Das neue Gesicht der Kirche
Die Zukunft des Katholizismus
Wie sieht die katholische Kirche in 100 Jahren aus?
- Das Grundlagenwerk zur katholischen Kirche
- Provokante Thesen für kontroverse Diskussionen
- Ein spannendes Buch mit reichlich Zündstoff - überzeugend und glaubwürdig
...
- Das Grundlagenwerk zur katholischen Kirche
- Provokante Thesen für kontroverse Diskussionen
- Ein spannendes Buch mit reichlich Zündstoff - überzeugend und glaubwürdig
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Das neue Gesicht der Kirche “
Wie sieht die katholische Kirche in 100 Jahren aus?
- Das Grundlagenwerk zur katholischen Kirche
- Provokante Thesen für kontroverse Diskussionen
- Ein spannendes Buch mit reichlich Zündstoff - überzeugend und glaubwürdig
Der amerikanische Vatikan-Korrespondent und -Kenner John L. Allen legt hier ein bahnbrechendes Werk über die derzeitige und zukünftige Gestalt der katholischen Kirche vor. Ausführlich arbeitet er zehn Trends heraus, jeder einzelne von überzeugender Brisanz.
Allen beschreibt den aktuellen Zustand der katholischen Kirche, skizziert Zukunftsvisionen, analysiert und interpretiert, wagt Prognosen und umreißt Konsequenzen. Dies alles untermauert er mit reichhaltigem Material an Fakten, Zahlen und lebendigen Beispielen. Ein besonderer Schwerpunkt ist das Thema Globalisierung. Die zukünftige katholische Kirche jedenfalls, so viel steht fest, wird mit der heutigen nicht mehr vergleichbar sein.
Ein spannendes Buch mit reichlich Zündstoff - notwendig, überzeugend und glaubwürdig.
- Das Grundlagenwerk zur katholischen Kirche
- Provokante Thesen für kontroverse Diskussionen
- Ein spannendes Buch mit reichlich Zündstoff - überzeugend und glaubwürdig
Der amerikanische Vatikan-Korrespondent und -Kenner John L. Allen legt hier ein bahnbrechendes Werk über die derzeitige und zukünftige Gestalt der katholischen Kirche vor. Ausführlich arbeitet er zehn Trends heraus, jeder einzelne von überzeugender Brisanz.
Allen beschreibt den aktuellen Zustand der katholischen Kirche, skizziert Zukunftsvisionen, analysiert und interpretiert, wagt Prognosen und umreißt Konsequenzen. Dies alles untermauert er mit reichhaltigem Material an Fakten, Zahlen und lebendigen Beispielen. Ein besonderer Schwerpunkt ist das Thema Globalisierung. Die zukünftige katholische Kirche jedenfalls, so viel steht fest, wird mit der heutigen nicht mehr vergleichbar sein.
Ein spannendes Buch mit reichlich Zündstoff - notwendig, überzeugend und glaubwürdig.
Klappentext zu „Das neue Gesicht der Kirche “
Wie sieht die katholische Kirche in 100 Jahren aus?- Das Grundlagenwerk zur katholischen Kirche
- Provokante Thesen für kontroverse Diskussionen
- Ein spannendes Buch mit reichlich Zündstoff überzeugend und glaubwürdig
Der amerikanische Vatikan-Korrespondent und -Kenner John L. Allen legt hier ein bahnbrechendes Werk über die derzeitige und zukünftige Gestalt der katholischen Kirche vor. Ausführlich arbeitet er zehn Trends heraus, jeder einzelne von überzeugender Brisanz.
Allen beschreibt den aktuellen Zustand der katholischen Kirche, skizziert Zukunftsvisionen, analysiert und interpretiert, wagt Prognosen und umreißt Konsequenzen. Dies alles untermauert er mit reichhaltigem Material an Fakten, Zahlen und lebendigen Beispielen. Ein besonderer Schwerpunkt ist das Thema Globalisierung. Die zukünftige katholische Kirche jedenfalls, so viel steht fest, wird mit der heutigen nicht mehr vergleichbar sein.
