Russische Volksmärchen
Nach dem Vorbild der Brüder Grimm entstand die berühmte Sammlung von Afanasjew, die bis heute ein Lieblingsbuch des russischen Lesers geblieben ist. Swetlana Geier hat die schönsten Märchen ausgewählt und neu übersetzt: von Iwan dem Dummen, über die schöne...
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Produktinformationen zu „Russische Volksmärchen “
Klappentext zu „Russische Volksmärchen “
Nach dem Vorbild der Brüder Grimm entstand die berühmte Sammlung von Afanasjew, die bis heute ein Lieblingsbuch des russischen Lesers geblieben ist. Swetlana Geier hat die schönsten Märchen ausgewählt und neu übersetzt: von Iwan dem Dummen, über die schöne Wassilissa bis zur Hexe Baba Jaga. Der Glaube an Wunder und zauberische Kräfte, Magie und dunkle Mächte, denen der Mensch schutzlos ausgeliefert ist, ist auch heute noch im russischen Volksglauben lebendig. So ist ein Band entstanden, in dem beides zusammenkommt: die "russischen" Brüder Grimm und eine kongeniale Übersetzerin.
Lese-Probe zu „Russische Volksmärchen “
Russische Volksmärchen von Afanasjew, A. N.Schwester Füchsin und der Wolf
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Es lebten einmal ein Mann und eine Frau. Der Mann sagte zu der Frau: »Frau, du sollst Piroggen backen, und ich will Fischeholen!« Als er genug Fische gefangen hatte, machte er sich mit dem vollen Wagen auf den Heimweg. Er fuhr dahin und sah auf einmal: zusammengerollt lag ein Füchschen auf dem Weg. Der Mann stieg vom Wagen und ging auf das Füchschen zu. Es rührte sich nicht und lag da wie tot. »Das gibt ein Geschenk für meine Frau«, dachte der Mann, hob das Füchschen auf und legte es auf den Wagen. Er selbst ging vor dem Wagen her. Die Füchsin aber nutzte die Zeit und warf sachte einen Fisch nach dem andern von dem Wagen herunter, einen Fisch nach dem andern. Alle Fische warf sie herunter, dann machte sie sich davon. »Nun, Alte«, sagte der Mann, »schau, was für einen Pelzkragen ich dir mitgebracht habe!« - »Wo ist er?« - »Draußen, auf dem Wagen, der Fisch und der Kragen.« Die Frau trat an den Wagen: Weder Kragen noch Fisch; sie schalt ihren Mann: »Ach, du alter Rettich! Du bist mir einer! Und dann machst du dich über mich lustig!« Da begriff der Mann, daß das Füchschen mitnichten tot gewesen war; er grämte sich eine Weile, aber es war nichts mehr zu ändern.
Und die Füchsin trug die über den Weg verstreuten Fische auf einen Haufen zusammen, setzte sich hin und ließ es sich schmecken. Da kam der Wolf daher: »Guten Tag, Gevatterin. « - »Guten Tag, Gevatter.« - »Gib mir von deinen Fischen. « - »Du kannst selbst fischen und essen.« - »Ich hab's
nicht gelernt.« - »Ei! Ich hab ja auch gefischt! Du mußt zum Fluß gehen, Gevatter, und den Schwanz ins Eisloch stecken. Die Fische hängen sich von selbst an deinen Schwanz; aber sieh zu, daß du möglichst lange sitzen bleibst, sonst wirst du nicht genug Fische fangen.«
Der Wolf lief zum Fluß und steckte den Schwanz in das Eisloch; es war nämlich Winter. Er saß lange, lange, die ganze Nacht saß er, und da fror sein Schwanz im Eise fest. Er versuchte aufzustehn, aber es wollte nicht gehen. »Da hängen aber viele Fische dran, ich kann sie ja nicht herausziehen!« dachte er.
Und schon sah er: Frauen kamen zum Fluß, um Wasser zu holen.
Als sie den Grauen entdeckten, schrien sie: »Ein Wolf! Ein Wolf! Schlagt ihn! Schlagt ihn!« Sie liefen herbei und begannen den Wolf zu prügeln, die eine mit dem Tragholz, die andere mit dem Eimer, wie es gerade kam. Der Wolf sprang hin und sprang her, riß sich den Schwanz ab und rannte Hals über
Kopf davon. »Na warte«, dachte er, »das werde ich dir heimzahlen, Gevatterin!« Schwesterchen Füchsin aber hatte sich die Fische schmecken lassen und wollte sehen, ob sie nicht irgendwo noch etwas erwischen könnte; sie schlich sich in ein Haus, wo Frauen Pfannkuchen buken, geriet dort unversehens
mit dem Kopf in die Teigschüssel und lief teigbeschmiert weiter. Da begegnete ihr der Wolf: »Das war also dein guter Rat? Ich bin am ganzen Leib zerschunden!« - »Ach, lieber Gevatter«, sagte Schwesterchen Füchsin, »bei dir fließt bloß das Blut, bei mir aber das Hirn. Mich haben sie viel schlimmer zerschunden, ich kann mich kaum rühren.« - »Wohl wahr«, sagte der Wolf, »wie willst du weiterkommen, Gevatterin? Setz dich auf meinen Rücken, ich will dich tragen.« Die Füchsin setzte sich auf seinen Rücken, und er trug sie weiter.
