I Blame The Government (CD)

Letztes Album der Brit-Popper. Sie waren also doch zu stoppen. Carter The Unstoppable Sexmachine hatten sich nach fast zehn Jahren unbeirrbarer Unterwanderung des Musik­Business' 1997 aufgelöst. Nachdem sie so ziemlich alle Stationen, die eine Band in ihrer Karriere durchlaufen kann, durchlebt hatten ­ bis zu Nr. 1 mit dem "1992 The Love Album" ­ schienen die Sterne und Zeichen für die Band 1997 äußerst günstig zu stehen. Anfang des Jahres veröffentlichten Carter USM mit "A World Without Dave" das wohl ausgewogenste Album ihrer Bandgeschichte. Das Tempo, das sie auf ihren bisherigen Alben vorgegeben hatten, war einer unterschwelligen Bissigkeit gewichen. Im Januar 1998 erscheint nun quasi posthum das siebte und letzte Album von Carter USM. "I Blame The Government" verdeutlicht noch einmal, welche Lücke die Band im Musikgeschehen hinterläßt. Während Carter USM noch einmal ihre typische Mischung aus glamourösem Elektro-Pop und dreckigem Rock 'n' Roll zelebrieren, konzentrieren sie sich ansonsten vor allem auf die semi­akustische Seite, die sie auf "A World Without Dave" entwarfen. Mehr als alle anderen aber beweisen die beiden Hits der Platte, "Sunshine" und "The Undertaker And The Hippy Protest Singer", dass Carter USM vor allem eine fantastische Popband waren. In schlicht subversiv zu nennender Guerilla­Taktik konterkarierten sie dabei immer wieder den hymnischen Singalong­Effekt ihrer Ohrwürmer mit beißendem Zynismus.