Lucio Silla (CD)

Leidenschaften und Qualen der Seele: Mozarts Opera seria Lucio Silla in einer Neuaufnahme "Mozarts Behandlung der Charaktere ist meisterhaft", betont Dirigentin Laurence Equilbey, "Mozart war erst 16 Jahre, als er Lucio Silla für Mailand komponierte. Wie er Leidenschaften und Qualen der menschlichen Seele wiedergab, erschütterte die   onventionen der Opera seria". Ihre jetzige Einspielung der Oper ist die Krönung einer vielgelobten mehrjährigen Europa-Tournee, die das Ensemble zwischen 2016 und 2021 nach Paris, Wien und Aix-en-Provence führte.  Das Drama um Politik und Liebeswirren im antiken Rom hatte bei seiner Entstehung 1772 keine einfache  Ausgangslage: Weil der Tenor der Titelpartie Mozart nicht überzeugte, rückte der Komponist dessen Kontrahenten um Liebe und Macht, Cecilio, musikalisch in den Mittelpunkt. Auf der Aufnahme singt ihn nun Countertenor Franco Fagioli und gibt, wie die französische Klassik-Website Forum Opéra anmerkt, "einen atemberaubenden Cecilio, er zeigt seine Vielseitigkeit, wenn er sich von der Sorge zur Raserei bewegt. Seinem erstaunlichen Stimmumfang, der mitreißenden Virtuosität und seinem Gespür für Nuancen werden freien Lauf  gelassen." Den Diktator Lucio Silla interpretiert der italienische Tenor Alessandro Liberatore, flankiert von drei kontrastreichen Sopranen: Olga Pudova, Chiara Skerath
und Ilse Eerens. Das von der Dirigentin Laurence Equilbey gegründete Originalklang-Ensemble Insula Orchestra spielt dabei auf historischen Instrumenten der Epoche.