Nie wieder dick!
Die 30g-Fett-Methode - So gelingt`s!
Abnehmen ohne Hungern und Kalorienzählen? Das funktioniert wirklich. Mit der 30-Gramm-Fett-Methode dürfen Sie sich rundum satt essen mit allem, was schmeckt. Mit einer Einschränkung: Es werden pro Tag nicht mehr als 30 g Fett verzehrt. Viele leckere Rezepte!
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Nie wieder dick! “
Abnehmen ohne Hungern und Kalorienzählen? Das funktioniert wirklich. Mit der 30-Gramm-Fett-Methode dürfen Sie sich rundum satt essen mit allem, was schmeckt. Mit einer Einschränkung: Es werden pro Tag nicht mehr als 30 g Fett verzehrt. Viele leckere Rezepte!
Klappentext zu „Nie wieder dick! “
Ob 5, 15 oder 50 Kilo - mit Susanne Schmidt purzeln die Pfunde garantiert!Zum Wunschgewicht ohne Hungern und Kalorienzählen - das ist das Prinzip von Susanne Schmidt. Ihre einzigartige Methode ist keine Diät, ganz im Gegenteil: Hier isst man sich rundum satt mit allem, was schmeckt. Das Besondere: Es werden pro Tag nicht mehr als 30 g Fett verzehrt. Eine dauerhafte Ernährungsumstellung lässt die Pfunde schnell und bequem purzeln - ohne Heißhungerattacken und Jo-Jo-Effekt. Mit vielen leckeren Rezepten und simplen Fetttabellen schlank werden und bleiben - so unkompliziert war Abnehmen noch nie!
Lese-Probe zu „Nie wieder dick! “
Nie wieder dick! von Susanne SchmidtMein langer Kampf mit dem Gewicht - eine Erfolgsgeschichte
Zeit meines Lebens habe ich mit meinem Übergewicht gekämpft, obwohl ich im Mai 1955 als vollkommen normalgewichtiges Kind zur Welt kam. Die damals und vielleicht auch heute noch gut gemeinte, aber zweifelhafte Erziehungsmethode von Eltern, ihren Kindern mit Essen Liebe, Trost und Belohnung zum Ausdruck zu bringen und Gutes tun zu wollen, hat schon sehr früh den Grundstein für viele meiner Probleme gelegt, die sich durchaus hätten vermeiden lassen.
Die ersten Erfahrungen, die Übergewicht haben kann, machte ich schon in den frühen Jahren meiner Schulzeit. Die Lieblingsstunde vieler meiner Mitschüler, der Sportunterricht, war für mich der reinste Horror. Bockspringen, Laufen und Feldspiele bedeuteten für mich psychisch und physisch eine Qual, da ich fast immer das Schlusslicht bildete, aber trotzdem der Anstrengung kaum gewachsen war. Diese und ähnliche Situationen wurden zu Hause immer häufiger mit Leckerlis jeder Art kompensiert, was dazu führte, dass die dicke Susanne immer mehr ins Abseits rutschte.
Pubertät und erste Diät
... mehr
Als 14-Jährige begann ich mit den ersten Diäten, die ich mit meiner Mutter zusammen zwei, drei oder sogar sieben Tage durchhielt. Doch von Ernährungsumstellung auf Dauer hatte damals noch niemand etwas gehört. Abnehmen hieß in den 1960er-und 70erJahren Eierdiät, Ananasdiät, Reistage, Weizenkleie oder Nulldiät. Das hielten wir dann ein paar Tage durch, aber danach wurde vor lauter Hunger alles wieder schnell aufgeholt, und das Resultat war meistens mehr anstatt weniger Gewicht auf der Waage. Ich war und blieb einfach ein Pummelchen. Meine Freundinnen trugen Hotpants und hatten ihren ersten Freund. Für mich blieben das alles nur Träume. Denn wer will schon eine dicke Freundin haben? Und die schicke Mode war nur für Schlanke tragbar. So musste ich als graues Etwas die selbst genähten Klamotten von meiner Mutter tragen, zog mich immer mehr zurück und tröstete mich wie immer mit Schokolade oder Keksen.
Doch ab und an gab es auch wieder Phasen, in denen ich es schaffte, etwas mehr abzunehmen. Dann, wenn der Sommerurlaub anstand oder mein Wille abzunehmen zufällig länger als drei Tage anhielt. Das klappte richtig gut, als ich von zu Hause auszog, mein eigenes Zimmer hatte und keine Süßigkeiten mehr in der Wohnung herumlagen.
Ein neuer Lebensabschnitt: Ehe und Familie
1975 hatte ich wieder so eine schlanke Phase. Ich lernte meinen späteren Mann Holger kennen. Relativ schlank und recht ansehnlich, erlebte ich für kurze Zeit, wie es ist, nicht nur im Schatten zu stehen, sondern sich mit den anderen schlanken Frauen auf Augenhöhe zu bewegen. Ich fühlte mich soooo gut. Ein Jahr später heirateten Holger und ich. Ich war glücklich und sehr verliebt. In dieser Zeit konnte ich mein Gewicht problemlos unter Kontrolle halten. Ich war satt vor Glück und brauchte keinen Ersatz, keine essbaren Glücksbringer. Doch mit der Zeit entwickelte sich mein Mann Holger mehr und mehr zur Naschkatze. Das kam ehrlich gesagt auch meiner Natur sehr entgegen, und so saßen wir fast jeden Abend gemütlich auf dem Sofa und knabberten Schokolade, Chips und was es sonst noch so alles gab. Ich konnte einfach nicht widerstehen, und an meine Figur dachte ich in diesen Momenten leider nicht. Holger machte damals viel Sport, konnte sich die Leckereien also ohne Reue leisten. Nur: Susanne und Sport? Das waren schon immer zwei Welten gewesen. Somit rächten sich diese gemütlichen Abende bei mir dann auch leider mit vielen zusätzlichen Kilos auf den Hüften. Aber ich dachte: »Demnächst machst du mal eine Diät. Dann ist der Speck schnell wieder weg.«
Warum ich immer wieder so dachte? Ich weiß es nicht: Denn Erfahrungen damit hatte ich ja genügend gemacht. Dass man eben mal schnell abnimmt, ist nur eine Illusion, das wusste ich eigentlich ganz genau. Und die Waage zeigte nun schon über 100 kg an. Nach zwei Jahren Ehe erlebte ich die erste Schwangerschaft mit Sohn Christian und nahm wider Erwarten kein Gramm zusätzlich zu. 1984 kam mein Sohn Mark auf die Welt, und auch dieses Mal gab es keine Gewichtszunahme. Wenn ich auch nicht schlank war, hielt ich doch mein Gewicht. Als Vollblutmutter, ohne eigene Interessen, war das für mich vollkommen ausreichend. Ich musste schließlich Mann und Kinder versorgen. Da war kein Platz für mich und meine Figur.
