Das Geheimnis der Tarotspielerin
Historischer Roman. Originalausgabe
Köln, 1535. Sidonia, Kaufmannstochter und Frau des Arztes Gabriel, ist verzweifelt: Nach einer Fehlgeburt wird sie nicht wieder schwanger. Die Hoffnung, seiner Frau helfen zu können, wenn er nur mehr über den weiblichen Körper...
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Produktinformationen zu „Das Geheimnis der Tarotspielerin “
Köln, 1535. Sidonia, Kaufmannstochter und Frau des Arztes Gabriel, ist verzweifelt: Nach einer Fehlgeburt wird sie nicht wieder schwanger. Die Hoffnung, seiner Frau helfen zu können, wenn er nur mehr über den weiblichen Körper wüsste, treibt Gabriel dazu, heimlich tote Huren und Bettlerinnen zu obduzieren. Doch als eine Frau tot und grauenhaft zugerichtet aufgefunden wird, gerät Gabriel plötzlich unter Verdacht.
Klappentext zu „Das Geheimnis der Tarotspielerin “
Köln, 1535. Sidonia, Kaufmannstochter und Frau des Arztes Gabriel, ist verzweifelt: Nach einer Fehlgeburt wird sie nicht wieder schwanger. Die Hoffnung, seiner Frau helfen zu können, wenn er nur mehr über den weiblichen Körper wüsste, treibt Gabriel dazu, heimlich tote Huren und Bettlerinnen zu obduzieren. Doch als eine Frau tot und grauenhaft zugerichtet aufgefunden wird, gerät Gabriel plötzlich unter Verdacht, und Sidonias geheimnisvolle jüngere Freundin Lunetta
scheint mehr zu wissen, als sie preisgibt. Denn sie hat das zweite Gesicht ...
Köln, 1535. Sidonia, Kaufmannstochter und Frau des Arztes Gabriel, ist verzweifelt: Nach einer Fehlgeburt wird sie nicht wieder schwanger. Die Hoffnung, seiner Frau helfen zu können, wenn er nur mehr über den weiblichen Körper wüsste, treibt Gabriel dazu, heimlich tote Huren und Bettlerinnen zu obduzieren. Doch als eine Frau tot und grauenhaft zugerichtet aufgefunden wird, gerät Gabriel plötzlich unter Verdacht ...
Lese-Probe zu „Das Geheimnis der Tarotspielerin “
Das Geheimnis der Tarotspielerin von Marisa Brand Köln, am 8. Januar 1536
Der Frost wich Wind und nieselndem Regen. Die Räder des Reisewagens gruben sich durch zähen, kalten Schlamm. Letzte Eisstücke spritzten auf.
»Rápido! Macht voran!« Mit Rufen und Pfiffen trieb Goswin die Zugpferde an. Seit Stunden kam sein Fuhrwerk nur unwesentlich schneller voran als die Wanderkrämer, Bettler und Pilger, die der Wind wie welke Blätter auf Köln zutrieb.
Die Kaltblüter stemmten sich ins Geschirr, aufgeschreckt von Goswins Pfiffen und den scharfen Böen. Sie waren Vorboten eines gewaltigen Sturms, doch der Kutscher war zuversichtlich, es noch vor Toresschluss in die Domstadt zu schaffen. Hier auf der Aachener Straße, wenige Meilen vor Kölns Mauerring, hoffte er auf Reste des römischen Steinwegs, der die beiden Reichsstädte seit über tausend Jahren verband.
... mehr
Goswin freute sich auf die Kamine im prachtvollen Hause van Berck. Bei einer Kurierstation hinter Sindorf hatte er einen Boten gefunden und auf einem Reitpferd vorausgeschickt, um dem Hausherrn ihr Kommen anzukündigen. Claas van Berck, Kölns reichster Waffenhändler, würde sich nicht lumpen lassen und prasselnde Feuer für den Gast entzünden, den Goswin ihm ins Haus brachte. Und da er selbst einen Brustpanzer mit dem Wappen des Grafen von Löwenstein trug, in dessen Diensten er stand, sollte auch für ihn ein warmes Plätzchen abfallen. Während ihm Sprühregen ins Gesicht nadelte, träumte er von heißem Burgunder, gewürzt mit Zimt und Paradieskörnern. Bestimmt gäbe es keinen sauren Hund aus kölnischen Weingärten, den man mit Färberkraut gerötet und giftigem Bleizucker gesüßt hatte, sodass einem der Schädel sauste wie ein Glockenstuhl oder der Zecher für immer die Engel singen hörte.
