Schwesterherzen
Ein tragischer Unfall zerstört von einem Tag auf den anderen ein harmonisches Familienglück. Und in den Zeiten des Schmerzes werden Liebe und Zusammenhalt neu geboren. Ein feinfühliger, dramatischer Roman der...
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Produktinformationen zu „Schwesterherzen “
Ein tragischer Unfall zerstört von einem Tag auf den anderen ein harmonisches Familienglück. Und in den Zeiten des Schmerzes werden Liebe und Zusammenhalt neu geboren. Ein feinfühliger, dramatischer Roman der Bestsellerautorin.
Es sollte ein großes Familienfest werden - wie immer am 4. Juli, zu dem sich die Schwestern Candy, Annie, Tammy und Sabrina bei ihren Eltern in Connecticut treffen. Doch dann zerstört ein schlimmer Autounfall das Familienidyll: Annie, die begabte Malerin, erblindet dabei und ihre Mutter Jane kommt ums Leben. Annie droht an der Tragödie zu zerbrechen. Doch der Rückhalt und die liebenswerte Unterstützung ihrer Schwestern helfen ihr, den Schmerz zu ertragen.
Lese-Probe zu „Schwesterherzen “
Schwesterherzen von Danielle Steel 1. Kapitel
Die Fotoaufnahmen an der Place de la Concorde in Paris hatten bereits um acht Uhr am Morgen begonnen. Man hatte das Gelände um einen der Springbrunnen abgesperrt, und ein gelangweilt wirkender Gendarm sah dem Geschehen zu. Obwohl das Fotomodell schon seit Stun den im Brunnen stand, sprang, planschte, lachte und in gekonnter Pose beschwingt den Kopf zurückwarf, wirkte es jedes Mal überzeugend. Die Blondine trug ein Abendkleid und darüber einen Nerzmantel. Ein großer Standventilator blies ihre lange Mähne zurück.
Passanten blieben gaffend stehen, fasziniert von der Szene, während eine Visagistin in einem Tank-Top und Shorts immer wieder in den Brunnen stieg, um das Make-up der jungen Frau aufzufrischen. Am Mittag sah sie immer noch so aus, als ob ihr die Arbeit Spaß bereitete, denn in den Pausen alberte sie genauso mit dem Fotografen und seinen Assistenten herum wie vor der Kamera. Wenn Autos vorüberfuhren, wurden sie langsamer und die Fahrer glotzten aus den Fenstern, und als zwei amerikanische Teenager vorbeischlenderten und das Model erkannten, kreischten sie entzückt auf.
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»Meine Güte! Das ist doch Candy!«, rief das ältere der zwei Mädchen, die aus Chicago angereist waren, um ihre Ferien in Paris zu verbringen. Aber nicht nur sie, sondern auch die Pariser erkannten Candy sofort. Bereits seit ihrem siebzehnten Lebensjahr war sie das erfolgreichste Topmodel der USA und in der ganzen Welt berühmt. Candy war jetzt einundzwanzig und hatte in Städten wie New York, Paris, Mailand und Tokio mit dem Modeln ein Vermögen verdient, und ihre Agentur konnte sich vor Aufträgen kaum retten. Mindestens zwei Mal pro Jahr wurde sie für das Titelbild der Vogue abgelichtet. Candy war ohne Zweifel das begehrteste Model in der Szene und nicht nur denen ein Begriff, die etwas von Mode verstanden.
Ihr voller Name lautete Candy Adams, aber sie benutzte nur ihren Vornamen. Candy reichte, denn jeder kannte sie und ihr Gesicht. Ihr gelang es, Freude zu verkörpern, ob sie nun im Bikini und barfuß in der Schweiz durch den Schnee sprang, im Abendkleid über den Strand von Long Island spazierte oder in der prallen Sonne der Toskana einen Zobelmantel trug. Was immer sie auch tat, sie schien sich zu amüsieren. Sie fand es wegen der brüllenden Juli- Hitze in Paris sogar ganz angenehm, im Brunnen an der Place de la Concorde zu stehen. Die Aufnahmen waren für das Vogue-Cover der Oktober-Ausgabe, und der Fotograf, Matt Harding, gehörte zu den besten der Branche. Candy und er hatten während der letzten vier Jahre schon häufig zusammengearbeitet. Er liebte es, sie zu fotografieren.