Ein spannendes Buch mit reichlich Zündstoff notwendig, überzeugend und glaubwürdig.
Lese-Probe zu „Das neue Gesicht der Kirche “
Das neue Gesicht der Kirche von John L. AllenZUR EINFÜHRUNG
Dieses Buch handelt von der Globalisierung der ältesten weltweiten Institution auf der Erde, der römisch-katholischen Kirche. Die T emen, Parteigrenzen und Handlungsweisen, die in ihr seit dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahr 1965 bestimmend waren, werden derzeit von einer Reihe von neuen Kräften völlig auf den Kopf gestellt. Deswegen werden die Katholiken im 21. Jahrhundert die Fähigkeit brauchen, ganz neue Vorstellungen darüber zu entwickeln, was die Kirche ist und was sie aus ihrem Glauben machen sollen. Tun sie das nicht, so werden sie von bestimmten Entwicklungen einfach überrollt werden. Hier seien nur die folgenden Bereiche genannt:
• War die Kirche im 20. Jahrhundert vom Norden des Globus her, von Europa und Nordamerika, beherrscht, so leben heute zwei Drittel ihrer Mitglieder in Afrika, Asien und Lateinamerika. Im 21. Jahrhundert werden also ihre Führungskräfte in einem noch nie dagewesenen Maß aus der ganzen Welt kommen.
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• Hieß das Leitwort der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 - 1965) aggiornamento, »zeitgemäße Erneuerung, um für die moderne Welt off en zu sein«, so betont ihre Führung heute alle die Elemente, die sie von der modernen Welt unterscheiden: ihr traditionelles typisches Denken, Reden und praktisches Verhalten. Diese Politik der Identitätswahrung ist zum Teil eine Reaktion auf die galoppierende Säkularisierung.
• Pflegte die Kirche in den letzten vierzig Jahren vor allem die interreligiöse Beziehung mit dem Judentum, so sieht sie sich jetzt vor die Notwendigkeit gestellt, sich vor allem mit dem zu neuem Selbstbewusstsein erwachten Islam auseinanderzusetzen, und das nicht nur im Mittleren Osten und in Afrika und Asien, sondern auch in ihrem eigenen europäischen Hinterhof.
• Wandte die Kirche bislang einen großen Teil ihrer pastoralen Energie für die Jungen auf, so muss sie sich jetzt vor allem im Norden auf eine rasch alternde Population einstellen, wie es sie in der Menschheitsgeschichte noch nie gegeben hat.
• Hat sich die Kirche bei der Ausübung ihrer Seelsorge und für die Rekrutierung ihrer Leitungskräfte seither auf ihren Klerus gestützt, so verfügt sie jetzt über Laien, die sich in einem noch nie dagewesenen Ausmaß und auf die vielfältigsten Weisen auf allen Gebieten betätigen.
• Vertrat die Kirche auf dem Gebiet der Bioethik seit unvordenklichen Zeiten feste Einstellungen zu bioethischen Themen, die es schon Jahrtausende lang gab - Abtreibung, Geburtenkontrolle und Homosexualität -, so sieht sie sich heute mit einer »schönen neuen Welt« konfrontiert, in der geklont und genetisch manipuliert wird und artübergreifende Chimären erzeugt werden. Sie kämpft mühsam darum, mit ihrer Morallehre die naturwissenschaftlichen Neuerungen richtig einordnen zu können.
• Nahm die Soziallehre der Kirche ihre Gestalt in den Frühstadien der sozialen Revolution an, so sieht sie sich jetzt in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts ganz neuartigen Organismen gegenübergestellt, wie etwa multinationalen Konzernen und regierungsübergreifenden Organisationen, die es noch nicht gab, als sie ihre Vision der gerechten Gesellschaft entwarf.