Hatte er alles schon erlebt. In seiner Zeit als Kölner Stadtsoldat. Die Krone aller deutschen Städte und das Jerusalem des Nordens beherbergte neben unzähligen Heiligenreliquien, fetten Prälaten und Kaufherren jede Menge Leutebetrüger und Lumpenpack.
Der stämmige Mann erhob sich vom Sitzbrett. In der Ferne sah er die trutzige Hahnentorburg und den Turm von St. Aposteln. Ein Lächeln vertiefte die Falten seines wettergegerbten Gesichts. Acht Jahre hatte Goswin seine Vaterstadt nicht gesehen.
»Bon dia, Colonia«, murmelte er und grinste. So vertraut ihm die spanische Zunge in den letzten Jahren geworden war, so sehr sehnte er sich nach dem singenden Dialekt seiner Heimat. Er schob ein vergnügtes »Loss jon« in Richtung der Pferdehintern nach.
Selbst die Umfriedung des Leprosenhospitals Melaten, wie die Maladen in rheinischer Mundart hießen, begrüßte er heiter. Eine hohe Mauer trennte das Gehöft der Aussätzigen von der Welt der Gesunden. Hier lebten die von der Gliederfäulnis Gezeichneten. Aus der Gemeinde ausgesegnet, als seien sie bereits verstorben. Gegen Zahlung einer Pfründe und verpflichtet zum nimmermüden Gebet: fünf Ave Maria und fünf Vaterunser für jede Mahlzeit, egal wie mager sie ausfiel. Sie hielten regelmäßige Andachten und strenges Zölibat, während der Aussatz ihre Körper zerfraß.
Melaten war ein Ort des qualvollen Sterbens. Auf die eine oder andere Weise. Schräg gegenüber vom Spital lag der Richtplatz Rabenstein. Goswin schnalzte ungeduldig mit der Zunge. Nichts wie weg! Doch der Wagen kam mit dumpfem Knirschen zum Stehen, mit schmatzendem Geräusch steckten die Vorderräder im Morast fest, das Fuhrwerk sank ab.
»Vermaledeiter Mist!«
Hinter Goswin wurde die Wagenplane zurückgeschlagen. Sein hübscher Fahrgast, ein biegsames Mädchen von achtzehn Jahren, raffte den kostbaren Pelzmantel und kletterte auf das Sitzbrett. Der Wind fuhr stürmisch unter ihre Damaströcke und wirbelte ihr schwarzes Haar in die Lüfte, sodass es ihr schmales Gesicht wie ein Krähenschwarm umflatterte.
Hexenkind, durchfuhr es Goswin. Jesus Maria, wie kam er darauf? Musste an Melaten liegen. Er bekreuzigte sich verstohlen: »Besser, Ihr bleibt drin. Wind und Regen nehmen zu, und das nicht zu knapp.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die zinngraue Wolkenwand, die sich hinter ihnen auftürmte.
»Warum hast du dann angehalten?«
»Die Vorderräder stecken fest.«
Goswin übergab Lunetta die Zügel, sprang vom Kutschbock und kämpfte sich gegen den Wind zum Heck des Reisewagens. Er holte tief Luft und stemmte sich mit dem Rücken gegen die durchnässte Holzblende. Einmal, zweimal. Schweißperlen mischten sich auf seinem Gesicht mit Regentropfen. Die Pferde tänzelten auf schweren Hufen, spürten den Schub und zogen an. Goswin kletterte zurück auf den Kutschbock. Ein Schnalzen, und der Wagen fuhr an. Ein gutes Gefährt, sogar gefedert. Für seine einzige Tochter scheute der Graf von Löwenstein keine Kosten.
