Die Eingeborenen vom Strom (ePub)
Die weltberühmten Afrikaromane von Edgar Wallace
Amtmann Sanders, der Vorsteher der Kolonialverwaltung am „Großen Strom“ war im Urlaub gewesen. Sein Vertreter, ein blutjunger Beamter aus der Kolonialverwaltung, ist der List der Eingeborenen am „Großen Strom“ jedoch nicht gewachsen gewesen. Und so muss...
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Produktinformationen zu „Die Eingeborenen vom Strom (ePub)“
Amtmann Sanders, der Vorsteher der Kolonialverwaltung am „Großen Strom“ war im Urlaub gewesen. Sein Vertreter, ein blutjunger Beamter aus der Kolonialverwaltung, ist der List der Eingeborenen am „Großen Strom“ jedoch nicht gewachsen gewesen. Und so muss Sanders bei seiner Rückkehr viele Abenteuer bestehen bevor am „Großen Strom“ wieder Ruhe einkehrt.
Mit viel Witz und Humor erzählt Wallace die spannende Geschichte der kleinen Kolonialverwaltung in einem fiktiven afrikanischen Land. Der Roman ist in fünfzehn lose aneinander gereihte Kurzgeschichten unterteilt.
Umfang: 267 Normseiten, 181 Printseiten.
Redimus Verlag - www.redimus-verlag.de
Mit viel Witz und Humor erzählt Wallace die spannende Geschichte der kleinen Kolonialverwaltung in einem fiktiven afrikanischen Land. Der Roman ist in fünfzehn lose aneinander gereihte Kurzgeschichten unterteilt.
Umfang: 267 Normseiten, 181 Printseiten.
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Lese-Probe zu „Die Eingeborenen vom Strom (ePub)“
Amtmann Sanders war auf Urlaub gewesen. Seine dienstliche Tätigkeit bestand größtenteils darin, mühselige und gefährliche Züge durch Fiebergegenden zu unternehmen. Aber er hatte auch in seinen Ferien ein benachbartes Tropenland bereist, in dem nicht weniger Gefahren lauerten als in seinem eigenen Verwaltungsgebiet. Der einzige wahrnehmbare Unterschied zwischen seiner täglichen Arbeit und seiner Erholung lag eigentlich darin, daß er den Klagen und Sorgen eines andern zuhören mußte, statt sich mit seinen eigenen Schwierigkeiten zu beschäftigen. Trotzdem war Amtmann Sanders sehr befriedigt von seinem Urlaub, und das ist ein sicheres Zeichen dafür, daß er sehr menschenfreundlich dachte und fühlte. Seine Ferien hatten lange gedauert, denn er wanderte von St. Paul de Loanda über Land nach dem Kongo, erlegte im französischen Teil des Gebietes einige Elefanten auf der Jagd, fuhr mit dem Missionsdampfer zum Sangar-Fluß und kehrte dann nach Stanley Pool zurück. In Matadi fand er einen Brief seines Stellvertreters vor. Dieser war ein nicht allzu strenger junger Mann, der von der Zentralverwaltung beauftragt worden war, Sanders' Posten während dessen Abwesenheit einzunehmen; er war sehr befriedigt, daß man ihn für fähig hielt, einer so schweren Aufgabe gerecht zu werden. Das Schreiben war ein wenig sprunghaft, aber Sanders las es so begierig, wie ein junges Mädchen seinen ersten Liebesbrief liest, denn es enthielt Nachrichten von dem Land, das ihm so sehr am Herzen lag. Mit Umfebi, dem Häuptling von Kulanga, habe ich einige Schwierigkeiten. Er bedrückt seine Leute hart, und wenn ich die dauernde Verwaltung des Gebietes hätte ... Sanders lachte grimmig und sagte: Unverschämter Kerl , aber diese Äußerung galt wahrscheinlich dem aufsässigen Umfebi. Dagegen komme ich mit M'laka, dem Häuptling vom Kleinen Strom, gut aus. Er war sehr zuvorkommend und aufmerksam zu mir, als ich sein Dorf besuchte, und führte mir zu Ehren alle seine Tanzmädchen vor. Sanders machte ein verächtliches