• Wandte die Kirche ihre soziale Sorge fast ausschließlich den Menschen zu, so findet sie sich jetzt in einer Welt vor, in der das Wohl des gesamten Kosmos neue theologische und moralische Überlegungen notwendig macht.
• Konnte sich die Kirche bislang auf diplomatischem Gebiet immer auf ihr Gewicht als katholische Großmacht in der Welt verlassen, so befi ndet sie sich jetzt in einer multipolaren Welt, in der die meisten relevanten Instanzen nicht katholisch sind, und einige sogar nicht einmal christlich.
• War die Kirche es gewohnt, unter den »anderen« Christen die Orthodoxen, Anglikaner und Protestanten zu verstehen, so muss sie jetzt mit ansehen, wie heute rings um den Globus Pfingstler aus dem Boden schießen und in knapp einem Vierteljahrhundert schon von 5 auf 20 Prozent der globalen Christenheit angewachsen sind - wobei sie auch in signifikanter Anzahl Katholiken an sich gezogen haben. Zudem wird die katholische Kirche selbst von der charismatischen Bewegung spürbar »verpfingstlicht«.
Mit dem vorliegenden Buch soll ein Überblick über die Hauptströmungen geboten werden, die heute die katholische Kirche prägen. Zugleich soll die Vermutung gewagt werden, wozu diese Strömungen im weiteren Verlauf des 21. Jahrhunderts wohl führen werden. Ich verwende für diese Strömungen den Begriff »Trend«. Um genauer zu erläutern, worum es mir dabei geht, möchte ich den Historiker Arnold J. Toynbee aus seinem Buch Civilisation on Trial (Zivilisation am Scheidewege) zitieren:
»Die Dinge, die gute Schlagzeilen liefern, liegen auf der Oberfläche des Lebensstroms. Sie lenken uns von den langsameren, unfühlbaren, unberechenbaren Bewegungen ab, die unterhalb der Oberfläche wirken und in die Tiefen vordringen. Aber in Wirklichkeit sind es diese tieferen, langsameren Bewegungen, die die Geschichte machen, und sie stechen im Rückblick stark hervor, indes die rasch vorübergehenden Sensationen perspektivisch auf ihr wahres Maß geschrumpft sind.«
Es sind diese »langsameren, unfühlbaren Bewegungen«, die ich mit »Trends« meine. (Im Kapitel »Trends, die keine sind« werde ich die sechs Kriterien darlegen, nach denen ich die Trends ausgemacht habe.) In etlichen Fällen mag der eine oder andere Aspekt der Trends eine Menge Schlagzeilen machen. Aber gewöhnlich werden diese Trends isoliert und eher als Randerscheinungen behandelt und nicht als Bestandteil tiefgreifender historischer Entwicklungsmuster gesehen. Ich hoff e, die Einzelteile des heutigen katholischen Puzzles so zusammensetzen zu können, dass sich deutlich ein Gesamtbild ergibt.
Jedes der zehn gerade genannten Beispiele dafür, dass die Kirche derzeit auf den Kopf gestellt wird, entspricht einem der in diesem Buch behandelten zehn Trends:
1. Eine Weltkirche
2. Evangelikaler Katholizismus
3. Der Islam
4. Die neue Demografie
5. Die zunehmende Rolle der Laien
6. Die biotechnische Revolution
7. Die Globalisierung
8. Die Ökologie
9. Die Mehrpolarität
10. Die Pfingstbewegung
Die zehn Kapitel des Buchs entsprechen den zehn hier aufgezählten Trends. Diese sind nicht nach Wichtigkeit oder Priorität geordnet, so als wäre Nummer 1 wichtiger als Nummer 10. Ihre Reihenfolge kam mir einfach im Lauf des Schreibens.
