er glänzte.
Egon schlief im Bett ein, während man sich im Wohnzimmer weiterhin unterhielt und lachte.
Das lästige Schrillen des Telefons riss Irene am Sonntag frühmorgens aus dem Schlaf.
»Lass es klingeln«, murmelte Krister und versuchte, sie an sich zu ziehen.
»Geht nicht. Es könnte wichtig sein«, erwiderte Irene und hantierte mit dem Hörer.
Ihr Kopf war schwer. Am Vorabend hatte sie mehr als sonst getrunken. Aber Familienfeste fanden schließlich nicht mehr so oft statt, seit die Mädchen erwachsen waren und ihr eigenes Leben lebten. Es war immer schwer, einen Abend zu finden, an dem alle Zeit hatten.
Der Blick auf den Wecker ließ sie feststellen, dass sie nur knapp vier Stunden geschlafen hatte. Kein Wunder, dass sie so erschöpft war.
»Hier ist Irene«, sagte sie und versuchte, munterer zu klingen, als sie sich fühlte.
»Morgen! Hier ist Fredrik. Tut mir leid, aber die Arbeit ruft!«, sagte Kriminalinspektor Fredrik Stridh und klang so energisch wie immer.
»Aber ... ich hab' frei. Krister und ich haben gestern unsere silberne Hochzeit gefeiert.« Irene versuchte nicht einmal, ihr Gähnen zu unterdrücken. Ihre Kiefergelenke knackten.
»Du bist also etwas mitgenommen? Das verstehe ich, aber dir bleibt trotzdem nichts anderes übrig. Hannu, Sara und Jonny sind noch in Urlaub. Ich habe auf dem Dienstplan nachgesehen. Jonny und Sara fangen zwar morgen wieder an, aber ich erreiche sie trotzdem nicht. Da bleibst vom Dezernat nur du übrig. «
Krister hatte recht gehabt. Sie hätte nicht drangehen sollen.
»Okay. Worum geht's?«, fragte Irene und seufzte laut.
»Im alten Gebäude des Gothia MC in Ringön war gestern Abend Grillparty«, antwortete Fredrik.
»Grillparty?«
»Ja. Jemand hat einen Mann angezündet.«
Einmal heiß Duschen, drei große Tassen schwarzen Kaffees und ein Käsebrötchen später saß Irene im Auto und fuhr nach Hisingen und Ringön. Sonntagmorgen gegen acht war kaum Verkehr, sie gelangte also rasch zur Nordstan und weiter auf die Götaälvbrücke. Der feine Regen in der Luft trug auch nicht grade dazu bei, dass die Bewohner Göteborgs zu dieser frühen Stunde aus dem Bett sprangen.
Es war immer noch warm, obwohl es bereits Mitte August war. In einigen Wochen würden die ersten richtigen Herbststürme über die Westküste ziehen. Irene seufzte laut, als sie an den Herbst dachte, aber es war ein zufriedener Seufzer. Sie mochte diese Jahreszeit.
Krister und sie hatten erst vor einer Woche ihre herrlichen Ferien beendet. Mit dem Auto durch die Städtchen und Dörfer Nordfrankreichs, Einkehr in kleinen gemütlichen Gasthöfen. Ihre silberne Hochzeit hatten sie in einem sehr eleganten Hotel im Zentrum von Paris vorgefeiert und abends in einem extrem teuren Restaurant diniert, an dessen Namen sie sich nicht mehr erinnern konnte. Sie tranken einige gute Weine und einige Gläser Champagner. Am Tag darauf hatte sie sich ungefähr so gefühlt wie jetzt. In der Tat vielleicht noch etwas schlechter. Aber das war es wert gewesen.
Irene befürchtete plötzlich, die uniformierten Kollegen könnten sie anhalten. Vielleicht musste sie ja blasen. Sie war sich nicht sicher, ob sie den Test bestehen würde. Woran hatte sie bloß gedacht, als sie sich ins Auto gesetzt hatte? Sie drosselte das Tempo und versuchte, sich zu konzentrieren. Es war nicht ganz einfach, die Kolgruvegatan zu finden, obwohl sie dienstlich schon einige Male in der Gegend gewesen war.
Es war einige Zeit her, dass Irene Fredrik Stridh das letzte Mal gesehen hatte. Sie waren beide beim ehemaligen Dezernat für Gewaltverbrechen angestellt gewesen, bevor er vom Dezernat für organisiertes Verbrechen abgeworben worden war. Dort lag der Schwerpunkt auf der langfristigen Beobachtung krimineller Netzwerke, und das hatte nichts mit Mordermittlungen zu tun. Bei Morden kontaktierten die Kollegen die Ermittler vom Dezernat für schwere Kriminalität, das ehemalige Dezernat für Gewaltverbrechen. Dort arbeitete Irene jetzt seit bald zwanzig Jahren.
