Inspektor Kajetan und die Betrüger
München, in den 20er Jahren: Paul Kajetan, der sich seit seiner Entlassung als Detektiv durchs Leben schlägt, gerät in Verdacht, auf seinen Nachfolger in der Münchner Polizeidirektion einen Mordanschlag verübt zu haben. Um seine Unschuld zu beweisen, macht...
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Produktinformationen zu „Inspektor Kajetan und die Betrüger “
München, in den 20er Jahren: Paul Kajetan, der sich seit seiner Entlassung als Detektiv durchs Leben schlägt, gerät in Verdacht, auf seinen Nachfolger in der Münchner Polizeidirektion einen Mordanschlag verübt zu haben. Um seine Unschuld zu beweisen, macht er sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Ein nicht ganz ungefährliches Unternehmen, wie sich bald herausstellt. Denn er hat es mit mächtigen Gegnern zu tun, die vor einem Mord mehr oder weniger nicht zurückschrecken. Kajetans Recherchen führen ihn von der Welt der frühen Alternativen und Landkommunen bis in das Milieu der Spekulanten, Parvenüs und Rechtsradikalen. Stück für Stück setzt er das Puzzle zusammen - und lässt dabei fast sein Leben ...
Fesselnd bis zur letzten Seite, historisch genau und atmosphärisch dicht: Robert Hültners Kriminalromane um Inspektor Kajetan, die in den turbulenten Jahren der Weimarer Republik spielen, gehören zum Besten, was die deutsche Krimilandschaft zu bieten hat.
Fesselnd bis zur letzten Seite, historisch genau und atmosphärisch dicht: Robert Hültners Kriminalromane um Inspektor Kajetan, die in den turbulenten Jahren der Weimarer Republik spielen, gehören zum Besten, was die deutsche Krimilandschaft zu bieten hat.
Klappentext zu „Inspektor Kajetan und die Betrüger “
München, in den 20er Jahren: Paul Kajetan, der sich seit seiner Entlassung als Detektiv durchs Leben schlägt, gerät in Verdacht, auf seinen Nachfolger in der Münchner Polizeidirektion einen Mordanschlag verübt zu haben. Um seine Unschuld zu beweisen, macht er sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Ein nicht ganz ungefährliches Unternehmen, wie sich bald herausstellt. Denn er hat es mit mächtigen Gegnern zu tun, die vor einem Mord mehr oder weniger nicht zurückschrecken. Kajetans Recherchen führen ihn von der Welt der frühen Alternativen und Landkommunen bis in das Milieu der Spekulanten, Parvenüs und Rechtsradikalen. Stück für Stück setzt er das Puzzle zusammen - und lässt dabei fast sein Leben ...Fesselnd bis zur letzten Seite, historisch genau und atmosphärisch dicht: Robert Hültners Kriminalromane um Inspektor Kajetan, die in den turbulenten Jahren der Weimarer Republik spielen, gehören zum Besten, was die deutsche Krimilandschaft zu bieten hat.
Lese-Probe zu „Inspektor Kajetan und die Betrüger “
"Freiherr Aloys von Marain, ehemals stellvertretender Kommandeur des traditionsreichen Regiments Lotz, hatte die Schlacht verloren. Sein Befehl, Fenster und Vorhänge des Salons tagsüber nicht mehr öffnen zu lassen, um die Augusthitze aus den Wohnräumen des Gutes fern zu halten, hatte nichts bewirkt. Eine Wolke fetter Wärme durchströmte die dämmrigen Räume des Erdgeschosses, strahlte von den Tapeten, dunstete aus dem wachsgetränkten Parkett und dem schweren, matt glänzenden Mobiliar. Verdrossen stellte er das Weinglas ab, steckte einen Finger unter den Kragen, löste den schweißgetränkten Stoff von der Haut und massierte seinen Nacken. Mit leisem Ächzen, und kurz gegen eine Welle sirrenden Schwindelgefühls ankämpfend, stemmte er sich aus dem Fauteuil, stapfte schwerfällig zum Fenster und öffnete den Vorhang einen Spalt weit.
Die Sonne, von rötlichem Dunst verschleiert, berührte bereits den waldigen Horizont des Ammerlandes.
Es klopfte.
'So komm Er halt, Albert', rief der Baron unwillig.
Die Scharniere gaben ein fast unhörbares Winseln von sich. Von Marain sah sich nicht um. 'Es wird wieder nicht regnen', seufzte er, um mit plötzlichem Ärger anzufügen: 'Diese Hitze! Diese elende Hitze!'
'Sehr wohl, Herr Baron.' Der alte Hausdiener stand wie angewachsen auf der Schwelle.
Wieder fühlte von Marain diese grundlose Gereiztheit, an der er seit Tagen litt. Er drehte sich mit einer heftigen Bewegung um und starrte auf die akkurat ausgerichteten Schuhspitzen seines Dieners.
'Albert! Bevor Er mir gleich sagen wird, was er auf dem Herzen hat - gib Er mir doch darauf eine Antwort: Leben wir in einer Republik?'
Die Augen des Alten waren auf die Brust des Barons geheftet. Seine Lippen bewegten sich, als spreche er dessen Worte nach, um sie verstehen zu können.
Der Baron schnaufte ungeduldig.
'Wie . . . wie meinen der Herr Baron? Ob ...'
Dass er den Alten verwirrte, machte von Marain noch zorniger.
