Die unendliche Geschichte
Ausgezeichnet mit dem Jugendbuchpreis Buxtehuder Bulle 1979 u. a. Zweifarbig in roter und grüner Schrift gedruckt
Ein Bestseller in neuer Aufmachung!
Bastian Balthasar Bux gerät in einem Antiquariat an ein Buch, das ihn auf magische Weise anzieht: "Die unendliche Geschichte". Er stiehlt es und liest auf dem Schulspeicher vom grenzenlosen Reich Phantßsien, in dem...
Bastian Balthasar Bux gerät in einem Antiquariat an ein Buch, das ihn auf magische Weise anzieht: "Die unendliche Geschichte". Er stiehlt es und liest auf dem Schulspeicher vom grenzenlosen Reich Phantßsien, in dem...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Die unendliche Geschichte “
Ein Bestseller in neuer Aufmachung!
Bastian Balthasar Bux gerät in einem Antiquariat an ein Buch, das ihn auf magische Weise anzieht: "Die unendliche Geschichte". Er stiehlt es und liest auf dem Schulspeicher vom grenzenlosen Reich Phantßsien, in dem sich auf unheimliche Weise das Nichts immer weiter ausbreitet. Ursache dafür ist die Krankheit der "Kindlichen Kaiserin", die einen neuen Namen braucht, um gesund zu werden. Den kann ihr aber nur ein Menschenkind geben. Bald merkt Bastian, dass er mehr und mehr in die Handlung um den jungen Krieger Atreju und dessen Aufgabe, ein solches Menschenkind zu finden, hineingerät. Sollte er selbst jenes Menschenkind sein?
Bastian Balthasar Bux gerät in einem Antiquariat an ein Buch, das ihn auf magische Weise anzieht: "Die unendliche Geschichte". Er stiehlt es und liest auf dem Schulspeicher vom grenzenlosen Reich Phantßsien, in dem sich auf unheimliche Weise das Nichts immer weiter ausbreitet. Ursache dafür ist die Krankheit der "Kindlichen Kaiserin", die einen neuen Namen braucht, um gesund zu werden. Den kann ihr aber nur ein Menschenkind geben. Bald merkt Bastian, dass er mehr und mehr in die Handlung um den jungen Krieger Atreju und dessen Aufgabe, ein solches Menschenkind zu finden, hineingerät. Sollte er selbst jenes Menschenkind sein?
Klappentext zu „Die unendliche Geschichte “
Der Welt-Bestseller von Michael Ende für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren.Bastian Balthasar Bux entdeckt in einer Buchhandlung ein geheimnisvolles Buch, "Die unendliche Geschichte". Begeistert nimmt er teil an den wilden Abenteuern des Helden Atréju und seinem gefährlichen Auftrag: Phantásien und seine Herrscherin, die Kindliche Kaiserin, zu retten. Zunächst nur Zuschauer, findet er sich unversehens selbst in Phantásien wieder. TU WAS DU WILLST lautet die Inschrift auf dem Symbol der unumschränkten Herrschaftsgewalt in Phantásien. Doch was dieser Satz in Wirklichkeit bedeutet, erfährt Bastian erst nach langem, mühevollem Suchen. Denn seine wahre Aufgabe ist es nicht, Phantásien zu beherrschen, sondern wieder herauszufinden. Wie aber verläßt man ein Reich, das keine Grenzen hat?
Mit Schutzumschlag.
Lese-Probe zu „Die unendliche Geschichte “
Die unendliche Geschichte von Michael Ende IV. Igramul, die Viele
Durst und Hunger begannen Atreju zu peinigen. Seit zwei Tagen hatte er die Sümpfe der Traurigkeit hinter sich gelassen, seither irrte er durch eine Felsenwüste, in der es nichts Lebendes gab. Das wenige, was er noch an Proviant gehabt hatte, war
mit Artax in den schwarzen Wassern versunken. Vergebens grub
Atreju mit den Händen zwischen den Steinen, um wenigstens
eine Wurzel zu finden, aber nichts wuchs hier, nicht einmal Moos
oder Flechten.