»Die Identität des Opfers ist noch nicht geklärt. Brieftasche, Ausweise und Handy fehlen. Trotzdem glauben wir nicht, dass es sich um Raubmord handelt. Niemand außer diesem Pizza-Typen hat etwas gesehen oder gehört. Und der hat nur beobachtet, wie das Opfer aus dem Gebäude taumelte und verbrannte. Er kann keine Angaben dazu machen, wer den Ärmsten angezündet hat. Sicher ist auch das Opfer ein Krimineller, aber trotzdem ist es fürchterlich, so zu sterben «, sagte Fredrik Stridh.
Irene und Fredrik standen auf dem asphaltierten Vorplatz des verfallenen Hauses in Hisingen, das dem Gothia MC einige Jahre zuvor als Hauptquartier gedient hatte. Die Kriminaltechniker bauten gerade das Zelt ab, das den Tatort vor dem nächtlichen Regen geschützt hatte. Wenige Minuten zuvor war die Leiche in die Gerichtsmedizin abtransportiert worden, aber der widerliche Gestank des verbrannten Toten hing immer noch in der Luft. Auf der Erde, dort, wo der Tote gelegen hatte, war ein unregelmäßiger dunkler Fleck zu erkennen. Das Feuer hatte die Konturen der Leiche in den Asphalt eingebrannt. Der Gestank ließ Irene den Magen umdrehen. Um sich abzulenken, sah sie sich am Tatort um. An dem hohen Tor zur Straße hing ein verblichenes gelbes Schild mit roten Buchstaben: »Trespassers will be shot! Survivors will be shot again! Bandidos.« Das Schild befand sich dort, weil die Bandidos das Gebäude einige Jahre genutzt hatten, ehe sie es dem Gothia MC, einer langjährigen Anwärtervereinigung, überlassen hatten. Das bedeutete, der Club war dem Ziel, vollwertiges Mitglied der Bandidos zu werden, ein gutes Stück nähergekommen.
Der Vorplatz war mit altem schadhaftem Asphalt bedeckt und nach Irenes Schätzung etwa zweihundert Quadratmeter groß. In den Rissen wuchsen Gräser und Gestrüpp. Aufgestapelte und mit Plastikplanen abgedeckte Gegenstände lagen herum. Es war nur schwer zu erkennen, was sich unter den grauen Plastikplanen verbarg, aber vermutlich handelte es sich um Baugerüste. Vielleicht eine Baufirma, die das Gelände als Lagerplatz nutzt, dachte Irene. Das verfallene Holzhaus besaß ein rostiges Wellblechdach. Ziemlich groß, stellte Irene fest, als sie es betrat.
Während sie das Gebäude besichtigten, referierte Fredrik in groben Zügen, wie es um die Bandenkriminalität in Göteborg bestellt war. Er ging dabei besonders auf die Gruppierung ein, in deren ehemaligen Räumlichkeiten sie gerade eine Spurensicherung durchführten.
Fredrik erzählte, der Gothia MC habe während des großen Bandenkrieges 2008 und 2009 große Probleme bekommen. Dieser Krieg war zwischen einigen bekannten Bikergangs und zwei größeren Migrantengangs ausgebrochen, unter anderem den Gangster Lions. Im Streit um die Aufteilung des Rauschgifthandels waren der Gothia MC und die Gangster Lions schon lange erbitterte Feinde. Dies hatte schließlich zur gewaltvollen Auseinandersetzung der beiden Gruppierungen geführt. Etliche Mitglieder der Gangs wurden dabei entweder schwer verletzt oder ermordet. Noch schwieriger wurde es, als die Führung des Gothia MC zusammenbrach und die Mitglieder dem Club den Rücken kehrten. Eine dezimierte Schar zog sich schließlich auf einen kleinen Bauernhof in Gråbo zurück und leckte dort ihre Wunden. Um das Gebäude errichteten sie einen hohen Bretterzaun mit Überwachungskameras. In den letzten Jahren nun hatten sie sich relativ unauffällig verhalten, wohl damit beschäftigt, ihr Ansehen wiederherzustellen und neue Mitglieder zu werben. Langsam erstarkte auch ihr Einfluss am Drogenmarkt wieder, und letzten Gerüchten zufolge befassten sie sich neuerdings auch mit Schutzgelderpressung - ein Geschäft, das bislang den Bandidos und ihrer Untergruppierung vorbehalten gewesen war, dem X-Team. Dieses jedoch existiere in der Göteborger Gegend heute fast nicht mehr, und so übernehme der Gothia MC seine Geschäfte. Außerdem war Fredrik zu Ohren gekommen, dass der neue Boss des Gothia MC Per »The Champ« Lindström mit der Bauindustrie zu tun habe. Er deutete auf die mit Plastikplanen abgedeckten Baugerüste auf dem Vorplatz.
