Geschichte Griechenlands von der Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahre 1453 bis auf unsere Tage, 2 Bde.

Im dritten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts erfaßte ganz Europa eine ungeheure Euphorie angesichts des griechischen Befreiungskampfes gegen die osmanische Herrschaft, welcher als Renaissance der klassischen griechischen Antike gegen die türkische "Fremdherrschaft" wahrgenommen wurde. Die nachfolgenden ereignisreichen Jahre bildeten den Anlaß für Karl Mendelssohn-Bartholdy, eine umfassende und detailreiche Geschichte des "modernen" Griechenlands zu schreiben. Zu diesem Zweck bereiste er mehrfach den ägäischen Raum und griff unter anderem auf die österreichischen Ministerialarchive sowie das Königlich-Preußische Staatsarchiv, aber auch auf zahlreiche ungedruckte Briefe und Privatmitteilungen aus Griechenland zurück. Auf diese Weise entstand ein für die Entwicklung der Historiographie im 19. Jahrhundert überaus wichtiges Werk, das die nahezu vierhundertjährige Geschichte Griechenlands von der Eroberung Konstantinopels 1453 bis zur "bavarischen Zeit" des Landes darstellt und zugleich die zeitgenössischen geopolitischen Zusammenhänge mit großem analytischen Gespür berücksichtigt. In the third decade of the 19th century a massive wave of euphoria engulfed the whole of Europe in the face of the Greek struggle for liberation from Ottoman rule, perceived as a renaissance of classical Greek antiquity against 'foreign domination' by Turkey. The eventful years that followed were the stimulus for Karl Mendelssohn-Bartholdy to write his comprehensive and detailed history of 'modern' Greece. With this aim in mind he travelled widely in the Aegean region and made use of official sources such as the Austrian Ministerial Archives and the Royal Prussian State Archive, but also of many unpublished letters and private communications from Greece. Thus was created a work of the utmost importance in the development of 19th-century historiography, which describes almost four hundred years of Greek history from the fall of Constantinople in 1453 to the country's 'Bavarian era', at the same time taking into account contemporary geopolitical relationships with a keen analytical sense.