»Was ist das?«, wollte Lunetta wissen und zeigte auf den Melatenhof. Eine scharfe Böe riss ihr die Worte aus dem Mund.
»Das Haus der lebenden Toten samt Gottesacker und Kapelle«, brummte Goswin knapp.
»Lebende Tote?« Lunettas Gesicht nahm einen kindlichen Ausdruck an, war ganz Aufmerksamkeit.
»So nennt man die Aussätzigen. Gehören nicht mehr zu dieser Welt.«»Halt an! «
Verblüfft zügelte Goswin die Pferde. »Was ist?«
»Ich möchte in die Kapelle!«
»Niemand möchte dorthin!«
»Eben sah ich eine Schar Bettler und Wanderkrämer in den Friedhof einbiegen.«
»Die suchen Schutz vor dem Wetter, sonst würden sie Melaten meiden wie die Pest. Siehst du die Galgenbäume dort drüben? Käme der Wind von Süden, könntest du sie sogar riechen, irgendwelche armen Teufel hängen immer im Gebälk.« Er spuckte angewidert aus. »Ein verfluchter Ort. Die Seelen der Sünder gehen hier überall um.«
Lunettas nussfarbene Augen weiteten sich, ein Zittern ging durch ihren schmalen Körper. »An einem Ort wie diesem starb meine Mutter.«
Goswin biss sich auf die Lippen. Bei Gott, er hatte ihr keine Angst machen und sie noch weniger an die Mutter erinnern wollen. Doch als Lunetta sich ihm wieder zuwandte, waren ihre Augen nicht dunkel vor Furcht, sondern leuchteten. Mild und honigfarben wie Bernstein.
»Ich will, dass du sofort wendest und zu der Kapelle fährst.«
»Der Sturm wird uns einholen.«
»Ein Grund mehr, für eine sichere Reise zu beten.«
»Die in einer halben Stunde zu Ende sein kann!« Goswin sah, wie der Regen in Streifen über das Mädchengesicht lief. »Nun mach schon, wende.«
Die Pferde scheuten. Der Wind rüttelte zur Bestätigung von Goswins Wettervorhersage an der Wagenplane, löste ein Befestigungsseil und ließ es wie eine Peitsche durch die Luft knallen.
»Beim Blute Gottes, Lunetta! Uns ist ein gewaltiger Sturm auf den Fersen! In Köln erwarten uns ein gastliches Haus, Eure Verwandten und Freunde.«
Eine Zornesfalte teilte die glatte Stirn. »Ich habe es nicht eilig, nach Köln zurückzukehren. Als ich das letzte Mal ankam, wollte man mich auf den Turm sperren, ich wurde verfolgt und beinahe getötet.«
»Was Eure Freunde verhinderten! Sie suchten und fanden Euren Vater, den Grafen von Löwenstein. Diesmal kommt Ihr als seine Tochter in die Stadt!«
»Nur als die seine? Ich bin zur Hälfte ein spanisches Gauklerkind, Goswin. Vergiss das nicht. Das letzte Mal führte ich einen Bären mit. Du selbst wolltest mich verhaften.«
Goswins Miene verfinsterte sich. Oh ja, der Bär. Er hatte sich die Hosen nass gemacht beim Anblick des dürren Kindes mit der fürchterlichen Bestie im Rücken. Natürlich hatte er sie bei der ersten Begegnung für ein Kind der Straße gehalten.
»Das ist acht Jahre her«, rief er schroff in den brausenden Wind. »Seither bin ich Euer Beschützer.«
»Und ich bin und bleibe die Tochter der Tarotspielerin Mariflores Zimenes.«
»Nicht in diesen Kleidern.«
Lunetta lachte bitter und sah mit einem Male sehr viel älter aus als ihre achtzehnJahre. »Kleider! Ist das alles, was mich von der Welt der Vaganten und Bettler trennt?«
»Ihr vergesst Euren Titel und Euer Vermögen.«
»Es sind Titel und Vermögen meines Vaters, dem es gefällt, mich fortzuschicken, um ohne mich auf Reisen zu gehen. Was, wenn er nicht wiederkehrt?«
© Lübbe Verlag
Hatte er alles schon erlebt. In seiner Zeit als Kölner Stadtsoldat. Die Krone aller deutschen Städte und das Jerusalem des Nordens beherbergte neben unzähligen Heiligenreliquien, fetten Prälaten und Kaufherren jede Menge Leutebetrüger und Lumpenpack.