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Gesicht. Er wußte, daß M'laka ein Schuft war. Bosambo, der Häuptling der Ochori, ist sehr höflich und fügsam. Ich erwähne dies ganz besonders, weil ich weiß, daß es Sie interessieren wird. Bosambo hat mir nämlich erzählt, daß er Ihr besonderer Schützling ist. Ebenso hat er mir berichtet, daß Sie ihn während seiner Kindheit auf Ihre eigenen Kosten erziehen ließen und sich jede Mühe gaben, ihm die englische Sprache beizubringen. Das hatte ich noch gar nicht gewußt. Sanders war dies auch eine große Neuigkeit, und er schwur bei dem ehernen Himmel einen Eid, daß er diesen Bosambo von dem einen Ende seiner langen Dorfstraße bis zum andern unter Püffen und Fußtritten jagen würde, wenn er erst wieder daheim wäre. Bosambo war ein unverschämter Dieb, ein der liberianischen Regierung entlaufener Sträfling, der sich einfach selbst zum Häuptling der Ochori gemacht hatte. Aber zuweilen war er ein ganz brauchbarer Mann. Er ist sicher der zivilisierteste unter allen Häuptlingen , hieß es weiter. Er hat der astronomischen Expedition, die in Ihrer Abwesenheit hierherkam, um die große Mondfinsternis zu beobachten, wertvolle Dienste erwiesen. Die Herren sprachen sehr lobend von seiner Zuvorkommenheit und seinen Anstrengungen, ihnen Instrumente und Gepäckstücke wieder zu beschaffen, die auf ihrer Reise den Strom hinunter entweder verlorengingen oder gestohlen wurden. Sanders lächelte, denn auch ihm selbst war schon verschiedenes in Bosambos Gebiet abhanden gekommen. Ich werde wieder nach Hause gehen , sagte er kurz entschlossen zu sich selbst. Diese Absicht führte er auch auf dem schnellsten Wege aus und kam eines frühen Morgens wieder in seiner Residenz an der Mündung des Großen Stromes an. Sein Stellvertreter hatte ihn nicht so rasch zurückerwartet und schien über seine Ankunft nicht gerade erfreut zu sein, da er ein großes, freilich nutzloses Palaver vorbereitet hatte, zu dem die Häuptlinge des Gebietes eingeladen waren. Meiner Meinung nach kann der Frieden in diesem Lande nur aufrechterhalten werden , erklärte er Sanders ernst, wenn man direkt auf die Gemüter dieser blödsinnigen Leute einwirkt, und das kann man am besten und einfachsten tun, wenn sie alle beisammen sind. Der Amtmann streckte seine Beine bequem aus und blies den Rauch seiner Zigarre durch die Nase. Sie frühstückten zusammen auf der breiten Veranda des Hauses. Mr. Franks, so hieß der Vertreter, wurde in jeder Weise als Gast behandelt. Sanders unterdrückte eine scharfe Entgegnung und fragte nur: Wann soll denn das verdamm - ich meine, wann soll das große Palaver denn stattfinden? - Heute abend. Sanders zuckte die Schultern. Da Sie alle Häuptlinge zusammengetrommelt haben und die Leute schon in den Hütten meiner Haussasoldaten mit Frauen und Dienern kampieren und meine Repräsentationsgelder bis auf den letzten Pfennig aufzehren, ist es wohl das beste, wenn Sie das Palaver selbst abhalten. Am Abend versammelten sich alle Häuptlinge vor der Residenz. In einem großen Halbkreis hockten sie auf der Erde vor dem Sessel, auf dem Mr. Franks Platz genommen hatte. Er war sich seiner Würde voll bewußt, sein Gesicht war vor Erregung gerötet, und seine Augen leuchteten begeistert durch die goldgeränderte Brille. Sanders hatte sich etwas weiter zurückgesetzt und sagte nichts, aber er betrachtete die Versammlung mit unfreundlichen Blicken. Er bemerkte ohne große Erregung, daß Bosambo von den Ochori den Ehrenplatz in der Mitte eingenommen hatte. Der Häuptling trug ein Leopardenfell und viele Ketten bunter Glasperlen um den Hals. Im Haar steckte ein Büschel Straußenfedern, und Ringe von poliertem Messing schmückten seine Arm- und Fußgelenke. Aber um allem die Krone aufzusetzen, hing von dem Fell, das seine linke Schulter bedeckte, an einem feuerroten Bande ein großer Zierat herunter, der einem Orden nicht unähnlich sah. Ihm gegenüber waren die anderen Könige und Häuptlinge wie gewöhnliche und alltägliche Leute anzuschauen. B'fari von den Größeren Isisi, Kulala von den N'gombi, Kandara von den Akasava, Etobi vom Fluß jenseits des Stromes und die Schar der kleineren Oberhäupter hätten ebensogut gewöhnliche Lastträger sein können. M'laka von den Kleineren Isisi eröffnete das Palaver. Oh, mein Herr Franki , begann er, wir sind sehr