Aller Anfang ist schwer
Doch Kinder werden größer. Ich merkte, dass Mutter sein für mich nicht mehr die alleinige Lebenserfüllung war. Nun wurde mir wieder bewusst, wie dick ich eigentlich war und als Frau gar nicht mehr wahrgenommen wurde. Es gab mich eigentlich nur noch als Hausfrau und Muttertier.
Diese Erkenntnis führte jedoch nicht dazu, etwas zu ändern. Im Gegenteil. Das öffentliche Leben bestand für mich nur aus Spielplatz, Kindergarten und Einkaufen. Vielleicht manchmal noch ein Besuch bei einer Freundin. Da war mein Aussehen nicht so wichtig. Bei anderen Anlässen erfand ich jedoch immer neue Ausreden, um diese Termine nicht wahrnehmen zu müssen. Ich schämte mich und verkroch mich immer mehr. Die Folge war, dass ich alles mit noch mehr Essen kompensierte.
Jeden neuen Tag begann ich mit dem Vorsatz, endlich etwas dagegen unternehmen zu wollen. Doch nach zwei oder drei Tagen hielt ich diese Hungerdiäten natürlich nicht mehr aus und fiel ungebremst über den Kühlschrank her. Immer mit dem Spruch auf den Lippen: Aber morgen, ganz bestimmt, fange ich an.
Heute kann ich es nicht mehr begreifen, warum ich so viele Jahre meines Lebens auf das Leben verzichtet habe. Bin ich selbst schuld daran? Hätte ich es verhindern können? Und das Wichtigste: Kann ich es für die Zukunft verhindern? Und wenn ja, wie? Jahrzehnte versuchte ich alle möglichen Mittel, Geheimtipps, Pülverchen, Drinks und Co. Jedes Mal nur mit kurzfristigem Erfolg. Denn die Werbung suggeriert bis heute, dass diese Hilfen ganz einfach, schnell und für alle Zeit eine schlanke Figur zaubern können, wenn man nur dieses oder jenes kauft oder für ein paar Wochen anwendet.
Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Und ich verschenkte 30 Jahre meines Lebens aus Unwissenheit, Bequemlichkeit, Frust und Leichtgläubigkeit. Immer in Erwartung, dass ich irgendwie und irgendwann von irgendetwas schon schlank gemacht werden würde. Die Erkenntnis, dass, wenn ich im Leben wirklich etwas für mich erreichen oder verändern will, dies selber machen muss, dass mir das niemand abnehmen kann, ist mir leider erst viel später gekommen.
Der Wendepunkt
Mittlerweile war ich 51 Jahre alt und wog stolze 132 kg. Es war das Jahr 2006, und mein Arzt meinte nach einem Check-up zu mir: »Hätten Sie nicht Lust, eine Kur zum Abnehmen zu machen?« Warum nicht ein paar Tage rauskommen, dachte ich. Glaubte aber nicht mehr an Erfolg. Denn was sollten die mir wohl Neues erzählen? Vier Wochen später machte ich mich auf zur Kur in die Spessart-Klinik nach Bad Orb. Doch der vermeintliche Erholungsurlaub entpuppte sich als Stress. Ich sollte Sport machen. Ich hasste Sport seit meiner Schulzeit. Und nun jeden Morgen, drei Wochen lang? Nordic Walking und Aqua-Fitness waren angesagt. Das alles auch noch vor dem Wachwerden, vor dem Aufstehen und vor dem Frühstück. Grauenhaft!
Bewegung war für mich immer etwas gewesen, das ich zu vermeiden versuchte. Denn in meinem Elternhaus lernte ich nie, dass Sport auch Freude bringen kann. Jede überflüssige Bewegung wurde vermieden. Durch mein immer höheres Gewicht und dessen Begleiterscheinungen wie geschwollene Füße und Beine, schmerzende Hüften, Rückenschmerzen und Atemnot reduzierte sich meine Bewegung dann schließlich auf ein Minimum. In Bad Orb nun Sport! Hätte ich diese Kur nur nicht begonnen, dachte ich wütend. Denn hier gab es keine Ausweichmöglichkeit. Ich musste das Laufen und die Aqua-Fitness jeden Morgen mitmachen. Es gehörte bei mir zur Kuranwendung. Ausreden waren zwecklos.
Das zweite Standbein zum Abnehmen in Bad Orb ist natürlich die Ernährung. Die 30-g- Methode basiert auf einer ganz einfachen Das ist bei dieser Grundlage: Um das Gewicht zu reduzieren, es ist sollte man nicht mehr als 30 g Fett am Tag essen. Dieses berechnet sich aus sichtbarem Fett, wie Öl oder Butter, aber auch aus unsichtbarem Fett, das in Käse, Wurst, Kuchen und fast allen anderen Lebensmitteln in unterschiedlichen Mengen enthalten ist. Das ist das ganze Geheimnis. Auch ein Mengenesser braucht nicht zu hungern. Das ist bei dieser Ernährungsform (es ist keine Diät) das Schöne. Jeder kann fast alle seine Angewohnheiten in puncto Essen beibehalten. Isst man morgens Müsli, soll man es weiterhin essen. Isst man abends warm, bedarf es keiner Änderung. Hat man immer um 22 Uhr noch etwas gegessen, sollte man auch dieses weiterhin tun. Wichtig ist nur, dass über den Tag verteilt die Menge stimmt. Die Ausnahmen sind Lebensmittel, die kein oder fast kein Fett haben, aber viel Zucker. Diese Lebensmittel, meistens sind es Naschereien, sollten nur in kleinen Mengen genossen werden, auch wenn sie kein oder sehr wenig Fett haben. (Gummibärchen zum Beispiel haben zwar 0 g Fett, aber 700 Kalorien in einer 200-g-Tüte!)
