Wertorientierung im Wandel

Die Einführung des Faches "Lebensgestaltung - Ethik - Religionskunde" (LER) durch den Brandenburger Landtag stellt in vielerlei Hinsicht ein Novum dar und hat nicht nur von Seiten der Kirchen heftigste Widersprüche provoziert. Unabhängig vom Ausgang der beim Bundesverfassungsgericht anhängigen Klage, sehen sich alle, denen Erziehung und Bildung ein Anliegen ist, vor Herausforderungen und Fragen gestellt, die weit über ein aktuelles bildungspolitisches Problem hinausgehen: Kann der Staat Werte bestimmen? Ist Wertorientierung in wertneutralen Kontexten möglich? Kann weltanschauliche Orientierung an den öffentlichen Schulen ohne die Religionsgemeinschaften entwickelt werden? Wie verhält sich der konfessionelle Religionsunterricht zum Toleranzprinzip einer multikulturellen Gesellschaft? U. v. a. Das Buch versteht sich als Streitschrift und will sowohl den bisherigen Diskussionsstand dokumentieren als auch weiterführende Perspektiven entwickeln. Dabei werden sowohl die verfassungsrechtliche und politische Dimension als auch die (staats)kirchenrechtlichen, kulturhistorischen, allgemein pädagogischen, theologischen und religionspädagogischen Fragen beleuchtet.