Als ihn Irene fragte, was er über Per Lindström sonst noch wisse, erzählte Fredrik, der Gangsterboss sei 38 Jahre alt, früher Amateurboxer gewesen und habe ein Vorstrafenregister, das ebenso lang sei wie die Strecke vom alten Vereinslokal des Gothia MC bis nach Gråbo. Er sei ein furchtloser und rücksichtsloser Verbrecher, der schon wegen fast allem gesessen habe, angefangen von schwerem Raubüberfall über Drogendelikte bis hin zu schwerer Körperverletzung. Irene erinnerte sich, dass er auch einmal unter Mordanklage gestanden hatte beziehungsweise der Mittäterschaft bezichtigt worden war. Es war aber nie zur Verurteilung gekommen. Der Hauptzeuge war spurlos verschwunden und auch nach vier Jahren nicht wieder aufgetaucht. Die übrigen Zeugen hatten einen plötzlichen Gedächtnisschwund erlitten, worauf die Staatsanwaltschaft die Ermittlung einstellen musste.
Übersetzung: Lotta Rüegger und Holger Wolandt
1. Auflage Deutsche Erstausgabe August 2012 Copyright © 2012 by Helene Tursten Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2012 by btb Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
Der Pizzakurier fuhr langsam die Ringögatan entlang und sprach aufgeregt in sein Handy.
Dann legte er verärgert auf und warf das Mobiltelefon auf den Beifahrersitz. Sein Chef war wütend, weil er die Adresse nicht fand, obwohl sich der blöde Typ selbst nicht an die Hausnummer erinnerte. »Steht auf Zettel, Adem. Du lesen!«, hatte er gebrüllt und aufgelegt. Super! Die Zahl konnte eine Zwei, Sieben oder Neun sein. Außerdem: Wo zum Teufel lag die Kolgruvegatan? War ein Navi zu viel verlangt? Selber besaß er leider nur ein altes Handy ohne GPS. Von seinem Lohn wollte er sich als Erstes ein iPhone kaufen.
Adem Guzel arbeitete den dritten Abend als Pizzakurier. Jetzt bereute er es bereits bitter, sich auf diesen Job eingelassen zu haben. Gerade erst hatte er den Führerschein gemacht. In zwei Wochen würde das letzte Schuljahr beginnen. Den Sommer hatte er bei Verwandten und Freunden in der Türkei verbracht und viel Spaß gehabt. Und da er vor Schuljahresbeginn noch etwas Geld brauchte, hatte er den Job angenommen, außerdem lernte er so autofahren. Der Besitzer der Pizzeria war ein alter Freund seines Onkels, der ihm den Kontakt vermittelt hatte. Leider lag die Pizzeria im Stadtteil Brunnsbo, dort war Adem vorher noch nie. Er versuchte sich damit aufzumuntern, dass es die letzte Tour des Abends war. Die Pizzeria schloss um 23 Uhr, und er würde pünktlich wieder zurück sein. Vorausgesetzt er fand diese verdammte Adresse.
Angestrengt versuchte er die Straßenschilder zu lesen, doch dazu war es fast zu dunkel. An etlichen Stellen fehlten die Schilder auch, oder sie waren so verdreht, dass er sie nicht lesen konnte. Einige waren mit schwarzer Farbe übersprayt. Außerdem begann es gerade wieder zu regnen, was die Sicht auch nicht gerade verbesserte.
Hinter ihm blendete der Fahrer eines alten VW- Pick-up die Scheinwerfer auf, weil er vorbei wollte. Er sah mit seinem Schlapphut und seinem langen grauen Bart aus wie ein in die Jahre gekommener Hippie. Beim Überholen zeigte er Adem den Mittelfinger. Adem fluchte, gab Gas, bremste dann aber abrupt wieder ab, als er ein Straßenschild bemerkte, das lesbar aussah. Er lehnte sich gegen das Beifahrerfenster. Yes! Kolgruvegatan. Er schöpfte wieder Hoffnung, seine Pizza doch noch loszuwerden, und bog mit quietschenden Reifen in die Straße ein. Er mochte dieses Geräusch und den Geruch verbrannten Gummis. Verfolgungsjagden. Niemand kriegt mich, dachte er und lachte leise. Dann verlangsamte er sofort wieder und suchte die niedrigen Häuser nach Hausnummern ab.
Nichts als alte Holzhäuser und Schuppen. Ihm fiel auf, wie dunkel und verlassen die Gegend war. Die meisten Straßenlaternen waren beschädigt, trotzdem ließen sich einige verblichene Schilder lesen: Autowerkstatt, Import-Export, ein Malermeister. Die Gebäude befanden sich in einem Zustand betrüblichen Verfalls. Ganz offensichtlich waren die Firmen schon vor Jahren ausgezogen. Adem hatte das Gefühl, durch eine Geisterstadt zu fahren. In der unbehaglichen Kälte sträubten sich ihm die Nackenhärchen und in ihm wuchs der fatale Gedanke, sich in einem Horrorfilm zu befinden. Er schrie, als etwas vor seinen Scheinwerfern vorbeihuschte, aber es war nur ein großer schwarzer Vogel, wahrscheinlich eine Krähe. Trotzdem pochte sein Herz wie wild in seiner Brust.