Am Ball bleiben
Nach drei Wochen Spessart-Klinik hatte ich 12 Kilo weniger auf der Waage und war ein wenig traurig, nach Hause zu müssen. Ich war gespannt, wie sich die 30-g-Fett-Methode im Alltag bewähren würde und was von dem Erlernten auf Dauer übrig blieb. Mein Sohn Christian, der sich sehr über meinen Erfolg freute, meinte:
»Mama, Du hast in den letzten Wochen so gut abgenommen. Wir werden jetzt jeden Morgen Nordic Walking machen und du kochst, wie du es in der Spessart-Klinik gelernt hast. Dann wirst du sicher noch einige Kilos mehr verlieren, und mir schadet es auch nicht.« Gesagt, getan. Christian stand jeden Morgen bereit und holte mich zum Laufen ab. Bei Unlust erinnerte er mich immer wieder an meinen Vorsatz, und so wurde es nach und nach mit jedem verlorenen Kilo einfacher und selbstverständlicher, täglich Sport zu treiben. Das ist bis heute so geblieben. Ich kann immer noch ohne Sport leben. Aber ich weiß um die Vorteile und mache es einfach, ohne Ausreden zu suchen.
Oft habe ich mich gefragt: Was war dieses Mal anders als bei allen anderen Versuchen, das Gewicht zu reduzieren. Ich denke, es gab mehrere Gründe:
1. Ich hatte mittlerweile Konfektionsgröße 56. Bald würde ich gar nichts mehr zum Anziehen bekommen.
2. Der Arzt hatte eine Fettleber diagnostiziert und mir mehrfach gesagt, dass daraus Krebs entstehen könne.
3. Als die Waage in der Spessart-Klinik 132 kg anzeigte, obwohl ich mir immer vorgemacht hatte, dass mein Gewicht schon nicht höher als 125 kg steigen würde.
4. Dass mir endlich klar wurde, dass nur ich an meinem Gewicht etwas ändern kann. Es gibt niemanden, zu dem man sagen kann: »Mach mich mal schlank!«
5. Dass mein Sohn mich so unterstützt hat und bei einem Durchhänger meinen inneren Schweinehund in die Schranken verwiesen hat.
6. Dass ich eine Kur gemacht habe und somit den besten Einstieg zum Abspecken hatte.
7. Das erste Mal in meiner langen Abnehmkarriere kam das Wort Bewegung darin vor. Daher war der Erfolg wesentlich besser und die Motivation weiterzumachen auch.
8. Ich habe mich nicht so unter Druck gesetzt, um in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Kilozahl abzunehmen. Ich wusste ja nach meiner Kur, dass es funktioniert. Denn jeder hat doch schon mal erfahren: Was man mit Gewalt erzwingen will, klappt meistens nicht. Denn auch die Psyche spielt beim Abnehmen eine große Rolle.
9. Endlich eine Möglichkeit der Gewichtsreduzierung gefunden zu haben, bei der ich schon beim Kauf der Lebensmittel, das für mich Richtige auswählen kann. Ich brauche keine Tabellen oder Listen, auf denen ich vieles notieren muss. Und Kalorien zählen brauche ich auch nicht. Und was das Wichtigste für mich ist: Naschereien, die fettfrei oder sehr wenig Fett haben, kann ich in kleinen Mengen noch zusätzlich essen. Also brauche ich kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich nasche. Denn das führte früher oft genug dazu, mich als Versager zu sehen. Die Folge davon war: Diät wieder mal vorzeitig beendet.
Das waren alles wichtige Gründe, warum meine Bemühungen dieses Mal von Erfolg gekrönt waren und ich nicht wieder auf halber Strecke aufgab. Das alles unter ständiger Aufsicht meines Arztes. Meine guten Erfolge und ich nach nur sieben Monaten die meist positiven Reaktionen meiner Umwelt
beflügelten mich, immer weiterzumachen. Im Februar 2007 hatte ich nach nur sieben Monaten eine Gewichtsabnahme von 57 Kilo erreicht. Meine kühnsten Träume hatten sich erfüllt. Endlich konnte ich als normalgewichtig gelten.
Der Weg an die Öffentlichkeit
Die Umwelt reagierte jedoch sehr unterschiedlich auf meine äußerliche Veränderung. Leider musste ich mir häufig neidische oder sogar gehässige Bemerkungen anhören. Meine Söhne jedoch und Freunde und Verwandte waren sehr stolz. Sohn Mark, der Wirtschaftsinformatiker ist, hatte die Idee, für mich eine Homepage (www.niewiederdick.info) aufzubauen. Dort schildere ich meinen Werdegang von der 132-kg-Frau bis heute. Ich möchte damit anderen Menschen wieder Mut machen, es doch auch einmal zu versuchen. Was mir zu meiner großen Freude auch schon sehr oft gelungen ist.
Um aber auch mich auf Dauer zu motivieren, damit nicht nach einiger Zeit die alten Gewohnheiten wieder die Oberhand gewinnen, wollte ich in unserer ortsansässigen Tageszeitung eine Anzeige aufgeben, um Mitstreiter für den Sport zu finden. Meine Abnehmgeschichte beeindruckte die Mitarbeiterin der »Husumer Nachrichten « so, dass sie am nächsten Tag gleich bei mir vorbeikam und am darauffolgenden Wochenende einen ganzseitigen Artikel über mich herausgab. Danach meldeten sich 300 Leute, und ich gründete mehrere Selbsthilfegruppen. So schaffte ich es, die erste Zeit nach meiner Gewichtsabnahme ohne Rückfälle zu überstehen. Denn die Gruppenmitglieder nahmen und nehmen mich natürlich auch heute noch immer in die Pflicht.
