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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 29.09.2021

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    „Behutsam tastet sich Teresa an ihre Kindheit und Jugend heran, ihr Blick in die Vergangenheit ist vorsichtig geworden. Erste unsichere Versuche auf dem Fahrrad an der Seite des Vaters, lange Urlaubstage im Pool mit dem Bruder, Blumenkästen bepflanzen mit der Mutter in der heißen Sommersonne. Doch die unbeschwerten Momente werden immer wieder eingetrübt von Augenblicken der Zerrüttung, von Gefühlen der Hilflosigkeit und Angst. Da schwelt etwas Unausgesprochenes in dieser Familie – alle scheinen machtlos den Launen des Vaters ausgeliefert zu sein, Situationen beginnen gefährlich zu entgleisen. Ebenso unaufdringlich wie fesselnd erzählt Janina Hecht von schönen und schrecklichen Tagen, von Ausbruch und Befreiung und vom Versuch, sich im Erinnern dem eigenen Leben zu stellen. "In diesen Sommern" ist die bewegende Geschichte einer Familie auf der unentwegt gefährdeten Suche nach einem stillen Glück.“



    „Das Gute ist immer mit dem Bösen verbunden“ lautet ein Sprichwort und genau das trifft hier auf dieses Buch perfekt zu. Hauptprotagonistin Teresa erzählt vermeintlich stupide und monoton von ihren Erlebnissen, aber der aufmerksame Leser wird hier mehr finden und darf bei etwas beiwohnen, was keine Familie gern ausspricht. Es gibt eben Dinge im Leben, die alles verdunkeln. Sie wollen mehr dazu wissen und genau um was es geht? Lesen Sie dieses zarte Büchlein und tauchen Sie auf den wenigen Seiten in Teresas Welt ab. Sie nimmt uns einfach so an die Hand und man hat das Gefühl, sie muss es einfach loswerden, es liegt ihr auf der Seele. Die Wortwahl und die Sprachmelodie ist recht einfach und simpel gehalten, aber und nun kommt das bekannte große ABER: wir erleben hier mehr als nur eine Familiengeschichte. Wir erleben hier Wortgewandtheit und Feingefühl von Autorin Janina Hecht, die ihre Geschichte dem Alter der Protagonisten anpasst, eine sehr feine Auffassungsgabe hat und genau weiß, eine Geschichte am laufen zu halten, ohne dabei mit großem Geschrei oder Effekthascherei hier Aufsehen zu erregen. Hecht hat hier teilweise Dialoge aufgegriffen, die einem selbst beim lesen weht tun und uns mit Teresa mitleiden lassen. Als der Vater dann stirbt, stellt sich die Frage: War es Erlösung für alle? Darf man so überhaupt denken? …Hier steckt viel mehr darin, als eine einfach Familiengeschichte - ich vergebe sehr gern 5 von 5 Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung aus!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma _., 26.07.2021

    Als eBook bewertet

    Ein starkes Debüt! Hallt noch lange nach. Sehr schön erzählt: Talentiert wie gekonnt. Sehr gern gelesen.
    Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut: „Behutsam tastet sich Teresa an ihre Kindheit und Jugend heran, ihr Blick in die Vergangenheit ist vorsichtig geworden. Erste unsichere Versuche auf dem Fahrrad an der Seite des Vaters, lange Urlaubstage im Pool mit dem Bruder, Blumenkästen bepflanzen mit der Mutter in der heißen Sommersonne. Doch die unbeschwerten Momente werden immer wieder eingetrübt von Augenblicken der Zerrüttung, von Gefühlen der Hilflosigkeit und Angst. Da schwelt etwas Unausgesprochenes in dieser Familie – alle scheinen machtlos den Launen des Vaters ausgeliefert zu sein, Situationen beginnen gefährlich zu entgleisen. Ebenso unaufdringlich wie fesselnd erzählt Janina Hecht von schönen und schrecklichen Tagen, von Ausbruch und Befreiung und vom Versuch, sich im Erinnern dem eigenen Leben zu stellen. "In diesen Sommern" ist die bewegende Geschichte einer Familie auf der unentwegt gefährdeten Suche nach einem stillen Glück.“
    In kurzen Kapiteln, in Episoden, die so bildhaft und griffig in Szene gesetzt wurden, lernt man die Geschichte von Teresas Kindheit kennen. Angefangen vor der Geburt, beim Vorfall mit ihrem Vater auf dem Rhein über die frühere Kindheit und dem Bepflanzen der Blumenkästen mit der Mutter bis hin zum Erwachsenenalter mit seinen oft nicht einfachen Aufgaben.
    Erst mutet das Ganze als eine Ansammlung von kurzen, blitzartigen Kindheitserinnerungen an, die, so großartig erzählt, schon an sich einen sehr schönen Lesestoff liefern. Je weiter man liest jedoch, desto deutlicher tritt die Kontinuität, die Entwicklung, in vielerlei Hinsicht, hervor: Das kleine Mädchen wird zur jungen Erwachsenen. Das nicht einfache Verhältnis zum Vater wird nicht gerade besser. Die kleine, erst glücklich anmutende Familie zerbricht. Die junge Frau ist dabei, ihr eigenes Leben zu führen. Die Wohnung des Vaters wird nach seinem Ableben aufgeräumt, dabei kommen all die Erinnerungen hoch.
    Hier wurden viele Aspekte des familiären Lebens zum Ausdruck gebracht. Die Vater-Tochter Beziehung zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk. Die Mutter-Tochter, Schwester-Bruder, Vater-Sohn Beziehung kommt ebenfalls oft zur Sprache, stets von einem etwas anderen Blickwinkel beleuchtet.
    Fazit: Ein schönes, auf jeden Fall lesenswertes Stück Literatur, das diesen Sommer um einige Facetten reicher macht. Sehr gern gelesen.

