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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole Katharina, 21.04.2019

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung zum Jugendbuch:

    Die Stille zwischen den Sekunden

    Inhalt in meinen Worten:

    Mara hat knapp die U-Bahn nach Hause verpasst. Zum Glück, denn hätte sie diese erwischt, wäre sie tot. Ein Attentat in der U-Bahn hat für Furore gesorgt. Ihre beste Freundin Sirin meldet sich nicht mehr, oder zumindest weniger als sie es bräuchte, und als sie auf die Spurensuche geht, denn schließlich fehlt ihr ihre beste Freundin verhalten sich plötzlich alle sehr merkwürdig und nur ihr Schwarm Chriso schafft es, bei Mara durchzukommen. Was ist passiert? Das möchte euch das Jugendbuch erzählen – lasst ihr euch darauf ein?



    Wie ich das Gelesene empfand:

    Ich bin am Ende des Buches ein klein wenig erschüttert, denn auch wenn nicht alles zur Sprache gekommen ist, wie ich es mir gewünscht hätte, hat das Buch mich raus gerissen und ziemlich bewegt. Irgendwann wollte ich es gar nicht mehr aus der Hand legen, weil ich einfach endlich selbst erfahren wollte was mit Sirin los ist, doch das was ich am Ende erfahre, hätte ich mir nicht gewünscht.

    Die Frage im Buch ist: „Wie fühlt sich das an, fast gestorben zu sein?“. Wie kann man damit umgehen, wenn Menschen die du vor Sekunden noch gesehen hast, auf einmal tot sind? Aus dem Leben gerissen, einfach ausgelöscht sind? Das fängt das Buch relativ gut auf, was mir jedoch fehlte war, wie geht man wirklich damit um, denn letztlich ging alles seinen normalen Gang, nur zwei Schüler – Mara und Chriso – die es mitbekamen, haben Schmerzen in ihrem Herzen.

    Das schlimmste ist, das Verdrängen, und das Verhalten von Mara. Sie selbst merkt es jedoch nicht, wundert sich nur, was abgeht, denn wie kann man mit der Wahrheit, die so schmerzhaft wie zerbrochene Spiegelsplitter sind, umgehen, wie kann man das was man erlebte verarbeiten? Zum Glück hat Mara Chriso, denn mit ihm und ihrer Mutter kommt sie Stück für Stück an die Wahrheit heran, was aber nicht bedeutet das es einfacher wird, im Gegenteil. Hier endet dann das Buch auch leider und ich hoffe irgendwie noch mal zu Mara zu dürfen, denn so möchte ich nicht, das ein Buch endet.



    Charaktere:

    Mara hat mich hin und wieder mit ihrer Art genervt, erst am Ende machte ihr Verhalten für mich einen echten Sinn und ich litt mit ihr am Ende deutlich mit. Chriso der Badboy – wobei nein, ist er nicht, nicht in diesem Sinne zumindest – hat mich am meisten bewegt, er ist die Schlüsselfigur, ohne die dieses Buch keinen guten Verlauf genommen hätte.

    Letztlich gibt es dann noch die Eltern von Sirin und Mara. Maras Mutter ist Psychologin/Therapeutin, hat in meinen Augen aber deutlich im Buch versagt. Dennoch war sie eine wichtige Figur die mir vieles zu sagen hatte.



    Themen:

    Traumata und wie man mit diesen umgehen lernen kann, oder leben kann, was aber auch absolute Ausnahmesituationen auslösen können, wie sie zerstören können und man mühsam wieder etwas aufbauen muss, dann geht es aber primär auch um die Wahrheit. Was ist Wahrheit, wie erkenne ich diese und wieso hat jemand anderes eine ganz andere Wahrheit, als ich sie vielleicht habe? Woran kann ich wirklich merken, was wahr und was vielleicht einfach nicht wahr ist, weil ich in einer Traumwelt gefangen ist, was ist wenn man sich ungewollt eine Lügenwelt aufbaut, wie kann man dieser wieder entrinnen, wenn man es vielleicht selbst nicht einmal bemerkt? Themen die es in sich haben, und die nur teilweise klare Antworten in diesem Buch liefern, das ist aber auch nicht der Sinn des Buches, aber ich weiß, das ich nach diesem Buch mich weiter mit diesem Thema beschäftigen werde, mich bewegte es nämlich tief und ich muss sagen am Ende hätte ich Mara dennoch gerne noch mal richtig durchgeschüttelt.



    Empfehlung:

    Ein Jugendbuch, das aber mehr ist als nur eine nette Geschichte, es greift ein ziemlich wichtiges Thema auf, wie geht man nach einem Anschlag um, was macht man, wenn man wirklich dabei ist oder war und überlebte? Zu erst einmal – das bemängel ich leider am Buch – hätte ich es toll gefunden, noch am Ende des Buches Anlaufstellen entdecken zu können, denn das Thema ist nicht unwichtig, dennoch gibt das Buch auch antworten, es sagt klar, rede! Wenn du es nur in dir versperrst können Folgen folgen, mit denen du so nicht umgehen möchtest und kannst, wo vielleicht sogar dein Umfeld gestört werden kann. Es zeigt aber auch auf, wie wichtig es ist, die richtigen Freunde an der Seite zu haben, die einen festhalten, und auch nicht loslassen, selbst wenn es schwer wird.

