Wie im Märchen (ePub)
Emma, Anfang 30, erfolgreiche Reiseveranstalterin, ist vollkommen zufrieden mit ihrem Single-Leben. Sie liebt ihre Unabhängigkeit, träumt nebenbei gerne von George Clooney und gönnt sich ab und an eine Romanze – bevorzugt ohne Zukunftsperspektive.Kurz: Sie...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Wie im Märchen (ePub)“
Emma, Anfang 30, erfolgreiche Reiseveranstalterin, ist vollkommen zufrieden mit ihrem Single-Leben. Sie liebt ihre Unabhängigkeit, träumt nebenbei gerne von George Clooney und gönnt sich ab und an eine Romanze – bevorzugt ohne Zukunftsperspektive.Kurz: Sie hat absolut keine Lust auf eine ernsthafte Beziehung. Ingrid, Emmas Mutter, ist da ganz anderer Meinung. Sie findet, dass ihre Tochter endlich unter die Haube gehört, und meldet sie deshalb heimlich zu »Wie im Märchen«, ihrer Lieblings-Fernsehshow an. Die Dreharbeiten zu dieser Verkupplungssendung, wie soll es anders sein, finden auf einer traumhaften Burg statt. Natürlich wehrt sich Emma strikt gegen diese absurde Idee. Aber ihre Einstellung kommt ganz schön ins Wanken, denn der ganze Kosmos, allen voran Rebekka , ihre beste, „übernatürlich“ begabte Freundin, rät ihr zu. Deshalb fügt sie sich, zwar skeptisch, aber doch neugierig unerwarteterweise hoffnungsvoll ihrem Schicksal. Nur ist das Schicksal nicht immer so einfach zu deuten!Stolpersteine, Fettnäpfchen und Missverständnisse bringen die chaotische Emma immer weiter vom rechten Weg ab … oder vielleicht doch nicht?
Lese-Probe zu „Wie im Märchen (ePub)“
Roberta GregorioWie im Märchen
Es war einmal eine Prinzessin. Sie war sehr hübsch, doch leider konnte sie keinen passenden Prinzen finden.
Eines Tages erschien der Prinzessin eine gute Fee, die sich ihrer annehmen wollte. Sie mochte die Prinzessin sehr gern und wollte ihr dabei helfen, möglichst bald ihren Traumprinzen zu finden. Das war jedoch gar nicht so einfach, denn die hübsche Prinzessin war eine ganz große Chaotin. Sie ließ sich immer wieder vom rechten Weg abbringen, obwohl die kleine Fee alles tat, um die Prinzessin davor zu bewahren, sich ins Unglück zu stürzen.
Eines Tages beschloss die Königin, einen Ball für die Prinzessin zu geben. Sie konnte es einfach nicht mehr mit ansehen, dass ihre Tochter immer wieder an den falschen „Traumprinzen“ geriet.
Die Prinzessin war sehr traurig. Eigentlich hatte sie gar keine große Lust auf diesen Ball, weil sie tief in ihrem Herzen bereits wusste, wer ihr ganz persönlicher Traumprinz war. Nur leider hatte sie ihn versehentlich verjagt ...«
Rebekka bemerkte erst jetzt, dass ihr dreijähriger Sohn Dennis bereits eingeschlafen war. Sie strich ihm sanft durch das verwuschelte rote Haar, hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und deckte ihn sorgfältig zu, bevor sie das Zimmer verließ.
Sie liebte es, Dennis abends selbsterfundene Märchen zu erzählen, nur blieben diese Geschichten meist ohne Ende – denn Dennis schlief, dem Himmel sei Dank, immer vorher ein!
*
Schon beim Aufschließen der Wohnungstür hörte ich das Telefon klingeln. Etwas genervt von einem anstrengenden Arbeitstag hechtete ich hin. Vielleicht rief ja ausnahmsweise mal jemand anderes an als meine Mutter?
»Steinberg?«
Ich hatte mich, wie immer, mit meinem Nachnamen gemeldet.
»Spreche ich mit Frau Emma Steinberg?«
Eine mir absolut unbekannte weibliche
... mehr
Stimme.
»Ja! Und mit wem spreche ich, wenn ich fragen darf?«
»Ich bin Elena Blaskovic aus der Redaktion von „Wie im Märchen“.
Ich hatte den Namen mitnotiert und hoffentlich richtig geschrieben, denn ich wollte ihn mir nicht buchstabieren lassen. „Wie im Märchen“? Das musste diese Sendung sein, die schon seit mindestens hundert Jahren täglich im Fernsehen lief. Es ging da um irgendwelche Blind Dates von „Prinzen“ und „Prinzessinnen“ auf Schlössern oder Burgen. Ich kannte sie nur aus den begeisterten Schilderungen meiner Mutter.
»Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
Was hatte ich mit dieser Sendung zu tun?
»Frau Steinberg, ich wollte Ihnen mitteilen, dass wir Ihre Unterlagen geprüft haben. Ihr Profil hat uns überzeugt, und da wir demnächst eine Sendung mit einem „Prinzen“ planen, der zu Ihnen passen könnte, wollten wir Sie zum Vorsprechen einladen. Könnten Sie übermorgen um 9 Uhr vorbeikommen?«
Das kam mir spanisch vor. Es musste sich hier um einen Telefonscherz oder eine Verwechslung handeln!
»Aber ich habe überhaupt keine Unterlagen eingereicht und übermorgen muss ich arbeiten!«
»Wenn Sie die Unterlagen nicht persönlich eingeschickt haben, dann vielleicht eine Verwandte oder Freundin. Ich habe jedenfalls einen Lebenslauf und Fotos von Ihnen vorliegen. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Lassen Sie sich die ganze Sache einmal durch den Kopf gehen. Ich gebe Ihnen meine Telefonnummer und Sie können mir bis morgen um 11 Uhr Bescheid geben. Danach muss ich Sie aus organisatorischen Gründen leider aus der Auswahl der möglichen „Prinzessinnen“ herausnehmen.«
Das konnte nur meine Mutter gewesen sein! Ich notierte mir die Nummer, denn für den Bruchteil einer Sekunde gefiel mir die Idee, eine „Prinzessin“ zu sein, sogar. Doch dann verwarf ich den verrückten Gedanken sofort wieder.
Ich verabschiedete mich und legte auf. Das musste geklärt werden! Ich nahm den Hörer wieder ab und wählte die Nummer meiner Eltern.
»Steinberg?«
»Hallo Mama, hier ist Emma!«
Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen.
»Hallo, mein Schatz! Wie geht es dir?«
»Ich fühle mich gerade wie eine Prinzessin, ein bisschen so wie im Märchen!«
Schweigen.
»Mama, bitte sag mir, dass du mich nicht zu einer dieser Verkuppelungsshows angemeldet hast!«
Anhaltendes Schweigen.
Mir platzte der Kragen.
»Mensch, Mama, was fällt dir ein?« Endlich eine Reaktion.
»Emma, „Wie im Märchen“ ist nicht irgendeine Sendung. Hier kannst du wirklich die Liebe fürs Leben finden. Annette und Dieter werden nächsten Monat heiraten. Und Luisa und Frank haben sogar schon Nachwuchs bekommen ...«
»Mama, wovon sprichst du?«
»Na, von all den tollen Paaren, die dank der Sendung zusammengekommen sind!«
»Du spinnst!«
»Ich spinne nicht. Aber wie hast du überhaupt herausgefunden, dass ich dich angemeldet habe?«
Auch ich konnte schweigen.
