Im Bann des Vampirs / Fever-Serie Bd.1
Die junge Amerikanerin MacKayla Lane interessiert sich vor allem für Mode und Popsongs bis eines Tages ihre Schwester Alina in Dublin brutal ermordet wird. MacKayla beschließt, selbst nach dem Mörder ihrer Schwester zu suchen.
In Irland stellt sie...
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Die junge Amerikanerin MacKayla Lane interessiert sich vor allem für Mode und Popsongs bis eines Tages ihre Schwester Alina in Dublin brutal ermordet wird. MacKayla beschließt, selbst nach dem Mörder ihrer Schwester zu suchen.
In Irland stellt sie erschrocken fest, dass sie Vampire sehen kann, die eine fatale erotische Anziehungskraft auf sie ausüben. Glücklicherweise trifft sie den Buchhändler Jericho Barrons, der sich mit Dämonen und Vampiren bestens auskennt.
Während sie gemeinsam gegen das Böse kämpfen, funkt es gewaltig zwischen Mac und Jericho.
Im Bann des Vampirs von Karen Marie Moning
LESEPROBE
Neunzehn
»Was stehtheute Abend auf dem Programm?«, fragte ich Barrons, sobald er in den Laden kam.Ich war vor der Ladentür auf- und abgegangen - sowohl draußen wie drinnenbrannten alle Lichter - und hatte beobachtet, wie es um die hell angestrahlteFestung herum dunkel wurde.
Ichschätze, meine Stimme war ein bisschen angespannt, denn er hob eine Augenbraueund sah mich streng an. »Stimmt etwas nicht, Miss Lane?«
»Aber nein.Alles bestens. Mir gehts gut. Ich will nur wissen, worauf ich mich heute Nachtfreuen kann«, sagte ich. »Rauben wir jemanden aus, den wir am Leben lassen,oder jemanden, den wir töten müssen?« Das klang selbst in meinen Ohrenschneidend, aber mich interessierte eben, ein wie viel schlechterer Mensch ichmorgen sein würde. Jeden Tag, wenn ich in den Spiegel schaute, wurde esschwieriger für mich, die Frau, die mir entgegenblickte, zu erkennen. Barronsumrundete mich nachdenklich. »Sind Sie sicher, dass alles mit Ihnen in Ordnung ist,Miss Lane? Sie scheinen ein wenig nervös zu sein.«
Ich wichzur Mitte des Raumes zurück und drehte mich mit Barrons. »Ich bin nur ein süßesMädchen.«
Seine Augenwurden schmal. »Haben Sie etwas im Museum gefunden?«
»Nein.«
»Haben Siealle Ausstellungsräume abgesucht?«
»Nein.«
»Warumnicht?«
»Mir warnicht danach«, sagte ich.
»Ihnen warnicht danach?« Für einen Moment war Barrons fassungslos. Allein die Idee, dassjemand seinen Anweisungen nicht nachkam, nur weil »ihm nicht danach war«, warfür ihn mindestens so unbegreiflich wie menschliches Leben auf dem Mars.
»Ich binnicht Ihr Arbeitspferd«, machte ich ihm klar. »Ich habe auch ein Leben.Wenigstens hatte ich eins. Ich habe ganz normale Dinge getan, mich mit Freundenverabredet, bin zum Essen oder ins Kino gegangen und habe kein einziges Malüber Vampire, Monster oder Gangster nachgedacht. Also nörgeln Sie nicht an mirherum, weil Sie glauben, ich würde Ihren Anforderungen nicht genügen. Ichverplane Ihre Tage auch nicht, oder? Selbst ein Feenobjekt- Detektor braucht abund zu eine Pause.« Ich bedachte ihn mit einem ärgerlichen Blick. »Sie könnensich glücklich schätzen, dass ich Ihnen überhaupt helfe, Barrons.«
Er kam aufmich zu und blieb erst stehen, als ich die Hitze spürte, die sein großer,gestählter Körper ausstrahlte. Ich musste den Kopf in den Nacken legen, um ihmins Gesicht zu sehen, und als ich das tat, erschrak ich über das Funkeln in denmitternachtsschwarzen Augen, über die samtgoldene Haut, den sinnlichgeschwungenen Mund mit der volleren Unterlippe, die auf fleischliche Gelüstehindeutete, und der Oberlippe, die auf Selbstbeherrschung und vielleicht einwenig Grausamkeit schließen ließ - bei diesem Anblick fragte ich mich unwillkürlich,wie es wohl wäre
Guter Gott!Ich schüttelte vehement den Kopf, um meine Gedanken zu sortieren. Nach meinenbeiden kurzen Begegnungen mit Vlane wusste ich, dass allein bei An268wesenheit eines Tod-durch-Sex-Feenwesens die Hormone einer Frau verrücktspielten und sich dieser Zustand nicht besserte, bis sie irgendwie Erlösunggefunden hatte. Nach allem, was Vlane mir heute angetan hatte, war ich infürchterlicher eisiger Erregung zurückgeblieben, die ich nur durch mehrOrgasmen, als ich je für möglich gehalten hätte, und eine lange kalte Duschelosgeworden war. Und jetzt schien es, als hätte ich doch nicht genug getan,denn noch immer litt ich unter Nachwirkungen. Eine andere Erklärung gab esnicht dafür, dass ich mitten im Buchladen stand und mich fragte, wie es wohlsein würde, Jericho Barrons zu küssen.
Zum Glückhatte er gerade diesen Moment gewählt, um den Mund, den ich so beunruhigendsexy fand, zu öffnen und zu sprechen. Seine Worte rückten augenblicklich meinePerspektive zurecht.