Im Jahre 2008 schickte ich meine Geschichte an STERN TV mit Günther Jauch, der mich dann zweimal in seine Sendung einlud. Es folgten ca. 40 Zeitungen und Zeitschriften, in denen Berichte über mich und andere Erfolgreiche der 30-g-Fett-Methode erschienen. In erster Linie Frauen, die mit meiner Unterstützung ebenfalls viel abgenommen hatten.
Erfahrungen weitergeben - mein Anliegen
Den Wünschen und Nachfragen anderer Übergewichtiger trug ich Rechnung, indem ich mehrere Kochbücher und meine Biografie schrieb. Ich leite mehrere Selbsthilfegruppen in Deutschland und demnächst werden auch im Ausland ähnliche Gruppen gegründet. Ich biete Abnehmurlaub bei mir an der Nordsee an und Online-Sonderprogramme zum Abnehmen. Außerdem kann man sich in der Spessart- Klinik in Bad Orb jedes Jahr zweimal für eine Woche mit meiner Begleitung anmelden: » Abnehmen mit Susanne Schmidt« heißt es dann. Und wer Zeit und Lust hat, kann in meinem Forum, das auch über meine Website zu erreichen ist, lesen, schreiben und sich informieren. Zu einem gewissen Teil mache ich das alles auch für mich. Denn »durch« ist man mit dem Thema nie. Man muss jeden Tag an sich arbeiten. Und auch ich habe immer wieder mal Tage, an denen ich nicht anders kann und die Schokolade oder die Bratkartoffeln einfach zu verführerisch finde. Doch nun habe ich eine Aufgabe übernommen, die mich jeden Tag fordert. Und das ist auch gut so!
In den Jahren 2011 und 2012 folgten weitere Fernsehauftritte, was mich sehr motiviert hat weiterzumachen. Ich möchte noch mehr Menschen erreichen, um auch ihnen zu helfen. Mein großes Ziel ist und bleibt es, dass auch andere Betroffene mit meiner Unterstützung Gruppen gründen, um nach meinem Vorbild zu helfen. Quasi ein Schneeballsystem »Hilfe zur Selbsthilfe«. Denn mit dieser Methode ist Abnehmen wirklich auf Dauer machbar.
Ich bin keine Ärztin oder Ernährungsberaterin. Aber ich habe über 30 Jahre meines Lebens alle Facetten einer Übergewichtigen durchlebt. Ich kenne jede Ausrede, um sich vor der Umwelt in irgendeiner Form zu rechtfertigen. Ich kenne auch die täglichen Schwierigkeiten, die einem auf Schritt und Tritt begegnen. Und letztendlich auch die Mühsal dieses Zustandes. Deshalb weiß ich, dass es niemanden gibt, der sich mit viel zu vielen Kilos wirklich wohlfühlt in seiner Haut. Aus diesem Grunde habe ich dieses Buch geschrieben, in der Hoffnung, dass es viele gibt, die meinem Beispiel folgen möchten.
Die 30-g-Fett-Methode
Die 30-g-Fett-Methode wurde von der Spessart-Klinik in Bad Orb ursprünglich für übergewichtige Kinder und Jugendliche entwickelt. Ein paar Jahre später übertrug man das Konzept auch auf die Erwachsenenklinik, wo ich es im Jahre 2006 kennenlernte.
Da die kleinen Patienten teilweise noch im Vorschulalter sind, wurde eine unkomplizierte Methode zum Abnehmen entwickelt. Die Kinder sollten das Erlernte zu Hause möglichst leicht umsetzen können. Doch auch Erwachsenen ist ein einfaches Prinzip zur Gewichtsreduzierung angenehmer als das Kalorienzählen. Denn wer hat schon Zeit und Lust, sich in ein umständliches Programm einzulesen, bevor er es anwenden kann?
Bei der 30-g-Fett-Methode benötigt man keine umfangreiche Literatur oder muss zeitraubende Einkäufe und Essenszubereitungen in Kauf nehmen. Genaue Diätpläne zu befolgen und die gewohnten Essenszeiten umzustellen ist auch nicht erforderlich. Wenn Sie sich fettarm und ausgewogen ernähren, werden Sie nicht hungrig sein.
Mittags warm oder abends warm essen? Um 18 Uhr die letzte Mahlzeit einnehmen oder erst Stunden später - darüber entscheiden nur Sie, niemand sonst. Ich habe während meiner Abnehmphase fast immer noch spätabends etwas gegessen und mache es auch heute noch.
Sie können weiterhin essen, wann Sie wollen und was Sie wollen. Nur das, was Sie essen, sollte ab jetzt fettarm sein bzw. fettarm zubereitet werden!
Alle Lebensmittel für diese Ernährungsumstellung - denn es ist keine Diät - bekommen Sie dort, wo Sie bis jetzt auch eingekauft haben. Fettreiche und fettarme Produkte stehen fast immer im selben Regal nebeneinander. Diese eben nur minimalen Veränderungen machen die Methode so alltagstauglich. Und je weniger man sich umstellen muss, umso besser hält man auf Dauer durch. Denn wer verändert schon gerne, was ihm zur lieben Gewohnheit geworden ist?
Doch durch ihre Einfachheit bedingt ist diese Methode nicht in allen Richtungen hundertprozentig perfekt. Daher werde ich Ihnen viele Tipps und Ratschläge geben und von eigenen Erfahrungen berichten, um Ihre Abnahme so weit wie möglich zu optimieren, damit Sie Ihr Ziel bald erreichen.