Im Gegensatz zu anderen Models war sie sehr unkompliziert. Ihr Bekanntheitsgrad spielte für sie keine Rolle. Sie war trotz ihres Erfolgs gutmütig, lustig, locker und außerdem überraschend unbefangen geblieben. Sie war einfach eine nette Person und dazu noch eine unglaubliche Schönheit mit himmelblauen Augen. Ihr Gesicht war geradezu perfekt für die Kamera. Matt wusste, dass sie gern lange und ausgiebig feierte, aber erstaunlicherweise sah man es ihr nicht an. Sie war eine der wenigen Glücklichen, die ihre Schönheit aufs Spiel setzen konnten und ungestraft davonkamen – anders als manche ihrer Kolleginnen.
Candy sah immer noch genauso aus wie an jenem Tag, an dem Matt und sie einander begegnet waren. Sie war damals siebzehn und machte mit ihm ihre ersten Aufnahmen für Vogue. Matt liebte sie – aber das war kein Wunder, denn man musste sie einfach lieben. Candy war einen Meter fünfundachtzig groß und wog knapp dreiundfünfzig Kilo – an schlechten Tagen. Matt wusste, dass sie kaum etwas zu sich nahm. Aber wie dem auch sei, sie sah auf Fotos sensationell aus. Candy war nicht nur sein Lieblingsmodel, sondern auch die Favoritin der Vogue-Redaktion, die ihn beauftragt hatte, die Aufnahmen mit ihr zu schießen.
Um zwölf Uhr dreißig packten Matts Assistenten die Ausrüstung zusammen. Als Candy aus dem Brunnen stieg, war ihr nicht anzumerken, dass sie viereinhalb Stunden darin verbracht hatte. Die zweite Reihe von Aufnahmen sollte am Nachmittag am Triumphbogen stattfinden, eine dritte bei Dunkelheit vor dem Eiffelturm. Candy beklagte sich nie über schlechte Bedingungen oder Überstunden, und das war einer der Gründe, warum Fotografen so gern mit ihr arbeiteten. Doch der wichtigste Grund bestand darin, dass es einfach unmöglich war, ein schlechtes Foto von ihr zu schießen.
»Wo möchtest du zu Mittag essen?«, fragte Matt sie, während sie sich abtrocknete. »Ich weiß nicht. L’Avenue?«, fragte sie mit einem Lächeln. Ihr war es egal. Beide hatten genügend Zeit, und Matts Assistenten würden ohnehin etwa zwei Stunden benötigen, um den Set am Triumphbogen wieder aufzubauen. Er hatte mit ihnen am Vortag alle Details der Aufnahmen besprochen und würde erst dazustoßen, wenn alles bereitstand. Also hatten er und Candy ein paar Stunden Zeit, um in Ruhe zu essen. Viele Models und Mode-Gurus waren Stammgäste im L’Avenue, zumal es in der Nähe des Sets lag. Doch Candy würde wahrscheinlich sowieso nur Unmengen von Wasser trinken, wie alle Models. Und höchstens zwei Salatblättchen knabbern. Candy war nicht nur berühmter als die meisten ihrer Kolleginnen, sie war auch dünner – ihre Knochen traten an Schultern, Brust und Rippen hervor. Matt machte sich manchmal Sorgen, aber jedes Mal, wenn er sie auf eine Essstörung ansprach, lächelte sie nur. Die meisten Topmodels kokettierten mit ihrer Magersucht und litten höchstens heimlich darunter. Candys Verhalten passte einfach ins Bild. Der Chauffeur brachte Matt und Candy zum Restaurant auf der Avenue Montaigne, das sehr gut besucht war. Viele Designer, Fotografen und Models waren bereits für die großen Modenschauen eingeflogen, und außerdem hatte die Hauptsaison für Touristen begonnen. Amerikaner liebten das Restaurant genauso wie die Einheimischen. Einer der Besitzer hatte Candy bereits gesichtet und führte sie und Matt an ihren Tisch auf die mit Glas eingefasste Terrasse, die man die »Veranda« nannte. Candy liebte die französischen Restaurants, allein schon deswegen, weil dort das Rauchen erlaubt war – anders als in den USA. Sie war zwar keine starke Raucherin, aber von Zeit zu Zeit genehmigte sie sich eine Zigarette und wollte diese Freiheit genießen, ohne sich dumme Kommentare anhören zu müssen oder böse Blicke zu ernten.