Anfangs war er froh gewesen, wenigstens wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren, aber nach und nach musste er sich eingestehen, dass seine Lage eher noch schlechter geworden war. Er hatte sich verirrt. Nicht einmal die Himmelsrichtung konnte er mehr bestimmen, in der er sich bewegte, denn das Zwielicht war nach allen Seiten hin gleich und bot ihm keinen Anhaltspunkt. Unablässig wehte ein kalter Wind um die Felsnadeln, die sich zu allen Seiten um ihn auftürmten.
Er erklomm Bergrücken und Felsengrate, stieg hinauf und kletterte wieder hinunter, aber niemals bot sich ihm ein anderer Blick als der auf immer fernere Gebirge, hinter denen abermals Bergketten lagen und so bis an den Horizont nach allen Seiten. Und nichts Lebendes, kein Käferchen und keine Ameise, nicht einmal Geier, die sonst einen Verlorenen geduldig verfolgen, bis er zusammenbricht.
... mehr
Es gab keinen Zweifel mehr: Das Land, in dem er sich verirrt hatte, waren die Toten Berge. Nur wenige hatten sie je erblickt und kaum einer war aus ihnen zurückgekehrt. Aber in den Sagen, die man sich in Atrejus Volk erzählte, war von ihnen die Rede. Er erinnerte sich an die Strophe eines alten Liedes: Besser ist es jedem Jäger,in den Sümpfen umzukommen, denn im Land der Toten Berge gibt es jenen Tiefen Abgrund, dort haust Ygramul, die Viele,der Entsetzlichste der Schrecken ...
Selbst wenn Atreju gewusst hätte, in welcher Richtung er gehen musste, um zurückzukehren, es wäre nicht mehr möglich gewesen. Er war schon zu weit vorgedrungen. Er konnte nur noch weitergehen. Wäre es nur um seine eigene Person gegangen, so hätte er sich vielleicht einfach in eine Felsenhöhle gesetzt und dort gelassen den Tod erwartet, wie die Jäger seines Volkes es in solchen Fällen zu tun pflegten. Doch er war auf der Großen Suche, es ging um das Leben der Kindlichen Kaiserin und um ganz Phantásien. Es war ihm nicht erlaubt, aufzugeben.
So stieg er immer weiter bergauf und bergab und bisweilen wurde ihm bewusst, dass er lange Zeit wie ein Schlafender gelaufen war, während sein Geist in anderen Gefilden weilte und nur ungern zurückkehrte.
Bastian schreckte zusammen. Die Turmuhr schlug eins. Für heute war der Unterricht zu Ende. Bastian horchte auf das Lärmen und Schreien der Kinder, die unten aus den Klassenzimmern und durch die Korridore stürmten. Das Poltern vieler Füße auf den Treppen war zu hören. Dann klangen noch für eine kleine Weile verschiedene Rufe von der Straße herauf. Und schließlich breitete sich Stille im Schulhaus aus.
Diese Stille legte sich auf Bastians Gemüt wie eine dumpfe, schwere Decke, die ihn zu ersticken drohte. Von jetzt an würde er ganz mutterseelenallein in dem großen Schulhaus sein – den ganzen Tag, die kommende Nacht, wer weiß wie lang. Von jetzt an wurde die Sache ernst.
Die anderen gingen jetzt nach Hause zum Mittagessen. Auch Bastian hatte Hunger und er fror, trotz der umgehängten Militärdecken. Plötzlich verlor er jeden Mut, sein ganzer Plan kam ihm völlig verrückt und sinnlos vor. Er wollte heimgehen, jetzt gleich, auf der Stelle! Jetzt war gerade noch Zeit. Bis jetzt konnte der Vater noch nichts gemerkt haben. Bastian brauchte ihm noch nicht einmal zu sagen, dass er heute Schule geschwänzt hatte. Natürlich würde es irgendwann herauskommen, aber bis dahin würde Zeit vergehen. Und die Sache mit dem gestohlenen Buch? Ja, auch das würde er irgendwann gestehen müssen. Der Vater würde es schließlich hinnehmen, wie er alle Enttäuschungen hinnahm, die Bastian ihm bereitet hatte. Es gab keinen Grund, sich vor ihm zu fürchten. Wahrscheinlich würde er stillschweigend zu Herrn Koreander gehen und alles in Ordnung bringen.
