Preis-Knüller der Woche – solange der Aktions-Vorrat reicht!

Eine allgemeine Theorie des Vergessens

Roman
 
 
Merken
Merken
 
 
Es ist eine fantastische und doch ganz und gar wahre Geschichte: Am Vorabend der angolanischen Revolution mauert sich Ludovica, nachdem sie einen Einbrecher in Notwehr erschossen und auf der Dachterrasse begraben hat, für dreißig Jahre in ihrer Wohnung in...
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 85612182

Buch (Gebunden) 19.95
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
  • Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
  • Kostenlose Rücksendung
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
Kommentare zu "Eine allgemeine Theorie des Vergessens"
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid K., 20.08.2017 bei bewertet

    Wenn Vergessen das einzige ist, das hilft

    Der Roman spielt zur Zeit des Befreiungskampfes Angolas vom Kolonialherren Portugal. Die Protagonistin Ludovica lebt völlig zurück gezogen bei ihrer Schwester und deren Mann. Als die beiden plötzlich verschwinden, ist Ludovica auf sich allein gestellt. Doch als sie einen Einbrecher erschießt und auf der Terrasse vergräbt, setzt Ludo einen gewagten Schritt und mauert sich in der Wohnung ein, um komplett von der Außenwelt, von den Unruhen und anderen Menschen abgeschnitten zu sein. Um zu überleben wird sie immer einfallsreicher, bis es nach 30 Jahren zu einer ungewöhnlichen Auflösung ihres Exils kommt.

    José Eduardo Agualusa hat einen vielschichtigen Roman geschrieben, der verschiedene Handlungsstränge dermaßen gekonnt vernetzt, dass man am Ende das große Ganze sieht und die Bruchstücke als wichtige Teile dafür erkennt. Neben Ludo als Protagonistin findet man zahlreiche Nebencharaktere, die jedoch alle irgendwie mit Ludos Leben in Verbindung stehen und deren Weg sie trotz ihrer Isolation beeinflusst. Durch die vielen Handlungsstränge, unterschiedlichen Perspektiven und diversen Zeitebenen wirkt der Roman vielleicht etwas bruchstückhaft, was er ganz und gar nicht ist. Schreibstil und Sprache des Autors tun ihr Übriges, um fasziniert am Ball zu bleiben. Diverse Tagebucheinträge geben immer wieder Einblick in Hintergründe, ergänzen somit großartig das Bild auf die Verknüpfung der Handlung.

    Was in Bezug auf den Roman immer wieder zum Thema gemacht wird, ist die Frage – Wahre Begebenheit oder doch nicht? – und hier klärt der Autor in Interviews auf, dass es sich definitiv um eine fiktive Geschichte handelt. Ebenfalls interessant ist, dass der Roman ursprünglich ein Film werden sollte, dieses Projekt jedoch verworfen wurde. Und das ist auch gut so, Feinheiten wären in einem Film verloren gegangen.

    Für mich ein wunderbares Buch, das einen Leser fordert. Kein Buch für nebenbei, sondern es will Aufmerksamkeit und ich finde, das hat es sich auch verdient.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gesine R., 04.08.2017

    Zum Inhalt:
    Die Heldin dieser außergewöhnlichen Geschichte ist Ludovica Fernandez Mano (1925 – 2010), eine Portugiesin, die zur Zeit der Bürgerkriege in Angola lebt.
    Erschrocken über die Schießereien und Plünderungen kurz nach der Unabhängigkeitserklärung (1975), zieht sie sich komplett in ihre Wohnung zurück. Sie mauert sich fast 30 Jahre lang ein, lebt mit ihrem Hund Fantasma von Vorräten, Hühnern, Eiern, Regenwasser und Gemüse, das sie auf der großen Dachterrasse anbaut. Oft fällt im chaotischen Land der Strom aus, und Ludovica muss nach und nach die Böden, die Möbel und zuletzt sogar die Bücher verbrennen, um zu überleben.
    Wenn Sie die Terrasse betritt, dann nur mit einer Pappschachtel auf dem Kopf – um nicht gesehen oder erkannt zu werden. Die Einsamkeit vertreibt sie sich mit Schreiben: erst braucht sie sämtliche Papiervorräte auf, dann beschriftet sie die Wände mit ihren Gedanken und Gedichten…

