Mission en enfer (DVD)
Schweizer im Kriegseinsatz für die deutsche Wehrmacht. 95 Min.
Schweizer Ärzte im Kriegseinsatz für die Wehrmacht: bewegende Doku von Frédéric Gonseth. Im Zweiten Weltkrieg wurden ab 1941 rund 250 Schweizer Ärzte und Krankenschwestern vom Roten Kreuz in humanitärer Mission an die Ostfront geschickt. Dort wurden sie...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Mission en enfer (DVD)“
Schweizer Ärzte im Kriegseinsatz für die Wehrmacht: bewegende Doku von Frédéric Gonseth. Im Zweiten Weltkrieg wurden ab 1941 rund 250 Schweizer Ärzte und Krankenschwestern vom Roten Kreuz in humanitärer Mission an die Ostfront geschickt. Dort wurden sie gegen ihren Willen in die deutsche Wehrmacht integriert und so Zeugen der Verbrechen an den russischen Kriegsgefangenen und des Genozids an den Juden. Nach ihrer Rückkehr in die friedliche Schweiz interessiert sich niemand für ihre schrecklichen Erlebnisse, ja die meisten von ihnen hüllen sich gar in patriotisches Schweigen. Der Schweizer Dokumentarfilm 'Mission Ostfront' ('Sur le Front de l'Est', 2003) bricht dieses Schweigen erstmalig. Der Regisseur Frédéric Gonseth stützt sich in seiner 95-minütigen Doku neben Archivbilder auf bewegende Aussagen von Zeitzeugen. Dem Film geht es auch um die Frage nach der Verantwortung: Weshalb wurde über diese Albtraumbilder nie gesprochen? Und wie viel wusste die neutrale schweizerische Regierung von den Ereignissen an der Front? Der Film erscheint in Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch mit u. a. deutschen Untertiteln.
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Im Herbst 1941 verläßt ein Zug die Schweizer Hauptstadt Bern. Auf dem Bahnsteig stehen Fotografen der heimischen Presse, einige Offizielle und ein Grüppchen von der Armee abgestellter Trompeter, die auf ihren Fanfaren den Scheidenden ein Adieu blasen. Am Tag darauf sind in den Schweizer Zeitungen die Gesichter einiger junger Ärzte, Krankenschwestern und -Pflegern zu sehen, die unter dem Titel Die Schweiz will helfen die Schweizer Ärztemission für die Ostfront mit aufgeräumtem Lächeln aus den Waggonfenstern winken. Mit dieser Abreise in den Osten, beginnt die Lebensgeschichte einiger junger Schweizer, die unter dem Patronat des Roten Kreuzes in die Front-Lazarette der deutschen Wehrmacht reisten. Darum bemüht, neutral zu bleiben, wurden sie zu staunenden, schockierten aber zum Teil auch ahnungslosen Zeugen des brutalsten aller Feldzüge Hitlers. Entgegen dem Rot-Kreuz-Grundsatz, zwischen die Fronten zu gehen, war es ihnen von Anfang verwehrt, sowjetischen Soldaten oder der russischen Bevölkerung medizinisch zu helfen.
Mitwirkende zu „Mission en enfer (DVD)“
Drehbuchautor: | Frédéric Gonseth |
Kamera: | Frédéric Gonseth |
Musik: | Michel Hostettler |
Regisseur: | Frédéric Gonseth |
Vertrieb: | INDIGO |
Verlag: | GMfilms, 375 Media |
Produktionsfirma: | Frédéric Gonseth Productions |
Label: | GOOD!MOVIES |
Verleih: | GOOD!MOVIES |
Jahr: | 2006 |
Bibliographische Angaben
- DVD
- FSK: ab 16 Jahre, farbig
- Bild: Vollbild
- Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch
- Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch
- Studio: GMfilms
- EAN: 4015698785685
- Erscheinungsdatum: 05.05.2006
Rezension zu „Mission en enfer (DVD)“
Umfassender, packender und erschütternder Dokumentarfilm über ein verschüttetes Kapitel des Zweiten Weltkriegs. Von 1941 bis 1943 fanden unter dem Patronat des Schweizer Roten Kreuzes vier sogenannte Ostfront-Missionen statt, in deren Verlauf über 200 Ärzte, Krankenschwestern und andere Freiwillige sich um Verwundete kümmern sollten.Die Missionen, unterstützt von Industriellen und Bankiers und von der deutschen Wehrmacht kontrolliert, blieben laut Abkommen geheim. Doch die Männer und Frauen auf "Frontbummel" in speziellen Uniformen und Abzeichen wurden hilflose direkte Augenzeugen des Völkermords. Das IKRK (Internationale Komitee des Roten Kreuzes) ließ sich von den Bedingungen in von den Nazis ausgewählten Lagern täuschen. In der Schweiz wurden die Beteiligten als Nazis gebrandmarkt oder nicht gefragt, die "Neutralität" des Landes, das 1942 seine Grenzen schloss, hatte Priorität.
50 Jahre später hat Frédéric Gonseth knapp 30 der damaligen Teilnehmer, die teils Angst vor Nazi-Killern hatten, ausfindig gemacht, die "jetzt endlich raus damit" wollten. Fast alle hatten Tagebuch geführt. Was sie in Interviewpassagen erzählen und über Fotos, seltene Dokumentaraufnahmen und Wochenschauberichte gelegt ist, vermittelt unbeschreibliches Grauen von Elend, Marschkolonnen, Krankheiten wie Typhus, massenweise Notamputationen, willkürlichen Erschießungen, Leichenbergen und unvorstellbaren Zuständen in Lazaretten und Lagern. Gonseth lässt sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter zu Wort kommen, die die Berichte bestätigen ("ich habe sie transportiert, die Kadaver") und um Fälle von Kannibalismus und Menschen, die sich in die Erde eingraben, erweitern. Gonseth reiste u.a. nach Smolensk, Juchnow und Radom und fing auf Zugfahrten Impressionen der heutigen Landschaften ein, die in die Dokumentaraufnahmen überblenden.
Einige der Dokumentaraufnahmen schmuggelten die Teilnehmer in die Schweiz zurück, da nur Deutsche dokumentieren durften. Das für die Schweiz nicht angenehme und
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gern verschwiegene Kapitel der Landesgeschichte ist mit sparsamem Off-Kommentar, der einige Zusammenhänge erläutert, ausgestattet.
In Zeiten, in denen sich Dokumentarfeaturisten wie in "Das Goebbels Experiment" von ihrem Material blenden lassen und auf "Hinkefuß" und seine Propaganda herein fallen, sind puristische Dokumentarfilme wie dieser dringend notwendig. Ein sensationeller, wichtiger, in knapp 100 Minuten konzentrierter und ohne Wiederholungen auskommender Dokumentarfilm, der Claude Lanzmanns "Shoah" verdienstvoll ergänzt. Pflicht ohne wenn und aber für alle Programmkinos. ger.
In Zeiten, in denen sich Dokumentarfeaturisten wie in "Das Goebbels Experiment" von ihrem Material blenden lassen und auf "Hinkefuß" und seine Propaganda herein fallen, sind puristische Dokumentarfilme wie dieser dringend notwendig. Ein sensationeller, wichtiger, in knapp 100 Minuten konzentrierter und ohne Wiederholungen auskommender Dokumentarfilm, der Claude Lanzmanns "Shoah" verdienstvoll ergänzt. Pflicht ohne wenn und aber für alle Programmkinos. ger.
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