Schwesterchen Füchsin sitzt so da und spricht leise vor sich hin: »Nichtverprügelt auf Verprügelt, Nichtverprügelt auf Verprügelt. « - »Was sagst du da, Gevatterin?« - »Ach, Gevatter, ich sage: Verprügelt auf Verprügelt.« - »So ist es, Gevatterin, so ist es.«
»Komm, wir wollen uns Häuser bauen, Gevatter.« - »Gut, wir wollen uns Häuser bauen, Gevatterin.« - »Ich baue mir ein Haus aus Schindeln, und du baust dir ein Haus aus Eis.« Sie gingen an die Arbeit und bauten Häuser: Dem Füchschen aus Schindeln, dem Wolf aus Eis, und wohnten darin. Der Frühling kam, und das Haus des Wolfs schmolz. »Aha, Gevatterin«, sagte der Wolf, »du hast mich wieder betrogen und deshalb will ich dich fressen.« - »Komm, Gevatter, wir wollen losen, wer wen fressen soll.« Schwesterchen Füchsin führte den Wolf zu einer tiefen Grube mitten im Wald und sagte: »Spring! Wenn du über die Grube springen kannst, dann sollst du mich fressen. Und wenn du nicht hinüberspringen kannst, dann soll ich dich fressen.
« Der Wolf sprang und fiel in die Grube. »So«, sagte das Füchschen, »jetzt kannst du hier sitzen!«, und ging. Das Füchschen kam eines Tages mit einem Wellholz in den Pfoten und klopfte bei einem Bauern an: »Laß Schwester Füchsin bei dir übernachten.« - »Bei uns ist es ohne dich schon
eng.« - »Ich werde euch nicht zur Last fallen; ich lege mich auf die Bank, den Schwanz unter die Bank, das Wellholz vor den Ofen.« Der Bauer ließ sie herein. Sie legte sich auf die Bank, den
Schwanz unter die Bank, das Wellholz vor den Ofen. In aller Frühe erhob sich die Füchsin, verbrannte ihr Wellholz und fragte dann: »Wo ist denn mein Wellholz? Ich würde es nicht einmal gegen eine Gans tauschen!« Es war nichts zu machen - der Bauer gab ihr für das Wellholz eine Gans; das Füchschen nahm die Gans, ging weiter und sang: »Ein Wellholz trug die Füchsin, Als sie des Weges kam; Fürs Wellholz - ein Gänschen!« Tuck-tuck-tuck, klopfte sie bei einem anderen Bauern an. »Wer ist da?« - »Ich bin's, Schwester Füchsin. Laß mich bei euch übernachten.« - »Bei uns ist es auch ohne dich schon eng.« - »Ich werde euch nicht zur Last fallen. Ich lege mich auf die Bank, den Schwanz unter die Bank, die Gans vor den Ofen.« Der Bauer ließ sie ein. In aller Frühe sprang sie auf, packte die Gans, rupfte sie, aß sie auf und sagte: »Wo ist denn mein Gänschen? Ich würde es nicht einmal gegen einen Truthahn tauschen! « Es war nichts zu machen - der Bauer gab ihr für die Gans einen Truthahn; das Füchschen nahm den Truthahn, ging weiter und sang: »Ein Wellholz trug die Füchsin, Als sie des Weges kam; Fürs Wellholz - ein Gänschen, Fürs Gänschen - einen Truthahn.«
Tuck-tuck-tuck, klopfte sie an der Tür bei einem dritten Bauern an: »Wer da?« - »Ich bin es, Schwester Füchsin. Laß mich bei euch übernachten.« - »Bei uns ist es auch ohne dich schon eng.« - »Ich werde euch nicht zur Last fallen; ich lege mich auf die Bank, den Schwanz unter die Bank, den Truthahn vor den Ofen.« Der Bauer ließ sie ein. Sie legte sich auf die Bank, den Schwanz unter die Bank, den Truthahn vor den Ofen. In aller Frühe sprang sie auf, packte den Truthahn, rupfte ihn, aß ihn auf und sagte: »Wo ist denn mein Truthähnchen? Ich würde es nicht einmal gegen deine Schwiegertochter tauschen!« Es war nichts zu machen - der Bauer gab ihr für den Truthahn die Schwiegertochter. Das Füchschen nahm die Schwiegertochter, steckte sie in einen Sack, ging weiter und sang: »Ein Wellholz trug die Füchsin, Als sie des Weges kam; Fürs Wellholz - ein Gänschen, Fürs Gänschen - einen Truthahn, Für den Truthahn - die Schwiegertochter.