Vor ihm beleuchtete eine noch funktionierende Laterne einen alten Bootsrumpf auf Land. Vermutlich der fliegende Holländer, dachte Adem, bemüht, die aufkeimende Angst zu unterdrücken. Hinter dem Boot konnte er das schwarze Wasser des Götaälvs ausmachen. Dies war das alte Hafenviertel, hier wohnte niemand. Wer bloß hatte an einem späten Samstagabend telefonisch eine Kebabpizza mit extra Sauce béarnaise dorthin bestellt? Niemand. Absolut niemand! Er versuchte ruhig zu atmen, doch langsam ergriff die Panik Besitz von ihm. Was, wenn das eine Falle war? Er sollte jetzt besser abhauen.
Adem hielt an, um zu wenden, doch die Straße war zu schmal, und er setzte den Wagen zurück. Eine Straßenseite wurde von einem hohen Stacheldrahtzaun gesäumt. Die Gittertore waren gut drei Meter hoch. An einem Tor hing ein gelbes Schild, das er jedoch nicht lesen konnte, da es zu verblichen war. Hinter dem Zaun lag Gerümpel. Plötzlich meinte er, hinter einem Fenster einen Lichtschein zu sehen. Befand sich doch jemand in dem Gebäude? Er fuhr langsamer und suchte nach der Hausnummer. Hatte er jetzt doch endlich die richtige Adresse gefunden?
Plötzlich wurde in dem niedrigen Holzhaus hinter dem Zaun ein Tor aufgestoßen, das krachend gegen die Hauswand schlug. Jetzt hielt Adem an, um zu sehen, was da los war.
Erst bemerkte er nur einen kräftigen Lichtschein in der Toröffnung, anschließend hörte er ein lautes Gebrüll. Das Gebrüll ging in herzerweichende Angstschreie über. Ein Mann schwankte auf den Vorplatz. Er schlug wild um sich und versuchte das Tor an der Straße zu erreichen, kam aber nur ein paar Meter weit. Dann sackte er in die Knie. Die Schreie wurden leiser.
Adem saß wie versteinert im Auto und beobachtete den Todeskampf des brennenden Mannes. Er konnte seinen Blick nicht von dem grauenvollen Anblick losreißen. Als der Mann schließlich verstummte und zur Seite fiel, wurde es unheimlich still. Adem hörte das Prasseln der Flammen, und der Gestank verbrannten Fleisches stieg ihm in die Nase.
Das Auto machte einen Satz zurück, als Adem den Fuß von der Bremse nahm, dann fuhr er mit durchgetretenem Gas rückwärts auf den Ringövägen zurück. Dort gelang es ihm gerade noch, einen Zusammenstoß mit zwei Motorrädern zu vermeiden, die nebeneinander her fuhren. Eines davon auf der falschen Straßenseite. Es war reines Glück, dass es nicht knallte.
Sein Herz pochte so heftig, dass er dachte, ihm platze der Brustkorb. Panik erfasste ihn in Wellen, und er wollte nur noch Gas geben und fliehen. Egal wohin, nur möglichst weit weg von Ringön. Dann jedoch unterdrückte er seinen Fluchtimpuls und fuhr rechts ran. Mit zitternden Fingern griff er zu seinem Handy, das immer noch auf dem Beifahrersitz lag, und wählte 112. Fast sofort meldete sich eine gelassene Frauenstimme, die fragte, womit man ihm helfen könne.
»Er ... er brennt! Er ... brennt!«, brachte Adem mit Mühe schluchzend über die Lippen.
Bei Familie Huss wurde gefeiert. Wie zu erwarten von Gastgebern, die selbst in der Gastronomie arbeiteten, war der Tisch kunstvoll gedeckt: gefaltete Stoffservietten und Kerzen, dazu verschiedene Gläser und Besteck für Vorspeise, Hauptspeise und Dessert. Natürlich war auch das von den beiden Köchen der Familie zusammengestellte Menü sehr exquisit.
Krister Huss hob sein Glas und räusperte sich. Dann ergriff er das Wort:
»Es gibt einiges zu feiern. Mama und ich freuen uns sehr, dass du deine Ausbildung beendet hast und jetzt ausgelernte Köchin bist, Jenny. Außerdem gratulieren wir dir zur neuen Arbeit und der Wohnung!«
Alle an der Tafel sahen sich an und tranken dann einen Schluck Champagner. Jenny stieß mit alkoholfreiem Cidre an. Als Teenager war sie strikte Veganerin gewesen, aber die Lehre zur Köchin mit dem Schwerpunkt vegetarische Küche hatte ihre rigide Einstellung ein wenig modifiziert. Alkohol trank sie aber weiterhin keinen.
Krister behielt das perlende Getränk einen Augenblick auf der Zunge und schluckte dann genüsslich.