Bastian griff schon nach dem kupferfarbenen Buch, um es in die Mappe zu packen, aber dann hielt er inne.
„Nein“, sagte er plötzlich laut in die Stille des Speichers hinein, „Atreju würde nicht so schnell aufgeben, bloß weil es ein bisschen schwierig wird. Was ich angefangen habe, muss ich zu Ende führen. Jetzt bin ich schon zu weit gegangen, um noch umzukehren. Ich kann nur noch weitergehen, was auch daraus werden mag.“
Er fühlte sich sehr einsam und doch war in diesem Gefühl zugleich so etwas wie Stolz, Stolz darauf, dass er stark geblieben war und der Versuchung nicht nachgegeben hatte.
Ein ganz klein wenig Ähnlichkeit hatte er wohl doch mit Atreju!
Der Augenblick war gekommen, wo Atreju wirklich nicht mehr weiterkonnte. Vor ihm gähnte der Tiefe Abgrund.
Die großartige Schauerlichkeit des Anblicks lässt sich mit Worten nicht beschreiben. Quer durch das Land der Toten Berge klaffte die Erde in einem Riss, der etwa eine halbe Meile breit sein mochte. Seine Tiefe war nicht zu erkennen.
Atreju lag am Rande auf einem Felsenvorsprung und starrte in die Finsternis hinunter, die bis ins Innerste der Erde zu reichen schien. Er nahm einen kopfgroßen Stein, der in seiner Reichweite lag, und schleuderte ihn so weit hinaus, wie er konnte. Der Stein fiel und fiel und fiel, bis ihn die Dunkelheit verschlang. Atreju lauschte, aber kein Geräusch des Aufpralls drang an sein Ohr, obgleich er lange wartete.
Und dann tat er das Einzige, was ihm zu tun übrig blieb: Er begann am Rande des Tiefen Abgrunds entlangzuwandern. Dabei war er jeden Augenblick gewärtig, jenem »Entsetzlichsten der Schrecken« zu begegnen, von dem das alte Lied erzählte. Er wusste nicht, um was für eine Art von Geschöpf es sich handeln mochte, er wusste nur, dass sein Name Ygramul lautete.
Der Tiefe Abgrund verlief in einer gezackten Linie durch die Bergwüste und natürlich gab es an seinem Rand keinen Weg, sondern auch hier erhoben sich Felsentürme, die er erklimmen musste und die manchmal bedenklich unter ihm schwankten, oder ihm lagen riesige Gesteinsbrocken im Weg, die er mühsam umgehen musste, oder es senkten sich Geröllhalden gegen den Erdspalt zu, die in Bewegung gerieten, sobald er sie überquerte. Mehr als einmal trennte ihn nur noch ein Fußbreit vom Absturz.
Hätte er gewusst, dass ein Verfolger auf seiner Spur war, der ihm Stunde für Stunde näher kam, so hätte er sich vielleicht doch zu irgendeiner Unbedachtheit hinreißen lassen, die ihn bei seinem schwierigen Weg teuer hätte zu stehen kommen können. Es war jenes Wesen aus Finsternis, das ihn verfolgte, seit er aufgebrochen war. Inzwischen hatte sich seine Gestalt so weit verdichtet, dass man ihre Umrisse klar erkennen konnte. Es war ein Wolf, pechschwarz und groß wie ein Ochse. Die Nase immer am Boden, trabte er auf Atrejus Spur durch die Felsenwüste der Toten Berge. Die Zunge hing ihm weit aus dem Maul, er hatte die Lefzen hochgezogen, sodass sein fürchterliches Gebiss zu sehen war. Die Frische der Witterung sagte ihm, dass ihn nur noch wenige Meilen von seinem Opfer trennten. Und der Abstand verringerte sich unerbittlich.
