Infiziert
Thriller. Deutsche Erstausgabe
Wie Staub segeln sie auf die Erde, wachsen, befallen Menschen und lenken diese zu Mord und Totschlag.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Infiziert “
Wie Staub segeln sie auf die Erde, wachsen, befallen Menschen und lenken diese zu Mord und Totschlag.
Klappentext zu „Infiziert “
"FM 92,5 - Hörertelefon. Worüber möchten Sie sprechen?" - "Ich habe sie alle umgebracht."Die Epidemologin Margaret Montoya wird bei der CIA mit einer seltsamen Krankheit konfrontiert. Aufgrund eines unbekannten Erregers verwandeln sich normale Menschen in Psychopathen, die ihre Familien töten und sich selbst auf grauenerregende Weise umbringen. Montoya und die US-Regierung glauben zunächst an eine terroristische Attacke mit einer neuartigen Biowaffe, doch die Wahrheit ist noch viel alarmierender.
Lese-Probe zu „Infiziert “
Infiziert von Scott SiglerLESEPROBE
Prolog
Das ist der Ort ...
Alida Garcia stolperte durch den dichten Winterwald und zog eine Blutspur hinter sich her, die auf dem blendend weißen Schnee wie der strahlend rote Schweif eines Kometen aussah.
Ihre Hände zitterten heftig. Es gelang ihr kaum, eine Faust zu machen. Die großen. schweren Schneeklumpen, die überall um sie herum zu Boden fielen und zu schmelzen begann.. kaum dass sie ihre Haut berührten. hattest ihre krallenartigen Finger völlig durchnässt und fast empfindungslos gemacht. Würde sie es überhaupt schaffen. den Abzug von Luis' altem Revolver zu drücken, wenn der Zeitpunkt gekommen wäre?
Der scharfe Schmerz in ihrem Magen ließ sie wieder an die Mission denken. die göttliche Mission.
Irgendetwas war nicht in Ordnung. Nein, verdammt. Es war überhaupt nichts mehr in Ordnung. seit sie sich zum ersten Mal am Bauch und ans Ellbogen gekratzt hatte. Und es gab etwas, das noch weniges. ist Ordnung war. Etwas in ihr. Das alles sollte nicht so sein ... irgendwie wusste sie das. Sie warf ein. Blick zurück über den blutigen Pfad, des. durch den Schnee führte, und hielt nach möglichen Verfolgern Ausschau. Sie sah niemanden. Jahrelang hatte sie in Angst vor den Beamten der Einwanderungsbehörde gelebt. doch das hier war etwas anderes. Niemand wollte sie ausweisen. Jetzt wollten sie sie umbringen.
Ihre Haut war von Zweigen zerkratzt. und Blut sickerte aus ihren Armen und Beinen. Ihr linker Fuß blutete ebenfalls. Irgendwann hatte sie ihren Schuh verloren. Die dünne, raue Kruste auf dem Schnee gab bei jedem Schritt ein scharfes Knirschen von sich. Sie wusste nicht, warum ihre Nase blutete. Sie blutete einfach. Doch all diese Dinge waren nebensächlich im Vergleich zu dem Blut, das sie alle paar Minuten erbrach.
Sie musste weitergehen, musste weitergehen und den Ort finden
... mehr
... den Ort, an dem alles beginnen würde.
Alida sah zwei gewaltige Eichen, deren Äste einander zugewandt waren. Sie wirkten wie jahrhundertealte Liebende, die einander umarmen suchten. ein Bild ewig unerfüllter Sehnsucht. Wieder dachte sie an ihren Ehemann Luis. und sie dachte an das Baby. Dann schob sie diese Vorstellungen beiseite. Sie konnte über diese Dinge genauso wenig nachdenken wie über das widerliche Ding an ihrem Bauch. Sie hatte getan. was sie tun musste.
Drei Kugeln für Luis.
Eine für das Baby.
Eine für den Mann im Auto.
Blieb noch eine Kugel.
Sie stolperte und verlor das Gleichgewicht. Sie streckte die Anne aus, um ihren Sturz abzufangen, doch ihre blutigen Hände bohrten sich in den kniehohen Schnee. Eine Hand krachte gegen einen unsichtbaren Felsen. Sie fühlte noch mehr den schneidenden, kalten, lähmenden Schmerz und brach mit dem Kopf durch die Schneekruste. Sie setzte sich wieder auf. Nasser Schnee und Eis klebten an ihrem erschöpften Gesicht. Erneut erbrach sie sich. Blut schoss aus ihrem Mund und spritzte auf den weißen Schnee.
Blut und ein paar nasse Klumpen von etwas Schwarzem. Es tat so weh. Es tat so schrecklich weh.
Sie rappelte sich hoch, hielt jedoch gleich wieder inne und staute die beiden Eich. an. Sie beherrschten eine natürliche Lichtung, ihre kahlen Zweige bildeten einen skelettartigen Baldachin von mindestens fünfzig Metern Durchmesser. Ein paar tote Blätter klammerten sich verbissen an die Zweige und schaukelten leicht im Winterwind. Ihr war nicht klar, wonach sie gesucht hatte. Sie wusste nun dass sie in die Wälder gehen musste, tief hinein in die Wälder, wohin niemand kam.