»Sie haben dich angerufen, stimmt’s? Sie nehmen dich!« Ihre Stimme klang ganz aufgeregt.
»Mama, ich gehe da nicht hin!« Mit bestimmtem Ton, fast wütend, erwiderte sie:
»Doch, das tust du, sonst werde ich nie wieder ein Wort mit dir sprechen! Es wird endlich Zeit, dass du dir deinen Traummann angelst!«
Ohne meine Antwort abzuwarten, legte sie auf.
So hatte ich mir unser Gespräch nicht vorgestellt. Meine Mutter war richtig sauer geworden! Dabei hatte doch ICH allen Grund dazu! Ich ließ mir unser eher kurzes Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen. Bei dem Wort „Traummann“ stutzte ich. Das war mir doch vor Kurzem schon einmal begegnet. Aber wo? Plötzlich fiel es mir wieder ein. Ich fischte aus dem Altpapierkarton auf dem Balkon die gestrige Zeitung. Seite drei. Tatsächlich! Hier stand es schwarz auf weiß:
„Krebs
Bleiben Sie im Berufsleben beim Altbewährten! Gute Verdienstchancen. Verschließen Sie sich im Privatleben aber nicht vor Neuem: Traummann/Traumfrau in Sicht! Gesundheitliches Hoch.“
Warum gehörte ich nicht ganz einfach zu der Sorte Mensch, die sich überhaupt nicht für Horoskope interessierte? Oder zumindest zu denen, die ihr Horoskop zwar lasen, es aber nicht so ernst nahmen? Ich war eine Horoskop-Fanatikerin, die jeden dort geschriebenen Mist ganz persönlich auf sich bezog und sich strikt an alle Empfehlungen hielt. Und ich hatte damit auch Erfolg. Bei meinem Sprung in die Selbstständigkeit hatte ich mich Wort für Wort an meinem Horoskop orientiert. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich nur deshalb eine so erfolgreiche Reiseleiterin geworden bin!
Zwar hatte ich überhaupt keine Lust auf diesen „Wie im Märchen“-Quatsch, aber durfte ich mich meinem Schicksal widersetzen? Bisher hatte ich so etwas Verrücktes noch nie gewagt. Warum gerade jetzt? Immerhin ging es um mein Liebesleben! Was für eine Entscheidung! Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich an eine höhere Instanz zu wenden!
Zum dritten Mal an diesem Abend nahm ich den Hörer in die Hand. Mit wenigen Worten versuchte ich, meiner Freundin Rebekka die Situation zu erläutern. Seit sie Mutter geworden war, hatte ich mir angewöhnt, mich kurz zu fassen, da ihr Sohn Dennis keine Telefongespräche duldete, die länger als 3½ Minuten dauerten.
Sie beruhigte mich.
»Komm doch nachher vorbei! Wir sprechen über alles und befragen eventuell noch die Karten. Du hast ja noch bis morgen Zeit, dich zu entscheiden, also mach dich jetzt bloß nicht verrückt!«
Rebekka ist ein Schatz. Besonders liebe ich ihre natürliche und direkte Art. Und sie ist etwas ganz Besonderes, nicht nur als Freundin, auf die ich immer zählen kann. Manchmal wird es mir richtig mulmig in ihrer Gegenwart. Denn Rebekka ist nicht nur seit über zwanzig Jahren meine beste Freundin, sondern sie ist auch – nebenberuflich – eine Hexe! Ganz im Ernst!
Ein wenig anders war sie schon immer gewesen. In der Grundschule wagte es nur ganz selten jemand, sie zu hänseln oder zu ärgern. Das lag sicher auch an ihrem Haar. Es war von Natur aus leuchtend rubinrot. Eine seltsame Farbe, die Respekt einflößte. Und wenn sie ihre kräftigen dunklen Augenbrauen hob und ein ganz bestimmter kalter Ausdruck in ihre hell-grünen Augen trat, dann konnte einem wirklich das Blut in den Adern gefrieren.
Die Bestätigung für ihre übernatürlichen Fähigkeiten bekam ich, als wir etwa 12 Jahre alt waren.
Rebekka fuhr in den Sommerferien mit ihren Eltern nach Italien. Dort lernte sie eine alte Frau namens Tiziana kennen, die ihr Talent erkannte und ihr die Kunst des Kartenlegens beibrachte, nach einer alten neapolitanischen Familientradition. Zum Abschied schenkte Tiziana ihr einen Satz Karten.
Wir probierten sie natürlich gleich aus, als Rebekka zurückkam. Und immer wieder gaben sie uns die richtigen Antworten. Ich hatte eine Hexe als beste Freundin!
Aber ich bewunderte Rebekka auch dafür, dass sie immer eine Lösung für meine Probleme parat hatte, ohne viele Worte zu verlieren. Egal, wie verworren eine Situation auch war, sie half mir stets, das Problemknäuel zu entwirren. Daher wusste ich, dass sie mich auch in der „Wie im Märchen“-Sache gut beraten würde.
*
Ingrid Steinberg war aufgewühlt. Sie konnte es noch gar nicht richtig fassen. Ihre Tochter würde an ihrer absoluten Lieblingssendung teilnehmen! Sie war so glücklich, dass sie am liebsten laut geschrien, gelacht und getanzt hätte.
Dass Emma oder die Redaktion nach dem Vorsprechen einen Rückzieher machen könnten, das kam für sie überhaupt nicht in Betracht. Sie träumte bereits davon, dass ihre Tochter nun endlich ihren Traummann finden würde. Ingrid konnte sich nicht vorstellen, dass Emma mit ihrem gegenwärtigen Leben zufrieden war, und sie wollte sie endlich verliebt und glücklich erleben. Vor allem aber wollte sie selbst endlich Oma werden. Sie liebte Kinder sehr und hatte es nie ganz verwunden, nach Emma keine weiteren Kinder mehr bekommen zu können. Aber jetzt würde endlich alles gut werden!
Sie stürmte in den Garten hinaus, um ihrem Mann die tolle Neuigkeit zu überbringen.
Heinz blickte auf und sah seiner Frau schon von weitem an, dass etwas passiert sein musste.
»Heinz, Heinz! Stell dir vor! Emma hat gerade einen Anruf von einer Redakteurin von „Wie im Märchen“ bekommen! Ich hatte heimlich Bewerbungsunterlagen für sie eingeschickt und sie ist tatsächlich ausgesucht worden! Emma wird endlich ihren Traumprinzen finden!«
Heinz verdrehte die Augen gen Himmel. Immer diese Sendung! Täglich berichtete seine Frau von irgendwelchen Paaren, die so toll aussahen und so glücklich miteinander waren. Inzwischen hatte er gelernt, einen interessierten Gesichtsausdruck aufzusetzen und sein Gehirn auf stand-by zu schalten, denn das Thema langweilte ihn zu Tode. Er liebte seine Frau sehr und er verstand, dass sie diese Traumwelt brauchte, um dem Alltagstrott zu entfliehen. Er hatte seinen Garten und sein Golfspiel zur Entspannung. Seine Frau dagegen war nach Emmas Auszug in die Fänge der Fernsehindustrie geraten. Sie liebte Shows aller Art, kannte alle Moderatoren. Ihr ganz besonderer Liebling war Mischa Frank, die Erfinderin und Moderatorin von „Wie im Märchen“. Heinz hatte sich irgendwann einen eigenen Fernseher gekauft und ließ seine Frau gewähren.
