Auf dem Land

Martin Crimp, dessen Stücke mittlerweile auf den größten deutschsprachigen Bühnen Erfolge feiern, ist ein Meister der Suspense. Raffiniert und fesselnd, "in schnellen Dialogen mit nervöser Schärfe, Witz und kontrollierten Gefühlen" (Frankfurter Rundschau) spannt er ein engmaschiges Netz der Lügen und bedrohlichen Geheimnisse. Ob er in Der Handel mit Clair das rätselhafte Verschwinden einer jungen Maklerin schildert, in Angriffe auf Anne aus Nachrichten- und Gesprächsfetzen das Porträt einer Frau montiert, die selber nie auftritt, oder ob er den gespenstischen Ehekrieg eines Paares zeigt, das sich nach seiner Flucht aus der Stadt auf dem Land in Sicherheit wähnt - stets gerät man in den Sog harmloser Plaudereien, die sich schnell zu abgründigen Verhören wandeln und den Leser auf Spurensuche schicken nach der Wahrheit der Figuren. Worte entwickeln sich zu Waffen, und "nicht von ungefähr wird man erinnert an die beunruhigenden Thriller von Paul Auster" (The Guardian). Ergänzt wird der vorliegende Band um die beiden "Mini-Dramen" Gesicht zur Wand und Weniger Notfälle, die hier erstmals auf Deutsch erscheinen, sowie um ein Vorwort von Martin Crimp selbst und eine Kurzbiographie des Autors.