Das war es. Das war der Ort.
Hier würde die lange Reise enden. In Iackson hatte sie das Auto des Mannes genommen. Der Mann hatte gesagt, er gehöre nicht zu la migra, der Einwanderungspolizei, doch diese Leute hatten sie ihr ganzes Leben lang gejagt, und sie wusste es besser. Er hatte die Waffe angestarrt. wiederholt, er gehöre nicht zu la migra, und behauptet, er suche nur einen Schnapsladen. Alida wusste, dass er log. Sie sah es in seinen Augen. Sie hatte ihn an Ort und Stelle zurückgelassen. sein Auto genommen und war durch die Nacht gefahren. Später hatte sie den Wagen in Saginaw stehen lassen. Sie war auf einen Güterzug gesprungen und hatte angefangen, nach den großen Wäldern Ausschau zu halten. Solange sie mehr oder weniger in Richtung Norden fuhr, war nichts weiter von Bedeutung.
Genau genommen bestand ihr ganzes Leben darin. immer weiter in Richtung Norden zu gelangen. Je weiter man nach Norden kam, umso weniger Fragen wurden einem gestellt. Ihre Kindheit hatte sie in Monclova und die Teenagerjahre in Piedras Negras, Mexico, verbracht. Dann mit neunzehn Jahren heimlich über die Grenze, quer durch Texas und über Texas hinaus. Sieben Jahre arbeiten, sich verstecken, lügen.
Und immer weiter nach Norden. Sie hatte Luis in Chickasha. Oklahoma, getroffen, und dann hatten sie zusammen ihren Weg durch Amerika gemacht: über St. Louis und Chicago bis zu ihrer Mutter in Grand Rapid, Michigan. Eine kleine Änderung der Route hatte sie schließlich nach Osten geführt. als Luis eine feste Stelle als Bauarbeiter in Jackson gefunden hatte.
Dann hatte das Jucken angefangen. Und nicht lange danach der Drang, weiter nach Norden zu ziehen. Nein. es war nicht wie zuvor. Es war nicht nur ein Drang.
Das Jucken hatte es zu einer Mission gemacht.
Doch schließlich, nach siebenundzwanzig Jahren, konnte sie aufhören weiterzuziehen. Sie starrte die Eichen an. die nacheinander zu greifen schienen. Wie Liebende. Wie Mann und Frau. Sie konnte nicht mehr aufhören. an ihn zu denken, konnte nicht mehr aufhören, an ihren Luis zu denken. Aber jetzt war alles gut, denn sie würde bald bei ihm sein. Noch einmal warf sie einen Blick zurück. Der Schnee bedeckte bereits ihren blutigen Pfad und verwandelte das Rot in ein blasses Rosa, das in Kürze wieder weiß werden würde. La migra suchte sie. Sie wollten sie töten ... Doch wenn ihre Verfolger mehr als fünfzehn oder zwanzig Minuten zurücklagen, würde ihre Spur bald für immer verschwunden sein. Alida wandte sich wieder um, denn sie wollte die Bäume noch einmal betrachten, dieses Bild einer überwältigenden Skulptur in ihrem Kopf.
Das ist der Ort.
Sie zog den Revolver Kaliber 38 aus der Tasche und hielt sich den Lauf an die Schläfe.
Als sie den Abzug drückte, funktionierten ihre Finger vollkommen problemlos.
© Heyne Verlag
Übersetzung: Martin Ruf
Alida sah zwei gewaltige Eichen, deren Äste einander zugewandt waren. Sie wirkten wie jahrhundertealte Liebende, die einander umarmen suchten. ein Bild ewig unerfüllter Sehnsucht. Wieder dachte sie an ihren Ehemann Luis. und sie dachte an das Baby. Dann schob sie diese Vorstellungen beiseite. Sie konnte über diese Dinge genauso wenig nachdenken wie über das widerliche Ding an ihrem Bauch. Sie hatte getan. was sie tun musste.
Drei Kugeln für Luis.
Eine für das Baby.
Eine für den Mann im Auto.
Blieb noch eine Kugel.
Sie stolperte und verlor das Gleichgewicht. Sie streckte die Anne aus, um ihren Sturz abzufangen, doch ihre blutigen Hände bohrten sich in den kniehohen Schnee. Eine Hand krachte gegen einen unsichtbaren Felsen. Sie fühlte noch mehr den schneidenden, kalten, lähmenden Schmerz und brach mit dem Kopf durch die Schneekruste. Sie setzte sich wieder auf. Nasser Schnee und Eis klebten an ihrem erschöpften Gesicht. Erneut erbrach sie sich. Blut schoss aus ihrem Mund und spritzte auf den weißen Schnee.
Blut und ein paar nasse Klumpen von etwas Schwarzem. Es tat so weh. Es tat so schrecklich weh.