»Und du glaubst, dass Emma da mitmacht?«
»Sie muss einfach!«
*
Ich klingelte wie immer viermal kurz an Rebekkas Haustüre und schaute mich um, während ich darauf wartete, dass sie öffnete. In der Abenddämmerung versuchte ich dabei die neuen Gartenzwerge in dem kleinen Vorgarten zu erspähen, von denen mir Rebekka erzählt hatte. Tatsächlich standen, soweit ich es erkennen konnte, nun vier drollige Zwerge zwischen all den Gnomen und Feen. Rebekka liebte die Zahl vier. Sieben Zwerge hätten für sie sicherlich das Gleichgewicht ihres ‚Zaubergartens‘ durcheinandergebracht!
Der Garten und das kleine Häuschen passten einfach perfekt zu meiner Freundin und ihrem Ehemann. Das Haus mit seinem giftgrünen Anstrich stach zwischen den bürgerlichen, eher farblich schlichten Behausungen der Nachbarn besonders hervor. Der Rosenbogen als Eingangstor, die zahlreichen Gartenbewohner und die wilden Kräuter versetzten den Betrachter mitten hinein in eine märchenhafte Welt.
Felix, Rebekkas Mann, den sie seit 15 Jahren kannte und vor vier Jahren geheiratet hatte, öffnete mir die Tür und küsste mich zur Begrüßung auf die Wange. Ich trat ein und ging an ihm und dem wie am Spieß schreienden Dennis, den er unter den linken Arm geklemmt hielt, vorbei. Dennis trug schon seinen Pyjama und signalisierte sogar kopfunter hängend mit jeder Faser seines Körpers, dass er trotz vorgerückter Stunde so gar keine Lust hatte, ins Bett zu gehen. Ich beugte mich zu ihm hinunter und zwinkerte ihm zu.
Durch den Flur und das leuchtend orange gestrichene Wohnzimmer hindurch, folgte ich einem angenehmen Duft direkt in die Küche, wo die zierliche Rebekka in ihrer viel zu langen Schürze den Abwasch erledigte. Sogar in diesem Aufzug wirkte sie ausgesprochen attraktiv mit ihrem üppigen rubinroten Haar, den hohen Wangenknochen und den ausdrucksstarken Augen unter schön geschwungenen Brauen.
»Hi, Rebs! Was gab es denn heute bei euch zum Abendessen?«
»Hallo Kleine! Lasagne – magst du ein Stück?«
„Kleine“ nannte mich Rebekka, weil ich exakt 20 Tage jünger war als sie. Dass ich sie um glatte 20 Zentimeter überragte, ignorierte sie dabei völlig.
Natürlich nahm ich ein Stück Lasagne. Rebekka ist die beste Köchin, die ich kenne!
Bei Lasagne und Rotwein berichtete ich noch einmal ausführlicher von meinen Telefonaten. Als ich schließlich der Vollständigkeit halber das Horoskop erwähnte, hob Rebekka nur leicht ihre rechte Augenbraue. Vor ihr konnte ich nichts verbergen.
Sie stand auf, legte ihre Schürze ab und holte die dunkle Holzbox aus dem Wohnzimmer, in der sie ihre Karten aufbewahrte.
Der Box entströmte beim Öffnen ein intensiver Geruch nach altem, etwas modrigem Papier. So sahen die Karten auch aus: abgegriffen, an den Ecken teilweise ausgefranst und stark verblichen. Doch das tat ihrer Faszination keinen Abbruch.
Meine Freundin setzte sich mir gegenüber. In dem Moment, als sie die Karten aufnahm, verwandelte sie sich in die Frau, vor der ich mich immer ein bisschen fürchtete.
An Rebekka veränderte sich dabei nichts, was mit bloßem Auge erkennbar war. Und doch schien ihr Haar auf einmal unerträglich rot zu leuchten, als blute es. Sie selbst kam mir noch strahlender vor als sonst. Es musste an Rebekkas Aura liegen.
»Also Kleine, was willst du wissen?«
»Ich denke, ich will einfach herausfinden, ob es Sinn macht, mich in das Abenteuer „Wie im Märchen“ zu stürzen, zu dem mich meine Mutter ohne mein Wissen angemeldet hat.«
»Gut, dann wollen wir mal sehen, was die Karten dazu sagen!«
Rebekka mischte die Karten konzentriert, nach nur ihr bekannten Regeln. Dann legte sie vier gleich hohe Stapel vereckt vor sich auf dem Tisch ab und ließ mich mehrere Karten auswählen. Schließlich lagen 16 Karten offen vor ihr, die sie quälend lang scheinbar wahllos hin und her schob.
Dann kam Rebekka endlich wieder in die Realität zurück.
»Die Karten sagen, eine Teilnahme an der Sendung wäre für dich in jeder Hinsicht positiv. Du kannst die wahre Liebe dabei finden, aber du musst die Augen offenhalten. Nicht alles ist so, wie es scheint.« Mehr als einen Mann wirst du treffen.
Na, phantastisch! Damit stand es 3:1. Meine Mutter, das Horoskop und die Karten, alle waren gegen mich. Rebekka sah mir meine Zweifel an.
»Wovor hast du denn eigentlich so große Angst? Davor, dich im Fernsehen zu blamieren? Oder davor, eventuell endlich einmal eine echte, ernst zu nehmende Beziehung zu führen?«
Ich mochte es nicht, wenn Rebekka so direkt wurde, denn meistens traf sie damit genau ins Schwarze. Was wollte ich denn nun wirklich?
Felix kam herein und ich war froh über die Ablenkung. Er sah aus, als käme er direkt aus einer Schlacht: zerzaustes Haar, zerknitterte Kleider, müdes Gesicht. Aber er war aus ihr als Sieger hervorgegangen: Dennis schlief tief und fest. Felix setzte sich zu uns.
»Na Emma, werden wir dich nun bald im Fernsehen sehen? Komm schon, dann kann ich bei meinen Kollegen und Schülern damit angeben, dass ich dich kenne!« Du meine Güte! Rebekka hatte Felix schon alles brühwarm erzählt. Er unterrichtete an einem Gymnasium mit über 60 Lehrern und rund 1000 Schülern – was, wenn die nun alle regelmäßig „Wie im Märchen“ sahen? Konnte ich mich dann je wieder auf die Straße trauen? Mir wurde ganz flau im Magen, als mir dämmerte, wie viele Zuschauer diese Sendung vermutlich täglich hatte! Nein, so etwas Peinliches konnte ich mir beim besten Willen nicht antun!