« Tuck-tuck-tuck, klopfte sie an der Tür beim vierten Bauern an. »Wer da?« - »Ich bin es, Schwester Füchsin. Laßt mich bei euch übernachten.« - »Bei uns ist es auch ohne dich schon eng.« - »Ich werde euch nicht zur Last fallen. Ich lege mich auf die Bank, den Schwanz unter die Bank, den Sack vor den Ofen.« Der Bauer ließ sie ein. Sie legte sich auf die Bank, den Schwanz unter die Bank und den Sack vor den Ofen. Der Bauer ließ heimlich die Schwiegertochter aus dem Sack und steckte einen Hund hinein. Als der Morgen kam, zog Schwester Füchsin weiter: sie ging, trug ihren Sack und sagte: »Schwiegertöchterchen, du musst mir Lieder singen!« Da fing der Hund an zu knurren. Die Füchsin erschrak, ließ den Sack mit dem Hund fallen und lief weg. Das Füchschen lief und sah: auf einem Tor saß ein Hahn. Da sagte es zu ihm: »Hör mal, Gockel! Steig herunter, ich will dir die Beichte abnehmen: Du hast siebzig Frauen und sündigst immerfort.« Der Hahn stieg vom Tor herunter, die Füchsin packte ihn und fraß ihn auf. Die Füchsin als Wehmutter Es lebten einmal Gevatter Wolf und Gevatterin Füchsin. Sie hatten ein Fäßchen Honig. Die Füchsin naschte für ihr Leben gern; einmal lag die Gevatterin neben dem Gevatter in ihrem Häuschen und klopfte heimlich mit dem Schwanz auf den Boden. »Gevatterin, Gevatterin! Da klopft jemand!« - »Wahrscheinlich ist eine in Kindsnöten und sie holen mich«, murmelte die Füchsin. »Dann geh doch hin«, sagte der Wolf. Die Gevatterin lief aus dem Haus und schnurstracks zum Honig, schleckte nach Herzenslust und kehrte zurück. »Was hat Gott gegeben?« fragte der Wolf. »Das Oberste«, antwortete die Füchsin.
Ein andermal lag die Gevatterin wieder da und klopfte mit dem Schwanz. »Gevatterin, da klopft jemand!« sagte der Wolf. »Wahrscheinlich ist eine in Kindsnöten und sie holen mich«, murmelte die Füchsin. »Dann geh doch hin«, sagte der Wolf.
Die Füchsin lief aus dem Haus und wieder zum Honig und schleckte, bis sie genug hatte. Es blieb nur ein wenig Honig auf dem Boden des Fäßchens. Dann kehrte sie zum Wolf zurück. »Was hat Gott gegeben?« fragte derWolf. »Das Mittlere.« Zum dritten Mal täuschte die Füchsin den Wolf auf die gleiche Weise und schleckte den letzten Honig auf. »Was hat Gott gegeben?« fragte derWolf. »Das Restchen.« Über kurz oder lang stellte sich die Füchsin krank und bat den Gevatter, ein wenig Honig zu holen. Der Gevatter ging, aber das Fäßchen war leer. »Gevatterin, Gevatterin!« schrie derWolf, »der ganze Honig ist aufgegessen!« - »Wieso aufgegessen? Wer hat ihn aufgegessen? Niemand anderer als du!« schalt die Füchsin. Der Wolf schwor und schlug das Kreuz. »Nun gut«, sagte die Füchsin, »wir wollen uns beide in die Sonne legen, und wer von uns Honig schwitzt, der hat's getan.«
Sie gingen hinaus und legten sich in die Sonne. Die Füchsin fand keinen Schlaf, aber der graue Wolf schnarchte aus vollem Rachen. Und siehe da, plötzlich trat bei der Gevatterin der Honig aus. Tropfen um Tropfen. Hurtig schmierte sie ihn dem Wolf auf den Pelz. »Gevatter! Gevatter! Was ist das?« Sie rüttelte den Wolf wach. »Jetzt sieht man, wer den Honig aufgegessen hat!« Da blieb dem Wolf nichts anderes übrig, als sich schuldig zu bekennen. Für euch das Märchen, für mich ein irden Butternäpfchen. Der Fuchs, der Hase und der Hahn Es lebten einmal ein Fuchs und ein Hase. Der Fuchs hatte ein Haus aus Eis, der Hase eins aus Holz. Der Frühling kam - das Haus des Fuchses schmolz, das Haus des Hasen stand unverändert.
