Fantastic Four: Die Geschichten eines Lebens

VORWORT von Thomas Witzler Deine Wurzeln vergisst du nie. Mein erster Marvel-Comic war Die Fantastischen Vier 10. Ich war auf dem Weg zu einem Freund, als ich am Wegesrand ein Heft entdeckte. Das größte Comic-Magazin der Welt. Es lag einfach in der Sonne: knittrig, verlassen und lachte mich mit bunten Bildern an. Fast als würde es nach mir rufen. Ich hob es auf, und von da an war es um mich geschehen. Ich setzte mich ins Gras und begann zu lesen. Als ich durch war, fing ich von vorne an. Der Freund war vergessen und ich gefangen in einer Welt der Wunder. Fortan inhalierte ich jeden Marvel-Comic, der mir in die Finger kam. Die Rächer, Hulk, Thor. Die Spinne, deren Probleme mir altersmäßig viel näher waren, konkurrierte bald mit den F4 um meine Gunst. Aber Reed, das Ding und die Storm-Geschwister blieben der emotionale Mittelpunkt meines Pilger-Daseins - meine Familie. Und das Beste sollte noch kommen: Der Hulk gegen das Ding. Ein Blinder wird sie führen. Ben Grimms Verrat. Die Saga des Silberstürmers. Dieser Mann ... dieses Monster. Und viele andere. In Fantastic Four liefen Stan Lee und Jack Kirby zur Hochform auf. Als sie Anfang der 1970er dem Titel den Rücken kehrten, waren die goldenen Jahre des Teams vorbei. Danach begann ich, mich langsam zu lösen. Neue Ufer warteten, ich wurde älter. Die F4 verharrten in ihrer Zeitblase. Irgendwann hatte ich sie überholt. Erst Johnny, dann Sue, Ben und am Ende sogar Reed. Was aber, wenn sie mit mir gewachsen wären und meine Sorgen und Freuden des Alltags geteilt hätten? Eine Frage, die der vorliegende Band eindrucksvoll beantwortet. Autor Mark Russell besinnt sich darin vor allem auf die Lee/Kirby-Ära, präsentiert ausgewählte Highlights aus sechs Jahrzehnten und verknüpft sie mit realem Geschehen. Vieles ist anders, als wir es kennen. Näher am wahren Leben. Dennoch trifft er den Geist und die Seele von Marvels First Family perfekt. FANTASTIC FOUR: DIE GESCHICHTE EINES LEBENS führt euch zurück in grüne Auen. Plötzlich war ich