Die Rache der Heilerin
Normandie, Ende des 12. Jahrhunderts:
Adela ist glücklich verheiratet mit dem Ritter Francis. Zusammen besitzen sie ein kleines Gut und führen ein bescheidenes, doch zufriedenes Leben. Bis ihre Familie in die Wirren des englischen...
Adela ist glücklich verheiratet mit dem Ritter Francis. Zusammen besitzen sie ein kleines Gut und führen ein bescheidenes, doch zufriedenes Leben. Bis ihre Familie in die Wirren des englischen...
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Produktinformationen zu „Die Rache der Heilerin “
Normandie, Ende des 12. Jahrhunderts:
Adela ist glücklich verheiratet mit dem Ritter Francis. Zusammen besitzen sie ein kleines Gut und führen ein bescheidenes, doch zufriedenes Leben. Bis ihre Familie in die Wirren des englischen Bürgerkriegs verstrickt wird. Denn als König Henrys Söhne gegen dessen Herrschaft aufbegehren, muss auch Francis in die Schlacht ziehen. Ein alter Todfeind von Adelas Familie nutzt daraufhin den Krieg für seinen privaten Rachefeldzug – und Adela verliert alles. Brutal misshandelt und ihrer Besitztümer beraubt beginnt für sie eine schmerzliche Odyssee, die sie bis nach England führt, immer auf der Flucht vor ihrem Widersacher...
Adela ist glücklich verheiratet mit dem Ritter Francis. Zusammen besitzen sie ein kleines Gut und führen ein bescheidenes, doch zufriedenes Leben. Bis ihre Familie in die Wirren des englischen Bürgerkriegs verstrickt wird. Denn als König Henrys Söhne gegen dessen Herrschaft aufbegehren, muss auch Francis in die Schlacht ziehen. Ein alter Todfeind von Adelas Familie nutzt daraufhin den Krieg für seinen privaten Rachefeldzug – und Adela verliert alles. Brutal misshandelt und ihrer Besitztümer beraubt beginnt für sie eine schmerzliche Odyssee, die sie bis nach England führt, immer auf der Flucht vor ihrem Widersacher...
Klappentext zu „Die Rache der Heilerin “
Normandie, Ende des 12. Jahrhunderts: Die junge Adela ist glücklich verheiratet mit dem normannischen Ritter Francis. Die beiden haben einen gemeinsamen Sohn und bewirtschaften ein kleines Gut. Aber ihr bescheidenes Glück wird nicht halten: Die Herrschaft des englischen Königs Henry Plantagenet, die so hoffnungsvoll begonnen hatte, hat sich mittlerweile verfinstert. Als sich Henrys Söhne und seine Gattin Eleonore gegen ihn erheben, schließt Francis sich der Rebellion an – und Adela verliert nicht nur ihren geliebten Mann, sondern auch ihre Heimat und ihre Ehre. Denn ein alter Feind ihrer Familie, der englische Adlige William de Thorigny, nutzt den Bürgerkrieg, um grausam Rache an ihr zu nehmen. Während Francis für seine Sache kämpft und scheitert, überfällt de Thorigny Adelas Gutshof, misshandelt die junge Frau brutal, zwingt sie zur Flucht. Der Beginn einer langen Odyssee, auf der Adela unendliches Leid widerfährt. Und bei der sie am Ende doch über ihren Widersacher triumphieren wird.
Lese-Probe zu „Die Rache der Heilerin “
Die Rache der Heilerin von Beate SauerKapitel 1
Richard stützte sich auf den Ellbogen und lauschte in die Dunkelheit. Wie dumm, dass der Vater misstrauisch geworden ist und das Zimmer rnit mir und Henry teilt, dachte er. Aber wir werden trotzdem aus der Burg entkomrnen. Ja, endlich ertönte vom Bett seines Vaters her ein gleichmäßiges Schnarchen. Vorsichtig schlug er die Wolldecke zurück und setzte seine nackten Füße auf den Steinboden. Mit einigen geschmeidigen Schritten war er bei dem Schemel, auf dem seine Kleidung und sein Schwertgurt lagen. Rasch streifte er Kittel und Hose über. Als er den Schwertgurt schloss, schlug die Scheide gegen das Holz, Sehr laut klang das Geräusch in dem Daum wider. Richard hielt den Atem an. Das Schnarchen wurde unregelmäßiger, brach ab. Ein Rascheln wie von Stoff, der zurückgeschlagen wurde. War der Vater etwa aufgewacht?