Der Fuchs fragte zunächst das Häschen, ob er sich bei ihm nicht ein bißchen wärmen könnte, und jagte es dann aus dem Haus. Der Hase lief fort und weinte, da begegneten ihm einige Hunde: »Wau, wau! Warum weinst du, Häschen?« Der Hase sagte: »Laßt mich in Frieden! Wie sollte ich nicht weinen? Ich hatte ein Haus aus Holz und der Fuchs eins aus Eis, er wollte sich zuerst bei mir wärmen und jagte mich dann aus dem Haus.« - »Weine nicht, Häschen«, sagten die Hunde. »Wir werden ihn verjagen.« - »Nein, ihr könnt ihn nicht verjagen!« - »Doch, wir werden ihn verjagen!« Zusammen kehrten sie zu dem Häuschen zurück: »Wau, wau! Hinaus mit dir, Fuchs!« Der Fuchs blieb auf dem Ofen liegen und antwortete: »Wenn ich aufspringe, wenn ich rausspringe, fliegt zerfetztes Fell bis zum letzten Hof!« Die Hunde erschraken und liefen davon. Der Hase lief weiter und weinte. Da begegnete ihm der Bär. »Warum weinst du, Häschen?« Der Hase sagte: »Laß mich in Frieden, Bär! Wie sollte ich nicht weinen? Ich hatte ein Haus aus Holz, und der Fuchs eins aus Eis, er wollte sich zuerst bei mir wärmen und jagte mich dann aus dem Haus.« - »Weine nicht, Häschen«, sagte der Bär. »Ich werde ihn verjagen.« - »Nein, du kannst ihn nicht verjagen! Die Hunde wollten ihn verjagen und haben nichts ausgerichtet, du wirst ihn auch nicht verjagen.« - »Doch, ich werde ihn verjagen!« Zusammen zogen sie gegen den Fuchs los: »Hinaus mit dir, Fuchs!« Der Fuchs blieb auf dem Ofen liegen: »Wenn ich aufspringe, wenn ich rausspringe, fliegt zerfetztes Fell bis zum letzten Hof!« Der Bär erschrak und lief davon.
Wieder lief der Hase weiter und weinte. Da begegnete ihm der Ochse: »Warum weinst du, Häschen?« - »Laß mich in Frieden, Ochs! Wie sollte ich nicht weinen? Ich hatte ein Haus aus Holz und der Fuchs eins aus Eis; er wollte sich zuerst bei mir wärmen und jagte mich dann aus dem Haus.« - »Gehen wir zusammen hin, ich werde den Fuchs verjagen.« - »Nein, du wirst ihn nicht verjagen, Ochs! Die Hunde wollten ihn verjagen - sie haben nichts ausgerichtet, der Bär wollte ihn verjagen - er hat nichts ausgerichtet, auch du wirst ihn nicht verjagen.« - »Doch, ich werde ihn verjagen!« Zusammen kehrten sie zu dem Haus zurück. »Hinaus mit dir, Fuchs!« Der Fuchs blieb auf dem Ofen liegen: »Wenn ich aufspringe, wenn ich rausspringe, fliegt zerfetztes Fell bis zum letzten Hof!« Der Ochse erschrak und lief davon.
Wieder lief der Hase weiter und weinte. Da kam ihm der Hahn mit einer Sense entgegen. »Kikeriki! Warum weinst du, Häschen?« - »Laß mich in Frieden, Hahn! Wie sollte ich nicht weinen? Ich hatte ein Haus aus Holz und der Fuchs eins aus Eis, er wollte sich zuerst bei mir wärmen und jagte mich dann aus dem Haus.« - »Gehen wir zusammen hin, ich werde ihn verjagen. « - »Nein, du wirst ihn nicht verjagen! Die Hunde wollten ihn fortjagen - sie haben nichts ausgerichtet, der Bär wollte ihn verjagen - er hat nichts ausgerichtet, der Ochse wollte ihn verjagen - er hat nichts ausgerichtet, auch du wirst ihn nicht verjagen. « - »Doch, ich werde ihn verjagen!« Zusammen kehrten sie zu dem Haus zurück.
»Kikeriki, die Sense ist gewetzet, der Fuchs wird gleich gemetzelt! Hinaus mit dir, Fuchs!« Als der Fuchs das hörte, erschrak er und sagte: »Ich ziehe mich gerade an.« Und der Hahn wieder: »Kikeriki, die Sense ist gewetzet, der Fuchs wird gleich gemetzelt! Hinaus mit dir, Fuchs!« Der Fuchs sagte: »Ich will noch den Pelz überziehen.« Der Hahn zum dritten Mal: »Kikeriki, die Sense ist gewetzet, der Fuchs wird gleich gemetzelt!« Da kam der Fuchs aus dem Haus gelaufen; der Hahn zerstükkelte ihn mit der Sense, zog zu dem Hasen in das Haus und sie lebten glücklich und das Gute mehrte sich.