Matt bestellte ein Glas Weißwein und ein Steak Tatar, und Candy verlangte eine große Flasche Wasser und einen Salat ohne Dressing. Als sie sich zurücklehnten, starrten die Leute von den anderen Tischen zu ihnen herüber. Jeder hatte Candy bereits erkannt. Sie trug eine Jeans und ein Tank- Top, dazu flache, silberfarbene Sandalen, die sie letztes Jahr in Portofino gekauft hatte. Schon des Öfteren hatte sie sich ihre Sandalen dort anfertigen lassen – oder in St. Tropez, wo sie sich für gewöhnlich jeden Sommer aufhielt. »Kommst du am Wochenende auch nach St. Tropez?«, fragte Matt. »Valentino schmeißt eine Party auf seiner Jacht.« Matt wusste, dass Candy eine der Ersten war, die eingeladen werden würden. Nur selten lehnte sie eine Einladung ab. Aber diesmal enttäuschte sie ihn.
»Ich kann nicht«, sagte sie und stocherte in ihrem Salat herum. »Hast du etwas anderes vor?« »Ja«, sagte sie nur und lächelte. »Ich muss nach Hause.
Meine Eltern feiern jedes Jahr den Unabhängigkeitstag. Das ist so etwas wie ein Pflichttermin für mich und meine Schwestern. Meine Mutter würde mich umbringen, wenn ich nicht auftauche.« Sie war die jüngste von vier Schwestern, und ihre Familie bedeutete ihr sehr viel. »Soll das heißen, du läufst nächste Woche nicht bei den Shows mit?«, fragte Matt erstaunt.
© Knaur Verlag
Übersetzung: Susanne Madaus
Ihr voller Name lautete Candy Adams, aber sie benutzte nur ihren Vornamen. Candy reichte, denn jeder kannte sie und ihr Gesicht. Ihr gelang es, Freude zu verkörpern, ob sie nun im Bikini und barfuß in der Schweiz durch den Schnee sprang, im Abendkleid über den Strand von Long Island spazierte oder in der prallen Sonne der Toskana einen Zobelmantel trug. Was immer sie auch tat, sie schien sich zu amüsieren. Sie fand es wegen der brüllenden Juli- Hitze in Paris sogar ganz angenehm, im Brunnen an der Place de la Concorde zu stehen. Die Aufnahmen waren für das Vogue-Cover der Oktober-Ausgabe, und der Fotograf, Matt Harding, gehörte zu den besten der Branche. Candy und er hatten während der letzten vier Jahre schon häufig zusammengearbeitet. Er liebte es, sie zu fotografieren.
Im Gegensatz zu anderen Models war sie sehr unkompliziert. Ihr Bekanntheitsgrad spielte für sie keine Rolle. Sie war trotz ihres Erfolgs gutmütig, lustig, locker und außerdem überraschend unbefangen geblieben. Sie war einfach eine nette Person und dazu noch eine unglaubliche Schönheit mit himmelblauen Augen. Ihr Gesicht war geradezu perfekt für die Kamera. Matt wusste, dass sie gern lange und ausgiebig feierte, aber erstaunlicherweise sah man es ihr nicht an. Sie war eine der wenigen Glücklichen, die ihre Schönheit aufs Spiel setzen konnten und ungestraft davonkamen – anders als manche ihrer Kolleginnen.
Candy sah immer noch genauso aus wie an jenem Tag, an dem Matt und sie einander begegnet waren. Sie war damals siebzehn und machte mit ihm ihre ersten Aufnahmen für Vogue. Matt liebte sie – aber das war kein Wunder, denn man musste sie einfach lieben. Candy war einen Meter fünfundachtzig groß und wog knapp dreiundfünfzig Kilo – an schlechten Tagen. Matt wusste, dass sie kaum etwas zu sich nahm. Aber wie dem auch sei, sie sah auf Fotos sensationell aus. Candy war nicht nur sein Lieblingsmodel, sondern auch die Favoritin der Vogue-Redaktion, die ihn beauftragt hatte, die Aufnahmen mit ihr zu schießen.
Um zwölf Uhr dreißig packten Matts Assistenten die Ausrüstung zusammen. Als Candy aus dem Brunnen stieg, war ihr nicht anzumerken, dass sie viereinhalb Stunden darin verbracht hatte. Die zweite Reihe von Aufnahmen sollte am Nachmittag am Triumphbogen stattfinden, eine dritte bei Dunkelheit vor dem Eiffelturm. Candy beklagte sich nie über schlechte Bedingungen oder Überstunden, und das war einer der Gründe, warum Fotografen so gern mit ihr arbeiteten. Doch der wichtigste Grund bestand darin, dass es einfach unmöglich war, ein schlechtes Foto von ihr zu schießen.
