Ein Sommer in Frenchtown
Es ist der Sommer, in dem Eugene zum ersten Mal die Zeitung austrägt. Stundenlang ist er in den Häuserschluchten seiner Heimatstadt Frenchtown unterwegs. In diesen Monaten entdeckt Eugene seine Umwelt mit neuen Augen. Er erlebt seine erste Liebe, macht...
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Produktinformationen zu „Ein Sommer in Frenchtown “
Es ist der Sommer, in dem Eugene zum ersten Mal die Zeitung austrägt. Stundenlang ist er in den Häuserschluchten seiner Heimatstadt Frenchtown unterwegs. In diesen Monaten entdeckt Eugene seine Umwelt mit neuen Augen. Er erlebt seine erste Liebe, macht wunderbare Erfahrungen mit Freunden und bittere mit Feinden. Mehr als alles andere jedoch ist dieser Sommer durch das Flugzeug bestimmt, das Eugene eines Tages im Garten eines Nachbarn entdeckt. Die Entdeckung knüpft ein zartes Band zwischen ihm und seinem Vater, dessen Liebe Eugene sich bis zu diesem Moment nicht sicher war.
Lese-Probe zu „Ein Sommer in Frenchtown “
Schatten in Hauseingängen In jenem Sommer in Frenchtown- damals, als ich zwar
meinen Namen kannte,
jedoch nicht wusste, wer ich bin - wohnten wir im zweiten Stock
in einem vierstöckigen Haus in der Fourth Street. Von der Veranda aus,
am Spätnachmittag,
hielt ich Ausschau nach meinem Vater, wartete darauf, dass er
aus der Kammfabrik nach Hause kam. Und so müde er auch war,
ging er mit flottem Schritt. Er schaute immer hoch, rechnete fest mit mir.
Deshalb stand ich dort oben, weil ich ihn nicht enttäuschen wollte
und mich selbst auch nicht. Das war der erste Sommer, in dem ich Zeitungen austrug,
und ich lief durch die Schluchten
der Mietshäuser von Frenchtown, brachte die Monument Times,
wich Schlägertypen und Hunden aus und grübelte darüber nach, was ich hier machte,
hier auf dem Planeten Erde. Noch wusste ich nicht, dass die Leere
tief in meinem Inneren nichts anderes war
als Einsamkeit.
Ich kam mir wie ein Gespenst vor, wenn ich durch die Mechanic Street lief,
so durchsichtig wie Regen - bis der knurrende Hund von Mr Mellier
mir wieder Fleisch und Blut verlieh und meinen Schritt beschleunigte.
Ich war immer froh, wieder nach Hause zu kommen, wo meine Mutter,
die wie ein Filmstar aussah,
mich mit Kuss und Umarmung empfing.
Meine Mutter erfüllte die Wohnung mit Düften, Kuchen im Backofen,
heiße Krapfen in siedendem Öl und Frikadellen, die mit Zwiebelringen brutzelten,
in der schwarzen Pfanne, die sie Spinne nannte. Sie liebte Bücher, Fliederparfüm
und mich.
Meine Mutter sprühte vor Leben, sie war ein Windspiel,
während mein Vater eine Silhouette war, wie verdunkelt von einem Licht,
das hinter ihm erstrahlte. Wenn er mir von der Straße aus zuwinkte,
war er mir näher als in der Wohnung oder wenn er neben mir ging.
An den Sonntagen im Sommer trafen sich die Männer
am Tresen des Happy Times
oder in Rouleaus Frisiersalon.
Und sie redeten über die Boston Red Sox und die
... mehr
drohenden Entlassungen
in der Kammfabrik von Monument. Und Raymond, mein Bruder,
tauschte in Pee Alley
Baseballkarten mit Alyre Tournier,
seinem besten Freund. Ich stand neben meinem Vater,
der sich anhörte,
was die Männer so redeten,
und dabei seine Chesterfields rauchte, und ich wäre gern so wie er gewesen,
geheimnisvoll, rätselhaft, stumm.
Ich war keine Berühmtheit auf dem Schulhof oder an den Straßenecken,
es genügte mir, Raymond zuzujubeln, der in allem ein Star war,
beim Baseball auf Cartier's Field, Eins, zwei, drei, vier, her zu mir
auf dem Schulhof, während ich auf der Veranda
Die Abenteuer des Tom Sawyer las oder Studie in Scharlachrot*
und dadurch der Gefahr entging, als Center-Fielder einen Flugball fallen zu lassen.
Das Zeitungaustragen führte mich von dem grünen, vierstöckigen Haus
zur Bahnlinie Boston & Maine, wo das Zentrum von Monument
an Frenchtown stieß,
an der Mechanic Street entlang
und an den durchnummerierten Straßen von First bis Twelfth Street.