»Und dann wollen wir natürlich auch auf euch anstoßen, Katarina und Felipe, obwohl seit eurer Verlobung bereits ein Monat vergangen ist. Alles Glück
euch beiden!«
Wieder hoben sie die Gläser.
»Und letzten Mittwoch haben Irene und ich unsere silberne Hochzeit gefeiert. Fünfundzwanzig Jahre. Und ihr seid seit vierundzwanzig Jahren dabei.«
Krister blinzelte seinen Zwillingstöchtern zu. Eigentlich stimmte das nicht ganz, denn strenggenommen waren die Zwillinge von Anfang an dabei. Irene erinnerte sich schaudernd an das Hochzeitsfoto. Sie war damals im siebten Monat schwanger und sah in ihrem Hochzeitskleid aus wie der Panzerkreuzer Potemkin. Deswegen hatte sie es auch nie einrahmen lassen, sondern stattdessen ein Bild aufgehängt, auf dem Krister und sie nur bis zur Brust und in die Kamera lächelnd zu sehen waren. Wie ergreifend jung wir damals noch waren, dachte Irene immer, wenn sie dieses Foto betrachtete. Als sie Mutter geworden war, war sie fast ein Jahr jünger als die Zwillinge jetzt. Irgendwie, auch wenn es nicht immer einfach gewesen war, hatten sie es geschafft, ihre kleine Familie durch ein Vierteljahrhundert zu navigieren. Aber jetzt hatte es den Anschein, als wären sie alle zur Ruhe gekommen. Nicht zuletzt Krister.
»Jetzt bin ich an der Reihe«, sagte Irene und lächelte ihren Mann an.
Dieser verdrehte die Augen, konnte aber ein kleines zufriedenes Lächeln nicht unterdrücken.
»Wir wollen dir gratulieren, Liebling, dass du Besitzer des Glady's geworden bist. Da du dort ja schon seit so vielen Jahren für alles verantwortlich bist, bin ich davon überzeugt, dass alles gut gehen wird. Einen Kuss, Herr Wirt.«
Mit diesen Worten küsste sie Krister auf den Mund. Die anderen riefen Hurra und pfiffen. Nachdem sich die Begeisterung gelegt hatte, fragte Jenny:
»Warum wollte Månsson eigentlich so plötzlich verkaufen?«
Krister wurde mit einem Mal ernst.
»Ihm blieb nichts anderes übrig. Ich hatte keine Ahnung, aber anscheinend ist er spielsüchtig. Er hatte wahnsinnige Schulden. Das war auch der Grund für seine Scheidung und dafür, dass er vor zwei Jahren nach Göteborg zurückgezogen ist. Offenbar hat er für seine beiden Restaurants in Stockholm sehr viel Geld bekommen, und davon hat er dann zunächst sowohl das Glady's als auch den Sjökrogen gekauft. Vielleicht hatte er sich einen Teil des Geldes aber auch geliehen ... was weiß ich.«
»Und jetzt hat er mit dem Geld, das er für die beiden neuen Lokale hier in Göteborg bekommen hat, also seine Spielschulden zurückgezahlt?«, fragte Katarina.
»Vermutlich. Er war im Frühjahr wegen seiner Spielsucht in Therapie. Anscheinend hat er seine Finanzen in den Griff bekommen, denn er und seine neue Flamme ... wie heißt sie noch gleich ... Jeanette Stenberg, richtig. Sie hat eine Weile als Oberkellnerin im Glady's gearbeitet, bevor sie im Sjökrogen angefangen hat. Deswegen kenne ich sie auch ein wenig. Nett.«
Krister trank einen Schluck Champagner und fuhr dann fort:
»Jetzt wollen Janne und Jeanette also nach Malle ziehen. Laut Janne bereits am Montag. Er hat mich gestern angerufen und sich verabschiedet. Er musste packen, und ich habe ja gearbeitet, also konnten wir nicht mal ein Abschiedsbier trinken.«
»Was haben sie für Pläne auf Mallorca?«, wollte Irene neugierig wissen.
Sie kannte Jan-Erik Månsson nicht sonderlich gut. Er war ein alter Freund Kristers. Krister hatte einige Jahre in Stockholm im Ritz gearbeitet. Als der Koch Jan-Erik direkt nach seiner Lehre dort anfing, hatte ihn Krister unter seine Fittiche genommen. Sie waren Freunde geworden. Irene und Krister hatten sich kennengelernt, als Irene in Stockholm die Polizei- schule besucht hatte. Damals hatte sie auch Janne einige Male getroffen. Er war nett und gesellig, und man schloss ihn rasch ins Herz. Nach Beendigung ihrer Ausbildung hatte sich Irene zurück nach Göteborg gesehnt. Krister, der aus Värmland stammte, hatte sie mitgenommen. Janne hatte einige Jahre im Ausland gearbeitet, war dann nach Stockholm zurückgekehrt und dort sehr erfolgreich geworden. Alle waren erstaunt gewesen, als er plötzlich seine beiden mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants verkauft hatte und nach Göteborg zurückgezogen war. Irene und Krister hatten auf Heimweh getippt. Dann erfuhren sie von seiner Scheidung und nahmen an, dass diese ein weiterer Grund für seinen Umzug gewesen war. Von der Spielsucht hatten Irene und Krister erst erfahren, als er es ihnen selbst erzählt hatte.