Für dich ein Märchen, für mich ein irden Butternäpfchen. Der Fuchs als Beichtvater Einmal irrte der Fuchs eine ganze lange Herbstnacht durch den Wald, konnte aber nichts zu essen finden. In der Morgendämmerung lief er ins Dorf, schlich in einen Bauernhof und kletterte über die Hühnerstiege zu den Hühnern. Er war gerade oben angelangt und wollte schon ein Huhn packen, da wurde es für den Hahn Zeit zu singen: auf einmal schlug er mit den Flügeln, trat heftig von einem Bein auf das andere und krähte aus vollem Halse. Der Fuchs erschrak dermaßen, daß er von der Hühnerstiege fiel und drei Wochen mit Fieber das Bett hüten mußte.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
Es lebten einmal ein Mann und eine Frau. Der Mann sagte zu der Frau: »Frau, du sollst Piroggen backen, und ich will Fischeholen!« Als er genug Fische gefangen hatte, machte er sich mit dem vollen Wagen auf den Heimweg. Er fuhr dahin und sah auf einmal: zusammengerollt lag ein Füchschen auf dem Weg. Der Mann stieg vom Wagen und ging auf das Füchschen zu. Es rührte sich nicht und lag da wie tot. »Das gibt ein Geschenk für meine Frau«, dachte der Mann, hob das Füchschen auf und legte es auf den Wagen. Er selbst ging vor dem Wagen her. Die Füchsin aber nutzte die Zeit und warf sachte einen Fisch nach dem andern von dem Wagen herunter, einen Fisch nach dem andern. Alle Fische warf sie herunter, dann machte sie sich davon. »Nun, Alte«, sagte der Mann, »schau, was für einen Pelzkragen ich dir mitgebracht habe!« - »Wo ist er?« - »Draußen, auf dem Wagen, der Fisch und der Kragen.« Die Frau trat an den Wagen: Weder Kragen noch Fisch; sie schalt ihren Mann: »Ach, du alter Rettich! Du bist mir einer! Und dann machst du dich über mich lustig!« Da begriff der Mann, daß das Füchschen mitnichten tot gewesen war; er grämte sich eine Weile, aber es war nichts mehr zu ändern.
Und die Füchsin trug die über den Weg verstreuten Fische auf einen Haufen zusammen, setzte sich hin und ließ es sich schmecken. Da kam der Wolf daher: »Guten Tag, Gevatterin. « - »Guten Tag, Gevatter.« - »Gib mir von deinen Fischen. « - »Du kannst selbst fischen und essen.« - »Ich hab's
nicht gelernt.« - »Ei! Ich hab ja auch gefischt! Du mußt zum Fluß gehen, Gevatter, und den Schwanz ins Eisloch stecken. Die Fische hängen sich von selbst an deinen Schwanz; aber sieh zu, daß du möglichst lange sitzen bleibst, sonst wirst du nicht genug Fische fangen.«
Der Wolf lief zum Fluß und steckte den Schwanz in das Eisloch; es war nämlich Winter. Er saß lange, lange, die ganze Nacht saß er, und da fror sein Schwanz im Eise fest. Er versuchte aufzustehn, aber es wollte nicht gehen. »Da hängen aber viele Fische dran, ich kann sie ja nicht herausziehen!« dachte er.
Und schon sah er: Frauen kamen zum Fluß, um Wasser zu holen.
Als sie den Grauen entdeckten, schrien sie: »Ein Wolf! Ein Wolf! Schlagt ihn! Schlagt ihn!« Sie liefen herbei und begannen den Wolf zu prügeln, die eine mit dem Tragholz, die andere mit dem Eimer, wie es gerade kam. Der Wolf sprang hin und sprang her, riß sich den Schwanz ab und rannte Hals über
Kopf davon. »Na warte«, dachte er, »das werde ich dir heimzahlen, Gevatterin!« Schwesterchen Füchsin aber hatte sich die Fische schmecken lassen und wollte sehen, ob sie nicht irgendwo noch etwas erwischen könnte; sie schlich sich in ein Haus, wo Frauen Pfannkuchen buken, geriet dort unversehens
mit dem Kopf in die Teigschüssel und lief teigbeschmiert weiter. Da begegnete ihr der Wolf: »Das war also dein guter Rat? Ich bin am ganzen Leib zerschunden!« - »Ach, lieber Gevatter«, sagte Schwesterchen Füchsin, »bei dir fließt bloß das Blut, bei mir aber das Hirn. Mich haben sie viel schlimmer zerschunden, ich kann mich kaum rühren.« - »Wohl wahr«, sagte der Wolf, »wie willst du weiterkommen, Gevatterin? Setz dich auf meinen Rücken, ich will dich tragen.« Die Füchsin setzte sich auf seinen Rücken, und er trug sie weiter.
Schwesterchen Füchsin sitzt so da und spricht leise vor sich hin: »Nichtverprügelt auf Verprügelt, Nichtverprügelt auf Verprügelt. « - »Was sagst du da, Gevatterin?« - »Ach, Gevatter, ich sage: Verprügelt auf Verprügelt.« - »So ist es, Gevatterin, so ist es.«
»Komm, wir wollen uns Häuser bauen, Gevatter.« - »Gut, wir wollen uns Häuser bauen, Gevatterin.« - »Ich baue mir ein Haus aus Schindeln, und du baust dir ein Haus aus Eis.« Sie gingen an die Arbeit und bauten Häuser: Dem Füchschen aus Schindeln, dem Wolf aus Eis, und wohnten darin. Der Frühling kam, und das Haus des Wolfs schmolz. »Aha, Gevatterin«, sagte der Wolf, »du hast mich wieder betrogen und deshalb will ich dich fressen.« - »Komm, Gevatter, wir wollen losen, wer wen fressen soll.« Schwesterchen Füchsin führte den Wolf zu einer tiefen Grube mitten im Wald und sagte: »Spring! Wenn du über die Grube springen kannst, dann sollst du mich fressen. Und wenn du nicht hinüberspringen kannst, dann soll ich dich fressen.