Nein, nun setzte das Schnarchen mit einem lang gezogenen Seufzen wieder ein. Im Mondlicht, das durch die Ritzen in den Fensterläden fiel, erkannte Richard, dass sich sein Bruder Henry nun endlich ebenfalls auf seinem Bett aufgerichtet hatte. Richard griff nach seinem Mantel und den Stiefeln und hastete zur Tür. Wenige Momente später folgte ihm der Bruder. Draußen, auf dem von einigen Fackeln erleuchteten Gang, streiften sie die Schuhe über und tauschten ein schnelles, erleichtertes Grinsen aus.
... mehr
Auf dem Weg zu den Stallungen begegnete ihnen niemand. Die Sättel lagen unter dem Stroh - dort, wo sie sie am Vorabend verborgen hatten. Mit schnellen, geübten Griffen zäumten die Brüder die Pferde auf. Als sie die Tiere in die Stallgasse führten, trat ihnen ein verschlafener Knecht entgegen und fragte, oh er ihnen helfen könne. Doch auf Richards knappes »Nein, wir kommen allein zurecht. Leg dich wieder schlafen!« trollte sich der junge Mann.
»Vorhin dachte ich einen Augenblick lang, unser Vater wäre aufgewacht«, murmelte Henry. »Ich glaubte, das Herz bliebe mir stehen.«
»Na ja, ich hatte einfach behauptet, dass ich austreten müsste.« Richard zuckte die Schultern. Doch auch ihm schlug das Herz plötzlich wieder bis zum Hals.
»Was, wenn der Vater aufgestanden wäre und dich auf den beleuchteten Gang hinausgezogen hätte? Du warst angekleidet und hattest den Schwertgurt umliegen.«
»Immerhin weiß man nie, wer einem auf dem Weg zum Abtritt so alles begegnen wird.«
»Eine sehr überzeugende Erklärung...«
Ob er im Falle einer Entdeckung die Waffe gegen den Vater gezogen hätte? Richard war sich nicht sicher.
Sie schwangen sich in die Sättel und ritten über den Hof.Aus dem Schatten vor dem Tor trat ihnen ein Wachsoldat entgegen und hielt Richard davon ab, weiter über eine solche Möglichkeit nachzudenken.
Der stämmige Mann verbeugte sich vor den beiden Brüdern. »Die Prinzen mögen mir verzeihen«, erklärte er wichtigtuerisch »Doch wir Wachen haben den Befehl, niemandem während der Nacht das Tor zu öffnen.«
»Das gilt doch wohl nicht für uns!«, fuhr Henry auf.
»Niemanden«, wiederholte der Bewaffnete fest.
»Was fallt dir ein!«
Dieser misstrauische alte Fuchs von einem Vater ... Richard beugte sich zu seinem Bruder und Iegte ihm beschwichtigend die Hand an den Arm. »Lass nur. Der Mann handelt völlig richtig.« Er schenkte dem Bewaffneten, der sein kampfbereit vorgestrecktes Kinn verblüfft zurückzog, ein Lächeln. »Soldaten müssen gehorchen. Wie konnten wir uns sonst auf sie verlassen? Einen wie dich hätte ich gerne unter meinen Leuten.«
»Wie gesagt, Hoheit, es tut mir leid. Gestern Abend kam der Befehl.« Der Bewaffnete sackte ein wenig in sich zusammen und rieb sich über die stoppelige Wange.
»Tja, es verhält sich nur so, dass unser Vater kurz vor dem Zubettgehen den Wunsch äußerte zu jagen.« Richard lächelte ihn weiter strahlend an. »Und mich und meinen Bruder damit beauftragt, vorauszureiten und schon einmal einen geeigneten Jagdgrund zu suchen. Gewissermaßen um unsere Fähigkeiten zu erproben.«
»Ja, so ist er nun einmal.« Henry, der Richards Spiel begriff, stieß ein zustimmendes Stöhnen aus.
»Am besten also, du gehst zu unserem Vater und lässt dir unseren Auftrag bestätigen«, redete Richard munter weiter.
»Der ... der König ist schon aufgestanden?« Der Mann schaute sie unbehaglich an.
»Eben, als das Zimmer verließen, schlief er noch.« Richard wechselte einen raschen Blick mit seinem Bruder und verkniff sich ein Grinsen.