Die einzelnen Kapitel sind so aufgebaut, dass ich zunächst unter der Überschrift »Was im Gang ist« das Gelände erkunde und aufzeige, was den Trend antreibt und wie er sich auswirkt. Sodann werde ich spekulativer und versuche zu schildern, wie er sich vermutlich im Lauf des Jahrhunderts auf die Kirche auswirken wird. Das sind keine echten Voraussagen, sondern mögliche Entwicklungslinien. Möglicherweise werden sie von derzeit noch nicht erkennbaren Kräften umgelenkt, blockiert oder sogar in die Gegenrichtung gelenkt. Diese Zukunftsaussichten unterteile ich jeweils in vier Kategorien: ziemlich sicher, vermutlich, möglicherweise und langfristig. Der Wahrscheinlichkeitsgrad nimmt nicht unbedingt mit jeder Kategorie weiter ab, sondern die Vorausblicke reichen lediglich immer weiter in die Zukunft hinaus. Ziemlich sichere Konsequenzen sind gewöhnlich kurzfristige Fortführungen von Entwicklungen, die man schon deutlich sehen kann. Langfristige, sofern sie überhaupt eintreff en, liegen gewöhnlich am fernen Horizont. Der hier ins Auge gefasste Zeitrahmen ist das weitere 21. Jahrhundert; es geht also um die nächsten rund neunzig Jahre. Weiter hinaus lässt sich kaum etwas sagen.
Bei der Schlussfolgerung aus diesem Buch handelt es sich um eine eigenständige Zusammenfassung der Auswirkungen, die diese Trends im 21. Jahrhundert vermutlich haben werden. Darin verknappe ich das wahrscheinlich entstehende Profi l des auf dem Kopf stehenden Katholizismus auf vier Punkte. Sie sind als soziologische Merkmale der Kirche im 21. Jahrhundert formuliert und inspiriert von den vier theologischen Merkmalen im Credo von Nizäa: »eine, heilig, katholisch und apostolisch«. Meine Formulierungen sind nicht als theologische Aussagen über das innere Wesen der Kirche zu verstehen, sondern als beschreibende Thesen. Diese vier Thesen sind: »global, kompromisslos, pfi ngstlich und extrovertiert«. Leser, die den Schluss nicht abwarten können, dürfen ruhig zuerst die Schlussfolgerung lesen und dann noch einmal von vorn anfangen.
...
Übersetzung: Bernardin Schellenberger
Copyright © 2010 by Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
• Hieß das Leitwort der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 - 1965) aggiornamento, »zeitgemäße Erneuerung, um für die moderne Welt off en zu sein«, so betont ihre Führung heute alle die Elemente, die sie von der modernen Welt unterscheiden: ihr traditionelles typisches Denken, Reden und praktisches Verhalten. Diese Politik der Identitätswahrung ist zum Teil eine Reaktion auf die galoppierende Säkularisierung.
• Pflegte die Kirche in den letzten vierzig Jahren vor allem die interreligiöse Beziehung mit dem Judentum, so sieht sie sich jetzt vor die Notwendigkeit gestellt, sich vor allem mit dem zu neuem Selbstbewusstsein erwachten Islam auseinanderzusetzen, und das nicht nur im Mittleren Osten und in Afrika und Asien, sondern auch in ihrem eigenen europäischen Hinterhof.
• Wandte die Kirche bislang einen großen Teil ihrer pastoralen Energie für die Jungen auf, so muss sie sich jetzt vor allem im Norden auf eine rasch alternde Population einstellen, wie es sie in der Menschheitsgeschichte noch nie gegeben hat.
• Hat sich die Kirche bei der Ausübung ihrer Seelsorge und für die Rekrutierung ihrer Leitungskräfte seither auf ihren Klerus gestützt, so verfügt sie jetzt über Laien, die sich in einem noch nie dagewesenen Ausmaß und auf die vielfältigsten Weisen auf allen Gebieten betätigen.
• Vertrat die Kirche auf dem Gebiet der Bioethik seit unvordenklichen Zeiten feste Einstellungen zu bioethischen Themen, die es schon Jahrtausende lang gab - Abtreibung, Geburtenkontrolle und Homosexualität -, so sieht sie sich heute mit einer »schönen neuen Welt« konfrontiert, in der geklont und genetisch manipuliert wird und artübergreifende Chimären erzeugt werden. Sie kämpft mühsam darum, mit ihrer Morallehre die naturwissenschaftlichen Neuerungen richtig einordnen zu können.