• Nur 30 g Fett am Tag zu sich nehmen
• 2 Liter Flüssigkeit am Tag trinken
• 3-mal wöchentlich mindestens 30 Minuten Sport treiben
Das gilt natürlich nur, wenn Sie gesundheitlich dazu in der Lage sind. Ohne Sport zu treiben, funktioniert die Methode ebenfalls. Allerdings wird die Abnahme dann etwas länger dauern.
30 g Fett am Tag sind nötig, um abzunehmen. Diese 30 Gramm braucht der Körper für den Stoffwechsel, für die Verdauung, für das Funktionieren aller Organe und des Gehirns. Weniger Fett zu essen verbessert nicht die Abnahme. Im Gegenteil. Der Stoffwechsel wird dann auf Sparflamme schalten.
30 g Fett am Tag gelten für jedermann, egal ob Sie männlich oder weiblich, Kind oder Erwachsener, jung oder alt sind. Um später das Gewicht zu halten, sind laut Spessart-Klinik 50 g bis 60 g Fett am Tag erlaubt.
Copyright © 2013 by Wilhelm Heyne Verlag, München
Als 14-Jährige begann ich mit den ersten Diäten, die ich mit meiner Mutter zusammen zwei, drei oder sogar sieben Tage durchhielt. Doch von Ernährungsumstellung auf Dauer hatte damals noch niemand etwas gehört. Abnehmen hieß in den 1960er-und 70erJahren Eierdiät, Ananasdiät, Reistage, Weizenkleie oder Nulldiät. Das hielten wir dann ein paar Tage durch, aber danach wurde vor lauter Hunger alles wieder schnell aufgeholt, und das Resultat war meistens mehr anstatt weniger Gewicht auf der Waage. Ich war und blieb einfach ein Pummelchen. Meine Freundinnen trugen Hotpants und hatten ihren ersten Freund. Für mich blieben das alles nur Träume. Denn wer will schon eine dicke Freundin haben? Und die schicke Mode war nur für Schlanke tragbar. So musste ich als graues Etwas die selbst genähten Klamotten von meiner Mutter tragen, zog mich immer mehr zurück und tröstete mich wie immer mit Schokolade oder Keksen.
Doch ab und an gab es auch wieder Phasen, in denen ich es schaffte, etwas mehr abzunehmen. Dann, wenn der Sommerurlaub anstand oder mein Wille abzunehmen zufällig länger als drei Tage anhielt. Das klappte richtig gut, als ich von zu Hause auszog, mein eigenes Zimmer hatte und keine Süßigkeiten mehr in der Wohnung herumlagen.
Ein neuer Lebensabschnitt: Ehe und Familie
1975 hatte ich wieder so eine schlanke Phase. Ich lernte meinen späteren Mann Holger kennen. Relativ schlank und recht ansehnlich, erlebte ich für kurze Zeit, wie es ist, nicht nur im Schatten zu stehen, sondern sich mit den anderen schlanken Frauen auf Augenhöhe zu bewegen. Ich fühlte mich soooo gut. Ein Jahr später heirateten Holger und ich. Ich war glücklich und sehr verliebt. In dieser Zeit konnte ich mein Gewicht problemlos unter Kontrolle halten. Ich war satt vor Glück und brauchte keinen Ersatz, keine essbaren Glücksbringer. Doch mit der Zeit entwickelte sich mein Mann Holger mehr und mehr zur Naschkatze. Das kam ehrlich gesagt auch meiner Natur sehr entgegen, und so saßen wir fast jeden Abend gemütlich auf dem Sofa und knabberten Schokolade, Chips und was es sonst noch so alles gab. Ich konnte einfach nicht widerstehen, und an meine Figur dachte ich in diesen Momenten leider nicht. Holger machte damals viel Sport, konnte sich die Leckereien also ohne Reue leisten. Nur: Susanne und Sport? Das waren schon immer zwei Welten gewesen. Somit rächten sich diese gemütlichen Abende bei mir dann auch leider mit vielen zusätzlichen Kilos auf den Hüften. Aber ich dachte: »Demnächst machst du mal eine Diät. Dann ist der Speck schnell wieder weg.«
Warum ich immer wieder so dachte? Ich weiß es nicht: Denn Erfahrungen damit hatte ich ja genügend gemacht. Dass man eben mal schnell abnimmt, ist nur eine Illusion, das wusste ich eigentlich ganz genau. Und die Waage zeigte nun schon über 100 kg an. Nach zwei Jahren Ehe erlebte ich die erste Schwangerschaft mit Sohn Christian und nahm wider Erwarten kein Gramm zusätzlich zu. 1984 kam mein Sohn Mark auf die Welt, und auch dieses Mal gab es keine Gewichtszunahme. Wenn ich auch nicht schlank war, hielt ich doch mein Gewicht. Als Vollblutmutter, ohne eigene Interessen, war das für mich vollkommen ausreichend. Ich musste schließlich Mann und Kinder versorgen. Da war kein Platz für mich und meine Figur.
Aller Anfang ist schwer
Doch Kinder werden größer. Ich merkte, dass Mutter sein für mich nicht mehr die alleinige Lebenserfüllung war. Nun wurde mir wieder bewusst, wie dick ich eigentlich war und als Frau gar nicht mehr wahrgenommen wurde. Es gab mich eigentlich nur noch als Hausfrau und Muttertier.
Diese Erkenntnis führte jedoch nicht dazu, etwas zu ändern. Im Gegenteil. Das öffentliche Leben bestand für mich nur aus Spielplatz, Kindergarten und Einkaufen. Vielleicht manchmal noch ein Besuch bei einer Freundin. Da war mein Aussehen nicht so wichtig. Bei anderen Anlässen erfand ich jedoch immer neue Ausreden, um diese Termine nicht wahrnehmen zu müssen. Ich schämte mich und verkroch mich immer mehr. Die Folge war, dass ich alles mit noch mehr Essen kompensierte.
Jeden neuen Tag begann ich mit dem Vorsatz, endlich etwas dagegen unternehmen zu wollen. Doch nach zwei oder drei Tagen hielt ich diese Hungerdiäten natürlich nicht mehr aus und fiel ungebremst über den Kühlschrank her. Immer mit dem Spruch auf den Lippen: Aber morgen, ganz bestimmt, fange ich an.