*
Die Büroräume der „Wie im Märchen“-Redaktion waren längst verwaist. Die Einzige, die noch arbeitete, war Elena Blaskovic. Es war bereits nach 21 Uhr und sie saß immer noch an ihrem großen papierbeladenen Schreibtisch. Eigentlich hätte sie schon lange nach Hause gehen können, aber sie blätterte zum wiederholten Mal in den Lebensläufen der nächsten möglichen „Prinzessinnen“. Sie wollte wie immer bestens vorbereitet sein. Sie konnte und wollte Mischa Frank, ihre Chefin, nicht enttäuschen. Dafür verehrte und liebte sie sie zu sehr.
Wann genau aus Bewunderung mehr geworden war, wusste Elena selbst nicht. Sie hatte zunächst lange Zeit mit sich gekämpft, um die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu ignorieren, sobald sie Mischa sah. Diese Frau war für Elena praktisch und faktisch unerreichbar: Ehefrau, Mutter und die Macherin von „Wie im Märchen“.
Monatelang hatte sie versucht, ihre Gefühle zu verdrängen, und war dabei sehr unglücklich gewesen. Dann beschloss sie, diese Zuneigung zuzulassen und zu akzeptieren. In den fünf Jahren, die Elena nun schon in der Redaktion arbeitete, hatte sich ihre Chefin zum Zentrum ihres Universums entwickelt.
Oft schien Mischa ihre treueste Mitarbeiterin ganz einfach zu ignorieren. Aber nach erfolgreichen Sendungen war es immer zuerst Elena, der sie dankte. Für diese kurzen Augenblicke der Nähe lebte Elena. Sie musste einfach die Beste bei ihrer Arbeit sein, um diese winzigen Momente der Anerkennung genießen zu dürfen.
Knapp zwei Stunden später war Elena zu müde, um noch weiterzuarbeiten. Sie hatte tagsüber wieder nichts Richtiges gegessen und beschloss, wie in letzter Zeit häufiger, das neue Restaurant ganz in der Nähe anzusteuern. Die Küche dort war leicht und sehr schmackhaft und hatte auch um diese Uhrzeit noch geöffnet. So würde sie sich wenigstens einmal am Tag gesund ernähren.
Dort hatte sie vor etwa einem Monat Tom kennengelernt.
Die gesamte „Wie im Märchen“-Redaktion hatte eine Einladung in den „Zauberbrunnen“ erhalten, noch vor der offiziellen Eröffnungsfeier. Eigens für die etwa 30 Mitarbeiter hatten die beiden Inhaber ein phantastisches Essen organisiert – ein sehr cleverer Schachzug von Tom und René! Sie hatten, ohne aufdringlich zu wirken, den geeigneten Rahmen für eventuelle Geschäftsessen oder private Besuche präsentiert und damit hoch gepunktet.
Elena jedenfalls war sofort Stammgast geworden und hatte dabei René und Tom näher kennengelernt. Beide waren sehr sympathische, kompetente junge Männer – aber bei Tom hatte Elena mit geübtem Auge sofort das Potenzial zum Star entdeckt. Eines späten Abends waren sie und Tom ins Gespräch gekommen und danach stand fest, dass Tom einer der nächsten „Prinzen“ in der Show werden würde. Dafür hatte Elena allerdings all ihre Überredungskünste aufbieten müssen. Aber als sie Tom klar gemacht hatte, welchen Werbeeffekt seine Teilnahme an einer der erfolgreichsten Fernsehshows der letzten Jahre für das Restaurant brächte, zappelte er an ihrer Angel.
*
Tom hatte schon einige Jahre lang nach einem passenden Partner und geeigneten Räumen für seinen Traum vom eigenen Restaurant gesucht. Seine sehr gut bezahlte Stellung in dem Münchener Nobel-Hotel „Queen“ füllte ihn nicht mehr aus. Er wusste, dass noch viel mehr in ihm steckte. Er wollte nicht mehr nach den Vorgaben anderer arbeiten, sondern endlich seiner eigenen Phantasie freien Lauf lassen. Die Gäste des „Queen“ waren an eine bestimmte Art von Gastronomie gewöhnt und er konnte und wollte sich nicht an den Traditionen und der Philosophie des Hauses aufreiben. Tom hatte andere Pläne.
Seine Zeit war gekommen: Er wollte sein eigenes Restaurant führen! Für seine Suche nach einem geeigneten Partner nahm er sich viel Zeit. Täglich durchforstete er diverse Anzeigenblätter und recherchierte im Internet – ohne Erfolg. Doch dann entdeckte er eines Tages, ausgerechnet im Supermarkt in der Nähe seiner Wohnung, am schwarzen Brett einen Zettel, der sein Leben verändern sollte:
„Junger, dynamischer und talentierter Koch gesucht! Hast Du Lust, mit mir ein Restaurant zu eröffnen? Geeignete Räume und gute Ideen habe ich schon – eigentlich fehlst nur noch Du! Interessiert? Dann melde Dich bei mir!“
Noch am gleichen Abend hatte es ein erstes vielversprechendes Treffen zwischen Tom und René gegeben. Manchmal spürt man sofort, wenn die Chemie stimmt, und bei diesen beiden Männern war es sozusagen berufliche Liebe auf den ersten Blick. Bis zum Morgengrauen hatten sie geredet und Plane geschmiedet. René hatte Tom von seiner großen Leidenschaft für guten Wein und seinen Erfahrungen auf diversen Weingütern erzählt.
Tom hatte sich in Renés begeisterten Schilderungen sofort wiedererkannt und fühlte sich endlich zu Hause angekommen. Ihm wurde schmerzlich bewusst, wie sehr er dieses Gefühl vermisst hatte. Denn nur wenige Menschen konnten verstehen, dass jemand so viel für seinen Beruf opferte, vor allem im Privatleben. Tom hatte es bisher gar nicht anders gekannt. Wenn das Leben von einer großen, bedingungslosen Liebe und Hingebung erfüllt war, egal, ob für eine Person oder, wie bei Tom, vom Kochen, dann war der ganze Rest nicht wirklich wichtig. Und René verstand das.
In den folgenden Monaten hatten sich die beiden jungen Männer so manche Nacht um die Ohren geschlagen, getrieben von der Suche nach einer innovativen Idee für ihr neues Restaurant. Sie wussten, dass sie nicht allein mit ihren kulinarischen Spezialitäten erfolgreich sein konnten. Dazu war die Konkurrenz in der Stadt zu groß. Noch fehlte das Tüpfelchen auf dem i.
Bei einem ihrer Besuche in den bereits angemieteten Restauranträumen hatte sich Tom müde und frustriert auf dem staubigen Boden des renovierungsbedürftigen Saals flach ausgestreckt, der einmal ihr Gastraum werden sollte, und die Decke angestarrt. Alles um ihn herum war verdreckt und kahl und wartete nur darauf, endlich in ein außergewöhnliches Restaurant verwandelt zu werden. René tigerte währenddessen unruhig im Raum auf und ab. Dabei führte er halblaute Selbstgespräche. Wie vom Blitz getroffen sprang Tom plötzlich auf.