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  • 5 Sterne

    Bücherwurm, 30.07.2021

    Als Buch bewertet

    Fast jeder hat sie: Die kindlichen Erinnerungen an unbeschwerte Tage eines ewigen Sommers. Die Luft, die nach frisch gemähtem Gras riecht, das Planschen im Pool oder der Geschmack von Eistee bei 30 Grad und Sonnenschein. Diese und noch viel mehr Momente werden im Romandebüt „In diesen Sommern“ von Janina Hecht aufgegriffen und anhand kurzer Kapitel wiedergegeben. Jedoch stets überschattet von einer unentwegt unterschwellig lauernden Bedrohung. Eindrücklich wird aus Ich-Perspektive des jungen Mädchens Teresa, das im Verlauf des Buches zur jungen Frau wird, indirekt geschildert wie ein Alkoholkranker mit Neigung zur Gewalt die eigene Familie zerstört.

    Die Geschichte aus Sicht eines Kindes im Rahmen vieler einzelner Erlebnismomente darzustellen, war mir so bisher noch nicht begegnet und für mich trotz des sehr individuellen, außergewöhnlichen Stils der Autorin zunächst gewöhnungsbedürftig. Besonders aber der Blick durch kindliche Augen auf die Welt und einen alkoholkranken Vater hat mich sehr in den Bann gezogen. Zugleich bewegend als auch nüchtern werden die Erfahrungen von Teresa zart wiedergegeben. Doch es ist nicht alles Schwarz/Weiß, denn der Vater hat auch gute, nüchterne Momente. Sehr berührend dabei die Verzweiflung einer Tochter, die ihren Vater so gerne lieben und ihm vertrauen würde, es jedoch nicht kann und sich zunehmend von ihm distanziert, weil er ihr und ihrer Familie immer wieder körperliche als auch seelische Gewalt antut. Teresa versucht nach und nach, ihren eigenen Weg im Leben zu finden und muss sich dafür auch von der Familie distanzieren. Als Leser erfährt man darüber hinaus, wie ihre Erfahrungen auch zukünftige Beziehungen beeinflussen. Auch die Ohnmacht durch Handlungsunfähigkeit und das Unwissen Nahestehender, die vom Drama hinter verschlossenen Türen durch Verschleierungstaktiken der Familienmitglieder nichts ahnen, werden eindrücklich dargestellt. Kein leichtes Thema, das durch einen unaufgeregten, regelrecht nüchternen Sprachstil, eine zunehmend abgeklärte und zugleich aber lebenswillige Protagonistin und Erlebnisse und Erinnerungen, die eigentlich so schön sein könnten, dem Leser sehr nahegebracht wird. Ein erschreckendes, aufwühlendes und sehr berührendes Debüt.

