In freiem Fall
Eine junge Frau sucht Avvocato Guido Guerrieri auf und stellt sich als "Schwester Claudia" vor. Sie bittet um Unterstützung für Martina Fumai: Niemand will sie vor Gericht vertreten, denn der Mann, den sie anklagt, ist der Sohn eines gefürchteten...
Als Mängel-Exemplar
nur
Eine junge Frau sucht Avvocato Guido Guerrieri auf und stellt sich als "Schwester Claudia" vor. Sie bittet um Unterstützung für Martina Fumai: Niemand will sie vor Gericht vertreten, denn der Mann, den sie anklagt, ist der Sohn eines gefürchteten Richters. Ohne Zögern nimmt Guerrieri den Fall an.
Gianrico Carofiglio, selbst als Anti-Mafia-Staatsanwalt in Bari tätig, brachte im Laufe seiner Karriere zahlreiche Mafiosi hinter Gitter und konnte sich eine Zeitlang nur mit Begleitschutz öffentlich bewegen. Seit er mit seinen Romanen so erfolgreich ist, könnte er seinen eigentlichen Beruf längst an den Nagel hängen. Doch wie sein Held Guido Guerrieri kann und will er den Kampf um die Gerechtigkeit nicht einfach aufgeben. In freiem Fall ist das zweite Buch um seinen sympathischen Anwalt Guido Guerrieri. Ein ebenso spannender wie bewegender Roman, der Italiens Leserherzen im Sturm eroberte. Und auch das der Kritik: In freiem Fall ist eines dieser raren Bücher, die man in einem Atemzug liest, nicht nur, weil man gespannt auf das Ende ist, sondern weil man im Gegenteil hofft, das Buch möge nie enden.
Verzweifelt sucht Martina Fumai nach einem Anwalt. Doch niemand will sie vor Gericht vertreten. Denn der Mann, der Martina heimlich verfolgtund misshandelt, ist der Sohn eines gefürchteten Richters. Niemand in Bari würde es wagen, sich gegen ihn zu stellen. Niemand bis auf einen. Avvocato Guido Guerrieri ist sofort bereit, Martina zu helfen. Nicht zuletzt deshalb, weil er von der jungen Frau fasziniert ist, die ihn in Martinas Namen um Hilfe bittet: Gekleidet in Jeans und schwarze Lederjacke stellt sie sich ihm als Schwester Claudia vor. Von nun an begleitet die jedem Klischee widersprechende Nonne den Anwalt bei seinen Ermittlungen. Und Guido Guerrieri findet nach und nach nicht nur heraus, wie er gegen Martinas psychopathischen Exfreund vorgehen muss, sondern auch, welches Geheimnis die rätselhafte Claudia umgibt Spannend, bewegend, preisgekrönt!
Gianrico Carofiglio, selbst als Anti-Mafia-Staatsanwalt in Bari tätig, brachte im Laufe seiner Karriere zahlreiche Mafiosi hinter Gitter und konnte sich eine Zeitlang nur mit Begleitschutz öffentlich bewegen. Seit er mit seinen Romanen so erfolgreich ist, könnte er seinen eigentlichen Beruf längst an den Nagel hängen. Doch wie sein Held Guido Guerrieri kann und will er den Kampf um die Gerechtigkeit nicht einfach aufgeben.
'In freiem Fall' ist das zweite Buch um seinen sympathischen Anwalt Guido Guerrieri. Ein ebenso spannender wie bewegender Roman, der Italiens Leserherzen im Sturm eroberte. Und auch das der Kritik: "In freiem Fall' ist eines dieser raren Bücher, die man in einem Atemzug liest, nicht nur, weil man gespannt auf das Ende ist, sondern weil man im Gegenteil hofft, das Buch möge nie enden.