    Angolas Geschichte ist bis heute extrem bewegt: auf den Unabhängigkeitskrieg (1961–1974) folgt der Entkolonisierungskonflikt (1974/75), auf diesen wiederum der Bürgerkrieg (1975 – 2002). Dieser Bürgerkrieg „ …nahm zeitweise den Charakter eines Stellvertreterkrieges zwischen dem Ostblock (einschließlich Kubas) und den Westmächten (einschließlich des Apartheidregimes in Südafrika) an. Nach Ende des Kalten Krieges dauerte er über ein weiteres Jahrzehnt als innerangolanischer Konflikt um die politische Macht und um den Zugriff zu den wirtschaftlichen Ressourcen des Landes an.“ (Quelle: Wikipedia)

    Zum Autor:
    José Eduardo Agualusa wurde 1960 in Huambo, Angola, geboren. Er schrieb zahlreiche Romane und Kurzgeschichten sowie Lyrik sowie Kinder- und Jugendliteratur, außerdem arbeitet er als freier Journalist.
    Portugiesisch ist für Agualusa „nicht mehr die Sprache der einstigen Kolonialherren, sondern eine afrikanische Sprache, die Begriffe, Ausdrücke, die Rhythmen und die Gefühle des angolanischen Volkes aufgenommen hat“. Als Angolaner portugiesischer Abstammung liegen ihm die Geschichte sowie die aktuellen politischen Strömungen Angolas sehr am Herzen. Seine Bücher sind politisch engagiert, aber auch poetisch und fantasievoll.
    Für den vorliegenden Roman „Teoria geral do esquecimento“, der bereits 2012 erschienen ist, erhielt er 2017 den International DUBLIN Literary Award; das Buch war zudem für den Booker Price nominiert.

    Meine Meinung:
    Auch wenn Ludo, Kleiner Soba, Sabalu und all die anderen Hauptfiguren plausibel gezeichnet sind und ihr Eigenleben entwickeln, stehen sie auch für bestimmte gesellschaftspolitische und internationale Strömungen.
    - Ludo verkörpert das alte Portugal, das seine ehemalige Kolonie aufgegeben hat, und wie erstarrt aus der Ferne die jahrzehntelangen Kämpfe beobachtet, ohne einzugreifen.
    - Kleiner Soba steht für die idealistischen Unabhängigkeitskämpfer, die von mehreren Seiten eingespannt wurden, und sich dann schließlich auf ihre eigenen Beine stellen – um mit kapitalistischen Mitteln reich zu werden, ohne dabei ihre Werte zu verkaufen.
    - Der Strassenjunge Sabalu steht für die junge Generation, die sich in Armut durchschlägt, aber auf Menschlichkeit großen Wert legt, und die alten Streitigkeiten endlich beilegen möchte, und sich mit der alten Generation der Portugiesen aussöhnt.

    All dies hat der Autor für mich auf bewundernswerte Weise in seine Geschichte eingeflochten, und zwar nicht mit dem Holzhammer, sondern subtil und plausibel. Diese gekonnte Mischung aus Fiktion und Fakten ist meiner Meinung nach eine originelle Methode, um die politischen Ereignisse zu verarbeiten, und um sie einem breiten, internationalen Publikum zuzuführen – und so vor dem Vergessen zu bewahren... und um aus der Geschichte zu lernen.
    Mir hat es sehr gut gefallen, wie der Autor uns seinen "Geschichtsunterricht" verpackt, auch die Abschnitte mit Poesie und Haikus haben einen ganz eigenen Charakter und tragen viel zur Besonderheit dieses Buches bei... irgendwie verspielt, bei allem Ernst des Inhalts. Außerdem mag ich, dass das Buch in jedem Kapitel neue Überraschungen - lustige, traurige, tragische, wütend machende - bereit hält.
    Zuletzt haben mich Die Straße der Geschichtenerzähler (K. Shamsie), Schnee (Pamuk) und Am Gletscher (H. Laxness) so begeistert.

    Fazit: was für ein Leseerlebnis! Dieses Buch ist für mich eines der Superlative: super Geschichte, spannende Verknüpfung von politischen, historischen Fakten und brillianter Fabulierkunst. Ich bin noch immer ganz benommen von all den Untergeschichten, und dem filmreifen Showdown... absolut lesenswert!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
0 Gebrauchte Artikel zu „Eine allgemeine Theorie des Vergessens“
Zustand Preis Porto Zahlung Verkäufer Rating