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  • 5 Sterne

    Madeleine A., 15.07.2021

    Als Buch bewertet

    „In diesen Sommern“ ist ein ungewöhnliches Buch. Ich würde es nicht als einen Roman im herkömmlichen Sinne bezeichnen, es ist vielmehr eine Aneinanderreihung von Momenten, Gefühlen und Erlebnissen, guten wie schlechten. Auch wenn es am Anfang nicht ganz klar ist, geht es hier vorrangig um Alkoholismus und die damit einhergehende Gewaltbereitschaft. Unsere Protagonistin ist Teresa, die in kurzen Kapiteln von den Sommern ihrer Kindheit erzählt. Diese werden häufig überschattet von den Gefühlsausbrüchen des alkoholkranken Vaters, unter denen die ganze Familie zu leiden hat. Auch die Mutter kann sich dem nur schwer entziehen, selbst wenn es um den Schutz der eigenen Kinder geht. Teresa hadert mit den Gefühlen für ihren Vater, denn da gibt es auch gute Erinnerungen. Wir begleiten die Familie durch Höhen und Tiefen, bis Mutter und Kinder schließlich den Absprung schaffen und ihr Leben ohne den Vater fortführen. Doch dieser hängt immer wieder wie eine dunkle Wolke über ihren Köpfen, bis es zum endgültigen Abschied kommt, der alle mit einem schwere Herzen zurücklässt.
    Auch wenn ich damit jetzt zu viel von der Handlung verrate, man sollte wissen, dass das Buch nicht wirklich einen Spannungsbogen hat. Trotzdem ist es gut zu lesen, besonders wenn man ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Ich habe vieles nicht so krass erlebt wie Teresa, aber ich konnte ihre Gefühle oft sehr gut nachvollziehen. Man hasst seinen Vater für sein unberechenbares Verhalten, dafür dass er so viel kaputt gemacht hat. Aber man liebt ihn auch noch irgendwo, denn es war ja nicht alles schlecht. Es ist ja immerhin der eigene Vater. Ich frage mich, wie ich einmal mit dem Tod meines Vaters umgehen werde und ob es für mich ähnlich werden wird wie für Teresa. Das Buch ging mir sehr nahe und für mich war es ein ganz besonderes Leseerlebnis, voll von Melancholie und Leben. Ich weiß nicht, ob das Buch auch etwas für Menschen ist, die in glücklichen Familien ohne solche Probleme aufgewachsen sind. Ich persönlich fand es sehr berührend und gebe diesem schmalen Buch mit so viel Inhalt 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Michaela E., 23.07.2021

    Als Buch bewertet

    "In diesen Sommern" erzählt von Teresas Kindheit und Jugend. Episodenhaft gewährt uns die Ich-Erzählerin Einblick in ihr Aufwachsen am Land. Sie erzählt vom ersten Mal Fahrrad fahren, von den Tagen im Schwimmbad, von der Weinlese auf Großvaters Hof und von den sonnigen Urlauben in Italien.

    Doch alle Geschichten sind durchzogen von einer Düsternis, die nie weicht und immer schwerwiegender wird. Denn der Vater ist Alkoholiker und neigt zu Gewalt, die sich anfangs eher gegen die Mutter richtet, aber später auch gegen die Kinder.

    Diese Erinnerungsfragmente zeichnen langsam ein Bild der Familie. Der Konflikt zwischen Liebe und Hass und immer wieder das schwappen auf eine der beiden Seiten.

    Es ist ein Aufwachsen mit ständiger Wachsamkeit, es kommt aber auch immer wieder zu einem Herausfordern, einem Überschreiten der Grenzen. Die kurzen Kapitel geben dem Erzähltem viel Gewicht. Die Geschichte ist auf das nötigste reduziert und transportiert diese innere Zerrissenheit ausgesprochen gut.

    Das Aufatmen, als die Mutter mit den Kindern den Vater verlässt können wir gut nachvollziehen, doch für die Teresa und ihren Bruder löst sich nicht alles. Sie fühlen sich ihrem Vater dennoch irgendwie verpflichtet und kämpfen mit der Frage, wie viel Bedeutung ihre schönen Erinnerungen haben Angesichts der Gewalt, die sie durch ihren Vater erfahren haben.

    Ich bin begeistert, von der Art, wie uns die Autorin an diese Geschichte heranführt. Der Mut zur Lücke macht das Buch besonders, denn dadurch hat jeder Satz Gewicht.

    Janina Hecht hat mit diesem Buch ihr Talent zum Schreiben mehr als bewiesen und ich bin überzeugt, dass wir von dieser Autorin noch viel erwarten können. Ich freue mich schon jetzt auf ihr nächstes Buch, denn dieses hier konnte mich restlos überzeugen.