• Nahm die Soziallehre der Kirche ihre Gestalt in den Frühstadien der sozialen Revolution an, so sieht sie sich jetzt in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts ganz neuartigen Organismen gegenübergestellt, wie etwa multinationalen Konzernen und regierungsübergreifenden Organisationen, die es noch nicht gab, als sie ihre Vision der gerechten Gesellschaft entwarf.
• Wandte die Kirche ihre soziale Sorge fast ausschließlich den Menschen zu, so findet sie sich jetzt in einer Welt vor, in der das Wohl des gesamten Kosmos neue theologische und moralische Überlegungen notwendig macht.
• Konnte sich die Kirche bislang auf diplomatischem Gebiet immer auf ihr Gewicht als katholische Großmacht in der Welt verlassen, so befi ndet sie sich jetzt in einer multipolaren Welt, in der die meisten relevanten Instanzen nicht katholisch sind, und einige sogar nicht einmal christlich.
• War die Kirche es gewohnt, unter den »anderen« Christen die Orthodoxen, Anglikaner und Protestanten zu verstehen, so muss sie jetzt mit ansehen, wie heute rings um den Globus Pfingstler aus dem Boden schießen und in knapp einem Vierteljahrhundert schon von 5 auf 20 Prozent der globalen Christenheit angewachsen sind - wobei sie auch in signifikanter Anzahl Katholiken an sich gezogen haben. Zudem wird die katholische Kirche selbst von der charismatischen Bewegung spürbar »verpfingstlicht«.
Mit dem vorliegenden Buch soll ein Überblick über die Hauptströmungen geboten werden, die heute die katholische Kirche prägen. Zugleich soll die Vermutung gewagt werden, wozu diese Strömungen im weiteren Verlauf des 21. Jahrhunderts wohl führen werden. Ich verwende für diese Strömungen den Begriff »Trend«. Um genauer zu erläutern, worum es mir dabei geht, möchte ich den Historiker Arnold J. Toynbee aus seinem Buch Civilisation on Trial (Zivilisation am Scheidewege) zitieren:
»Die Dinge, die gute Schlagzeilen liefern, liegen auf der Oberfläche des Lebensstroms. Sie lenken uns von den langsameren, unfühlbaren, unberechenbaren Bewegungen ab, die unterhalb der Oberfläche wirken und in die Tiefen vordringen. Aber in Wirklichkeit sind es diese tieferen, langsameren Bewegungen, die die Geschichte machen, und sie stechen im Rückblick stark hervor, indes die rasch vorübergehenden Sensationen perspektivisch auf ihr wahres Maß geschrumpft sind.«
Es sind diese »langsameren, unfühlbaren Bewegungen«, die ich mit »Trends« meine. (Im Kapitel »Trends, die keine sind« werde ich die sechs Kriterien darlegen, nach denen ich die Trends ausgemacht habe.) In etlichen Fällen mag der eine oder andere Aspekt der Trends eine Menge Schlagzeilen machen. Aber gewöhnlich werden diese Trends isoliert und eher als Randerscheinungen behandelt und nicht als Bestandteil tiefgreifender historischer Entwicklungsmuster gesehen. Ich hoff e, die Einzelteile des heutigen katholischen Puzzles so zusammensetzen zu können, dass sich deutlich ein Gesamtbild ergibt.
Jedes der zehn gerade genannten Beispiele dafür, dass die Kirche derzeit auf den Kopf gestellt wird, entspricht einem der in diesem Buch behandelten zehn Trends:
1. Eine Weltkirche
2. Evangelikaler Katholizismus
3. Der Islam
4. Die neue Demografie
5. Die zunehmende Rolle der Laien
6. Die biotechnische Revolution
7. Die Globalisierung
8. Die Ökologie
9. Die Mehrpolarität
10. Die Pfingstbewegung
Die zehn Kapitel des Buchs entsprechen den zehn hier aufgezählten Trends. Diese sind nicht nach Wichtigkeit oder Priorität geordnet, so als wäre Nummer 1 wichtiger als Nummer 10. Ihre Reihenfolge kam mir einfach im Lauf des Schreibens.