« Der Wolf sprang und fiel in die Grube. »So«, sagte das Füchschen, »jetzt kannst du hier sitzen!«, und ging. Das Füchschen kam eines Tages mit einem Wellholz in den Pfoten und klopfte bei einem Bauern an: »Laß Schwester Füchsin bei dir übernachten.« - »Bei uns ist es ohne dich schon
eng.« - »Ich werde euch nicht zur Last fallen; ich lege mich auf die Bank, den Schwanz unter die Bank, das Wellholz vor den Ofen.« Der Bauer ließ sie herein. Sie legte sich auf die Bank, den
Schwanz unter die Bank, das Wellholz vor den Ofen. In aller Frühe erhob sich die Füchsin, verbrannte ihr Wellholz und fragte dann: »Wo ist denn mein Wellholz? Ich würde es nicht einmal gegen eine Gans tauschen!« Es war nichts zu machen - der Bauer gab ihr für das Wellholz eine Gans; das Füchschen nahm die Gans, ging weiter und sang: »Ein Wellholz trug die Füchsin, Als sie des Weges kam; Fürs Wellholz - ein Gänschen!« Tuck-tuck-tuck, klopfte sie bei einem anderen Bauern an. »Wer ist da?« - »Ich bin's, Schwester Füchsin. Laß mich bei euch übernachten.« - »Bei uns ist es auch ohne dich schon eng.« - »Ich werde euch nicht zur Last fallen. Ich lege mich auf die Bank, den Schwanz unter die Bank, die Gans vor den Ofen.« Der Bauer ließ sie ein. In aller Frühe sprang sie auf, packte die Gans, rupfte sie, aß sie auf und sagte: »Wo ist denn mein Gänschen? Ich würde es nicht einmal gegen einen Truthahn tauschen! « Es war nichts zu machen - der Bauer gab ihr für die Gans einen Truthahn; das Füchschen nahm den Truthahn, ging weiter und sang: »Ein Wellholz trug die Füchsin, Als sie des Weges kam; Fürs Wellholz - ein Gänschen, Fürs Gänschen - einen Truthahn.«
Tuck-tuck-tuck, klopfte sie an der Tür bei einem dritten Bauern an: »Wer da?« - »Ich bin es, Schwester Füchsin. Laß mich bei euch übernachten.« - »Bei uns ist es auch ohne dich schon eng.« - »Ich werde euch nicht zur Last fallen; ich lege mich auf die Bank, den Schwanz unter die Bank, den Truthahn vor den Ofen.« Der Bauer ließ sie ein. Sie legte sich auf die Bank, den Schwanz unter die Bank, den Truthahn vor den Ofen. In aller Frühe sprang sie auf, packte den Truthahn, rupfte ihn, aß ihn auf und sagte: »Wo ist denn mein Truthähnchen? Ich würde es nicht einmal gegen deine Schwiegertochter tauschen!« Es war nichts zu machen - der Bauer gab ihr für den Truthahn die Schwiegertochter. Das Füchschen nahm die Schwiegertochter, steckte sie in einen Sack, ging weiter und sang: »Ein Wellholz trug die Füchsin, Als sie des Weges kam; Fürs Wellholz - ein Gänschen, Fürs Gänschen - einen Truthahn, Für den Truthahn - die Schwiegertochter.« Tuck-tuck-tuck, klopfte sie an der Tür beim vierten Bauern an. »Wer da?« - »Ich bin es, Schwester Füchsin. Laßt mich bei euch übernachten.« - »Bei uns ist es auch ohne dich schon eng.« - »Ich werde euch nicht zur Last fallen. Ich lege mich auf die Bank, den Schwanz unter die Bank, den Sack vor den Ofen.« Der Bauer ließ sie ein. Sie legte sich auf die Bank, den Schwanz unter die Bank und den Sack vor den Ofen. Der Bauer ließ heimlich die Schwiegertochter aus dem Sack und steckte einen Hund hinein. Als der Morgen kam, zog Schwester Füchsin weiter: sie ging, trug ihren Sack und sagte: »Schwiegertöchterchen, du musst mir Lieder singen!« Da fing der Hund an zu knurren. Die Füchsin erschrak, ließ den Sack mit dem Hund fallen und lief weg. Das Füchschen lief und sah: auf einem Tor saß ein Hahn. Da sagte es zu ihm: »Hör mal, Gockel! Steig herunter, ich will dir die Beichte abnehmen: Du hast siebzig Frauen und sündigst immerfort.« Der Hahn stieg vom Tor herunter, die Füchsin packte ihn und fraß ihn auf. Die Füchsin als Wehmutter Es lebten einmal Gevatter Wolf und Gevatterin Füchsin. Sie hatten ein Fäßchen Honig. Die Füchsin naschte für ihr Leben gern; einmal lag die Gevatterin neben dem Gevatter in ihrem Häuschen und klopfte heimlich mit dem Schwanz auf den Boden. »Gevatterin, Gevatterin! Da klopft jemand!« - »Wahrscheinlich ist eine in Kindsnöten und sie holen mich«, murmelte die Füchsin. »Dann geh doch hin«, sagte der Wolf. Die Gevatterin lief aus dem Haus und schnurstracks zum Honig, schleckte nach Herzenslust und kehrte zurück. »Was hat Gott gegeben?« fragte der Wolf. »Das Oberste«, antwortete die Füchsin.
