VON KIRSCHBLÜTEN UND GELBEN GUMMIENTEN

Von kichernden Hummeln und betuchten Walen Ich gehe ja jetzt schwimmen. Schon seit Anfang des Jahres. Zwei Mal in der Woche. Konsequent. Brust hin, Rücken retour, Brust hin, Rücken retour. Ganze wunderherrliche 50 Minuten lang. Mit Schwimmanzug und Schwimmbrille. Raus aus den Klamotten, rein ins Wasser, Schwimmen, Duschen, rein in die Klamotten und daheim dann das volle Programm. Körperpflege, ...Und ja! Ich LIEBE es! Ich liebe es, an nichts anderes denken zu müssen als an meine korrekt ausgeführten Leibesübungen. Besonders spannend ist das Rückenschwimmen. Doppelte Herausforderung (Brustschwimmen finde ich ja erbärmlich langweilig, aber ich kann nur diese zwei Arten, mich im Wasser vorwärtszubewegen. Plane jedoch, KRAULEN zu lernen. Noch kann ich es nicht. NOCH nicht!). Doppelte Herausforderung insofern, als man hinten bekanntlich nicht so super sieht, man halbwegs in der Spur bleiben UND sich nicht am Beckenrand den Kopf blutig schlagen soll (am Ziel sozusagen, wenn man sich halbwegs elegant wieder abstößt, um "Brust" zurückzuschwimmen). Also zähle ich meine Armschwünge. Es sind immer so zwischen 48 und 50. Jedoch ist das eben nur UNGEFÄHR. Deshalb habe ich mir eine weitere, äußerst ausgeklügelte Taktik angeeignet: Ich zähle AUCH die Balken an der Decke. Ich weiß also ziemlich genau, wenn ich das Beckenende erreicht habe (es sind 12 ½ Balken!). Anfangs war ich schüchtern beim Rückenschwimmen. Ich will die Entgegenkommenden (die ich nicht sehe) nicht stören in ihrem Rhythmus und ihrer Spur. Abgesehen davon übe ich ja, in jeder Beziehung ACHTSAM zu sein. Das funktioniert hier nicht. Keine Chance. Bringt Nüsse. In diesem ganz besonderen Fall hilft nur eines: purer Egoismus. Konsequente, gleichmäßige und dynamische Armbewegungen und gleichzeitig eben dieses plätschernde Fußpaddeln (Das darf nicht ZU SEHR spritzen, sonst beleidigt man die Damen, deren Haare nicht nass werden dürfen. Darum recken sie auch den Kopf wie eine neugierige Schildkröte in die Höhe!). Alles in

Von kichernden Hummeln und betuchten Walen Vom Hüllen-fallen-Lassen und vom Nacktsein Diagnose Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium Meine Diagnose und das Leiden der anderen Schreib ein Buch Der Krebs knabbert Das pinke Gift Von der Langsamkeit Von Hemmungen und der Frage: "Wann ist der richtige Zeitpunkt?" Mein Lieblingsmensch ist verstorben Vom Geben und vom Nehmen und vom Tod und vom LebenVon der Angst und vom Vertrauen Von der Ohnmacht und von der Dankbarkeit Einundzwanzig Chemos hinter mir Von der Sehnsucht und vom Wunder Vom Vergeben und der Freude Vom Alleinsein und der Selbstliebe Du bist so stark! Von der Polarität und von Werten Schweigen Von der Ehrlichkeit und von der Seele Vom Schatten und vom Licht Von der Einsicht und von der Entschlossenheit Von der Absicht und von Visionen Von der Freude und von den Gedanken Vom Glück und vom Begehren The making of oder Never give up! Vom Leiden und von der Angst Von Glaubenssätzen und Gummienten Von der Wut und vom Schmerz! Von Brüsten und von der Akzeptanz Vom Krebs und von der Heilung Einfach so zwischendurch Von Rittern und Lügen Von Chanel, Trump und Greta Von der Stille und von den Gedanken Vom Vergeben und von der Liebe Von der Authentizität und vom Wohlgefühl Vom Weiblichen und von der Männlichkeit Für Schalentier-Betroffene und für Angehörige Von der Traurigkeit und vom Alleinsein Von den Gedanken und vom Wünschen Von der Verlustangst und anderen Widerwärtigkeiten Von der Trauer und von der Passion Von der Freude und vom Schmerz Von Visionen und von der Liebe Von Schmerzen und vom Fokus Von der Scham und vom Manifestieren Sehr emotional und sehr persönlich Von der Umsicht, der Entschleunigung und anderen schmutzigen Fantasien Von der Angst und von der Verbindung Vom Zynismus und Sarkasmus Du wirst sterben, beginne zu leben! Leben ist Veränderung, so wie Veränderung Leben ist Von der Unvollkommenheit und von den Geschenken Von Erdbeerrouladen und Geschenken Boah Von der Vorfreude und von der Vision Von

GABRIELE NEMETSCHEKIch bin alles das, was du auch bist: Liebe, Freude, Unschuld und Glückseligkeit, ... Ich war nicht erwünscht auf dieser Welt. Vielleicht ist das der Grund, warum ich so gierig nach dem Leben bin. So unendlich dankbar, all das Schöne, Wahre und Gute bestaunen zu dürfen. Liebe zu erfahren und Liebe zu geben. Ein Leben lang war mein Glaubenssatz: "Ich muss ganz viel tun, um geliebt zu werden." Jetzt weiß ich, dass ich geliebt bin, ohne etwas dafür leisten zu müssen. Bevor ich das erkannte, war ich eine permanent Suchende. Egal ob im Beruf oder in meinem Liebesleben. 33 Jahre war ich in der Touristik tätig. Verantwortlich dafür, die "schönsten Tage im Jahr" so angenehm wie möglich für meine Kunden zu organisieren. Verantwortlich für meine Mitarbeiter. Ich hatte so viel Verantwortung, dass ich völlig auf mich selbst vergaß. Dann kam der Krebs, 2018. Damals gab man mir noch eineinhalb Jahre zu leben, falls ich mich gegen die Chemo entscheide. Ich machte alles, um zu leben. Heute bin ich dankbar für den Flirt mit dem Tod. Er zeigte mir die Kostbarkeit des Lebens.