Copyright © 1979, 2004 by Thienemann Verlag
Selbst wenn Atreju gewusst hätte, in welcher Richtung er gehen musste, um zurückzukehren, es wäre nicht mehr möglich gewesen. Er war schon zu weit vorgedrungen. Er konnte nur noch weitergehen. Wäre es nur um seine eigene Person gegangen, so hätte er sich vielleicht einfach in eine Felsenhöhle gesetzt und dort gelassen den Tod erwartet, wie die Jäger seines Volkes es in solchen Fällen zu tun pflegten. Doch er war auf der Großen Suche, es ging um das Leben der Kindlichen Kaiserin und um ganz Phantásien. Es war ihm nicht erlaubt, aufzugeben.
So stieg er immer weiter bergauf und bergab und bisweilen wurde ihm bewusst, dass er lange Zeit wie ein Schlafender gelaufen war, während sein Geist in anderen Gefilden weilte und nur ungern zurückkehrte.
Bastian schreckte zusammen. Die Turmuhr schlug eins. Für heute war der Unterricht zu Ende. Bastian horchte auf das Lärmen und Schreien der Kinder, die unten aus den Klassenzimmern und durch die Korridore stürmten. Das Poltern vieler Füße auf den Treppen war zu hören. Dann klangen noch für eine kleine Weile verschiedene Rufe von der Straße herauf. Und schließlich breitete sich Stille im Schulhaus aus.
Diese Stille legte sich auf Bastians Gemüt wie eine dumpfe, schwere Decke, die ihn zu ersticken drohte. Von jetzt an würde er ganz mutterseelenallein in dem großen Schulhaus sein – den ganzen Tag, die kommende Nacht, wer weiß wie lang. Von jetzt an wurde die Sache ernst.
Die anderen gingen jetzt nach Hause zum Mittagessen. Auch Bastian hatte Hunger und er fror, trotz der umgehängten Militärdecken. Plötzlich verlor er jeden Mut, sein ganzer Plan kam ihm völlig verrückt und sinnlos vor. Er wollte heimgehen, jetzt gleich, auf der Stelle! Jetzt war gerade noch Zeit. Bis jetzt konnte der Vater noch nichts gemerkt haben. Bastian brauchte ihm noch nicht einmal zu sagen, dass er heute Schule geschwänzt hatte. Natürlich würde es irgendwann herauskommen, aber bis dahin würde Zeit vergehen. Und die Sache mit dem gestohlenen Buch? Ja, auch das würde er irgendwann gestehen müssen. Der Vater würde es schließlich hinnehmen, wie er alle Enttäuschungen hinnahm, die Bastian ihm bereitet hatte. Es gab keinen Grund, sich vor ihm zu fürchten. Wahrscheinlich würde er stillschweigend zu Herrn Koreander gehen und alles in Ordnung bringen.
Bastian griff schon nach dem kupferfarbenen Buch, um es in die Mappe zu packen, aber dann hielt er inne.
„Nein“, sagte er plötzlich laut in die Stille des Speichers hinein, „Atreju würde nicht so schnell aufgeben, bloß weil es ein bisschen schwierig wird. Was ich angefangen habe, muss ich zu Ende führen. Jetzt bin ich schon zu weit gegangen, um noch umzukehren. Ich kann nur noch weitergehen, was auch daraus werden mag.“
Er fühlte sich sehr einsam und doch war in diesem Gefühl zugleich so etwas wie Stolz, Stolz darauf, dass er stark geblieben war und der Versuchung nicht nachgegeben hatte.
Ein ganz klein wenig Ähnlichkeit hatte er wohl doch mit Atreju!
Der Augenblick war gekommen, wo Atreju wirklich nicht mehr weiterkonnte. Vor ihm gähnte der Tiefe Abgrund.
Die großartige Schauerlichkeit des Anblicks lässt sich mit Worten nicht beschreiben. Quer durch das Land der Toten Berge klaffte die Erde in einem Riss, der etwa eine halbe Meile breit sein mochte. Seine Tiefe war nicht zu erkennen.
Atreju lag am Rande auf einem Felsenvorsprung und starrte in die Finsternis hinunter, die bis ins Innerste der Erde zu reichen schien. Er nahm einen kopfgroßen Stein, der in seiner Reichweite lag, und schleuderte ihn so weit hinaus, wie er konnte. Der Stein fiel und fiel und fiel, bis ihn die Dunkelheit verschlang. Atreju lauschte, aber kein Geräusch des Aufpralls drang an sein Ohr, obgleich er lange wartete.
