Der 3. Grad
Eine brutale Terrorgruppe zieht eine teuflische Blutspur durch San Francisco. Lindsay Boxer übernimmt den Fall, doch der Preis, den sie und der ''Club der Ermittlerinnen'' für ihre Mörderjagd zahlen müssen, ist entsetzlich hoch.
Eine brutale Terrorgruppe zieht eine teuflische Blutspur durch San Francisco. Lindsay Boxer übernimmt den Fall, doch der Preis, den sie und der ''Club der Ermittlerinnen'' für ihre Mörderjagd zahlen müssen, ist entsetzlich hoch.
Ein wolkenloser Morgen in San Francisco: Lindsay Boxer, Detective bei der Mordkommission, und Staatsanwältin Jill Bernhardt joggen gemeinsam in der Bucht. Da bemerkt Lindsay plötzlich rätselhafte Blutergüsse an der Schulter ihrer Freundin. Doch bevor sie der Sache auf den Grund gehen kann, wird Lindsay in einen neuen heißen Fall verwickelt: Ein Wohnhaus explodiert, Menschen sterben, ein Baby wird vermisst. Wenige Stunden später geschieht der nächste grausame Anschlag. Lindsay findet in dem Regierungsbeamten Joe Molinari einen in vielerlei Hinsicht sehr faszinierenden Mitstreiter. Aber die Ermittlungen stocken - und alle drei Tage geschieht ein weiterer Mord! Lindsay bittet Jill Bernhardt, die Pathologin Claire Washburn und die Reporterin Cindy Thomas um Hilfe und ahnt nicht, dass tödliche Geheimnisse in der Vergangenheit ausgerechnet eine aus ihrer Runde zum nächsten Ziel des Killers machen. Und diesmal ist der Preis, den Lindsay Boxer und der "Club der Ermittlerinnen " für ihre Mörderjagd zahlen müssen, entsetzlich hoch ...
"Patterson kann es einfach nicht lassen, dem Leser den Atem zu rauben." - BamS
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Der 3.Grad von James Patterson
LESEPROBE
Es begann als wolkenloser, windstiller, träger Aprilmorgen- und wurde der erste Tag der schlimmsten Woche meines Lebens.
Ich joggte unten an der Bucht mit meinerBorder-Collie-Hündin Martha. Das ist mein Sonntagmorgen-Ritual: in allerHerrgottsfrühe aus den Federn, und dann meinen vierbeinigenLebensabschnittspartner auf den Beifahrersitz des Ford Explorer gepackt. Ichversuche gewissenhaft, mindestens drei Meilen zu absolvieren, ehe mir die Pusteausgeht, von Fort Mason bis runter zur Brücke und zurück. Gerade genug, ummich davon zu überzeugen, dass ich mit meinen sechsunddreißig Jahren immer nochannähernd fit bin.
An diesem Morgen leistete mir meine gute Freundin JillGesellschaft. Otis, ihr junger Labrador, brauchte Auslauf. Das hatte siejedenfalls behauptet, aber wahrscheinlich wollte sie sich nur ein bisschenaufwärmen für ihren Radsprint auf den Mount Tamalpais, oder was immer Jill fürden Rest des Tages an ernsthaften sportlichen Aktivitäten geplant hatte.
Es war schwer zu glauben, dass erst fünf Monate vergangenwaren, seit Jill ihr Baby verloren hatte. Jetzt stand sie vor mir, schlank unddurchtrainiert wie eh und je.
»Na, wie war's gestern Abend?«, fragte sie, während sie seitwärtsneben mir hertrabte. »Es geht das Gerücht, Lindsay hätte ein Date gehabt.«
»Man könnte es schon ein Date nennen ... «, sagte ich, denBlick voraus auf die Anhöhen von Fort Mason gerichtet, die für meinen Geschmackviel zu langsam näher rückten. »Man könnte Bagdad auch ein Urlaubsparadiesnennen.«
Sie zuckte zusammen. »Tut mir Leid, dass ich es erwähnthabe.«
Die ganze Zeit hatte ich vergeblich versucht, vor der unerfreulichenErinnerung an Franklin Fratelli davonzulaufen, den »Asset-Remarketing«-Guru -was nur ein schicker Name dafür war, dass er Dotcom-Pleitiers, die mit denRatenzahlungen für ihre BMWs und Rolex-Uhren nicht mehr nachkamen, finstereGestalten auf den Hals hetzte. Zwei Monate lang hatte Fratelli mich jedes Mal,wenn er im Justizpalast war, in meinem Büro heimgesucht, bis er mich endlich soweit zermürbt hatte, dass ich ihn für den Samstagabend zu mir zum Esseneingeladen hatte (zu den Schmorrippchen in Portwein, die ich wieder in denKühlschrank verfrachten musste, nachdem er sich in letzter Minute abgeseilthatte).