»Sie wollen in einer kleineren Stadt ein Hotel betreiben. Der Ort heißt, glaube ich, Puerto Pollensa. Offenbar ist der Hotelbesitzer ein alter Freund Jannes. Irgendein Steven. Sie kennen sich aus Jannes Londoner Zeit«, meinte Krister.
Jetzt war es an der Zeit, die Vorspeise fertig zu machen. Krister erhob sich und ging Richtung Küche, um Jennys mit Kräutern und Tofu gefüllte Tomaten und die Hummerhälften für die Fleischesser zu gratinieren, als Egon zur Tür hereinstürzte. Beinahe wäre Krister über ihn gestolpert.
»Egon!«, rief er. Im letzten Moment gelang es ihm, sich am Türrahmen abzufangen.
Der kleine Zwergdackel blieb auf der Schwelle stehen. Im Maul hielt er seinen geliebten blauen Ball, den er von Sammie, dem ersten Hund der Familie, geerbt hatte. Er setzte sich auf die Hinterbeine, legte den Kopf zur Seite, wedelte erwartungsvoll mit dem Schwanz und ließ sein Herrchen nicht aus den Augen. Natürlich konnte ihm Krister nicht widerstehen. Das konnte er nie. Er beugte sich vor und nahm den Hund auf den Arm. »Nicht jetzt, Kleiner. Später. Du bekommst erst was zu fressen«, sagte er und vergrub sein Gesicht in Egons weichem Pelz. In Egons Wortschatz kam das Wort »später« nicht vor. Hingegen hatte er das Wort »fressen« deutlich gehört. Er kläffte. Fressen war eines seiner Lieblingswörter.
»Ich gebe Egon was zu fressen, dann kannst du mit der Vorspeise anfangen«, sagte Irene und stand vom Tisch auf.
Durch die halboffene Tür zum Schlafzimmer konnte Irene sehen, wie Egon in ihr Bett kroch. Er rülpste ein paarmal und rollte dann mit in die Luft gestreckten Pfoten auf den Rücken. Das Abendessen aus abgehangenem Rehrücken und Trockenfutter war offenbar delikat gewesen, denn er hatte den Napf so gründlich ausgeleckt, dass er glänzte.
Egon schlief im Bett ein, während man sich im Wohnzimmer weiterhin unterhielt und lachte.
Das lästige Schrillen des Telefons riss Irene am Sonntag frühmorgens aus dem Schlaf.
»Lass es klingeln«, murmelte Krister und versuchte, sie an sich zu ziehen.
»Geht nicht. Es könnte wichtig sein«, erwiderte Irene und hantierte mit dem Hörer.
Ihr Kopf war schwer. Am Vorabend hatte sie mehr als sonst getrunken. Aber Familienfeste fanden schließlich nicht mehr so oft statt, seit die Mädchen erwachsen waren und ihr eigenes Leben lebten. Es war immer schwer, einen Abend zu finden, an dem alle Zeit hatten.
Der Blick auf den Wecker ließ sie feststellen, dass sie nur knapp vier Stunden geschlafen hatte. Kein Wunder, dass sie so erschöpft war.
»Hier ist Irene«, sagte sie und versuchte, munterer zu klingen, als sie sich fühlte.
»Morgen! Hier ist Fredrik. Tut mir leid, aber die Arbeit ruft!«, sagte Kriminalinspektor Fredrik Stridh und klang so energisch wie immer.
»Aber ... ich hab' frei. Krister und ich haben gestern unsere silberne Hochzeit gefeiert.« Irene versuchte nicht einmal, ihr Gähnen zu unterdrücken. Ihre Kiefergelenke knackten.
»Du bist also etwas mitgenommen? Das verstehe ich, aber dir bleibt trotzdem nichts anderes übrig. Hannu, Sara und Jonny sind noch in Urlaub. Ich habe auf dem Dienstplan nachgesehen. Jonny und Sara fangen zwar morgen wieder an, aber ich erreiche sie trotzdem nicht. Da bleibst vom Dezernat nur du übrig. «
Krister hatte recht gehabt. Sie hätte nicht drangehen sollen.
»Okay. Worum geht's?«, fragte Irene und seufzte laut.
»Im alten Gebäude des Gothia MC in Ringön war gestern Abend Grillparty«, antwortete Fredrik.