große Häuptlinge, und doch sind wir nur Hunde vor deinem leuchtenden Angesicht, das wie die Sonne ist, die aus Wolken hervorbricht. Mr. Franks, dem diese Anrede übersetzt wurde, räusperte sich und wurde noch einen Schein röter. Da du unser Vater bist , fuhr M'laka fort, und Sandi von uns gegangen ist, obwohl du ihn zu diesem Palaver gerufen hast, um deine Größe zu bezeugen, ist das Land fruchtbar geworden, die Krankheiten sind verschwunden, und es herrscht Friede unter uns. Er vermied Sanders' kühlen Blick, während seine Worte übersetzt wurden. Da Sandi gegangen ist , sprach er dann mit erheucheltem Bedauern weiter, sind wir traurig, denn er war in mancher Beziehung ein guter Mann. Aber er hatte nicht das große Herz und den milden Geist unseres Herrn Franki. Dieses und vieles andere sagte er. Es sei ratsam, alle Häuptlinge und Führer zusammenzurufen, damit sie hören könnten, wie ungerecht die Steuern erhoben würden und wie schwer das Leben unter gewissen herzlosen Oberherren sei - hier schaute er zu Sanders hinüber. Vor allem müßte die frühere Macht der Häuptlinge wiederhergestellt werden. Andere Redner folgten. Sie sagten, daß sie große Trauer darüber empfänden, daß Herr Sandi sie verlassen wollte. Der Amtmann beobachtete, daß Mr. Franks errötete und unangenehm berührt schien, und erkannte, daß dieser nicht für die Verbreitung des Gerüchts von seinem Rücktritt verantwortlich war. Endlich redete auch Bosambo, ehemals von Monrovia, jetzt Oberhäuptling der Ochori vom Ufer des Stromes bis zu den Bergen am Wald. Oh, mein Herr Franki, ich fühle Schande, daß ich sagen muß, was ich zu sagen habe, denn du bist zu mir gewesen wie ein Bruder. Er sprach mit großer Betonung und machte dann eine Pause, als ob er von seinen Gefühlen überwältigt würde. Franks war hingerissen, Sanders indessen schaute mißtrauisch zu Bosambo hinüber. Aber Sandi war unser Vater und unsere Mutter, er trug uns in seinen Armen über reißende, schnelle Ströme, und mit seinem schönen Körper schützte er uns gegen unsere Feinde. Er machte seine Augen weit auf, um unsere guten Taten zu sehen, und er machte sie klein vor unseren Fehlern. Und jetzt, da wir ihn verlieren müssen, ist mein Bauch voll Trauer, und ich wünschte, ich wäre tot. Er ließ den Kopf hängen und bewegte ihn langsam von einer Seite zur anderen. Man sah Tränen in seinen Augen, als er den Blick wieder erhob. David wehklagte sicher nicht schmerzlicher um seinen Freund Jonathan, als Bosambo von Monrovia um das vermeintliche Scheiden seines Herrn. Franki ist gut , fuhr er fort, und es kostete ihn sichtlich große Mühe, sich zu fassen. Sein Gesicht ist strahlend und schön. Er ist so unschuldig wie ein Kind, und sein Herz ist rein, er ist nicht schlau und verschlagen. Franks rückte unruhig auf seinem Stuhl hin und her, als ihm dieses Kompliment verdolmetscht wurde. Und wenn M'laka zu ihm spricht mit einer Zunge, die glatt ist wie Öl, lo! dann glaubt Franki ihm. Aber Sandi weiß, daß M'laka ein Lügner ist und die Gesetze übertritt, denn er hat seinen Bruder vergiftet, während Sandi fort war, und ist nicht bestraft worden. M'laka erhob sich halb von seinem Sitz und griff nach seinem Elefantenspeer. Nieder , fuhr Sanders dazwischen. Seine Hand langte blitzschnell zu seiner Hüfttasche, und M'laka duckte sich. Und wenn Kulala von den N'gombi einen Einfall in das Gebiet der Alamandi macht und Mädchen stiehlt, dann ist unser Herr Franki so gutmütig - Du Lügner, du Hund, du gemeiner Fischfresser!" Der empörte Kulala war aufgesprungen, und seine dicke Gestalt zitterte vor Wut. Ende der Leseprobe
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Bibliographische Angaben
- Autor: Edgar Wallace
- 2012, 215 Seiten, Deutsch
- Übersetzer: Ravi Ravendro
- Verlag: Redimus
- ISBN-10: 3954481200
- ISBN-13: 9783954481200
- Erscheinungsdatum: 14.11.2012
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