Morire in levitate.
Novelle
Geraldine geht zum See. Der Weg ist vereist, der kalte Wind treibt sie an. Sie braucht die Weite um sich und über sich, Geraldine muss überlegen, wie sie sterben wird. Soll sie so alt werden wollen, wie die Frau Doktor im Altersheim, der sie vorgelesen hat....
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Produktinformationen zu „Morire in levitate. “
Geraldine geht zum See. Der Weg ist vereist, der kalte Wind treibt sie an. Sie braucht die Weite um sich und über sich, Geraldine muss überlegen, wie sie sterben wird. Soll sie so alt werden wollen, wie die Frau Doktor im Altersheim, der sie vorgelesen hat. Was bedeutet es, so alt zu werden und diesen kleinen Unwürdigkeiten ausgesetzt zu sein. Soll sie weitere 40 Jahre darüber nachdenken, warum sie nun nicht als Sängerin aufgetreten ist. Warum sie in nichts anderem erfolgreich war. Warum sie die Männer, die sie liebten, nur verächtlich behandeln konnte. Und was der Großvater damit zu tun hatte. Wie starben die Täterenkel. Starb mit denen die Geschichte endlich endgültig. Und würde sie überhaupt sterben können, wenn sie doch gar nicht gelebt hatte.
Klappentext zu „Morire in levitate. “
"Sterben. In Leichtigkeit." Wie und wann wird das sein. Und wird es dann das Ererbte sein. Dieses Gestorben-Werden, im Passivum. Erdrückt von den Hinterlassenschaften der Täter und Zuschauer. Die beschwiegene Nazi-Vergangenheit wird zum körperlichen Symptom, und der hinfällige Körper - als Pflegefall degradiert - zum Ort der Erzählung.
Auf einem winterlichen Spaziergang folgt Geraldine Denner ihren Gedanken. Sie will ihre Geschichte nicht verdämmern lassen, sie will sterben können. Sie hofft, wissend zu bleiben. Und in der nicht vergessenen Erzählung vom eigenen Leben jene Leichtigkeit zu finden, die das Ende in Würde verwandelt.
In Andrej Tarkowskijs Film "Nostalghia" wünscht sich Domenico ein "Sterben aus Leichtigkeit". Die Opernsängerin Geraldine Denner in dieser Novelle von Marlene Streeruwitz hat diese Möglichkeit nicht: Zu brutal war sie in das kollektive Schweigen gezerrt worden. Aus dieser Auslöschung im Leben wünscht sie sich eine Leichtigkeit der Überwindung für den letzten Augenblick.
"Dachte nur sie immer daran. Dachte nur sie die ganze Zeit daran, wie das sein würde. Dieser letzte Augenblick. Und würde sie dann daliegen und sich denken, dass es das nun war. Und dass das nur sie wissen würde, wie das war. Dieses Geheimnis nur ihr gehören würde."
Autoren-Porträt von Marlene Streeruwitz
Marlene Streeruwitz, in Baden bei Wien geboren, studierte Slawistik und Kunstgeschichte und begann als Regisseurin und Autorin von Theaterstücken und Hörspielen. Für ihre Romane erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter zuletzt den Bremer Literaturpreis und den Preis der Literaturhäuser. Ihr Roman »Die Schmerzmacherin.« stand 2011 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschienen der Roman »Flammenwand.« (Longlist Deutscher Buchpreis 2019), die Breitbach-Poetikvorlesung »Geschlecht. Zahl. Fall.« (2021) sowie der Roman »Tage im Mai.« (2023). Literaturpreise (u.a.):Mara-Cassens-Preis 1996Österreichischer Würdigungsstaatspreis für Literatur 1999Hermann-Hesse-Literaturpreis 2001 (für "Nachwelt")Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2002Bremer Literaturpreis 2012Franz-Nabl-Preis 2015Preis der Literaturhäuser 2020Wiener Buchpreis 2023
Bibliographische Angaben
- Autor: Marlene Streeruwitz
- 2004, 1. Auflage, 96 Seiten, Maße: 13 x 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: S. Fischer Verlag GmbH
- ISBN-10: 3100744292
- ISBN-13: 9783100744296
- Erscheinungsdatum: 22.09.2004
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