Heute kann ich es nicht mehr begreifen, warum ich so viele Jahre meines Lebens auf das Leben verzichtet habe. Bin ich selbst schuld daran? Hätte ich es verhindern können? Und das Wichtigste: Kann ich es für die Zukunft verhindern? Und wenn ja, wie? Jahrzehnte versuchte ich alle möglichen Mittel, Geheimtipps, Pülverchen, Drinks und Co. Jedes Mal nur mit kurzfristigem Erfolg. Denn die Werbung suggeriert bis heute, dass diese Hilfen ganz einfach, schnell und für alle Zeit eine schlanke Figur zaubern können, wenn man nur dieses oder jenes kauft oder für ein paar Wochen anwendet.
Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Und ich verschenkte 30 Jahre meines Lebens aus Unwissenheit, Bequemlichkeit, Frust und Leichtgläubigkeit. Immer in Erwartung, dass ich irgendwie und irgendwann von irgendetwas schon schlank gemacht werden würde. Die Erkenntnis, dass, wenn ich im Leben wirklich etwas für mich erreichen oder verändern will, dies selber machen muss, dass mir das niemand abnehmen kann, ist mir leider erst viel später gekommen.
Der Wendepunkt
Mittlerweile war ich 51 Jahre alt und wog stolze 132 kg. Es war das Jahr 2006, und mein Arzt meinte nach einem Check-up zu mir: »Hätten Sie nicht Lust, eine Kur zum Abnehmen zu machen?« Warum nicht ein paar Tage rauskommen, dachte ich. Glaubte aber nicht mehr an Erfolg. Denn was sollten die mir wohl Neues erzählen? Vier Wochen später machte ich mich auf zur Kur in die Spessart-Klinik nach Bad Orb. Doch der vermeintliche Erholungsurlaub entpuppte sich als Stress. Ich sollte Sport machen. Ich hasste Sport seit meiner Schulzeit. Und nun jeden Morgen, drei Wochen lang? Nordic Walking und Aqua-Fitness waren angesagt. Das alles auch noch vor dem Wachwerden, vor dem Aufstehen und vor dem Frühstück. Grauenhaft!
Bewegung war für mich immer etwas gewesen, das ich zu vermeiden versuchte. Denn in meinem Elternhaus lernte ich nie, dass Sport auch Freude bringen kann. Jede überflüssige Bewegung wurde vermieden. Durch mein immer höheres Gewicht und dessen Begleiterscheinungen wie geschwollene Füße und Beine, schmerzende Hüften, Rückenschmerzen und Atemnot reduzierte sich meine Bewegung dann schließlich auf ein Minimum. In Bad Orb nun Sport! Hätte ich diese Kur nur nicht begonnen, dachte ich wütend. Denn hier gab es keine Ausweichmöglichkeit. Ich musste das Laufen und die Aqua-Fitness jeden Morgen mitmachen. Es gehörte bei mir zur Kuranwendung. Ausreden waren zwecklos.
Das zweite Standbein zum Abnehmen in Bad Orb ist natürlich die Ernährung. Die 30-g- Methode basiert auf einer ganz einfachen Das ist bei dieser Grundlage: Um das Gewicht zu reduzieren, es ist sollte man nicht mehr als 30 g Fett am Tag essen. Dieses berechnet sich aus sichtbarem Fett, wie Öl oder Butter, aber auch aus unsichtbarem Fett, das in Käse, Wurst, Kuchen und fast allen anderen Lebensmitteln in unterschiedlichen Mengen enthalten ist. Das ist das ganze Geheimnis. Auch ein Mengenesser braucht nicht zu hungern. Das ist bei dieser Ernährungsform (es ist keine Diät) das Schöne. Jeder kann fast alle seine Angewohnheiten in puncto Essen beibehalten. Isst man morgens Müsli, soll man es weiterhin essen. Isst man abends warm, bedarf es keiner Änderung. Hat man immer um 22 Uhr noch etwas gegessen, sollte man auch dieses weiterhin tun. Wichtig ist nur, dass über den Tag verteilt die Menge stimmt. Die Ausnahmen sind Lebensmittel, die kein oder fast kein Fett haben, aber viel Zucker. Diese Lebensmittel, meistens sind es Naschereien, sollten nur in kleinen Mengen genossen werden, auch wenn sie kein oder sehr wenig Fett haben. (Gummibärchen zum Beispiel haben zwar 0 g Fett, aber 700 Kalorien in einer 200-g-Tüte!)
Am Ball bleiben
Nach drei Wochen Spessart-Klinik hatte ich 12 Kilo weniger auf der Waage und war ein wenig traurig, nach Hause zu müssen. Ich war gespannt, wie sich die 30-g-Fett-Methode im Alltag bewähren würde und was von dem Erlernten auf Dauer übrig blieb. Mein Sohn Christian, der sich sehr über meinen Erfolg freute, meinte:
»Mama, Du hast in den letzten Wochen so gut abgenommen. Wir werden jetzt jeden Morgen Nordic Walking machen und du kochst, wie du es in der Spessart-Klinik gelernt hast. Dann wirst du sicher noch einige Kilos mehr verlieren, und mir schadet es auch nicht.« Gesagt, getan. Christian stand jeden Morgen bereit und holte mich zum Laufen ab. Bei Unlust erinnerte er mich immer wieder an meinen Vorsatz, und so wurde es nach und nach mit jedem verlorenen Kilo einfacher und selbstverständlicher, täglich Sport zu treiben. Das ist bis heute so geblieben. Ich kann immer noch ohne Sport leben. Aber ich weiß um die Vorteile und mache es einfach, ohne Ausreden zu suchen.