Ein andermal lag die Gevatterin wieder da und klopfte mit dem Schwanz. »Gevatterin, da klopft jemand!« sagte der Wolf. »Wahrscheinlich ist eine in Kindsnöten und sie holen mich«, murmelte die Füchsin. »Dann geh doch hin«, sagte der Wolf.
Die Füchsin lief aus dem Haus und wieder zum Honig und schleckte, bis sie genug hatte. Es blieb nur ein wenig Honig auf dem Boden des Fäßchens. Dann kehrte sie zum Wolf zurück. »Was hat Gott gegeben?« fragte derWolf. »Das Mittlere.« Zum dritten Mal täuschte die Füchsin den Wolf auf die gleiche Weise und schleckte den letzten Honig auf. »Was hat Gott gegeben?« fragte derWolf. »Das Restchen.« Über kurz oder lang stellte sich die Füchsin krank und bat den Gevatter, ein wenig Honig zu holen. Der Gevatter ging, aber das Fäßchen war leer. »Gevatterin, Gevatterin!« schrie derWolf, »der ganze Honig ist aufgegessen!« - »Wieso aufgegessen? Wer hat ihn aufgegessen? Niemand anderer als du!« schalt die Füchsin. Der Wolf schwor und schlug das Kreuz. »Nun gut«, sagte die Füchsin, »wir wollen uns beide in die Sonne legen, und wer von uns Honig schwitzt, der hat's getan.«
Sie gingen hinaus und legten sich in die Sonne. Die Füchsin fand keinen Schlaf, aber der graue Wolf schnarchte aus vollem Rachen. Und siehe da, plötzlich trat bei der Gevatterin der Honig aus. Tropfen um Tropfen. Hurtig schmierte sie ihn dem Wolf auf den Pelz. »Gevatter! Gevatter! Was ist das?« Sie rüttelte den Wolf wach. »Jetzt sieht man, wer den Honig aufgegessen hat!« Da blieb dem Wolf nichts anderes übrig, als sich schuldig zu bekennen. Für euch das Märchen, für mich ein irden Butternäpfchen. Der Fuchs, der Hase und der Hahn Es lebten einmal ein Fuchs und ein Hase. Der Fuchs hatte ein Haus aus Eis, der Hase eins aus Holz. Der Frühling kam - das Haus des Fuchses schmolz, das Haus des Hasen stand unverändert.
Der Fuchs fragte zunächst das Häschen, ob er sich bei ihm nicht ein bißchen wärmen könnte, und jagte es dann aus dem Haus. Der Hase lief fort und weinte, da begegneten ihm einige Hunde: »Wau, wau! Warum weinst du, Häschen?« Der Hase sagte: »Laßt mich in Frieden! Wie sollte ich nicht weinen? Ich hatte ein Haus aus Holz und der Fuchs eins aus Eis, er wollte sich zuerst bei mir wärmen und jagte mich dann aus dem Haus.« - »Weine nicht, Häschen«, sagten die Hunde. »Wir werden ihn verjagen.« - »Nein, ihr könnt ihn nicht verjagen!« - »Doch, wir werden ihn verjagen!« Zusammen kehrten sie zu dem Häuschen zurück: »Wau, wau! Hinaus mit dir, Fuchs!« Der Fuchs blieb auf dem Ofen liegen und antwortete: »Wenn ich aufspringe, wenn ich rausspringe, fliegt zerfetztes Fell bis zum letzten Hof!« Die Hunde erschraken und liefen davon. Der Hase lief weiter und weinte. Da begegnete ihm der Bär. »Warum weinst du, Häschen?« Der Hase sagte: »Laß mich in Frieden, Bär! Wie sollte ich nicht weinen? Ich hatte ein Haus aus Holz, und der Fuchs eins aus Eis, er wollte sich zuerst bei mir wärmen und jagte mich dann aus dem Haus.« - »Weine nicht, Häschen«, sagte der Bär. »Ich werde ihn verjagen.« - »Nein, du kannst ihn nicht verjagen! Die Hunde wollten ihn verjagen und haben nichts ausgerichtet, du wirst ihn auch nicht verjagen.« - »Doch, ich werde ihn verjagen!« Zusammen zogen sie gegen den Fuchs los: »Hinaus mit dir, Fuchs!« Der Fuchs blieb auf dem Ofen liegen: »Wenn ich aufspringe, wenn ich rausspringe, fliegt zerfetztes Fell bis zum letzten Hof!« Der Bär erschrak und lief davon.