»Sag das noch einmal!«
»Was meinst du, Tom? Ich rede schon seit einer halben Stunde mit mir selbst! Welche Stelle soll ich wiederholen?«
»Du hast gerade von einem Brunnen gesprochen!«
»Stimmt. Ich habe gesagt: ‚Ich wünschte, ich hätte einen Zauberbrunnen! Ich würde direkt mein ganzes Geld für eine geniale Idee für unser Restaurant hineinwerfen!‘ Meinst du das?«
»Aber, René, verstehst du denn nicht? Das ist die Idee! Ein Zauberbrunnen!«
Das Aufleuchten in Renés Augen bestärkte Tom. Die ersehnte Idee war geboren! Nun ging alles Schlag auf Schlag. Die Planung nahm schnell konkrete Formen an:
Im Eingangsbereich des Restaurants sollte ein echter Brunnen, der „Zauberbrunnen“, stehen. Der Innenarchitekt verwendete dafür Naturstein, Holz und Pflanzen und setzte mit einer ausgeklügelten Beleuchtung sein Werk eindrucksvoll in Szene.
Die Gäste sollten beim Eintreten mit einer Münze empfangen werden, die sie zusammen mit einem heimlichen Herzenswunsch in den Zauberbrunnen werfen konnten. Im Eingangsbereich waren bequeme Sitzgelegenheiten mit Blick auf den Brunnen aufgestellt, damit sich die Gäste beim Aperitif auf einen wunderbaren Abend im „Zauberbrunnen“ einstimmen konnten, nach dem Motto „Im „Zauberbrunnen“ können Ihre geheimsten Wünsche wahr werden!“.
Tom und René waren von ihrer Idee völlig begeistert und zweifelten keine Sekunde daran, dass sie gut ankäme. Manchmal genügte ein winziges Detail, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Sie waren mehr als zuversichtlich. Jetzt stand der Eröffnung ihres gemeinsamen Restaurants nichts mehr im Weg!
»Ja! Und mit wem spreche ich, wenn ich fragen darf?«
»Ich bin Elena Blaskovic aus der Redaktion von „Wie im Märchen“.
Ich hatte den Namen mitnotiert und hoffentlich richtig geschrieben, denn ich wollte ihn mir nicht buchstabieren lassen. „Wie im Märchen“? Das musste diese Sendung sein, die schon seit mindestens hundert Jahren täglich im Fernsehen lief. Es ging da um irgendwelche Blind Dates von „Prinzen“ und „Prinzessinnen“ auf Schlössern oder Burgen. Ich kannte sie nur aus den begeisterten Schilderungen meiner Mutter.
»Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
Was hatte ich mit dieser Sendung zu tun?
»Frau Steinberg, ich wollte Ihnen mitteilen, dass wir Ihre Unterlagen geprüft haben. Ihr Profil hat uns überzeugt, und da wir demnächst eine Sendung mit einem „Prinzen“ planen, der zu Ihnen passen könnte, wollten wir Sie zum Vorsprechen einladen. Könnten Sie übermorgen um 9 Uhr vorbeikommen?«
Das kam mir spanisch vor. Es musste sich hier um einen Telefonscherz oder eine Verwechslung handeln!
»Aber ich habe überhaupt keine Unterlagen eingereicht und übermorgen muss ich arbeiten!«
»Wenn Sie die Unterlagen nicht persönlich eingeschickt haben, dann vielleicht eine Verwandte oder Freundin. Ich habe jedenfalls einen Lebenslauf und Fotos von Ihnen vorliegen. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Lassen Sie sich die ganze Sache einmal durch den Kopf gehen. Ich gebe Ihnen meine Telefonnummer und Sie können mir bis morgen um 11 Uhr Bescheid geben. Danach muss ich Sie aus organisatorischen Gründen leider aus der Auswahl der möglichen „Prinzessinnen“ herausnehmen.«
Das konnte nur meine Mutter gewesen sein! Ich notierte mir die Nummer, denn für den Bruchteil einer Sekunde gefiel mir die Idee, eine „Prinzessin“ zu sein, sogar. Doch dann verwarf ich den verrückten Gedanken sofort wieder.
Ich verabschiedete mich und legte auf. Das musste geklärt werden! Ich nahm den Hörer wieder ab und wählte die Nummer meiner Eltern.
»Steinberg?«
»Hallo Mama, hier ist Emma!«
Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen.
»Hallo, mein Schatz! Wie geht es dir?«
»Ich fühle mich gerade wie eine Prinzessin, ein bisschen so wie im Märchen!«
Schweigen.
»Mama, bitte sag mir, dass du mich nicht zu einer dieser Verkuppelungsshows angemeldet hast!«
Anhaltendes Schweigen.
Mir platzte der Kragen.
»Mensch, Mama, was fällt dir ein?« Endlich eine Reaktion.
»Emma, „Wie im Märchen“ ist nicht irgendeine Sendung. Hier kannst du wirklich die Liebe fürs Leben finden. Annette und Dieter werden nächsten Monat heiraten. Und Luisa und Frank haben sogar schon Nachwuchs bekommen ...«
»Mama, wovon sprichst du?«
»Na, von all den tollen Paaren, die dank der Sendung zusammengekommen sind!«
»Du spinnst!«
»Ich spinne nicht. Aber wie hast du überhaupt herausgefunden, dass ich dich angemeldet habe?«
Auch ich konnte schweigen.
»Sie haben dich angerufen, stimmt’s? Sie nehmen dich!« Ihre Stimme klang ganz aufgeregt.
»Mama, ich gehe da nicht hin!« Mit bestimmtem Ton, fast wütend, erwiderte sie:
»Doch, das tust du, sonst werde ich nie wieder ein Wort mit dir sprechen! Es wird endlich Zeit, dass du dir deinen Traummann angelst!«
Ohne meine Antwort abzuwarten, legte sie auf.
So hatte ich mir unser Gespräch nicht vorgestellt. Meine Mutter war richtig sauer geworden! Dabei hatte doch ICH allen Grund dazu! Ich ließ mir unser eher kurzes Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen. Bei dem Wort „Traummann“ stutzte ich. Das war mir doch vor Kurzem schon einmal begegnet. Aber wo? Plötzlich fiel es mir wieder ein. Ich fischte aus dem Altpapierkarton auf dem Balkon die gestrige Zeitung. Seite drei. Tatsächlich! Hier stand es schwarz auf weiß:
„Krebs
Bleiben Sie im Berufsleben beim Altbewährten! Gute Verdienstchancen. Verschließen Sie sich im Privatleben aber nicht vor Neuem: Traummann/Traumfrau in Sicht! Gesundheitliches Hoch.“
Warum gehörte ich nicht ganz einfach zu der Sorte Mensch, die sich überhaupt nicht für Horoskope interessierte? Oder zumindest zu denen, die ihr Horoskop zwar lasen, es aber nicht so ernst nahmen? Ich war eine Horoskop-Fanatikerin, die jeden dort geschriebenen Mist ganz persönlich auf sich bezog und sich strikt an alle Empfehlungen hielt. Und ich hatte damit auch Erfolg. Bei meinem Sprung in die Selbstständigkeit hatte ich mich Wort für Wort an meinem Horoskop orientiert. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich nur deshalb eine so erfolgreiche Reiseleiterin geworden bin!
Zwar hatte ich überhaupt keine Lust auf diesen „Wie im Märchen“-Quatsch, aber durfte ich mich meinem Schicksal widersetzen? Bisher hatte ich so etwas Verrücktes noch nie gewagt. Warum gerade jetzt? Immerhin ging es um mein Liebesleben! Was für eine Entscheidung! Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich an eine höhere Instanz zu wenden!