'Ich frag Ihn', fiel er ihm hitzig ins Wort, 'ob meine
... mehr
Feststellung korrekt ist, dass wir in einer Republik und nicht mehr im Kaiserreich leben. Und das nicht erst seit gestern, sondern seit nun schon fast einem ganzen Jahrzehnt?! Das ist doch eine ganz einfache Frage! Und die versteht Er nicht?'
Der Blick des Alten folgte dem nervösen Zickzack des Parketts. Unmerklich zuckten seine Finger.
'Gewiss, Herr Baron', antwortete er schließlich, gefolgt von einem leisen Hüsteln, 'aber der Herr Baron wissen doch, dass ich . . . dass ich mich um politische Sachen nicht bekümmern tu.'
'Aber dass sich etwas geändert hat, ist Ihm bekannt', bohrte von Marain weiter.
Alberts Augen fixierten das Kinn des Barons. Wenn ihn die Frage verletzt hatte, so ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken.
'Gewiss, Herr Baron.'
Die unerschütterliche Beherrschtheit des Alten machte von Marain schier rasend. 'Ah ja? Tatsächlich?' Er reckte das Kinn. 'Und wieso gewöhnt Er sich nicht endlich ab, auf jede meiner Bemerkungen mit 'Sehr wohl, Herr Baron' zu antworten?'
Bevor der verstörte Diener etwas zu sagen wusste, fuhr von Marain fort. 'Ich habe vorhin lediglich festgestellt, dass es auch heute wieder sehr heiß ist. Zu heiß für mein Empfinden, versteht Er? Also ist Sein 'Sehr wohl, Herr Baron' auch deshalb schon unangebracht.'
Alberts Lider zuckten.
'Herrgott!', bellte der Baron unbeherrscht. 'Und steh Er bequem! Ist Er schon ausgestopft?'
In diesem Augenblick befiel von Marain ein schlechtes Gewissen. Was erlaubte er sich eigentlich gegen einen Mann, der von den Jahren her sein Vater hätte sein können? Der im jugendlichen Alter Adjutant seines Vaters gewesen war, ein untadeliger, wie der alte Baron nicht müde wurde zu loben? Der nach einem schweren Unfall aber den Militärdienst hatte quittieren müssen und nun der Familie schon seit Jahrzehnten diente? Es war immer Verlass auf Albert gewesen, Kindheit und Jugend ohne ihn unvorstellbar. Von Marain überkam plötzlich ein Gefühl großer Zuneigung
Der Blick des Alten folgte dem nervösen Zickzack des Parketts. Unmerklich zuckten seine Finger.
'Gewiss, Herr Baron', antwortete er schließlich, gefolgt von einem leisen Hüsteln, 'aber der Herr Baron wissen doch, dass ich . . . dass ich mich um politische Sachen nicht bekümmern tu.'
'Aber dass sich etwas geändert hat, ist Ihm bekannt', bohrte von Marain weiter.
Alberts Augen fixierten das Kinn des Barons. Wenn ihn die Frage verletzt hatte, so ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken.
'Gewiss, Herr Baron.'
Die unerschütterliche Beherrschtheit des Alten machte von Marain schier rasend. 'Ah ja? Tatsächlich?' Er reckte das Kinn. 'Und wieso gewöhnt Er sich nicht endlich ab, auf jede meiner Bemerkungen mit 'Sehr wohl, Herr Baron' zu antworten?'
Bevor der verstörte Diener etwas zu sagen wusste, fuhr von Marain fort. 'Ich habe vorhin lediglich festgestellt, dass es auch heute wieder sehr heiß ist. Zu heiß für mein Empfinden, versteht Er? Also ist Sein 'Sehr wohl, Herr Baron' auch deshalb schon unangebracht.'
Alberts Lider zuckten.
'Herrgott!', bellte der Baron unbeherrscht. 'Und steh Er bequem! Ist Er schon ausgestopft?'
In diesem Augenblick befiel von Marain ein schlechtes Gewissen. Was erlaubte er sich eigentlich gegen einen Mann, der von den Jahren her sein Vater hätte sein können? Der im jugendlichen Alter Adjutant seines Vaters gewesen war, ein untadeliger, wie der alte Baron nicht müde wurde zu loben? Der nach einem schweren Unfall aber den Militärdienst hatte quittieren müssen und nun der Familie schon seit Jahrzehnten diente? Es war immer Verlass auf Albert gewesen, Kindheit und Jugend ohne ihn unvorstellbar. Von Marain überkam plötzlich ein Gefühl großer Zuneigung
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Autoren-Porträt von Robert Hültner
Robert Hültner wurde 1950 in Inzell geboren. Er arbeitete unter anderem als Regieassistent, Dramaturg, Regisseur von Kurzfilmen und Dokumentationen, reiste mit einem Wanderkino durch kinolose Dörfer und restaurierte historische Filme für das Filmmuseum. Für seine Inspektor-Kajetan-Romane wurde er vielfach preisgekrönt, unter anderem zweimal mit dem Deutschen Krimipreis und mit dem renommierten Glauser-Preis. Robert Hültner lebt abwechselnd in München und in einem Bergdorf in den südfranzösischen Cevennen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Robert Hültner
- 2004, 285 Seiten, Maße: 14,5 x 22,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: BTB
- ISBN-10: 3442751195
- ISBN-13: 9783442751198
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