Verzweifelt sucht Martina Fumai nach einem Anwalt. Doch niemand will sie vor Gericht vertreten. Denn der Mann, der Martina heimlich verfolgt und misshandelt, ist der Sohn eines gefürchteten Richters. Niemand in Bari würde es wagen, sich gegen ihn zu stellen. Niemand - bis auf einen. Avvocato Guido Guerrieri ist sofort bereit, Martina zu helfen. Nicht zuletzt deshalb, weil er von der jungen Frau fasziniert ist, die ihn in Martinas Namen um Hilfe bittet: Gekleidet in Jeans und schwarze Lederjacke stellt sie sich ihm als 'Schwester Claudia' vor. Von nun an begleitet die jedem Klischee widersprechende Nonne den Anwalt bei seinen Ermittlungen. Und Guido Guerrieri findet nach und nach nicht nur heraus, wie er gegen Martinas psychopathischen Exfreund vorgehen muss, sondern auch, welches Geheimnis die rätselhafte Claudia umgibt ...
Spannend, bewegend, preisgekrönt!
"Die italienischen Buchkritiker haben sich überschlagen bei der Lektüre dieses Kriminalromans. Aber der Italiener ist ja von Hause aus ohnehin euphorischer als der Deutsche. Ich bleibe - deutsch korrekt - auf dem Teppich und sage: das ist ein richtig guter und sehr spannender Krimi." - WDR
"Das ist ein richtig guter und sehr spannender Krimi. Spannend nicht, weil alle naslang irgendein neues Indiz oder eine neuer Verdächtiger um die Ecke kommt - im Gegenteil: man weiß von Anfang an, was Sache ist: alle Fakten liegen auf dem Tisch, eigentlich ist der Anwalt in einer aussichtslosen Position, und dennoch gelingt es ihm, das Blatt während der Prozesses mit Intelligenz und Sorgfalt zu wenden. Das beim Lesen mitzuerleben, ist wirklich sehr beeindruckend. Dass der Autor das Justizsystem sehr gut kennt, macht die Geschichte sogar noch spannender, weil sie wahrhaftiger wird. Und so ganz nebenbei taucht man ein in das italienische Leben der Hafenstadt Bari. Ein Buch, mit dem man einen wirklich vergnüglichen Abend verbringen wird." - WDR 2
Infreiem Fall von Gianrico Carafiglio
LESEPROBE
Niemandhört wirklich auf zu rauchen.
Manunterbricht bestenfalls. Für ein paar Tage. Oder Monate,
oderauch Jahre. Aber wirklich aufhören, das tut keiner. Die
Zigaretteist immer auf der Lauer. Es kann vorkommen, dass sie
mittenin einem Traum auftaucht, fünf oder zehn Jahre, nachdem
du»aufgehört« hast.
Dannfühlst du ihr Papier zwischen den Fingern; hörst das
leise,dumpfe, beruhigende Geräusch, das sie macht, wenn du
mitihr auf die Schreibtischplatte klopfst; spürst, wie deine Lippen
denockerfarbenen Filter berühren; hörst das Streichholz
überdie Reibfläche kratzen und siehst die blaugelbe Flamme
vordir aufleuchten.
Duspürst sogar, wie der Rauch in deine Lungen eindringt,
siehst,wie er sich zwischen den Akten, Büchern und der Kaffeetasse
vordir ausbreitet.
Undgenau in diesem Moment wachst du auf. Und denkst,
dasseine Zigarette, eine einzige, eigentlich keinen Unterschied
macht.Dass du sie dir ruhig anstecken könntest, für
denNotfall liegt ja immer ein Päckchen in der Schreibtischschublade
odersonst irgendwo. Aber du weißt natürlich,
dasses so nicht laufen würde. Dass du dir nach der ersten
diezweite anzünden würdest, und dann noch eine und noch
eine.Manchmal schafft man es, manchmal nicht. Aber egal,
wiees läuft, in diesen Momenten wird dir klar, dass der Ausdruck
»mitdem Rauchen aufhören« völlig abstrakt ist. Die
Wirklichkeitsieht anders aus. Abgesehen von Träumen gibt
esnatürlich auch konkretere Auslöser. Alpträume, zum Beispiel.