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  • 5 Sterne

    Christine K., 31.07.2021

    Als Buch bewertet

    Überraschend anders

    Bei dem Titel und dem Cover hatte ich an schöne Kindheitserinnerungen in den langen Sommern von damals gedacht. Und anfänglich war es auch so. Beim Lesen schweiften meine Gedanken ab und ich erinnerte mich an eigene kleine schöne Begebenheiten in den endlos scheinenden Sommerferien. Das tat richtig gut.

    Doch so unbeschwert ist die Kindheit von Teresa bei weitem nicht. Stück für Stück merkt man, dass hier einiges im Argen liegt. Immer wieder kommt es an die Oberfläche und der eben noch schöne Moment, kehrt sich ins Gegenteil.

    Beeindruckend, wie die Autorin in diesem doch recht dünnem Büchlein eine solche stimmungsvolle Atmosphäre schafft – mal richtig zum Wohlfühlen und dann wieder erschreckend.

    Für mich war das Buch überraschend, weil ich etwas anderes erwartet hatte. Aber gerade deswegen eine klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Bookflower173, 06.08.2021

    Als Buch bewertet

    Die Ambivalenz der Erinnerungen

    Inhalt:

    In diesem Roman werden mehrere Erinnerungen aus Teresas Kindheit und Jugend beleuchtet. Er handelt von schönen und traurigen, manchmal auch trügerischen Erinnerungen. Besonders die ambivalenten Erinnerungen an ihren Vater stehen hier im Vordergrund, mit denen Teresa nun im Nachhinein versucht, ihren Vater besser zu verstehen.

    Meinung:

    Die einzelnen Erinnerungen sind im Groben chronologisch in der Hinsicht, dass Teresa im Verlauf des Romans immer älter wird. Manchmal sind es kurze und manchmal längere Erinnerungen. Es fällt auf, wie täuschend Erinnerungen eigentlich sein können. Man hat zum Beispiel einen Tag positiv in Erinnerung, aber dann fallen einem im Nachhinein die traurigen und schrecklichen Dinge an diesem Tag auf. Im Nachhinein scheint alles oft positiver zu sein, als es damals eigentlich war.

    Dadurch, dass der Roman in der ersten Person aus der Sicht von Teresa erzählt wird, wirken die Erinnerungen viel intensiver und näher. Man kann nachvollziehen, wie sich Teresa fühlt. Dabei wird auch ein ernstes Thema häufig angesprochen, nämlich häusliche Gewalt. Das wurde sehr überzeugend gemacht, was mich beeindruckt hat.

    Viele Erinnerungen enden auch mit einem Absatz, der Teresas jetzige Gedanken zu den jeweiligen vergangenen Erlebnissen aufzeigt. Das hat mir sehr gut gefallen, da sie tiefgründig waren und auch zum Nachdenken angeregt haben. Dabei gehen die Überlegungen darum, wie sie die Erinnerungen an ihren Vater bewerten soll und wie sie mit diesen Erinnerungen ein Bild von ihrem Vater rekonstruieren kann.

    "Ich lege die Ereignisse wie Schichten aus Transparentpapier übereinander und versuche zu erkennen, was durchscheint." (S.12)



    Fazit:

    Die Autorin zeigt auf beeindruckende Weise, welche Macht Erinnerungen haben und wie man diese immer wieder im Verlauf des Lebens gegeneinander abwägt, neu bewertet oder aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Vor allem der Einfluss von häuslicher Gewalt auf Kinder und ihre Befreiung von diesen Gewaltstrukturen werden sehr gut aufgezeigt.

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  • 4 Sterne

    Karola D., 11.07.2021

    aktualisiert am 11.07.2021

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch regt zum Nachdenken über wichtige Familienprobleme an.

