Jagdfieber
Ein wahnsinniger Killer. Ein Ermittler mit unglaublichen Fähigkeiten.
Ein neuer grauenvoller Mord versetzt eine amerikanische Kleinstadt in Aufruhr. Wieder wurde ein Mensch entführt. Wieder wurde das Lösegeld übergeben. Und dennoch hat der Kidnapper...
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Ein wahnsinniger Killer. Ein Ermittler mit unglaublichen Fähigkeiten.
Ein neuer grauenvoller Mord versetzt eine amerikanische Kleinstadt in Aufruhr. Wieder wurde ein Mensch entführt. Wieder wurde das Lösegeld übergeben. Und dennoch hat der Kidnapper sein Opfer auf brutale Weise getötet. Der Polizei fehlt jede Spur, die kriminalistische Logik stößt an ihre Grenzen. Es gibt nur noch eine Chance, um dem Horror ein Ende zu setzen: Die Spezialeinheit von Noah Bishop muss ermitteln. Was sein Team leistet, übersteigt den menschlichen Verstand - denn seine Ermittler haben paranormale psychische Fähigkeiten.
- Die Top-Autorin Kay Hopper ist eine gnadenlose Konkurrenz für Thomas Harris (''Das Schweigen der Lämmer'')
- Blitz-Start in die New-York-Times-Bestenlisten
- ''Jagdfieber'' - der Start einer atemberaubenden Thrillerserie um das Profiler-Team von Noah Bishop.
Jagdfieber, Hörbuch (Best.-Nr.: 179073)
Jagdfieber von Kay Hooper
LESEPROBE
Prolog
Vor fünf Jahren
Shhh.
Fast unbewusst kam ihr der Laut über die Lippen.»Sshhh.« Doch es war nur einHauch. Nicht einmal das.
Sie musste leise sein.
Sonst hörte er sie am Ende noch. Dann wäre erwütend auf sie.
Und könnte seine Meinung ändern.
Sie verhielt sich sehr still und versuchte, sichganz klein zu machen. Mach ihn nicht auf dich aufmerksam. Gib ihm keinen Grund,seine Meinung zu ändern.
Bisher hatte sie Glück gehabt. Glück oderVerstand. Weil er es gesagt hatte, er hatte gesagt, sie sei ein braves Mädchen,deshalb würde er ihr nicht wehtun. Sie musste nur die Medizin schlucken undeine Weile schlafen, und dann, wenn sie aufwachte, noch ein bisschen stillliegen bleiben und leise sein.
Zähl bis fünfhundert, wenn du wach wirst, hatteer gesagt. Zähl langsam. Und wenn sie fertig war...
»... und wenn du damit fertig bist, bin ichnicht mehr da. Dann kannst du dich frei bewegen. Du kannst die Augenbindeabnehmen. Aber erst dann, verstanden? Wenn du dich vorher bewegst oder einGeräusch machst, krieg ich das mit. Dann muss ich dir wehtun.«
Bis fünfhundert zu zählen, schien eine Ewigkeitzu dauern, doch endlich war sie am Ziel. Zögerte. Und zählte noch weiter bissechshundert, um sicherzugehen. Weil sie ein braves Mädchen war.
Er hatte sie gezwungen, sich so hinzulegen, dassihre Hände unter dem Po lagen, von ihrem eigenen Gewicht platt gedrückt, undsie sie nicht rühren konnte. Damit er sie nicht fesseln musste, hatte ergesagt. Entweder sie schob die Hände unter sich wie ein braves Mädchen, oder erfesselte sie.
Er hatte eine Waffe dabei.
Wahrscheinlich waren ihre Hände inzwischeneingeschlafen, denn sie hatte das Gefühl, als hätte die Medizin sie langeschlafen lassen. Doch sie hatte noch immer Angst, sich zu bewegen, Angst, erkönnte noch in der Nähe sein und sie beobachten.
»Sind ... sind Sie da?«,flüsterte sie. Nichts. Nur ihr eigener Atem.
Sie schauderte, nicht zum ersten Mal. Es warkühl und ein wenig feucht. Die Luft, die sie einatmete, war abgestanden. Undganz tief in ihr, tief im Dunkeln, wo ein kleines verängstigtes Mädchen hockte,lauerte ein Gedanke, an den sie nicht einmal zu rühren wagte.
Nein. Das nicht. Das war es nicht.
Vorsichtig, ganz langsam, zog sie die rechteHand unter sich hervor. Die Hand war eingeschlafen, und es stach mit tausendNadeln und fühlte sich wie immer unheimlich an. Sie ließ sie neben der Hüfteliegen und bewegte die Finger, während das Blut allmählich wieder einscholl. Am liebsten hätte sie geweint oder gekichert. Siebefreite auch die linke Hand, öffnete und schloss sie ebenso.
Ohne sich einzugestehen, warum sie das machte,ließ sie die Hände auf die Oberschenkel gleiten, dann über den Körper nachoben, ohne sie dabei nach links, nach rechts oder nach oben auszustrecken. Sieführte sie bis an die Augenbinde.
Ihr Atem ging in leises Schluchzen über.
Nein. Das nicht.
Weil sie ein braves Mädchen war.
Sie schob das Tuch über die Stirn und hielt dieAugen geschlossen. Dann holte sie tief Luft und versuchte nicht daran zudenken, wie viel schaler und dicker die Luft auf einmal war.
Schließlich schlug sie die Augen auf. Schwärze.So dunkel, dass sie Gewicht hatte, Substanz.
Sie blinzelte, drehte den Kopf hin und her, sahaber nichts. Nur ... Schwärze.
Das kleine Mädchen ganz tief in ihr wimmerte.