Zum dritten Mal an diesem Abend nahm ich den Hörer in die Hand. Mit wenigen Worten versuchte ich, meiner Freundin Rebekka die Situation zu erläutern. Seit sie Mutter geworden war, hatte ich mir angewöhnt, mich kurz zu fassen, da ihr Sohn Dennis keine Telefongespräche duldete, die länger als 3½ Minuten dauerten.
Sie beruhigte mich.
»Komm doch nachher vorbei! Wir sprechen über alles und befragen eventuell noch die Karten. Du hast ja noch bis morgen Zeit, dich zu entscheiden, also mach dich jetzt bloß nicht verrückt!«
Rebekka ist ein Schatz. Besonders liebe ich ihre natürliche und direkte Art. Und sie ist etwas ganz Besonderes, nicht nur als Freundin, auf die ich immer zählen kann. Manchmal wird es mir richtig mulmig in ihrer Gegenwart. Denn Rebekka ist nicht nur seit über zwanzig Jahren meine beste Freundin, sondern sie ist auch – nebenberuflich – eine Hexe! Ganz im Ernst!
Ein wenig anders war sie schon immer gewesen. In der Grundschule wagte es nur ganz selten jemand, sie zu hänseln oder zu ärgern. Das lag sicher auch an ihrem Haar. Es war von Natur aus leuchtend rubinrot. Eine seltsame Farbe, die Respekt einflößte. Und wenn sie ihre kräftigen dunklen Augenbrauen hob und ein ganz bestimmter kalter Ausdruck in ihre hell-grünen Augen trat, dann konnte einem wirklich das Blut in den Adern gefrieren.
Die Bestätigung für ihre übernatürlichen Fähigkeiten bekam ich, als wir etwa 12 Jahre alt waren.
Rebekka fuhr in den Sommerferien mit ihren Eltern nach Italien. Dort lernte sie eine alte Frau namens Tiziana kennen, die ihr Talent erkannte und ihr die Kunst des Kartenlegens beibrachte, nach einer alten neapolitanischen Familientradition. Zum Abschied schenkte Tiziana ihr einen Satz Karten.
Wir probierten sie natürlich gleich aus, als Rebekka zurückkam. Und immer wieder gaben sie uns die richtigen Antworten. Ich hatte eine Hexe als beste Freundin!
Aber ich bewunderte Rebekka auch dafür, dass sie immer eine Lösung für meine Probleme parat hatte, ohne viele Worte zu verlieren. Egal, wie verworren eine Situation auch war, sie half mir stets, das Problemknäuel zu entwirren. Daher wusste ich, dass sie mich auch in der „Wie im Märchen“-Sache gut beraten würde.
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Ingrid Steinberg war aufgewühlt. Sie konnte es noch gar nicht richtig fassen. Ihre Tochter würde an ihrer absoluten Lieblingssendung teilnehmen! Sie war so glücklich, dass sie am liebsten laut geschrien, gelacht und getanzt hätte.
Dass Emma oder die Redaktion nach dem Vorsprechen einen Rückzieher machen könnten, das kam für sie überhaupt nicht in Betracht. Sie träumte bereits davon, dass ihre Tochter nun endlich ihren Traummann finden würde. Ingrid konnte sich nicht vorstellen, dass Emma mit ihrem gegenwärtigen Leben zufrieden war, und sie wollte sie endlich verliebt und glücklich erleben. Vor allem aber wollte sie selbst endlich Oma werden. Sie liebte Kinder sehr und hatte es nie ganz verwunden, nach Emma keine weiteren Kinder mehr bekommen zu können. Aber jetzt würde endlich alles gut werden!
Sie stürmte in den Garten hinaus, um ihrem Mann die tolle Neuigkeit zu überbringen.
Heinz blickte auf und sah seiner Frau schon von weitem an, dass etwas passiert sein musste.
»Heinz, Heinz! Stell dir vor! Emma hat gerade einen Anruf von einer Redakteurin von „Wie im Märchen“ bekommen! Ich hatte heimlich Bewerbungsunterlagen für sie eingeschickt und sie ist tatsächlich ausgesucht worden! Emma wird endlich ihren Traumprinzen finden!«
Heinz verdrehte die Augen gen Himmel. Immer diese Sendung! Täglich berichtete seine Frau von irgendwelchen Paaren, die so toll aussahen und so glücklich miteinander waren. Inzwischen hatte er gelernt, einen interessierten Gesichtsausdruck aufzusetzen und sein Gehirn auf stand-by zu schalten, denn das Thema langweilte ihn zu Tode. Er liebte seine Frau sehr und er verstand, dass sie diese Traumwelt brauchte, um dem Alltagstrott zu entfliehen. Er hatte seinen Garten und sein Golfspiel zur Entspannung. Seine Frau dagegen war nach Emmas Auszug in die Fänge der Fernsehindustrie geraten. Sie liebte Shows aller Art, kannte alle Moderatoren. Ihr ganz besonderer Liebling war Mischa Frank, die Erfinderin und Moderatorin von „Wie im Märchen“. Heinz hatte sich irgendwann einen eigenen Fernseher gekauft und ließ seine Frau gewähren.
»Und du glaubst, dass Emma da mitmacht?«
»Sie muss einfach!«
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Ich klingelte wie immer viermal kurz an Rebekkas Haustüre und schaute mich um, während ich darauf wartete, dass sie öffnete. In der Abenddämmerung versuchte ich dabei die neuen Gartenzwerge in dem kleinen Vorgarten zu erspähen, von denen mir Rebekka erzählt hatte. Tatsächlich standen, soweit ich es erkennen konnte, nun vier drollige Zwerge zwischen all den Gnomen und Feen. Rebekka liebte die Zahl vier. Sieben Zwerge hätten für sie sicherlich das Gleichgewicht ihres ‚Zaubergartens‘ durcheinandergebracht!
Der Garten und das kleine Häuschen passten einfach perfekt zu meiner Freundin und ihrem Ehemann. Das Haus mit seinem giftgrünen Anstrich stach zwischen den bürgerlichen, eher farblich schlichten Behausungen der Nachbarn besonders hervor. Der Rosenbogen als Eingangstor, die zahlreichen Gartenbewohner und die wilden Kräuter versetzten den Betrachter mitten hinein in eine märchenhafte Welt.
Felix, Rebekkas Mann, den sie seit 15 Jahren kannte und vor vier Jahren geheiratet hatte, öffnete mir die Tür und küsste mich zur Begrüßung auf die Wange. Ich trat ein und ging an ihm und dem wie am Spieß schreienden Dennis, den er unter den linken Arm geklemmt hielt, vorbei. Dennis trug schon seinen Pyjama und signalisierte sogar kopfunter hängend mit jeder Faser seines Körpers, dass er trotz vorgerückter Stunde so gar keine Lust hatte, ins Bett zu gehen. Ich beugte mich zu ihm hinunter und zwinkerte ihm zu.