»Grillparty?«
»Ja. Jemand hat einen Mann angezündet.«
Einmal heiß Duschen, drei große Tassen schwarzen Kaffees und ein Käsebrötchen später saß Irene im Auto und fuhr nach Hisingen und Ringön. Sonntagmorgen gegen acht war kaum Verkehr, sie gelangte also rasch zur Nordstan und weiter auf die Götaälvbrücke. Der feine Regen in der Luft trug auch nicht grade dazu bei, dass die Bewohner Göteborgs zu dieser frühen Stunde aus dem Bett sprangen.
Es war immer noch warm, obwohl es bereits Mitte August war. In einigen Wochen würden die ersten richtigen Herbststürme über die Westküste ziehen. Irene seufzte laut, als sie an den Herbst dachte, aber es war ein zufriedener Seufzer. Sie mochte diese Jahreszeit.
Krister und sie hatten erst vor einer Woche ihre herrlichen Ferien beendet. Mit dem Auto durch die Städtchen und Dörfer Nordfrankreichs, Einkehr in kleinen gemütlichen Gasthöfen. Ihre silberne Hochzeit hatten sie in einem sehr eleganten Hotel im Zentrum von Paris vorgefeiert und abends in einem extrem teuren Restaurant diniert, an dessen Namen sie sich nicht mehr erinnern konnte. Sie tranken einige gute Weine und einige Gläser Champagner. Am Tag darauf hatte sie sich ungefähr so gefühlt wie jetzt. In der Tat vielleicht noch etwas schlechter. Aber das war es wert gewesen.
Irene befürchtete plötzlich, die uniformierten Kollegen könnten sie anhalten. Vielleicht musste sie ja blasen. Sie war sich nicht sicher, ob sie den Test bestehen würde. Woran hatte sie bloß gedacht, als sie sich ins Auto gesetzt hatte? Sie drosselte das Tempo und versuchte, sich zu konzentrieren. Es war nicht ganz einfach, die Kolgruvegatan zu finden, obwohl sie dienstlich schon einige Male in der Gegend gewesen war.
Es war einige Zeit her, dass Irene Fredrik Stridh das letzte Mal gesehen hatte. Sie waren beide beim ehemaligen Dezernat für Gewaltverbrechen angestellt gewesen, bevor er vom Dezernat für organisiertes Verbrechen abgeworben worden war. Dort lag der Schwerpunkt auf der langfristigen Beobachtung krimineller Netzwerke, und das hatte nichts mit Mordermittlungen zu tun. Bei Morden kontaktierten die Kollegen die Ermittler vom Dezernat für schwere Kriminalität, das ehemalige Dezernat für Gewaltverbrechen. Dort arbeitete Irene jetzt seit bald zwanzig Jahren.
»Die Identität des Opfers ist noch nicht geklärt. Brieftasche, Ausweise und Handy fehlen. Trotzdem glauben wir nicht, dass es sich um Raubmord handelt. Niemand außer diesem Pizza-Typen hat etwas gesehen oder gehört. Und der hat nur beobachtet, wie das Opfer aus dem Gebäude taumelte und verbrannte. Er kann keine Angaben dazu machen, wer den Ärmsten angezündet hat. Sicher ist auch das Opfer ein Krimineller, aber trotzdem ist es fürchterlich, so zu sterben «, sagte Fredrik Stridh.
Irene und Fredrik standen auf dem asphaltierten Vorplatz des verfallenen Hauses in Hisingen, das dem Gothia MC einige Jahre zuvor als Hauptquartier gedient hatte. Die Kriminaltechniker bauten gerade das Zelt ab, das den Tatort vor dem nächtlichen Regen geschützt hatte. Wenige Minuten zuvor war die Leiche in die Gerichtsmedizin abtransportiert worden, aber der widerliche Gestank des verbrannten Toten hing immer noch in der Luft. Auf der Erde, dort, wo der Tote gelegen hatte, war ein unregelmäßiger dunkler Fleck zu erkennen. Das Feuer hatte die Konturen der Leiche in den Asphalt eingebrannt. Der Gestank ließ Irene den Magen umdrehen. Um sich abzulenken, sah sie sich am Tatort um. An dem hohen Tor zur Straße hing ein verblichenes gelbes Schild mit roten Buchstaben: »Trespassers will be shot! Survivors will be shot again! Bandidos.« Das Schild befand sich dort, weil die Bandidos das Gebäude einige Jahre genutzt hatten, ehe sie es dem Gothia MC, einer langjährigen Anwärtervereinigung, überlassen hatten. Das bedeutete, der Club war dem Ziel, vollwertiges Mitglied der Bandidos zu werden, ein gutes Stück nähergekommen.
Der Vorplatz war mit altem schadhaftem Asphalt bedeckt und nach Irenes Schätzung etwa zweihundert Quadratmeter groß. In den Rissen wuchsen Gräser und Gestrüpp. Aufgestapelte und mit Plastikplanen abgedeckte Gegenstände lagen herum. Es war nur schwer zu erkennen, was sich unter den grauen Plastikplanen verbarg, aber vermutlich handelte es sich um Baugerüste. Vielleicht eine Baufirma, die das Gelände als Lagerplatz nutzt, dachte Irene. Das verfallene Holzhaus besaß ein rostiges Wellblechdach. Ziemlich groß, stellte Irene fest, als sie es betrat.