Der stämmige Mann erhob sich vom Sitzbrett. In der Ferne sah er die trutzige Hahnentorburg und den Turm von St. Aposteln. Ein Lächeln vertiefte die Falten seines wettergegerbten Gesichts. Acht Jahre hatte Goswin seine Vaterstadt nicht gesehen.
»Bon dia, Colonia«, murmelte er und grinste. So vertraut ihm die spanische Zunge in den letzten Jahren geworden war, so sehr sehnte er sich nach dem singenden Dialekt seiner Heimat. Er schob ein vergnügtes »Loss jon« in Richtung der Pferdehintern nach.
Selbst die Umfriedung des Leprosenhospitals Melaten, wie die Maladen in rheinischer Mundart hießen, begrüßte er heiter. Eine hohe Mauer trennte das Gehöft der Aussätzigen von der Welt der Gesunden. Hier lebten die von der Gliederfäulnis Gezeichneten. Aus der Gemeinde ausgesegnet, als seien sie bereits verstorben. Gegen Zahlung einer Pfründe und verpflichtet zum nimmermüden Gebet: fünf Ave Maria und fünf Vaterunser für jede Mahlzeit, egal wie mager sie ausfiel. Sie hielten regelmäßige Andachten und strenges Zölibat, während der Aussatz ihre Körper zerfraß.
Melaten war ein Ort des qualvollen Sterbens. Auf die eine oder andere Weise. Schräg gegenüber vom Spital lag der Richtplatz Rabenstein. Goswin schnalzte ungeduldig mit der Zunge. Nichts wie weg! Doch der Wagen kam mit dumpfem Knirschen zum Stehen, mit schmatzendem Geräusch steckten die Vorderräder im Morast fest, das Fuhrwerk sank ab.
»Vermaledeiter Mist!«
Hinter Goswin wurde die Wagenplane zurückgeschlagen. Sein hübscher Fahrgast, ein biegsames Mädchen von achtzehn Jahren, raffte den kostbaren Pelzmantel und kletterte auf das Sitzbrett. Der Wind fuhr stürmisch unter ihre Damaströcke und wirbelte ihr schwarzes Haar in die Lüfte, sodass es ihr schmales Gesicht wie ein Krähenschwarm umflatterte.
Hexenkind, durchfuhr es Goswin. Jesus Maria, wie kam er darauf? Musste an Melaten liegen. Er bekreuzigte sich verstohlen: »Besser, Ihr bleibt drin. Wind und Regen nehmen zu, und das nicht zu knapp.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die zinngraue Wolkenwand, die sich hinter ihnen auftürmte.
»Warum hast du dann angehalten?«
»Die Vorderräder stecken fest.«
Goswin übergab Lunetta die Zügel, sprang vom Kutschbock und kämpfte sich gegen den Wind zum Heck des Reisewagens. Er holte tief Luft und stemmte sich mit dem Rücken gegen die durchnässte Holzblende. Einmal, zweimal. Schweißperlen mischten sich auf seinem Gesicht mit Regentropfen. Die Pferde tänzelten auf schweren Hufen, spürten den Schub und zogen an. Goswin kletterte zurück auf den Kutschbock. Ein Schnalzen, und der Wagen fuhr an. Ein gutes Gefährt, sogar gefedert. Für seine einzige Tochter scheute der Graf von Löwenstein keine Kosten.
»Was ist das?«, wollte Lunetta wissen und zeigte auf den Melatenhof. Eine scharfe Böe riss ihr die Worte aus dem Mund.
»Das Haus der lebenden Toten samt Gottesacker und Kapelle«, brummte Goswin knapp.