»Nun, ob es unbedingt nötig sein wird, den König zu wecken...« Der Bewaffnete zögerte.
»Ach, komm schon, Adam«, ein anderer Soldat, der bislang schweigend neben dem. Tor gewartet hatte, trat neben ihn, »der Befehl des Königs hat doch bestimmt nicht für die beiden Prinzen, seine eigenen Sohne, gegolten.«
»Nun, ich wüsste eigentlich auch keinen Grund, warum uns unser Vater daran hindern sollte, die Burg zu verlassen.« Richard lachte und klopfte Adam auf die Schulter. »Aber, wie ich schon sagte, es ist gut, wenn sich ein Soldat nicht von einem hohen Rang blenden lässt.
»Hoheit...« Adam beschloss, sich nicht dem Zorn des Königs auszusetzen, der bestimmt auf ihn herabfahren würde, wenn er ihn ungerechtfertigt weckte. Also verbeugte er sich, schob den Riegel zurück und stemmte zusammen mit dem anderen Soldaten den Torflügel auf.
Nachdem Richard den beiden Männern noch einmal grüßend zugenickt hatte, galoppierten er und sein Bruder davon. Auf der nächsten Anhöhe zügelte er seinen Hengst und blickte zu der Burg zurück. Dunkel und mächtig hob sich das Gebäude vor dem Sternenhimmel ab. Wenn alles so läuft, wie wir es geplant haben, wird die Burg von Bayeux in wenigen Monaten mir und Henry gehören, dachte er.
»Nun komm schon!«, drängte der Bruder, der sein Pferd neben ihm angehalten hatte.
»Ach, wahrscheinlich wird unsere Flucht erst bei Morgengrauen entdeckt. Bis dahin sind es noch ein paar Stunden.«
»Mir wäre es lieber, unser Vorsprung vor unserem Vater wäre viel größer.« Henry seufzte. »Immerhin haben wir gut achtzig Meilen zurückzulegen, bis wir die Grenze des französischen Königreichs erreicht haben und in Sicherheit sind.«
»Gegen ein bisschen Abenteuer habe ich nichts einzuwenden.«
»Falls du das tatsachlich ernst meinst, bist du verrückt.« Henry schüttelte den Kopf.
Copyright © BECHTERMÜNZ-WBV EIGENAUF. (Verlag)
Auf dem Weg zu den Stallungen begegnete ihnen niemand. Die Sättel lagen unter dem Stroh - dort, wo sie sie am Vorabend verborgen hatten. Mit schnellen, geübten Griffen zäumten die Brüder die Pferde auf. Als sie die Tiere in die Stallgasse führten, trat ihnen ein verschlafener Knecht entgegen und fragte, oh er ihnen helfen könne. Doch auf Richards knappes »Nein, wir kommen allein zurecht. Leg dich wieder schlafen!« trollte sich der junge Mann.
»Vorhin dachte ich einen Augenblick lang, unser Vater wäre aufgewacht«, murmelte Henry. »Ich glaubte, das Herz bliebe mir stehen.«
»Na ja, ich hatte einfach behauptet, dass ich austreten müsste.« Richard zuckte die Schultern. Doch auch ihm schlug das Herz plötzlich wieder bis zum Hals.
»Was, wenn der Vater aufgestanden wäre und dich auf den beleuchteten Gang hinausgezogen hätte? Du warst angekleidet und hattest den Schwertgurt umliegen.«
»Immerhin weiß man nie, wer einem auf dem Weg zum Abtritt so alles begegnen wird.«
»Eine sehr überzeugende Erklärung...«
Ob er im Falle einer Entdeckung die Waffe gegen den Vater gezogen hätte? Richard war sich nicht sicher.
Sie schwangen sich in die Sättel und ritten über den Hof.Aus dem Schatten vor dem Tor trat ihnen ein Wachsoldat entgegen und hielt Richard davon ab, weiter über eine solche Möglichkeit nachzudenken.
Der stämmige Mann verbeugte sich vor den beiden Brüdern. »Die Prinzen mögen mir verzeihen«, erklärte er wichtigtuerisch »Doch wir Wachen haben den Befehl, niemandem während der Nacht das Tor zu öffnen.«
»Das gilt doch wohl nicht für uns!«, fuhr Henry auf.
»Niemanden«, wiederholte der Bewaffnete fest.