»Sie glaubenimmer noch, Sie könnten dem allen hier den Rücken kehren, hab ich recht, MissLane?«, sagte er kühl. »Sie meinen, es geht nur darum, ein Buch zu finden undin Erfahrung zu bringen, wer Ihre Schwester getötet hat - aber die Wahrheitist, Ihre Welt ist im Begriff, in Windeseile vor die Hunde zu gehen, und Siesind eine der wenigen, die etwas dagegen unternehmen können: Wenn die falschenPersonen oder Wesen das Sinsar Dubh in die Hände bekommen, dann haben Sie nichtnur den Verlust Ihrer kleinen regenbogenfarbenen, hübsch manikürten Welt zubeklagen, sondern auch das Ende des gesamten menschlichen Lebens, wie Sie eskennen. Was meinen Sie, wie lange Sie bestehen, wenn jemand wie Mallucé, derseine Unseelie-Wachhunde, diese Rhino-Boys, in der ganzen Stadt positionierthat, das Dunkle Buch an sich bringt? Was glauben Sie, wie lange Sie dann nochleben wollen? Hier geht es nicht um Spaß und Spiele, Miss Lane. Es geht nichteinmal nur um Leben und Tod. Es geht um Gefahren, die weit schlimmer sind alsder Tod.«
»Denken Sieallen Ernstes, das weiß ich nicht?«, gab ich ungehalten zurück. Vielleichthatte ich nicht über diese Dinge gesprochen, aber selbstverständlich hatte ichdarüber nachgedacht. Ich wusste, dass da draußen etwas viel Größeres im Gangesein musste als das, was mir in meinem kleinen Dunstkreis passiert war. Ichhatte in Ketchup aufgeweichte Pommes in mich hineingestopft, während der GraueMann eine hilflose Frau zerstört hatte, und fragte mich seither jede Nacht, werihm heute zum Opfer fiel. Ich hatte das vielmündige Monster aus nächster Nähegesehen und wusste, dass es sich da draußen auf den Straßen herumtrieb undjemanden fraß. Und ich stellte mir vor, wie Dublin in einem oder zwei Jahrenaussehen würde. Zweifellos vergrößerte sich auch jetzt, während Barrons und ichmiteinander sprachen, dieser dunkle Bereich der Stadt stetig - jedes Mal, wenneine Straßenlaterne mit einem letzten Flackern den Geist aufgab, huschten dieSchatten herbei und morgen würde sich die Stadt, wenn man Barrons Glauben schenkenkonnte, nicht einmal mehr daran erinnern, dass es diesen Straßenzug jemalsgegeben hatte.
DieseSorgen beschäftigten mich nicht nur im Wachzustand, sie durchdrangen auch meineTräume. Letzte Nacht hatte ich einen Alptraum, in dem ich über das stockfinstereDublin schwebte und nur noch eine einzige vierstöckige Festung war beleuchtet.In der surrealen Art, wie sie nur Träume zuließen, war ich sowohl über derStadt als auch im Buchladen und sah durch die verglaste Ladentür. Ich wusste,dass so große Teile von Dublin in Finsternis gefallen waren, dass ich, wenn ichmorgens beim ersten Sonnenstrahl losgehen, bis zum Einbruch der Nacht keinensicheren Zufluchtsort finden würde. Ich wusste, dass ich für den Rest meinesLebens in Barrons Books and Baubles gefangen war.
BeimAufwachen hatte ich über Dinge wie prophetische Träume und die Apokalypsenachgedacht, statt mir wie sonst am Morgen zu überlegen, was ich essen und fürwelches hübsche Outfit ich mich heute entscheiden würde.
O ja, ichwusste, dass es um Schlimmeres als den Tod ging. Es ging unter anderem auchdarum, dass alle von mir erwarteten, mein Leben nach dem Tod meiner Schwesterweiterzuführen. Darum, dass ich zusehen musste, wie sich alles, was ich übermich und die Welt im Allgemeinen zu wissen geglaubt hatte, nach und nach alsriesengroße Lüge entpuppte. Aber das große Ganze war nicht mein unmittelbaresProblem. Ich war nach Dublin gekommen, um Alinas Mörder zu suchen und ihn, sogut ich konnte, für seine Tat zur Rechenschaft zu ziehen, anschließend wollteich wieder nach Hause fliegen - und genau das hatte ich immer noch vor.OBannion stellte keine Bedrohung mehr dar und vielleicht galt bei Mallucé dasPrinzip: aus den Augen, aus dem Sinn. Möglicherweise konnte Barrons die Stadtvor den Feenwesen retten. Oder die Seelie-Königin - falls irgendetwas von demstimmte, was Vlane gesagt hatte - fand das Sinsar Dubh ohne meine Hilfe undkonnte die Unseelie wieder zurück in ihr Gefängnis schicken, somit unsere Weltretten. Denkbar wäre auch, dass sich die Bösen gegenseitig die Köpfe im Kampfum das Sinsar Dubh einschlugen. Es gab sehr viele Möglichkeiten und in keinedavon war ich involviert. Ich hatte diese Stadt satt. Ich wollte weg, bevorsich noch ein Stück Realität vor meinen Augen in Nichts auflöste.
»Warum danndieses Verhalten?«, wollte Barrons wissen, »und wieso haben Sie das Museumnicht vollständig abgesucht?«
»Ich hatteeinen schlechten Tag, okay?«, entgegnete ich kühl, obwohl ich mich wie einVulkan fühlte, der jeden Moment ausbrechen könnte. »Darf den nicht jeder hinund wieder haben?«
© UllsteinVerlag
Übersetzung:Ursula Walther
- Autor: Karen Marie Moning
- 2007, 368 Seiten, Maße: 12 x 18,9 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzung: Walther, Ursula
- Übersetzer: Ursula Walther
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548266010
- ISBN-13: 9783548266015
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4.5 von 5 Sternen
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