Wieder lief der Hase weiter und weinte. Da begegnete ihm der Ochse: »Warum weinst du, Häschen?« - »Laß mich in Frieden, Ochs! Wie sollte ich nicht weinen? Ich hatte ein Haus aus Holz und der Fuchs eins aus Eis; er wollte sich zuerst bei mir wärmen und jagte mich dann aus dem Haus.« - »Gehen wir zusammen hin, ich werde den Fuchs verjagen.« - »Nein, du wirst ihn nicht verjagen, Ochs! Die Hunde wollten ihn verjagen - sie haben nichts ausgerichtet, der Bär wollte ihn verjagen - er hat nichts ausgerichtet, auch du wirst ihn nicht verjagen.« - »Doch, ich werde ihn verjagen!« Zusammen kehrten sie zu dem Haus zurück. »Hinaus mit dir, Fuchs!« Der Fuchs blieb auf dem Ofen liegen: »Wenn ich aufspringe, wenn ich rausspringe, fliegt zerfetztes Fell bis zum letzten Hof!« Der Ochse erschrak und lief davon.
Wieder lief der Hase weiter und weinte. Da kam ihm der Hahn mit einer Sense entgegen. »Kikeriki! Warum weinst du, Häschen?« - »Laß mich in Frieden, Hahn! Wie sollte ich nicht weinen? Ich hatte ein Haus aus Holz und der Fuchs eins aus Eis, er wollte sich zuerst bei mir wärmen und jagte mich dann aus dem Haus.« - »Gehen wir zusammen hin, ich werde ihn verjagen. « - »Nein, du wirst ihn nicht verjagen! Die Hunde wollten ihn fortjagen - sie haben nichts ausgerichtet, der Bär wollte ihn verjagen - er hat nichts ausgerichtet, der Ochse wollte ihn verjagen - er hat nichts ausgerichtet, auch du wirst ihn nicht verjagen. « - »Doch, ich werde ihn verjagen!« Zusammen kehrten sie zu dem Haus zurück.
»Kikeriki, die Sense ist gewetzet, der Fuchs wird gleich gemetzelt! Hinaus mit dir, Fuchs!« Als der Fuchs das hörte, erschrak er und sagte: »Ich ziehe mich gerade an.« Und der Hahn wieder: »Kikeriki, die Sense ist gewetzet, der Fuchs wird gleich gemetzelt! Hinaus mit dir, Fuchs!« Der Fuchs sagte: »Ich will noch den Pelz überziehen.« Der Hahn zum dritten Mal: »Kikeriki, die Sense ist gewetzet, der Fuchs wird gleich gemetzelt!« Da kam der Fuchs aus dem Haus gelaufen; der Hahn zerstükkelte ihn mit der Sense, zog zu dem Hasen in das Haus und sie lebten glücklich und das Gute mehrte sich.
Für dich ein Märchen, für mich ein irden Butternäpfchen. Der Fuchs als Beichtvater Einmal irrte der Fuchs eine ganze lange Herbstnacht durch den Wald, konnte aber nichts zu essen finden. In der Morgendämmerung lief er ins Dorf, schlich in einen Bauernhof und kletterte über die Hühnerstiege zu den Hühnern. Er war gerade oben angelangt und wollte schon ein Huhn packen, da wurde es für den Hahn Zeit zu singen: auf einmal schlug er mit den Flügeln, trat heftig von einem Bein auf das andere und krähte aus vollem Halse. Der Fuchs erschrak dermaßen, daß er von der Hühnerstiege fiel und drei Wochen mit Fieber das Bett hüten mußte.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
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Autoren-Porträt von Alexander N. Afanasjew
Afanasjew, A.N.A.N. Afanasjew wurde am 11. Juli 1826 im Gouvernement Woronesch geboren, er starb am 23. September 1871 in Moskau. Er studierte Rechtswissenschaften und war von 1849 an Archivar im Moskauer Außenministerium. Nach dem Vorbild der Brüder Grimm sammelte er russische Volksmärchen, die er erstmals 1855 herausgab und die Weltliteratur wurden.Geier, SwetlanaSwetlana Geier (1923-2010) hat u. a. Sinjawskij, Tolstoi, Solschenizyn, Belyi und Bulgakow ins Deutsche übertragen. Für ihr Werk, das sie mit der Dostojewskij-Neuübersetzung krönte, wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. - In der Reihe Fischer Klassik liegen sämtliche ihrer im Ammann Verlag erschienenen Dostojewskij-Übersetzungen vor: 'Verbrechen und Strafe' (Bd. 90010), 'Der Spieler' (Bd. 90446), 'Der Idiot' (Bd. 90186), 'Böse Geister' (Bd. 90245), 'Ein grüner Junge' (Bd. 90333), 'Die Brüder Karamasow' (Bd. 90114) sowie 'Aufzeichnungen aus dem Kellerloch' (Bd. 90102). Über ihr Leben und ihre Arbeit gibt Swetlana Geier Auskunft in dem von Taja Gut aufgezeichneten Buch 'Swetlana Geier. Ein Leben zwischen den Sprachen' (Bd. 19221).
Bibliographische Angaben
- Autor: Alexander N. Afanasjew
- 2013, 2. Aufl., Maße: 12,5 x 19 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzung:Geier, Swetlana
- Übersetzer: Swetlana Geier
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596904943
- ISBN-13: 9783596904945
- Erscheinungsdatum: 13.12.2012
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