Und dann tat er das Einzige, was ihm zu tun übrig blieb: Er begann am Rande des Tiefen Abgrunds entlangzuwandern. Dabei war er jeden Augenblick gewärtig, jenem »Entsetzlichsten der Schrecken« zu begegnen, von dem das alte Lied erzählte. Er wusste nicht, um was für eine Art von Geschöpf es sich handeln mochte, er wusste nur, dass sein Name Ygramul lautete.
Der Tiefe Abgrund verlief in einer gezackten Linie durch die Bergwüste und natürlich gab es an seinem Rand keinen Weg, sondern auch hier erhoben sich Felsentürme, die er erklimmen musste und die manchmal bedenklich unter ihm schwankten, oder ihm lagen riesige Gesteinsbrocken im Weg, die er mühsam umgehen musste, oder es senkten sich Geröllhalden gegen den Erdspalt zu, die in Bewegung gerieten, sobald er sie überquerte. Mehr als einmal trennte ihn nur noch ein Fußbreit vom Absturz.
Hätte er gewusst, dass ein Verfolger auf seiner Spur war, der ihm Stunde für Stunde näher kam, so hätte er sich vielleicht doch zu irgendeiner Unbedachtheit hinreißen lassen, die ihn bei seinem schwierigen Weg teuer hätte zu stehen kommen können. Es war jenes Wesen aus Finsternis, das ihn verfolgte, seit er aufgebrochen war. Inzwischen hatte sich seine Gestalt so weit verdichtet, dass man ihre Umrisse klar erkennen konnte. Es war ein Wolf, pechschwarz und groß wie ein Ochse. Die Nase immer am Boden, trabte er auf Atrejus Spur durch die Felsenwüste der Toten Berge. Die Zunge hing ihm weit aus dem Maul, er hatte die Lefzen hochgezogen, sodass sein fürchterliches Gebiss zu sehen war. Die Frische der Witterung sagte ihm, dass ihn nur noch wenige Meilen von seinem Opfer trennten. Und der Abstand verringerte sich unerbittlich.
Copyright © 1979, 2004 by Thienemann Verlag
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Autoren-Porträt von Michael Ende
Ende, MichaelMichael Ende (1929-1995) hat in einer nüchternen, seelenlosen Zeit die fast verloren gegangenen Reiche des Phantastischen und der Träume zurückgewonnen. Er zählt heute zu den bekanntesten deutschen Schriftstellern und war zudem einer der vielseitigsten Autoren. Neben Kinder- und Jugendbüchern schrieb er poetische Bilderbuchtexte und Bücher für Erwachsene, Theaterstücke und Gedichte. Viele seiner Bücher wurden verfilmt oder für Funk und Fernsehen bearbeitet. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche deutsche und internationale Preise. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt und haben eine Gesamtauflage von über 35 Millionen Exemplaren.
Seeger, Claudia
Claudia Seeger, geb. 1963, studierte in Stuttgart und Atlanta Grafikdesign und Illustration. Seit 1988 ist sie freiberuflich tätig. Ihre zarten Illustrationen zum Thema Unendlichkeit verweisen auf Osten und Westen, die Welt der Märchen und Sagen, der Mathematik und Religion - auf die Ursprünge von"Die unendliche Geschichte".