»Lebende Tote?« Lunettas Gesicht nahm einen kindlichen Ausdruck an, war ganz Aufmerksamkeit.
»So nennt man die Aussätzigen. Gehören nicht mehr zu dieser Welt.«»Halt an! «
Verblüfft zügelte Goswin die Pferde. »Was ist?«
»Ich möchte in die Kapelle!«
»Niemand möchte dorthin!«
»Eben sah ich eine Schar Bettler und Wanderkrämer in den Friedhof einbiegen.«
»Die suchen Schutz vor dem Wetter, sonst würden sie Melaten meiden wie die Pest. Siehst du die Galgenbäume dort drüben? Käme der Wind von Süden, könntest du sie sogar riechen, irgendwelche armen Teufel hängen immer im Gebälk.« Er spuckte angewidert aus. »Ein verfluchter Ort. Die Seelen der Sünder gehen hier überall um.«
Lunettas nussfarbene Augen weiteten sich, ein Zittern ging durch ihren schmalen Körper. »An einem Ort wie diesem starb meine Mutter.«
Goswin biss sich auf die Lippen. Bei Gott, er hatte ihr keine Angst machen und sie noch weniger an die Mutter erinnern wollen. Doch als Lunetta sich ihm wieder zuwandte, waren ihre Augen nicht dunkel vor Furcht, sondern leuchteten. Mild und honigfarben wie Bernstein.
»Ich will, dass du sofort wendest und zu der Kapelle fährst.«
»Der Sturm wird uns einholen.«
»Ein Grund mehr, für eine sichere Reise zu beten.«
»Die in einer halben Stunde zu Ende sein kann!« Goswin sah, wie der Regen in Streifen über das Mädchengesicht lief. »Nun mach schon, wende.«
Die Pferde scheuten. Der Wind rüttelte zur Bestätigung von Goswins Wettervorhersage an der Wagenplane, löste ein Befestigungsseil und ließ es wie eine Peitsche durch die Luft knallen.
»Beim Blute Gottes, Lunetta! Uns ist ein gewaltiger Sturm auf den Fersen! In Köln erwarten uns ein gastliches Haus, Eure Verwandten und Freunde.«
Eine Zornesfalte teilte die glatte Stirn. »Ich habe es nicht eilig, nach Köln zurückzukehren. Als ich das letzte Mal ankam, wollte man mich auf den Turm sperren, ich wurde verfolgt und beinahe getötet.«
»Was Eure Freunde verhinderten! Sie suchten und fanden Euren Vater, den Grafen von Löwenstein. Diesmal kommt Ihr als seine Tochter in die Stadt!«
»Nur als die seine? Ich bin zur Hälfte ein spanisches Gauklerkind, Goswin. Vergiss das nicht. Das letzte Mal führte ich einen Bären mit. Du selbst wolltest mich verhaften.«
Goswins Miene verfinsterte sich. Oh ja, der Bär. Er hatte sich die Hosen nass gemacht beim Anblick des dürren Kindes mit der fürchterlichen Bestie im Rücken. Natürlich hatte er sie bei der ersten Begegnung für ein Kind der Straße gehalten.
»Das ist acht Jahre her«, rief er schroff in den brausenden Wind. »Seither bin ich Euer Beschützer.«
»Und ich bin und bleibe die Tochter der Tarotspielerin Mariflores Zimenes.«
»Nicht in diesen Kleidern.«
Lunetta lachte bitter und sah mit einem Male sehr viel älter aus als ihre achtzehnJahre. »Kleider! Ist das alles, was mich von der Welt der Vaganten und Bettler trennt?«
»Ihr vergesst Euren Titel und Euer Vermögen.«
»Es sind Titel und Vermögen meines Vaters, dem es gefällt, mich fortzuschicken, um ohne mich auf Reisen zu gehen. Was, wenn er nicht wiederkehrt?«
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Bibliographische Angaben
- Autor: Marisa Brand
- 2009, 394 Seiten, Maße: 12,3 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404159640
- ISBN-13: 9783404159642
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