    In kurzen Ausschnitten werden Erinnerungen von Teresa präsentiert in einem neutralen Schreibstil ohne überschwängliche Emotionen, obwohl dazu Grund genug vorhanden wäre bei zunehmendem Alkoholkonsum des Vaters. Angst um jedes Familienmitglied sticht heraus, ebenso Hilflosigkeit, was selbst der Polizei nach einem Anruf durch ihr NICHT-Erscheinen bestätigt werden muss. Auch eine Anzeige einer vorsätzlichen Körperverletzung wird nicht gestellt, denn es gibt auch positive Erinnerungen. Es ist schließlich ein Elternteil, das man ehren soll, wie uns z.B. die römisch-katholische Kirche im 5. Gebot lehrt.
    Ich denke, besonders als ältestes Kind in einer Familie mit problematischem Elternteil wird man sehr schnell erwachsen, versucht zu beschützen und zusammenzuhalten. Man lernt schon beim Frühstück auf feine Signale zu achten und weiß sofort, wie der ganze Tag werden wird – das ist ein immenser Druck, den man zu oft alleine ertragen muss. Denn wem könnte man sich unbeschadet anvertrauen!?
    Die Ursachen bis zu ihren Anfängen der Alkoholsucht des Vaters findet man hier nicht, dazu ist Teresa zu sehr mit der eigenen Problembewältigung mit Blick auch auf ihre Mutter und ihren Bruder beschäftigt, die alle scheinbar relativ unbeschadet nach der Trennung vom Vater aus dieser Konstellation erwachsen.
    Das Cover zeigt eine doppeltbelichtete Aufnahme mit einem geradeaus weisenden Waldweg mit abgestelltem Fahrrad im Sommer als farblich blassen Hintergrund, während im linken Vordergrund in sommerlichem Grün zwei niedrige Gebäude mit einem Holzzaun abgebildet sind – insgesamt eine ländlich idyllische, ruhige, farblich warme, einladende Szenerie für einen aktiven Sommerurlaub.

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  • 4 Sterne

    wusl, 13.07.2021

    Als Buch bewertet

    „In diesen Sommern“ ist ein Familienroman, der durch die Augen der Tochter erzählt wird. Ungewöhnlich ist dabei vor allem der Erzählstil. In kurzen Abschnitten werden hier Erinnerungsstücke aneinandergereiht. Wie durch die neutrale Linse eines Fotografen währt jeder Augenblick nicht viel länger als die Zeitspanne in der man ein paar Fotos mit dem Blitzlicht beleuchtet. Alltagsszenen, Szenen einer vierköpfigen Familie, eines Vaters der erst durch Dominanz auffällt, bald aber auch durch seine Alkoholsucht, die die Kinder erschreckt und der die Frau sich ausgesetzt sieht. Das Gesamtbild entsteht durch die vielen kleinen Einblicke. Die Gefühle der Darsteller erschließen sich dem Leser durch ihre Handlungen. Da die Sicht immer von Teresa ausgeht, erfährt man wenig über die Gründe für die Alkoholexzesse und einiges bleibt vage. Es ist die Sicht des Kindes auf die Eltern und die Familie, die kein vollständiges Bild ergeben kann. Dennoch spürt man deutlich die Abgründe, die Sehnsüchte und Ängste der Personen. Das zerbrechen der Familie aber auch den Zusammenhalt der Mutter und der Kinder. Der Vater wird nicht als Monster geschildert. Teresa hat schöne und warme Erinnerungen, die sie ebenso beschreibt wie die dramatischen, traurigen, düsteren.

    Ein Buch, welches einen denkenden Leser braucht, einen, der gerne nachspürt und eigene Rückschlüsse zieht, einen der sich einfangen lässt von einem kühlen und reduzierten Schreibstil, der Geschehnisse auf den Punkt bringt und die Anatomie einer Familie sehr kleinteilig und nahbar erzählt. Lesenswert.

    Und ja, die Sommergefühle, die Cover und Titel versprechen, kann man durchaus in einigen Szenen spüren.

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  • 4 Sterne

    Minijane, 17.07.2021

    Als Buch bewertet

    Erinnerungen an eine belastende Kindheit
    Das harmonische, sommerliche Foto auf dem Cover, eine kleine Straße am Waldrand mit einem einsamen Fahrrad, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieses Buch kein locker, flockiges Sommerthema behandelt. Janina Hecht erzählt in ihrem Debütroman über das Aufwachsen in einer Familie mit einem alkoholkranken Vater. Sie beschreibt sehr gut diese stetig wachsame Atmosphäre zu Hause, dieses Ausloten, ob der Vater gerade seine guten Momente hat, oder ob der Tag wieder eskalieren würde. Die extrem kurzen Kapitel sind Schnipsel aus Teresa‘s Erinnerungen, die nicht immer zusammenhängen aber doch ein gutes Gesamtbild der Familie abgeben. Viele Jahre ertragen Teresa, ihre Mutter und ihr kleiner Bruder Manuel die Launen und Gewaltausbrüche ihres Vaters, bevor sie sich aus diesem für alle so belastendem Leben befreien können.

    Trotz des schweren Thema‘s liest sich das Buch gut und flüssig. Der Erzählton ist ruhig und sachlich und es hat mir gefallen, dass auch viele schöne Momente der Kindheit erzählt werden und die Alkoholsucht des Vaters als das dargestellt ist, was sie ist, eine Krankheit.

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