»Was fallt dir ein!«
Dieser misstrauische alte Fuchs von einem Vater ... Richard beugte sich zu seinem Bruder und Iegte ihm beschwichtigend die Hand an den Arm. »Lass nur. Der Mann handelt völlig richtig.« Er schenkte dem Bewaffneten, der sein kampfbereit vorgestrecktes Kinn verblüfft zurückzog, ein Lächeln. »Soldaten müssen gehorchen. Wie konnten wir uns sonst auf sie verlassen? Einen wie dich hätte ich gerne unter meinen Leuten.«
»Wie gesagt, Hoheit, es tut mir leid. Gestern Abend kam der Befehl.« Der Bewaffnete sackte ein wenig in sich zusammen und rieb sich über die stoppelige Wange.
»Tja, es verhält sich nur so, dass unser Vater kurz vor dem Zubettgehen den Wunsch äußerte zu jagen.« Richard lächelte ihn weiter strahlend an. »Und mich und meinen Bruder damit beauftragt, vorauszureiten und schon einmal einen geeigneten Jagdgrund zu suchen. Gewissermaßen um unsere Fähigkeiten zu erproben.«
»Ja, so ist er nun einmal.« Henry, der Richards Spiel begriff, stieß ein zustimmendes Stöhnen aus.
»Am besten also, du gehst zu unserem Vater und lässt dir unseren Auftrag bestätigen«, redete Richard munter weiter.
»Der ... der König ist schon aufgestanden?« Der Mann schaute sie unbehaglich an.
»Eben, als das Zimmer verließen, schlief er noch.« Richard wechselte einen raschen Blick mit seinem Bruder und verkniff sich ein Grinsen.
»Nun, ob es unbedingt nötig sein wird, den König zu wecken...« Der Bewaffnete zögerte.
»Ach, komm schon, Adam«, ein anderer Soldat, der bislang schweigend neben dem. Tor gewartet hatte, trat neben ihn, »der Befehl des Königs hat doch bestimmt nicht für die beiden Prinzen, seine eigenen Sohne, gegolten.«
»Nun, ich wüsste eigentlich auch keinen Grund, warum uns unser Vater daran hindern sollte, die Burg zu verlassen.« Richard lachte und klopfte Adam auf die Schulter. »Aber, wie ich schon sagte, es ist gut, wenn sich ein Soldat nicht von einem hohen Rang blenden lässt.
»Hoheit...« Adam beschloss, sich nicht dem Zorn des Königs auszusetzen, der bestimmt auf ihn herabfahren würde, wenn er ihn ungerechtfertigt weckte. Also verbeugte er sich, schob den Riegel zurück und stemmte zusammen mit dem anderen Soldaten den Torflügel auf.
Nachdem Richard den beiden Männern noch einmal grüßend zugenickt hatte, galoppierten er und sein Bruder davon. Auf der nächsten Anhöhe zügelte er seinen Hengst und blickte zu der Burg zurück. Dunkel und mächtig hob sich das Gebäude vor dem Sternenhimmel ab. Wenn alles so läuft, wie wir es geplant haben, wird die Burg von Bayeux in wenigen Monaten mir und Henry gehören, dachte er.
»Nun komm schon!«, drängte der Bruder, der sein Pferd neben ihm angehalten hatte.
»Ach, wahrscheinlich wird unsere Flucht erst bei Morgengrauen entdeckt. Bis dahin sind es noch ein paar Stunden.«
»Mir wäre es lieber, unser Vorsprung vor unserem Vater wäre viel größer.« Henry seufzte. »Immerhin haben wir gut achtzig Meilen zurückzulegen, bis wir die Grenze des französischen Königreichs erreicht haben und in Sicherheit sind.«
»Gegen ein bisschen Abenteuer habe ich nichts einzuwenden.«
»Falls du das tatsachlich ernst meinst, bist du verrückt.« Henry schüttelte den Kopf.
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Autoren-Porträt von Beate Sauer
Beate Sauer wurde 1966 in Aschaffenburg geboren. Sie studierte Philosophie und katholische Theologie in Würzburg und Frankfurt am Main. Sie lebt und arbeitet als Schriftstellerin in Bonn.
Bibliographische Angaben
- Autor: Beate Sauer
- 448 Seiten, Maße: 14,5 x 22 cm, Geb. mit Su.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3863658817
- ISBN-13: 9783863658816
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