Oft habe ich mich gefragt: Was war dieses Mal anders als bei allen anderen Versuchen, das Gewicht zu reduzieren. Ich denke, es gab mehrere Gründe:
1. Ich hatte mittlerweile Konfektionsgröße 56. Bald würde ich gar nichts mehr zum Anziehen bekommen.
2. Der Arzt hatte eine Fettleber diagnostiziert und mir mehrfach gesagt, dass daraus Krebs entstehen könne.
3. Als die Waage in der Spessart-Klinik 132 kg anzeigte, obwohl ich mir immer vorgemacht hatte, dass mein Gewicht schon nicht höher als 125 kg steigen würde.
4. Dass mir endlich klar wurde, dass nur ich an meinem Gewicht etwas ändern kann. Es gibt niemanden, zu dem man sagen kann: »Mach mich mal schlank!«
5. Dass mein Sohn mich so unterstützt hat und bei einem Durchhänger meinen inneren Schweinehund in die Schranken verwiesen hat.
6. Dass ich eine Kur gemacht habe und somit den besten Einstieg zum Abspecken hatte.
7. Das erste Mal in meiner langen Abnehmkarriere kam das Wort Bewegung darin vor. Daher war der Erfolg wesentlich besser und die Motivation weiterzumachen auch.
8. Ich habe mich nicht so unter Druck gesetzt, um in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Kilozahl abzunehmen. Ich wusste ja nach meiner Kur, dass es funktioniert. Denn jeder hat doch schon mal erfahren: Was man mit Gewalt erzwingen will, klappt meistens nicht. Denn auch die Psyche spielt beim Abnehmen eine große Rolle.
9. Endlich eine Möglichkeit der Gewichtsreduzierung gefunden zu haben, bei der ich schon beim Kauf der Lebensmittel, das für mich Richtige auswählen kann. Ich brauche keine Tabellen oder Listen, auf denen ich vieles notieren muss. Und Kalorien zählen brauche ich auch nicht. Und was das Wichtigste für mich ist: Naschereien, die fettfrei oder sehr wenig Fett haben, kann ich in kleinen Mengen noch zusätzlich essen. Also brauche ich kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich nasche. Denn das führte früher oft genug dazu, mich als Versager zu sehen. Die Folge davon war: Diät wieder mal vorzeitig beendet.
Das waren alles wichtige Gründe, warum meine Bemühungen dieses Mal von Erfolg gekrönt waren und ich nicht wieder auf halber Strecke aufgab. Das alles unter ständiger Aufsicht meines Arztes. Meine guten Erfolge und ich nach nur sieben Monaten die meist positiven Reaktionen meiner Umwelt
beflügelten mich, immer weiterzumachen. Im Februar 2007 hatte ich nach nur sieben Monaten eine Gewichtsabnahme von 57 Kilo erreicht. Meine kühnsten Träume hatten sich erfüllt. Endlich konnte ich als normalgewichtig gelten.
Der Weg an die Öffentlichkeit
Die Umwelt reagierte jedoch sehr unterschiedlich auf meine äußerliche Veränderung. Leider musste ich mir häufig neidische oder sogar gehässige Bemerkungen anhören. Meine Söhne jedoch und Freunde und Verwandte waren sehr stolz. Sohn Mark, der Wirtschaftsinformatiker ist, hatte die Idee, für mich eine Homepage (www.niewiederdick.info) aufzubauen. Dort schildere ich meinen Werdegang von der 132-kg-Frau bis heute. Ich möchte damit anderen Menschen wieder Mut machen, es doch auch einmal zu versuchen. Was mir zu meiner großen Freude auch schon sehr oft gelungen ist.
Um aber auch mich auf Dauer zu motivieren, damit nicht nach einiger Zeit die alten Gewohnheiten wieder die Oberhand gewinnen, wollte ich in unserer ortsansässigen Tageszeitung eine Anzeige aufgeben, um Mitstreiter für den Sport zu finden. Meine Abnehmgeschichte beeindruckte die Mitarbeiterin der »Husumer Nachrichten « so, dass sie am nächsten Tag gleich bei mir vorbeikam und am darauffolgenden Wochenende einen ganzseitigen Artikel über mich herausgab. Danach meldeten sich 300 Leute, und ich gründete mehrere Selbsthilfegruppen. So schaffte ich es, die erste Zeit nach meiner Gewichtsabnahme ohne Rückfälle zu überstehen. Denn die Gruppenmitglieder nahmen und nehmen mich natürlich auch heute noch immer in die Pflicht.
Im Jahre 2008 schickte ich meine Geschichte an STERN TV mit Günther Jauch, der mich dann zweimal in seine Sendung einlud. Es folgten ca. 40 Zeitungen und Zeitschriften, in denen Berichte über mich und andere Erfolgreiche der 30-g-Fett-Methode erschienen. In erster Linie Frauen, die mit meiner Unterstützung ebenfalls viel abgenommen hatten.
Erfahrungen weitergeben - mein Anliegen
Den Wünschen und Nachfragen anderer Übergewichtiger trug ich Rechnung, indem ich mehrere Kochbücher und meine Biografie schrieb. Ich leite mehrere Selbsthilfegruppen in Deutschland und demnächst werden auch im Ausland ähnliche Gruppen gegründet. Ich biete Abnehmurlaub bei mir an der Nordsee an und Online-Sonderprogramme zum Abnehmen. Außerdem kann man sich in der Spessart- Klinik in Bad Orb jedes Jahr zweimal für eine Woche mit meiner Begleitung anmelden: » Abnehmen mit Susanne Schmidt« heißt es dann. Und wer Zeit und Lust hat, kann in meinem Forum, das auch über meine Website zu erreichen ist, lesen, schreiben und sich informieren. Zu einem gewissen Teil mache ich das alles auch für mich. Denn »durch« ist man mit dem Thema nie. Man muss jeden Tag an sich arbeiten. Und auch ich habe immer wieder mal Tage, an denen ich nicht anders kann und die Schokolade oder die Bratkartoffeln einfach zu verführerisch finde. Doch nun habe ich eine Aufgabe übernommen, die mich jeden Tag fordert. Und das ist auch gut so!