»Ich bin versetzt worden«, sagte ich, ohne aus dem Tritt zukommen. »Die Fragen kannst du dir sparen, ich rücke keine Details raus.«
Am Ende von Marina Green liefen wir aus und bliebenschließlich stehen. Während ich mir die Lungen aus dem Leib japste, hopsteunsere Mary Decker-Slaney auf und ab, als könnte sie locker noch mal eine Rundelaufen.
»Ich weiß nicht, wie du das machst«, sagte ich, die Händeauf die Knie gestützt und nach Luft ringend.
»Meine Oma«, meinte sie und dehnte dabei ihre Kniesehnen.»Als sie sechzig war, hat sie angefangen, jeden Tag fünf Meilen zu gehen. Jetztist sie neunzig, und wir haben keine Ahnung, wo sie inzwischen steckt.«
Wir mussten beide lachen. Es tat gut, zu sehen, wie die alteJill allmählich wieder zum Vorschein kam. Es tat gut, zu hören, dass sie dasLachen nicht verlernt hatte.
»Wie wär's mit einem Mochaccino?«, fragte ich. »Martha lädtuns ein.«
»Geht nicht. Steve kommt jeden Moment aus Chicago zurück.Er will nur rasch seinen Koffer abstellen und sich umziehen und dann mit mirzur Dean-Friedrich-Ausstellung im Legion-of-Honor-Museum radeln. Du weißt ja,wie der kleine Racker ist, wenn er nicht regelmäßig seinen Auslauf kriegt.«
Ich runzelte die Stirn. »Irgendwie fällt es mir schwer, mirSteve als kleinen Racker vorzustellen.«
Jill nickte. Sie zog ihr Sweatshirt aus und reckte die Armein die Luft.
»Dill«, stieß ich hervor, »was ist das?«
Unter dem Träger ihres Sport-BHs lugten mehrere kleine,dunkle Blutergüsse hervor. Sie sahen aus wie Fingerabdrücke.
Sie warf sich das Sweatshirt über die Schulter. »Hab mir dieSchulter angehauen, als ich aus der Dusche gestiegen bin«, sagte sie abwehrend.»Aber du solltest erst mal die Dusche sehen«, fügte sie augenzwinkerndhinzu.
Ich nickte, aber irgendetwas an den blauen Flecken behagtemir ganz und gar nicht. »Bist du sicher, dass du keine Lust auf einen Kaffeehast?«, fragte ich.
»Tut mir Leid ... Aber du kennst ja den gestrengen Herrn.Wenn ich ein Mal fünf Minuten zu spät komme, ist das für ihn schon eineschlechte Angewohnheit.« Jill pfiff nach Otis und begann zu ihrem Wagenzurückzutrotten. Sie winkte mir zu. »Wir sehen uns in der Arbeit.«
»Und wie ist es mit dir?« Ich kniete mich vor Martha. »Dusiehst mir so aus, als wäre ein Mochaccino jetzt genau das Richtige.« Ich nahmsie an die Leine und trabte auf das Starbucks-Cafe an der Chestnut Street zu.
Die Marina war immer schon eine meiner Lieblingsecken vonSan Francisco. Gewundene Sträßchen mit bunten, restaurierten Wohnhäusern.Familien, das Geschrei der Möwen, die Seeluft, die von der Bucht hereinweht.(...)
© 2005 by Limes Verlag, München
Übersetzung: Andreas Jäger
- Autor: James Patterson
- 2005, 284 Seiten, Maße: 13,8 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Mitarbeit: Gross, Andrew; Übersetzung: Jäger, Andreas
- Verlag: Limes
- ISBN-10: 380902497X
- ISBN-13: 9783809024972
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