»Wo möchtest du zu Mittag essen?«, fragte Matt sie, während sie sich abtrocknete. »Ich weiß nicht. L’Avenue?«, fragte sie mit einem Lächeln. Ihr war es egal. Beide hatten genügend Zeit, und Matts Assistenten würden ohnehin etwa zwei Stunden benötigen, um den Set am Triumphbogen wieder aufzubauen. Er hatte mit ihnen am Vortag alle Details der Aufnahmen besprochen und würde erst dazustoßen, wenn alles bereitstand. Also hatten er und Candy ein paar Stunden Zeit, um in Ruhe zu essen. Viele Models und Mode-Gurus waren Stammgäste im L’Avenue, zumal es in der Nähe des Sets lag. Doch Candy würde wahrscheinlich sowieso nur Unmengen von Wasser trinken, wie alle Models. Und höchstens zwei Salatblättchen knabbern. Candy war nicht nur berühmter als die meisten ihrer Kolleginnen, sie war auch dünner – ihre Knochen traten an Schultern, Brust und Rippen hervor. Matt machte sich manchmal Sorgen, aber jedes Mal, wenn er sie auf eine Essstörung ansprach, lächelte sie nur. Die meisten Topmodels kokettierten mit ihrer Magersucht und litten höchstens heimlich darunter. Candys Verhalten passte einfach ins Bild. Der Chauffeur brachte Matt und Candy zum Restaurant auf der Avenue Montaigne, das sehr gut besucht war. Viele Designer, Fotografen und Models waren bereits für die großen Modenschauen eingeflogen, und außerdem hatte die Hauptsaison für Touristen begonnen. Amerikaner liebten das Restaurant genauso wie die Einheimischen. Einer der Besitzer hatte Candy bereits gesichtet und führte sie und Matt an ihren Tisch auf die mit Glas eingefasste Terrasse, die man die »Veranda« nannte. Candy liebte die französischen Restaurants, allein schon deswegen, weil dort das Rauchen erlaubt war – anders als in den USA. Sie war zwar keine starke Raucherin, aber von Zeit zu Zeit genehmigte sie sich eine Zigarette und wollte diese Freiheit genießen, ohne sich dumme Kommentare anhören zu müssen oder böse Blicke zu ernten.
Matt bestellte ein Glas Weißwein und ein Steak Tatar, und Candy verlangte eine große Flasche Wasser und einen Salat ohne Dressing. Als sie sich zurücklehnten, starrten die Leute von den anderen Tischen zu ihnen herüber. Jeder hatte Candy bereits erkannt. Sie trug eine Jeans und ein Tank- Top, dazu flache, silberfarbene Sandalen, die sie letztes Jahr in Portofino gekauft hatte. Schon des Öfteren hatte sie sich ihre Sandalen dort anfertigen lassen – oder in St. Tropez, wo sie sich für gewöhnlich jeden Sommer aufhielt. »Kommst du am Wochenende auch nach St. Tropez?«, fragte Matt. »Valentino schmeißt eine Party auf seiner Jacht.« Matt wusste, dass Candy eine der Ersten war, die eingeladen werden würden. Nur selten lehnte sie eine Einladung ab. Aber diesmal enttäuschte sie ihn.
»Ich kann nicht«, sagte sie und stocherte in ihrem Salat herum. »Hast du etwas anderes vor?« »Ja«, sagte sie nur und lächelte. »Ich muss nach Hause.
Meine Eltern feiern jedes Jahr den Unabhängigkeitstag. Das ist so etwas wie ein Pflichttermin für mich und meine Schwestern. Meine Mutter würde mich umbringen, wenn ich nicht auftauche.« Sie war die jüngste von vier Schwestern, und ihre Familie bedeutete ihr sehr viel. »Soll das heißen, du läufst nächste Woche nicht bei den Shows mit?«, fragte Matt erstaunt.
© Knaur Verlag
Übersetzung: Susanne Madaus
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Autoren-Porträt von Danielle Steel
Danielle Steel, geboren in New York, Tochter einer Portugiesin und eines Deutschen, aufgewachsen in Frankreich und dort Besuch verschiedener europäischer Schulen. Rückkehr nach New York und Studium der Romanistik. 1977 erste Romanveröffentlichung mit großem Erfolg. Seither weiter ca. 50 Roman-Publikationen. Die Autorin lebt mit ihrer vielköpfigen Familie in San Francisco.
Bibliographische Angaben
- Autor: Danielle Steel
- 382 Seiten, Maße: 13,6 x 21,3 cm, Hochw. Broschur mit Klappeinb.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3828992781
- ISBN-13: 9783828992788
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