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Ende
- Altersempfehlung: 12 - 15 Jahre
- 2018, 21. Aufl., 480 Seiten, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
- ISBN-10: 3522176847
- ISBN-13: 9783522176842
- Erscheinungsdatum: 15.07.2004
Rezension zu „Die unendliche Geschichte “
Mit Kindern zu philosophieren ist gro¯ in Mode. In den Klappentexten von Neuerscheinungen findet sich hõufig der Verweis, es wõre "ganz philosophisch", wie da erzõhlt wird. Wenn man diese B³cher dann zur Hand nimmt, fragt man sich allerdings hõufig, was da wohl unter "Philosophie" zu verstehen ist. Jedenfalls ist es ziemlich schwierig, f³ndig zu werden, wenn man sich tatsõchlich auf die Suche nach Titeln macht, um philosophische Grundfragen f³r Kinder mit Hilfe von Kinderb³chern zu vermitteln. "Wer bin ich, und wenn ja wie viele" ist ein Titel, der hunderttausende von Erwachsenen mit der Frage nach dem "Ich" beschõftigte - Michael Ende war mit seiner "Unendlichen Geschichte" schon vor drei¯ig Jahren diesem Thema auf der Spur. Er war damit õhnlich erfolgreich und k÷nnte es bis heute sein, wenn - tja, wenn es diesen ungl³ckseligen Film nicht gõbe. Man stelle sich vor, Prechts Sachbuch w³rde verfilmt ... nein, das geht einfach nicht - kein Mensch w³rde auf diese unsinnige Idee kommen! Die "Unendliche Geschichte" aber wurde in Filmbilder umgewandelt. Die geben zwar die Story wieder, aber der Inhalt, nõmlich die Geschichte der Entwicklung eines Kindes zum "Ich", blieb dabei vollkommen auf der Strecke. Man sollte also am besten den Film mental aus der Welt schaffen - und mit Kindern und dem Originaltext zusammen philosophieren und sich staunend, fragend, entdeckend, erfahrend direkt in den Text der Geschichte hinein begeben. Michael Ende macht Schritt f³r Schritt vor, wie das geht. Am Beispiel des bed³rftigen Bastian Baltasar Bux, der zunõchst lesend das Land "Phantßsien" kennen lernt und dabei ganz langsam entdeckt, dass unverwechselbar und ausschlie¯lich er gemeint ist, der dieses wunderbare Reich und seine "Kindliche Kaiserin" vor dem Nichts retten muss. Und so muss nat³rlich die notwendige Entscheidung getroffen werden, denn lesend allein kann man die Welt nicht retten, man muss es tun: Bastian muss vom passiven Individuum zur handelnden Peson reifen, um sich
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zum Helden des Geschehens entwickeln zu k÷nnen. Und sogar das allein ist lediglich die halbe Miete: Um das Selbstbewusstsein zu finden, mit dem man begreifen kann, was man wirklich wollen will, muss Bastian noch viele Stationen seiner Reifung durchlaufen. Es gibt keine Geschichte in der Kinderliteratur, die so umfassend gebildet und klug, man m÷chte fast sagen weise, dieses gigantische Unternehmen meistert. Vielleicht liegt das daran, dass Michael Ende dieses Buch gleicherma¯en bescheiden wie gebildet geschrieben hat. Herr Koreander, der Antiquar und H³ter dieses Wissens innerhalb der "Unendlichen Geschichte", verrõt Bastian am Ende des Buches, dass es "noch mehr solche Zauberb³cher" gibt - zum Gl³ck f³r Bastian und den Leser, kann man da nur sagen ... Man muss aber doch aufpassen, dass man von ihnen nicht geradewegs in "die alte KaiserStadt" gef³hrt wird! Deshalb ist auch die Frage, wie man daf³r sensibel wird, worauf man sich wirklich einlassen darf und wo es gefõhrlich wird, ganz einfach zu beantworten: Man muss vorher das Original "Die unendliche Geschichte" lesen, und daran muss man dann die anderen B³cher messen. Das Motto dabei hei¯t nicht "Tu was du willst" - im Sinne von "Du bist so geliebt, dass du dir alles erlauben kannst!" - sondern es lautet: "Liebe und tu, was du willst". In der Tat hat man den Eindruck, dass viele Kinder von heute nach dem ersten Prinzip erzogen werden - das Problem dabei ist, dass kaum jemand diese Kinder liebt. Wer aber wie Bastian erkennt, dass jeder Einzelne seinen Beitrag leisten muss, wenn "Phantßsien" gerettet werden soll, dann wird der Unterschied zwischen Beliebigkeit und der echten philosophischen Haltung ganz klar. Und wenn Bastian am Ende zu seinem Vater zur³ckkehrt, ist er nicht mehr bed³rftig, sondern lebendig. (Rezension von Gabriele Hoffmann aus dem LibriFachkatalog Harry & Pooh 2009/2010)
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