    Das Buch ist für Jugendliche geschrieben hat aber auch mir als Erwachsene deutliche Botschaften zugesendet.



    Bewertung:

    Mich berührte das Buch, die Themen sind wichtig und auch wenn sie nur aufgegriffen und nicht weiter verfolgt werden, so sind es Anknüpfungspunkte. Ich vermute sogar dass das Buch als Klassenlektüre absolut wertvoll und besonders schwere Themen aufgreifen kann.

    Deswegen, auch wenn ich Kritik hatte, gebe ich fünf Sterne und ich sage mal so viel, ich hab immer noch eine Gänsehaut.

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    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lainybelle, 25.05.2019

    Als Buch bewertet

    Worum geht's?

    Mara ist noch am Leben. Hätte sie die U9 nicht verpasst, wäre sie ein weiteres Opfer des Bombenanschlags geworden, bei dem 132 Menschen umgekommen sind. Die Besorgnis ihrer Familie und die Neugier ihrer Mitschüler findet sie dennoch übertrieben. Nur ihr Schwarm Chriso, der sonst jeden Mist auf seinem Videochannel ausschlachtet, überrascht sie positiv, auch wenn er das Ganze stattdessen zu sehr an sich heranzulassen scheint.
    Ausgerechnet die Einzige, die verstehen würde, wie es Mara geht und wie sehr Chriso ihre Gefühle ins Chaos stürzt, wird jetzt von ihren hyperbesorgten Eltern von Mara ferngehalten: ihre beste Freundin Sirîn. Mara muss um jeden Preis verhindern, dass sie sie in ihre Heimat zurückschicken, weil sie nach dem Anschlag glauben, sie in Sicherheit bringen zu müssen ...

    Was mich neugierig gemacht hat:

    Ich bin durch die Autorin zu dem Buch gekommen, die ich als Teil des Duos Ella Blix mit „Der Schein" kennengelernt habe.
    Auf den ersten Blick hätte ich das Ganze eher in der Thriller-Ecke verortet und wäre wegen der Altersempfehlung ab 12 Jahren wahrscheinlich zögerlich gewesen, weil ich mich normalerweise eher im älteren Jugend- bzw. jungen Erwachsenenbuchbereich bewege. Ich bin aber sehr froh, dass dieses Buch mir nicht entgangen ist – mehr dazu unten.
    Noch ein Tipp: Am besten nicht den Originalklappentext lesen. Ich bin mir nicht sicher, weil ich selbst ihn bei meinem Lesestart nicht angeschaut hatte, aber im Nachhinein finde ich, dass er etwas zu verdächtig wirkt.

    Wie es mir gefallen hat:

    Kennt ihr diese Bücher, über die man nicht gut sprechen kann, ohne zu viel zu sagen? Mit so einem Fall haben wir es hier absolut zu tun. Trotzdem hier mein Versuch, meine Eindrücke spoilerfrei auf den Punkt zu bringen: Dieses. Buch. schlägt. ein.

    Ich habe bei meiner Lektüre der letzten Monate eher wenige Sog-Bücher dabei gehabt. Es gibt viele, die cool und unterhaltsam sind und natürlich auch bewusst ruhige, aber nicht so viele, die sich an deinen Händen und in deinen Gedanken festkrallen und dich nicht loslassen, bevor du nicht alles weißt. Allerspätestens in der zweiten Hälfte entwickelt „Die Stille zwischen den Sekunden" sich zu so einer Geschichte.
    Nachdem ich es beendet hatte, musste ich erst mal alles sortieren. Was mir ehrlich gesagt immer noch nicht ganz gelungen ist. Es handelt sich nämlich auch um die Art von Buch, die man am besten gleich noch mal lesen will, um aus der Perspektive von allem, was man jetzt über die Figuren weiß, verschiedene Szenen noch einmal zu betrachten.

    Ich könnte mir vorstellen, dass Mara mit ihrer Art nicht bei jedem auf Verständnis stößt, aber mich hat sie in einigen Punkten sehr an mein Schul-Ich von damals erinnert. Sie ist aus vielerlei Gründen nicht die zugänglichste Protagonistin, aber gerade das macht sie so spannend.
    Was die Nebencharaktere betrifft, stehe ich am Ende mit vielen Fragen da. Bei vielen von ihnen würde ich zu gern wissen, was zu verschiedenen Zeitpunkten der Geschichte in ihnen vorgegangen ist.