In den Jahren 2011 und 2012 folgten weitere Fernsehauftritte, was mich sehr motiviert hat weiterzumachen. Ich möchte noch mehr Menschen erreichen, um auch ihnen zu helfen. Mein großes Ziel ist und bleibt es, dass auch andere Betroffene mit meiner Unterstützung Gruppen gründen, um nach meinem Vorbild zu helfen. Quasi ein Schneeballsystem »Hilfe zur Selbsthilfe«. Denn mit dieser Methode ist Abnehmen wirklich auf Dauer machbar.
Ich bin keine Ärztin oder Ernährungsberaterin. Aber ich habe über 30 Jahre meines Lebens alle Facetten einer Übergewichtigen durchlebt. Ich kenne jede Ausrede, um sich vor der Umwelt in irgendeiner Form zu rechtfertigen. Ich kenne auch die täglichen Schwierigkeiten, die einem auf Schritt und Tritt begegnen. Und letztendlich auch die Mühsal dieses Zustandes. Deshalb weiß ich, dass es niemanden gibt, der sich mit viel zu vielen Kilos wirklich wohlfühlt in seiner Haut. Aus diesem Grunde habe ich dieses Buch geschrieben, in der Hoffnung, dass es viele gibt, die meinem Beispiel folgen möchten.
Die 30-g-Fett-Methode
Die 30-g-Fett-Methode wurde von der Spessart-Klinik in Bad Orb ursprünglich für übergewichtige Kinder und Jugendliche entwickelt. Ein paar Jahre später übertrug man das Konzept auch auf die Erwachsenenklinik, wo ich es im Jahre 2006 kennenlernte.
Da die kleinen Patienten teilweise noch im Vorschulalter sind, wurde eine unkomplizierte Methode zum Abnehmen entwickelt. Die Kinder sollten das Erlernte zu Hause möglichst leicht umsetzen können. Doch auch Erwachsenen ist ein einfaches Prinzip zur Gewichtsreduzierung angenehmer als das Kalorienzählen. Denn wer hat schon Zeit und Lust, sich in ein umständliches Programm einzulesen, bevor er es anwenden kann?
Bei der 30-g-Fett-Methode benötigt man keine umfangreiche Literatur oder muss zeitraubende Einkäufe und Essenszubereitungen in Kauf nehmen. Genaue Diätpläne zu befolgen und die gewohnten Essenszeiten umzustellen ist auch nicht erforderlich. Wenn Sie sich fettarm und ausgewogen ernähren, werden Sie nicht hungrig sein.
Mittags warm oder abends warm essen? Um 18 Uhr die letzte Mahlzeit einnehmen oder erst Stunden später - darüber entscheiden nur Sie, niemand sonst. Ich habe während meiner Abnehmphase fast immer noch spätabends etwas gegessen und mache es auch heute noch.
Sie können weiterhin essen, wann Sie wollen und was Sie wollen. Nur das, was Sie essen, sollte ab jetzt fettarm sein bzw. fettarm zubereitet werden!
Alle Lebensmittel für diese Ernährungsumstellung - denn es ist keine Diät - bekommen Sie dort, wo Sie bis jetzt auch eingekauft haben. Fettreiche und fettarme Produkte stehen fast immer im selben Regal nebeneinander. Diese eben nur minimalen Veränderungen machen die Methode so alltagstauglich. Und je weniger man sich umstellen muss, umso besser hält man auf Dauer durch. Denn wer verändert schon gerne, was ihm zur lieben Gewohnheit geworden ist?
Doch durch ihre Einfachheit bedingt ist diese Methode nicht in allen Richtungen hundertprozentig perfekt. Daher werde ich Ihnen viele Tipps und Ratschläge geben und von eigenen Erfahrungen berichten, um Ihre Abnahme so weit wie möglich zu optimieren, damit Sie Ihr Ziel bald erreichen.
• Nur 30 g Fett am Tag zu sich nehmen
• 2 Liter Flüssigkeit am Tag trinken
• 3-mal wöchentlich mindestens 30 Minuten Sport treiben
Das gilt natürlich nur, wenn Sie gesundheitlich dazu in der Lage sind. Ohne Sport zu treiben, funktioniert die Methode ebenfalls. Allerdings wird die Abnahme dann etwas länger dauern.
30 g Fett am Tag sind nötig, um abzunehmen. Diese 30 Gramm braucht der Körper für den Stoffwechsel, für die Verdauung, für das Funktionieren aller Organe und des Gehirns. Weniger Fett zu essen verbessert nicht die Abnahme. Im Gegenteil. Der Stoffwechsel wird dann auf Sparflamme schalten.
30 g Fett am Tag gelten für jedermann, egal ob Sie männlich oder weiblich, Kind oder Erwachsener, jung oder alt sind. Um später das Gewicht zu halten, sind laut Spessart-Klinik 50 g bis 60 g Fett am Tag erlaubt.
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Autoren-Porträt von Susanne Schmidt
Susanne Schmidt, Jahrgang 1955, hatte 2006 ein Gewicht von 132 Kilo und fuhr zum Abnehmen in die Spessart-Klinik nach Bad Orb. Dort lernte sie die 30-Gramm-Fett-Methode kennen, mit der sie innerhalb eines Jahres 57 Kilo verlor. Sie lebt in Norddeutschland und ist Mutter zweier erwachsener Söhne. Christian, der ältere, unterstützt Susanne Schmidt bei der Organisation der 2007 ins Leben gerufenen »Nie wieder dick«-Initiative, die über die 30-Gramm-Fett-Methode informiert, motiviert und schon Tausenden beim Abnehmen geholfen hat.
Bibliographische Angaben
- Autor: Susanne Schmidt
- 2012, Originalausgabe, 272 Seiten, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453660315
- ISBN-13: 9783453660311
- Erscheinungsdatum: 05.12.2012
Pressezitat
»Anhand vieler Rezeptideen und Bewegungsübungen erklärt sie, wie der Stoffwechsel ganz gezielt angekurbelt werden kann.« TV für mich
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