Die einzelnen Kapitel sind so aufgebaut, dass ich zunächst unter der Überschrift »Was im Gang ist« das Gelände erkunde und aufzeige, was den Trend antreibt und wie er sich auswirkt. Sodann werde ich spekulativer und versuche zu schildern, wie er sich vermutlich im Lauf des Jahrhunderts auf die Kirche auswirken wird. Das sind keine echten Voraussagen, sondern mögliche Entwicklungslinien. Möglicherweise werden sie von derzeit noch nicht erkennbaren Kräften umgelenkt, blockiert oder sogar in die Gegenrichtung gelenkt. Diese Zukunftsaussichten unterteile ich jeweils in vier Kategorien: ziemlich sicher, vermutlich, möglicherweise und langfristig. Der Wahrscheinlichkeitsgrad nimmt nicht unbedingt mit jeder Kategorie weiter ab, sondern die Vorausblicke reichen lediglich immer weiter in die Zukunft hinaus. Ziemlich sichere Konsequenzen sind gewöhnlich kurzfristige Fortführungen von Entwicklungen, die man schon deutlich sehen kann. Langfristige, sofern sie überhaupt eintreff en, liegen gewöhnlich am fernen Horizont. Der hier ins Auge gefasste Zeitrahmen ist das weitere 21. Jahrhundert; es geht also um die nächsten rund neunzig Jahre. Weiter hinaus lässt sich kaum etwas sagen.
Bei der Schlussfolgerung aus diesem Buch handelt es sich um eine eigenständige Zusammenfassung der Auswirkungen, die diese Trends im 21. Jahrhundert vermutlich haben werden. Darin verknappe ich das wahrscheinlich entstehende Profi l des auf dem Kopf stehenden Katholizismus auf vier Punkte. Sie sind als soziologische Merkmale der Kirche im 21. Jahrhundert formuliert und inspiriert von den vier theologischen Merkmalen im Credo von Nizäa: »eine, heilig, katholisch und apostolisch«. Meine Formulierungen sind nicht als theologische Aussagen über das innere Wesen der Kirche zu verstehen, sondern als beschreibende Thesen. Diese vier Thesen sind: »global, kompromisslos, pfi ngstlich und extrovertiert«. Leser, die den Schluss nicht abwarten können, dürfen ruhig zuerst die Schlussfolgerung lesen und dann noch einmal von vorn anfangen.
...
Übersetzung: Bernardin Schellenberger
Copyright © 2010 by Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
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Autoren-Porträt von John L. Allen
John L. Allen, geboren 1965, ist Korrespondent im Vatikan für die Zeitung National Catholic Reporter und analysiert die Vorkommnisse im Vatikan für CNN und das National Public Radio. Seine wöchentliche Kolumne All Things Catholic gilt als die erste und beste Informationsquelle für Neuigkeiten und scharfe Analysen rund um die Entwicklungen der Katholischen Kirche.Bernardin Schellenberger, geb. 1944, war zunächst Franziskanernovize, ehe er 1966 Trappist wurde. Nach Priesterweihe 1972 und Ernennung zum Prior 1975 war er unter anderem in den USA, in Togo und Nigeria tätig. Schellenberger lebt heute als freier Schriftsteller und Übersetzer in Stuttgart, darüber hinaus hält er zahlreiche Vorträge und Kurse.
Bibliographische Angaben
- Autor: John L. Allen
- 2011, 494 Seiten, Maße: 14,9 x 22,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Schellenberger, Bernardin
- Übersetzer: Bernardin Schellenberger
- Verlag: Gütersloher Verlagshaus
- ISBN-10: 3579065505
- ISBN-13: 9783579065502
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