Langsam, Millimeter um Millimeter, streckte siedie Hände zur Seite. Die Ellenbogen waren noch angewinkelt, da stieß sie aufetwas Festes. Es fühlte sich an wie ... Holz. Sie drückte dagegen. Fest. Nochfester.
Es gab nicht nach.
Sie versuchte nicht in Panik zu geraten, dochals ihre Hände die Kiste erforscht hatten, in der sie lag, drang der Schreibereits in ihre Kehle. Und als das kleine Mädchen, das ganz tief in ihr hockte,ihr die Wahrheit zuflüsterte, entwich der Schrei.
Er hat dich bei lebendigem Leib begraben. Undniemand weiß, wo du bist.
»Ich sag doch, es hat keinen Zweck, verdammt nochmal.« Dafür, dass Lieutenant Pete Edgerton Detective des Dezernats für Gewaltverbrechen war, hatte ereine ungewöhnlich weiche und sanfte Stimme, die jetzt allerdings barsch klang.Und voll zögerlicher Gewissheit.
»Sie ist tot.«
»Zeig mir, wo die Leiche ist.«
»Luke ...«
»Bevor du mir keine Leiche zeigst, gebe ich dasMädchen nicht auf.« Lucas Jordans Stimme war ruhig wieimmer, doch dahinter lauerte seine übliche Eindringlichkeit. Und als er sichumwandte und den Konferenzraum verließ, tat er es mit den raschen, federndenSchritten eines Mannes in ausgezeichneter körperlicher Verfassung, der Energiefür mindestens drei besaß.
Vielleicht für vier.
Seufzend drehte sich Edgertonzu den anderen Detectives im Raum um und zuckte mitden Schultern. »Die Familie hat ihn engagiert, und sie haben die Unterstützungdes Bürgermeisters, deshalb können wir ihn nicht abziehen.«
»Ich bezweifle, ob das überhaupt jemand könnte«,sagte Judy Black halb bewundernd, halb fragend. »Er wird die Suche nicht eheraufgeben, bis er Meredith Gilbert gefunden hat. Tot oder lebendig.«
Mit Blick auf den Aktenstoß vor sich schüttelteein anderer Detective nur matt den Kopf. »Na schön,ob er nun so begabt ist, wie man ihm nachsagt, oder nicht, er ist unabhängigund kann sich so lange wie nötig auf einen einzigen Fall konzentrieren. DenLuxus haben wir nicht.«
Edgerton nickte. »Wir habenschon mehr Zeit aufgebracht, als wir uns leisten können - und verdammt vielPersonal-, nur um einer Vermisstenmeldung nachzugehen mit null Anhaltspunktenund keinerlei Beweis dafür, dass die Vermisste gegen ihren Willen entführtwurde.« »Ihre Familie ist sich dessen sicher«,erinnerte ihn Judy. »Und Luke geht davon aus.«
»Ich weiß. Auch ich bin mir sicher, zumindest sosicher, wie es mein Bauchgefühl erlaubt.« Edgerton zuckte erneut mit den Schultern. »Aber wir habenanstehende Fälle zu erledigen, und ich habe meine Anweisungen. Die Untersuchungin Sachen Meredith Gilbert ist offiziell ad acta gelegt.«
»Gilt das auch auf Bundesebene?«,fragte Judy und wandte sich mit hochgezogenen Augenbrauen an einen großendunkelhaarigen Mann, der lässig an einem Aktenschrank lehnte - eine Position,aus der er den Raum überblicken konnte.
Der Sonderermittler Noah Bishopschüttelte den Kopf. »Die offizielle Version lautet, dass es sich nicht um einVerbrechen auf Bundesebene handelt. Keine nachweisliche Entführung - oderetwas, das das FBI auf den Plan rufen könnte. Außerdem hat man uns nichtgebeten, offiziell an den Ermittlungen teilzunehmen.«Seine Stimme war so kühl wie seine hellgrauen Wolfsaugen. Ein leichtes Lächelnumspielte seine Lippen, doch die deutlich sichtbare Narbe quer über der linkenWange verlieh seinem Gesicht eher etwas Gefährliches.
»Was haben Sie dann hier zu suchen?«, fragte der müde Detective inmildem Ton.
»Er interessiert sich für Jordan«, sagte TheoWoods. »Das ist es doch, nicht wahr, Bishop? Sie sinddoch nur gekommen, um sich die kleine Zirkusvorstellung dieses so genanntenMediums anzusehen.« Der Detectivemachte aus seiner Feindseligkeit keinen Hehl, obwohl schwer zu sagen war, wener mehr verachtete - vermeintliche Medien oder FBI-Beamte.
Beiläufig erwiderte der FBI-Mann: »Ich bin hier,weil immerhin die Möglichkeit einer Entführung bestand.«
»Und daher ist es vermutlich auch nur reinerZufall, dass Sie Jordan wie ein Falke beobachtet haben.«
Mit leisem, humorlosem Lachen sagte Bishop: »Es gibt keine Zufälle.«
»Dann sind Sie an ihm interessiert.« »Ja.«
»Weil er behauptet, ein Medium zu sein?« »Weil er ein Medium ist.«
»Das ist doch Quatsch, und das wissen Sie auch«,sagte Woods. »Wäre er wirklich ein Medium, dann hätten wir das Mädcheninzwischen gefunden.«
»So funktioniert das nicht.«
»Ach ja, richtig, ich vergaß. Man kann nichteinfach auf einen Knopf drücken und alle Antworten bekommen.«
»Nein.Leider ist das selbst einem echten und begabten Medium nicht gegeben.«
Deutsch von Marion Balkenhol
© Verlagsgruppe Weltbild
- Autor: Kay Hooper
- 2006, 367 Seiten, Maße: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Balkenhol, Marion
- Verlag: Weltbild Lager
- ISBN-10: 3898972518
- ISBN-13: 9783898972512
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