Sie rappelte sich hoch, hielt jedoch gleich wieder inne und staute die beiden Eich. an. Sie beherrschten eine natürliche Lichtung, ihre kahlen Zweige bildeten einen skelettartigen Baldachin von mindestens fünfzig Metern Durchmesser. Ein paar tote Blätter klammerten sich verbissen an die Zweige und schaukelten leicht im Winterwind. Ihr war nicht klar, wonach sie gesucht hatte. Sie wusste nun dass sie in die Wälder gehen musste, tief hinein in die Wälder, wohin niemand kam.
Das war es. Das war der Ort.
Hier würde die lange Reise enden. In Iackson hatte sie das Auto des Mannes genommen. Der Mann hatte gesagt, er gehöre nicht zu la migra, der Einwanderungspolizei, doch diese Leute hatten sie ihr ganzes Leben lang gejagt, und sie wusste es besser. Er hatte die Waffe angestarrt. wiederholt, er gehöre nicht zu la migra, und behauptet, er suche nur einen Schnapsladen. Alida wusste, dass er log. Sie sah es in seinen Augen. Sie hatte ihn an Ort und Stelle zurückgelassen. sein Auto genommen und war durch die Nacht gefahren. Später hatte sie den Wagen in Saginaw stehen lassen. Sie war auf einen Güterzug gesprungen und hatte angefangen, nach den großen Wäldern Ausschau zu halten. Solange sie mehr oder weniger in Richtung Norden fuhr, war nichts weiter von Bedeutung.
Genau genommen bestand ihr ganzes Leben darin. immer weiter in Richtung Norden zu gelangen. Je weiter man nach Norden kam, umso weniger Fragen wurden einem gestellt. Ihre Kindheit hatte sie in Monclova und die Teenagerjahre in Piedras Negras, Mexico, verbracht. Dann mit neunzehn Jahren heimlich über die Grenze, quer durch Texas und über Texas hinaus. Sieben Jahre arbeiten, sich verstecken, lügen.
Und immer weiter nach Norden. Sie hatte Luis in Chickasha. Oklahoma, getroffen, und dann hatten sie zusammen ihren Weg durch Amerika gemacht: über St. Louis und Chicago bis zu ihrer Mutter in Grand Rapid, Michigan. Eine kleine Änderung der Route hatte sie schließlich nach Osten geführt. als Luis eine feste Stelle als Bauarbeiter in Jackson gefunden hatte.
Dann hatte das Jucken angefangen. Und nicht lange danach der Drang, weiter nach Norden zu ziehen. Nein. es war nicht wie zuvor. Es war nicht nur ein Drang.
Das Jucken hatte es zu einer Mission gemacht.
Doch schließlich, nach siebenundzwanzig Jahren, konnte sie aufhören weiterzuziehen. Sie starrte die Eichen an. die nacheinander zu greifen schienen. Wie Liebende. Wie Mann und Frau. Sie konnte nicht mehr aufhören. an ihn zu denken, konnte nicht mehr aufhören, an ihren Luis zu denken. Aber jetzt war alles gut, denn sie würde bald bei ihm sein. Noch einmal warf sie einen Blick zurück. Der Schnee bedeckte bereits ihren blutigen Pfad und verwandelte das Rot in ein blasses Rosa, das in Kürze wieder weiß werden würde. La migra suchte sie. Sie wollten sie töten ... Doch wenn ihre Verfolger mehr als fünfzehn oder zwanzig Minuten zurücklagen, würde ihre Spur bald für immer verschwunden sein. Alida wandte sich wieder um, denn sie wollte die Bäume noch einmal betrachten, dieses Bild einer überwältigenden Skulptur in ihrem Kopf.
Das ist der Ort.
Sie zog den Revolver Kaliber 38 aus der Tasche und hielt sich den Lauf an die Schläfe.
Als sie den Abzug drückte, funktionierten ihre Finger vollkommen problemlos.
© Heyne Verlag
Übersetzung: Martin Ruf
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Autoren-Porträt von Scott Sigler
Scott Sigler schrieb seine erste Geschichte zu Schulzeiten und hat seither nicht damit aufgehört. Seine Romane, Kurzgeschichten und Drehbücher befassen sich vorwiegend mit dem zweischneidigen Schwert der modernen Wissenschaft, die zumeist gleichzeitig Gutes wie Schlechtes hervorbringt. Scott erfand das Verlagswesen neu, indem er EarthCore ursprünglich als ersten exklusiven Podcast-Roman in zwanzig Episoden veröffentlichte, die auf Anhieb rund 10.000 Abonnenten fanden. Mittlerweile wurden bereits über drei Millionen Dateien seiner Werke heruntergeladen. Berichte über ihn erschienen unter anderem in der Washington Post, der Business Week, bei CNet, The Book Standard, MacWorld und in der landesweiten Radiosendung The Dragon Page. Scott stammt aus Michigan und lebt mit seiner Frau Jody und mit den beiden Hunden Mookie und Emma in San Francisco.
Bibliographische Angaben
- Autor: Scott Sigler
- 2008, 540 Seiten, Maße: 13,5 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Ruf, Martin
- Herausgegeben: Frederike Keup
- Übersetzer: Martin Ruf
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453433637
- ISBN-13: 9783453433632
Rezension zu „Infiziert “
"Ein absoluter Hammer von einem Roman!"
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