Durch den Flur und das leuchtend orange gestrichene Wohnzimmer hindurch, folgte ich einem angenehmen Duft direkt in die Küche, wo die zierliche Rebekka in ihrer viel zu langen Schürze den Abwasch erledigte. Sogar in diesem Aufzug wirkte sie ausgesprochen attraktiv mit ihrem üppigen rubinroten Haar, den hohen Wangenknochen und den ausdrucksstarken Augen unter schön geschwungenen Brauen.
»Hi, Rebs! Was gab es denn heute bei euch zum Abendessen?«
»Hallo Kleine! Lasagne – magst du ein Stück?«
„Kleine“ nannte mich Rebekka, weil ich exakt 20 Tage jünger war als sie. Dass ich sie um glatte 20 Zentimeter überragte, ignorierte sie dabei völlig.
Natürlich nahm ich ein Stück Lasagne. Rebekka ist die beste Köchin, die ich kenne!
Bei Lasagne und Rotwein berichtete ich noch einmal ausführlicher von meinen Telefonaten. Als ich schließlich der Vollständigkeit halber das Horoskop erwähnte, hob Rebekka nur leicht ihre rechte Augenbraue. Vor ihr konnte ich nichts verbergen.
Sie stand auf, legte ihre Schürze ab und holte die dunkle Holzbox aus dem Wohnzimmer, in der sie ihre Karten aufbewahrte.
Der Box entströmte beim Öffnen ein intensiver Geruch nach altem, etwas modrigem Papier. So sahen die Karten auch aus: abgegriffen, an den Ecken teilweise ausgefranst und stark verblichen. Doch das tat ihrer Faszination keinen Abbruch.
Meine Freundin setzte sich mir gegenüber. In dem Moment, als sie die Karten aufnahm, verwandelte sie sich in die Frau, vor der ich mich immer ein bisschen fürchtete.
An Rebekka veränderte sich dabei nichts, was mit bloßem Auge erkennbar war. Und doch schien ihr Haar auf einmal unerträglich rot zu leuchten, als blute es. Sie selbst kam mir noch strahlender vor als sonst. Es musste an Rebekkas Aura liegen.
»Also Kleine, was willst du wissen?«
»Ich denke, ich will einfach herausfinden, ob es Sinn macht, mich in das Abenteuer „Wie im Märchen“ zu stürzen, zu dem mich meine Mutter ohne mein Wissen angemeldet hat.«
»Gut, dann wollen wir mal sehen, was die Karten dazu sagen!«
Rebekka mischte die Karten konzentriert, nach nur ihr bekannten Regeln. Dann legte sie vier gleich hohe Stapel vereckt vor sich auf dem Tisch ab und ließ mich mehrere Karten auswählen. Schließlich lagen 16 Karten offen vor ihr, die sie quälend lang scheinbar wahllos hin und her schob.
Dann kam Rebekka endlich wieder in die Realität zurück.
»Die Karten sagen, eine Teilnahme an der Sendung wäre für dich in jeder Hinsicht positiv. Du kannst die wahre Liebe dabei finden, aber du musst die Augen offenhalten. Nicht alles ist so, wie es scheint.« Mehr als einen Mann wirst du treffen.
Na, phantastisch! Damit stand es 3:1. Meine Mutter, das Horoskop und die Karten, alle waren gegen mich. Rebekka sah mir meine Zweifel an.
»Wovor hast du denn eigentlich so große Angst? Davor, dich im Fernsehen zu blamieren? Oder davor, eventuell endlich einmal eine echte, ernst zu nehmende Beziehung zu führen?«
Ich mochte es nicht, wenn Rebekka so direkt wurde, denn meistens traf sie damit genau ins Schwarze. Was wollte ich denn nun wirklich?
Felix kam herein und ich war froh über die Ablenkung. Er sah aus, als käme er direkt aus einer Schlacht: zerzaustes Haar, zerknitterte Kleider, müdes Gesicht. Aber er war aus ihr als Sieger hervorgegangen: Dennis schlief tief und fest. Felix setzte sich zu uns.
»Na Emma, werden wir dich nun bald im Fernsehen sehen? Komm schon, dann kann ich bei meinen Kollegen und Schülern damit angeben, dass ich dich kenne!« Du meine Güte! Rebekka hatte Felix schon alles brühwarm erzählt. Er unterrichtete an einem Gymnasium mit über 60 Lehrern und rund 1000 Schülern – was, wenn die nun alle regelmäßig „Wie im Märchen“ sahen? Konnte ich mich dann je wieder auf die Straße trauen? Mir wurde ganz flau im Magen, als mir dämmerte, wie viele Zuschauer diese Sendung vermutlich täglich hatte! Nein, so etwas Peinliches konnte ich mir beim besten Willen nicht antun!
*
Die Büroräume der „Wie im Märchen“-Redaktion waren längst verwaist. Die Einzige, die noch arbeitete, war Elena Blaskovic. Es war bereits nach 21 Uhr und sie saß immer noch an ihrem großen papierbeladenen Schreibtisch. Eigentlich hätte sie schon lange nach Hause gehen können, aber sie blätterte zum wiederholten Mal in den Lebensläufen der nächsten möglichen „Prinzessinnen“. Sie wollte wie immer bestens vorbereitet sein. Sie konnte und wollte Mischa Frank, ihre Chefin, nicht enttäuschen. Dafür verehrte und liebte sie sie zu sehr.
Wann genau aus Bewunderung mehr geworden war, wusste Elena selbst nicht. Sie hatte zunächst lange Zeit mit sich gekämpft, um die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu ignorieren, sobald sie Mischa sah. Diese Frau war für Elena praktisch und faktisch unerreichbar: Ehefrau, Mutter und die Macherin von „Wie im Märchen“.
Monatelang hatte sie versucht, ihre Gefühle zu verdrängen, und war dabei sehr unglücklich gewesen. Dann beschloss sie, diese Zuneigung zuzulassen und zu akzeptieren. In den fünf Jahren, die Elena nun schon in der Redaktion arbeitete, hatte sich ihre Chefin zum Zentrum ihres Universums entwickelt.
Oft schien Mischa ihre treueste Mitarbeiterin ganz einfach zu ignorieren. Aber nach erfolgreichen Sendungen war es immer zuerst Elena, der sie dankte. Für diese kurzen Augenblicke der Nähe lebte Elena. Sie musste einfach die Beste bei ihrer Arbeit sein, um diese winzigen Momente der Anerkennung genießen zu dürfen.
Knapp zwei Stunden später war Elena zu müde, um noch weiterzuarbeiten. Sie hatte tagsüber wieder nichts Richtiges gegessen und beschloss, wie in letzter Zeit häufiger, das neue Restaurant ganz in der Nähe anzusteuern. Die Küche dort war leicht und sehr schmackhaft und hatte auch um diese Uhrzeit noch geöffnet. So würde sie sich wenigstens einmal am Tag gesund ernähren.
Dort hatte sie vor etwa einem Monat Tom kennengelernt.
Die gesamte „Wie im Märchen“-Redaktion hatte eine Einladung in den „Zauberbrunnen“ erhalten, noch vor der offiziellen Eröffnungsfeier. Eigens für die etwa 30 Mitarbeiter hatten die beiden Inhaber ein phantastisches Essen organisiert – ein sehr cleverer Schachzug von Tom und René! Sie hatten, ohne aufdringlich zu wirken, den geeigneten Rahmen für eventuelle Geschäftsessen oder private Besuche präsentiert und damit hoch gepunktet.