Ichhatte schon vor ein paar Monaten mit dem Rauchen aufgehört.
Ichkam gerade vom Gericht zurück, wo ich die Akte eines
Verfahrenseingesehen hatte, bei dem ich die Nebenkläger vertreten
sollte.Und ich hatte schreckliche Lust, in den erstbesten
Tabakladenzu gehen, mir eine Packung starke, beißende Zigaretten
zukaufen - gelbe MS, etwa - und zu rauchen, bis es mir
dieLungen zerriss.
DerAuftrag kam von den Eltern eines kleinen Mädchens, das
einemPädophilen ins Netz gegangen war. Er war zur Schule der
Kleinengegangen, hatte sie angesprochen, und sie war ihm gefolgt.
Handin Hand waren sie im Eingang eines alten Mietshauses
verschwunden.Die Hausmeisterin der Schule hatte die
Szenemitbekommen und war ihnen gefolgt. Als sie das Haus
betrat,war das Schwein gerade dabei, seinen Hosenschlitz am
Gesichtdes Kindes zu reiben, das die Augen zudrückte und
ganzstill war.
Aufdas laute Schreien der Frau hin war der Kerl abgehauen,
freilichnicht, ohne vorher den Mantelkragen hochzuklappen.
Einsimples, aber effizientes Mittel, um nicht erkannt zu werden.
Tatsächlichhatte die Hausmeisterin sein Gesicht nicht richtig
gesehen.
Alsdas Kind später mit Hilfe einer erfahrenen Psychologin
angehörtwurde, stellte sich heraus, dass es nicht das erste Mal
gewesenwar. Und auch nicht das zweite oder dritte Mal.
DiePolizei leistete ganze Arbeit, sie identifizierte den Triebtäter
undlichtete ihn heimlich ab. Vor dem Gemeindeamt, wo
erarbeitete und als vorbildlicher Angestellter galt. Das kleine
Mädchenerkannte ihn wieder. Mit klappernden Zähnen deutete
sieauf das Foto und wandte den Blick sofort wieder ab.
Beiseiner Verhaftung fanden die Polizisten eine ganze Sammlung
vonFotos. Horrorbilder.
DieBilder, die ich an diesem Morgen in der Akte gesehen hatte.
Ichhatte Lust, jemandem die Fresse einzuschlagen. Dem
Schwein,nach Möglichkeit. Oder seinem Anwalt. Der hatte doch
tatsächlichgeschrieben: »Die Aussagen des Mädchens gehen
aufkrankhafte vorpubertäre Phantasien zurück und entbehren
jeglicherGlaubwürdigkeit«. Ich hätte ihm wirklich gerne die
Fresseeingeschlagen. Ich hätte sie auch gerne dem Haftrichter
eingeschlagen,der den Pädophilen lediglich unter Hausarrest
gestellthatte. In der Begründung für diese Entscheidung hieß
es:»Um einer möglichen Wiederholung der Tat, deren der Beschuldigte
verdächtigtwird, vorzubeugen, wird es, trotz der
Schweredes Vorgefallenen, für ausreichend erachtet, die persönliche
Freiheitdes Beschuldigten in Form von Hausarrest einzuschränken.«
Erhatte Recht. Rein technisch hatte er Recht, das wusste ich,
schließlichwar ich Anwalt. Oft genug hatte ich dieses Prinzip
selbstgeltend gemacht. Für meine Mandanten - Einbrecher,
Diebe,Betrüger, Bankrotteure. Auch für den einen oder anderen
Drogenhändler.
Nichtaber für Kinderschänder.
Wiedem auch sei, ich wollte irgendjemandem die Fresse einschlagen.
Oderrauchen.
Odersonst irgendetwas tun, bloß nicht ins Büro zurückgehen
und arbeiten.
© Goldmann
Übersetzung: Claudia Schmitt
- Autor: Gianrico Carofiglio
- 2003, 1, 220 Seiten, Maße: 14 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Arkana
- ISBN-10:
- ISBN-13: 2000000013350
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