* Roman von A.C. Doyle (Anm. d. Übers.) Mein letzter Kunde war Mr Lottier
am Ende der Mechanic Street, gleich neben der Kläranlage.
Mit zugehaltener Nase warf ich die Zeitung auf seine Veranda.
Wenn er freitags bezahlte, lächelte er immer, so als ob
seine Nase nicht funktionierte. In jenem Sommer
war Frenchtown ein Ort
der Sahara-Nachmittage, der Schatten in Hauseingängen
und lange verweilenden Abende, voll ungelöster Fragen
und geheimnisvoller Rätsel. Es war auch der Sommer
meines zwölften Geburtstags, der Sommer
von Sister Angela
und Marielle LeMoyne (obwohl sie schon tot war)
und von Raymond, meinem Bruder, und all den anderen,
aber ganz besonders von meinem Onkel Med und von meinem Vater.
Und schließlich
war es der Sommer des Flugzeugs.
in der Kammfabrik von Monument. Und Raymond, mein Bruder,
tauschte in Pee Alley
Baseballkarten mit Alyre Tournier,
seinem besten Freund. Ich stand neben meinem Vater,
der sich anhörte,
was die Männer so redeten,
und dabei seine Chesterfields rauchte, und ich wäre gern so wie er gewesen,
geheimnisvoll, rätselhaft, stumm.
Ich war keine Berühmtheit auf dem Schulhof oder an den Straßenecken,
es genügte mir, Raymond zuzujubeln, der in allem ein Star war,
beim Baseball auf Cartier's Field, Eins, zwei, drei, vier, her zu mir
auf dem Schulhof, während ich auf der Veranda
Die Abenteuer des Tom Sawyer las oder Studie in Scharlachrot*
und dadurch der Gefahr entging, als Center-Fielder einen Flugball fallen zu lassen.
Das Zeitungaustragen führte mich von dem grünen, vierstöckigen Haus
zur Bahnlinie Boston & Maine, wo das Zentrum von Monument
an Frenchtown stieß,
an der Mechanic Street entlang
und an den durchnummerierten Straßen von First bis Twelfth Street.
* Roman von A.C. Doyle (Anm. d. Übers.) Mein letzter Kunde war Mr Lottier
am Ende der Mechanic Street, gleich neben der Kläranlage.
Mit zugehaltener Nase warf ich die Zeitung auf seine Veranda.
Wenn er freitags bezahlte, lächelte er immer, so als ob
seine Nase nicht funktionierte. In jenem Sommer
war Frenchtown ein Ort
der Sahara-Nachmittage, der Schatten in Hauseingängen
und lange verweilenden Abende, voll ungelöster Fragen
und geheimnisvoller Rätsel. Es war auch der Sommer
meines zwölften Geburtstags, der Sommer
von Sister Angela
und Marielle LeMoyne (obwohl sie schon tot war)
und von Raymond, meinem Bruder, und all den anderen,
aber ganz besonders von meinem Onkel Med und von meinem Vater.
Und schließlich
war es der Sommer des Flugzeugs.
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Autoren-Porträt von Robert Cormier
Robert Cormier wurde 1925 in Leominster, Massachusetts/USA, geboren. In der kleinen Gemeinde frankokanadischer Immigranten verbrachte er sein ganzes Leben. Dreißig Jahre lang arbeitet er als Reporter und Kolumnist der örtlichen Gazetten, die Geschichten aus dem wirklichen Leben reizten ihn, Romane zu schreiben. International bekannt wurde er 1974 mit dem Jugendroman "Der Schokoladenkrieg", dem viele weitere bewegende Romane folgten. Im Laufe der Jahre erhielt Cormier zahlreiche Auszeichnungen, sowohl als Journalist als auch als Autor. Für "Frenchtown Summer" (Delacorte Press 1999), wurde ihm im April 2000 der Los Angeles Times Book Prize for Young Adult Fiction verliehen. Robert Cormier starb am 2. November 2000.
Bibliographische Angaben
- Autor: Robert Cormier
- Altersempfehlung: 13 - 16 Jahre
- 2003, 122 Seiten, Maße: 14 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 3570127230
- ISBN-13: 9783570127230
Rezension zu „Ein Sommer in Frenchtown “
"Wenn es ein Autor mit William Golding aufnehmen kann, dann Robert Cormier." (Newsweek)"Eine sensible, meisterhaft geschriebene Geschichte." (School Library Journal)"Robert Cormiers Sprache ist von einer zauberhaften Schönheit und evoziert die Bilder, Gerüche, Geräusche und Gefühle einer magischen Zeit in seinem Leben - die des heißen Sommers 1938." (Teenreads.com)
"'Ein Sommer in Frenchtown' ist eine Überraschung ... Nicht nur, weil die Geschichte in freien Versen geschrieben, sondern auch, weil sie von Zärtlichkeit durchflutet ist." (The Guardian)
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