Elena jedenfalls war sofort Stammgast geworden und hatte dabei René und Tom näher kennengelernt. Beide waren sehr sympathische, kompetente junge Männer – aber bei Tom hatte Elena mit geübtem Auge sofort das Potenzial zum Star entdeckt. Eines späten Abends waren sie und Tom ins Gespräch gekommen und danach stand fest, dass Tom einer der nächsten „Prinzen“ in der Show werden würde. Dafür hatte Elena allerdings all ihre Überredungskünste aufbieten müssen. Aber als sie Tom klar gemacht hatte, welchen Werbeeffekt seine Teilnahme an einer der erfolgreichsten Fernsehshows der letzten Jahre für das Restaurant brächte, zappelte er an ihrer Angel.
*
Tom hatte schon einige Jahre lang nach einem passenden Partner und geeigneten Räumen für seinen Traum vom eigenen Restaurant gesucht. Seine sehr gut bezahlte Stellung in dem Münchener Nobel-Hotel „Queen“ füllte ihn nicht mehr aus. Er wusste, dass noch viel mehr in ihm steckte. Er wollte nicht mehr nach den Vorgaben anderer arbeiten, sondern endlich seiner eigenen Phantasie freien Lauf lassen. Die Gäste des „Queen“ waren an eine bestimmte Art von Gastronomie gewöhnt und er konnte und wollte sich nicht an den Traditionen und der Philosophie des Hauses aufreiben. Tom hatte andere Pläne.
Seine Zeit war gekommen: Er wollte sein eigenes Restaurant führen! Für seine Suche nach einem geeigneten Partner nahm er sich viel Zeit. Täglich durchforstete er diverse Anzeigenblätter und recherchierte im Internet – ohne Erfolg. Doch dann entdeckte er eines Tages, ausgerechnet im Supermarkt in der Nähe seiner Wohnung, am schwarzen Brett einen Zettel, der sein Leben verändern sollte:
„Junger, dynamischer und talentierter Koch gesucht! Hast Du Lust, mit mir ein Restaurant zu eröffnen? Geeignete Räume und gute Ideen habe ich schon – eigentlich fehlst nur noch Du! Interessiert? Dann melde Dich bei mir!“
Noch am gleichen Abend hatte es ein erstes vielversprechendes Treffen zwischen Tom und René gegeben. Manchmal spürt man sofort, wenn die Chemie stimmt, und bei diesen beiden Männern war es sozusagen berufliche Liebe auf den ersten Blick. Bis zum Morgengrauen hatten sie geredet und Plane geschmiedet. René hatte Tom von seiner großen Leidenschaft für guten Wein und seinen Erfahrungen auf diversen Weingütern erzählt.
Tom hatte sich in Renés begeisterten Schilderungen sofort wiedererkannt und fühlte sich endlich zu Hause angekommen. Ihm wurde schmerzlich bewusst, wie sehr er dieses Gefühl vermisst hatte. Denn nur wenige Menschen konnten verstehen, dass jemand so viel für seinen Beruf opferte, vor allem im Privatleben. Tom hatte es bisher gar nicht anders gekannt. Wenn das Leben von einer großen, bedingungslosen Liebe und Hingebung erfüllt war, egal, ob für eine Person oder, wie bei Tom, vom Kochen, dann war der ganze Rest nicht wirklich wichtig. Und René verstand das.
In den folgenden Monaten hatten sich die beiden jungen Männer so manche Nacht um die Ohren geschlagen, getrieben von der Suche nach einer innovativen Idee für ihr neues Restaurant. Sie wussten, dass sie nicht allein mit ihren kulinarischen Spezialitäten erfolgreich sein konnten. Dazu war die Konkurrenz in der Stadt zu groß. Noch fehlte das Tüpfelchen auf dem i.
Bei einem ihrer Besuche in den bereits angemieteten Restauranträumen hatte sich Tom müde und frustriert auf dem staubigen Boden des renovierungsbedürftigen Saals flach ausgestreckt, der einmal ihr Gastraum werden sollte, und die Decke angestarrt. Alles um ihn herum war verdreckt und kahl und wartete nur darauf, endlich in ein außergewöhnliches Restaurant verwandelt zu werden. René tigerte währenddessen unruhig im Raum auf und ab. Dabei führte er halblaute Selbstgespräche. Wie vom Blitz getroffen sprang Tom plötzlich auf.
»Sag das noch einmal!«
»Was meinst du, Tom? Ich rede schon seit einer halben Stunde mit mir selbst! Welche Stelle soll ich wiederholen?«
»Du hast gerade von einem Brunnen gesprochen!«
»Stimmt. Ich habe gesagt: ‚Ich wünschte, ich hätte einen Zauberbrunnen! Ich würde direkt mein ganzes Geld für eine geniale Idee für unser Restaurant hineinwerfen!‘ Meinst du das?«
»Aber, René, verstehst du denn nicht? Das ist die Idee! Ein Zauberbrunnen!«
Das Aufleuchten in Renés Augen bestärkte Tom. Die ersehnte Idee war geboren! Nun ging alles Schlag auf Schlag. Die Planung nahm schnell konkrete Formen an:
Im Eingangsbereich des Restaurants sollte ein echter Brunnen, der „Zauberbrunnen“, stehen. Der Innenarchitekt verwendete dafür Naturstein, Holz und Pflanzen und setzte mit einer ausgeklügelten Beleuchtung sein Werk eindrucksvoll in Szene.
Die Gäste sollten beim Eintreten mit einer Münze empfangen werden, die sie zusammen mit einem heimlichen Herzenswunsch in den Zauberbrunnen werfen konnten. Im Eingangsbereich waren bequeme Sitzgelegenheiten mit Blick auf den Brunnen aufgestellt, damit sich die Gäste beim Aperitif auf einen wunderbaren Abend im „Zauberbrunnen“ einstimmen konnten, nach dem Motto „Im „Zauberbrunnen“ können Ihre geheimsten Wünsche wahr werden!“.
Tom und René waren von ihrer Idee völlig begeistert und zweifelten keine Sekunde daran, dass sie gut ankäme. Manchmal genügte ein winziges Detail, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Sie waren mehr als zuversichtlich. Jetzt stand der Eröffnung ihres gemeinsamen Restaurants nichts mehr im Weg!
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Autoren-Porträt von Roberta Gregorio
Roberta Gregorio wird 1976 in Fürstenfeldbruck bei München als Tochter italienischer Einwanderer geboren. Ihre Kindheit verbringt sie sozusagen im Restaurant ihrer Eltern, wo sie zwischen Pizza, Pasta und Tiramisú groß wird. Obwohl sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin abgeschlossen hat, entdeckt sie ihre Leidenschaft für das Hotelfach und für italienische Männer. Sie angelt sich ein Prachtexemplar und lebt mit ihm und zwei gemeinsamen Kindern eine italienische Romanze.
Bibliographische Angaben
- Autor: Roberta Gregorio
- 2014, 138 Seiten, Deutsch
- Verlag: Weltbild Deutschland
- ISBN-10: 3955693554
- ISBN-13: 9783955693558
- Erscheinungsdatum: 21.02.2014
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