Während sie das Gebäude besichtigten, referierte Fredrik in groben Zügen, wie es um die Bandenkriminalität in Göteborg bestellt war. Er ging dabei besonders auf die Gruppierung ein, in deren ehemaligen Räumlichkeiten sie gerade eine Spurensicherung durchführten.
Fredrik erzählte, der Gothia MC habe während des großen Bandenkrieges 2008 und 2009 große Probleme bekommen. Dieser Krieg war zwischen einigen bekannten Bikergangs und zwei größeren Migrantengangs ausgebrochen, unter anderem den Gangster Lions. Im Streit um die Aufteilung des Rauschgifthandels waren der Gothia MC und die Gangster Lions schon lange erbitterte Feinde. Dies hatte schließlich zur gewaltvollen Auseinandersetzung der beiden Gruppierungen geführt. Etliche Mitglieder der Gangs wurden dabei entweder schwer verletzt oder ermordet. Noch schwieriger wurde es, als die Führung des Gothia MC zusammenbrach und die Mitglieder dem Club den Rücken kehrten. Eine dezimierte Schar zog sich schließlich auf einen kleinen Bauernhof in Gråbo zurück und leckte dort ihre Wunden. Um das Gebäude errichteten sie einen hohen Bretterzaun mit Überwachungskameras. In den letzten Jahren nun hatten sie sich relativ unauffällig verhalten, wohl damit beschäftigt, ihr Ansehen wiederherzustellen und neue Mitglieder zu werben. Langsam erstarkte auch ihr Einfluss am Drogenmarkt wieder, und letzten Gerüchten zufolge befassten sie sich neuerdings auch mit Schutzgelderpressung - ein Geschäft, das bislang den Bandidos und ihrer Untergruppierung vorbehalten gewesen war, dem X-Team. Dieses jedoch existiere in der Göteborger Gegend heute fast nicht mehr, und so übernehme der Gothia MC seine Geschäfte. Außerdem war Fredrik zu Ohren gekommen, dass der neue Boss des Gothia MC Per »The Champ« Lindström mit der Bauindustrie zu tun habe. Er deutete auf die mit Plastikplanen abgedeckten Baugerüste auf dem Vorplatz.
Als ihn Irene fragte, was er über Per Lindström sonst noch wisse, erzählte Fredrik, der Gangsterboss sei 38 Jahre alt, früher Amateurboxer gewesen und habe ein Vorstrafenregister, das ebenso lang sei wie die Strecke vom alten Vereinslokal des Gothia MC bis nach Gråbo. Er sei ein furchtloser und rücksichtsloser Verbrecher, der schon wegen fast allem gesessen habe, angefangen von schwerem Raubüberfall über Drogendelikte bis hin zu schwerer Körperverletzung. Irene erinnerte sich, dass er auch einmal unter Mordanklage gestanden hatte beziehungsweise der Mittäterschaft bezichtigt worden war. Es war aber nie zur Verurteilung gekommen. Der Hauptzeuge war spurlos verschwunden und auch nach vier Jahren nicht wieder aufgetaucht. Die übrigen Zeugen hatten einen plötzlichen Gedächtnisschwund erlitten, worauf die Staatsanwaltschaft die Ermittlung einstellen musste.
Übersetzung: Lotta Rüegger und Holger Wolandt
1. Auflage Deutsche Erstausgabe August 2012 Copyright © 2012 by Helene Tursten Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2012 by btb Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
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Autoren-Porträt von Helene Tursten
Helene Tursten, geboren 1954 in Göteborg, tätig lange Jahre als Zahnärztin. Nach Aufgabe ihres Berufes - bedingt durch eine rheumatische Erkrankung - widmete sie sich dem Schreiben. Mit Veröffentlichung von Kriminalromanen um 'Inspektorin Irene Huss' begeisterte sie Schwedens Kritiker und Publikum auf Anhieb. Die Autorin lebt in Sunne/Värmland und ist verheiratet mit einem Ex-Polizisten.Holger Wolandt wurde 1962 in Würzburg geboren und studierte in München Nordistik, Anglistik und Germanistik. Heute lebt er mit seiner Familie in Schweden: im Sommer in einem gelbgestrichenen Holzhaus an einem See in Sörmland, im Winter in Stockholm. Wolandt ist Autor, Übersetzer und Herausgeber mehrerer literarischer Anthologien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Helene Tursten
- 2012, 1. Aufl., 361 Seiten, Maße: 14,2 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Rüegger, Lotta; Wolandt, Holger
- Übersetzer: Lotta Rüegger, Holger Wolandt
- Verlag: BTB
- ISBN-10: 3442753481
- ISBN-13: 9783442753482
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