    Besonders beeindruckend ist, wie realitätsnah und detailreich Tania Witte Maras Leben samt ihrer Gedankenwelt und ihrem Umfeld gezeichnet hat. Man gewinnt den Eindruck, ihr persönlich begegnet zu sein bzw. alles als Beobachter miterlebt zu haben.
    Das Neben- und vor allem Miteinander verschiedener Kulturen ist ein großes Thema des Buches und fließt völlig ungekünstelt und dafür umso warmherziger und unglaublich lebensklug mit ein. Ein besonderer Augenmerk liegt dabei (durch Sirîns Familie) auf der Mentalität und den Traditionen des Kurdischen.
    Die Tiefe von Maras und Sirîns Freundschaft, die sich über alle Unterschiede hinwegsetzt, ist mutmachend und wirklich nachahmenswert.
    Auch die Art und Weise, wie die „Neuen Medien" Eingang in die Geschichte finden, ist aus meiner Sicht sehr authentisch. Von Chrisos Kanal und Maras und Sirîns Kochblog bis hin zu den Songs, die im Buch eine Rolle spielen und Maras Spotify-Listen zu verdanken sind – am Ende hat man fast das Gefühl, nicht „nur" ein Buch gelesen, sondern gleich auch noch visuelle und akustische Komponenten mit dazu bekommen zu haben.

    (Für wen) Lohnt es sich?

    Dieses Buch lohnt sich sehr, wenn man bereit ist, sich auf einen nicht ganz leichten Weg zu machen. Es ist eine spannende Geschichte mit einer unerwarteten Komposition, tatsächlich auch eine Liebesgeschichte (nicht nur im herkömmlichen Sinne), sie rüttelt auf, nimmt einen mit.
    Ich kann sie auch Lesern weit über der Altersangabe des Verlags (ab 12 Jahren) empfehlen und sie mir außerdem gut als Klassenlektüre vorstellen.

    In einem Satz:

    „Die Stille zwischen den Sekunden" ist kein Gutelaunebuch, sondern eines, das etwas zu sagen hat und das - nicht nur in den Sekunden danach, sondern weitaus länger - in der Stille nachhallt.

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    ja nein
  • 5 Sterne

    Susi Aly - Magische Momente: Alys Bücherblog, 30.04.2019

    Als Buch bewertet

    Manchmal gibt es Jugendbücher, die so viel mehr sind als das. Dieses Werk gehört eindeutig in diese Kategorie.
    Am Anfang war es ein traumatisches Erlebnis und am Ende war es nichts.
    Nichts wie Stille
    Nichts wie Dunkelheit.
    Nichts wie Einsamkeit und Verzweiflung.
    Nichts wie Trauer.

    Mara ist ein ganz normales Mädchen. Bis eines Tages ein traumatisches Erlebnis, ihre Welt aus den Fugen reißt.
    Ein Mädchen das Glück hatte.
    Doch wie lässt sich Glück definieren?
    Solch ein gravierendes Erlebnis bleibt nicht ohne Spuren. Es verändert, ohne das man sich dessen wirklich bewusst ist.
    Es erweitert die Blickwinkel enorm.
    Es ist authentisch und aus diesem Grund spürt man die Beklemmung, als auch Betroffenheit mehr als deutlich.
    Ich mochte Mara sehr gern. Ihre schüchterne, sympathische, aber auch etwas einsame Art.
    Sie ist eine Außenseiterin. Immer in sich gekehrt, ruhig. Fast unsichtbar.
    Ihr Lebensinhalt ist Sirin. Ihre beste Freundin.
    Ihr zweites Ich. Der Mensch in ihrem Leben , der sie besser und vollständiger macht.
    Ihr Halt. Ihr Anker.
    Auch wenn ihre Kulturen so völlig anders sind, so versteht man doch , warum die zwei sich so wunderbar ergänzen.
    Dadurch das man Maras Perspektive erfährt, kann man sich wunderbar in sie hineinfühlen.
    Ihre Zerrissenheit, ihre Ängste und ihre Wut spüren.
    Aber vor allem spürt man ihre Liebe, ihre tiefe Verbundenheit für Sirin.
    Durch vereinzelte Rückblicke erfährt man , was diese Freundschaft ausmacht. Wie tief sie wirklich geht.
    Interessant war für mich tatsächlich Sirins Hintergrund.
    Eine Kultur, die mir völlig fremd ist und man kann sich doch wunderbar hineinversetzen und es verstehen.
    Ein weiterer Punkt in diesem Buch sind die sozialen Netzwerke. Kaum ein Mensch kommt heutzutage noch ohne sie aus. Hier kommt das nochmal sehr gut zur Geltung.
    Die Charaktere, denen man im Laufe des Geschehens begegnet, verstehen komplett für sich einnehmen. sie sind authentisch, mit Ecken und Kanten versehen und einfach spürbar. Ganz besonders Maras Mutter hatte es mir angetan. Ich mochte ihre Art total gern, sie brachte auf ihre Art frischen Wind in die Story und lockerte dabei auch etwas auf.

    Tania Witte schreibt wahnsinnig fließend und einnehmend. Dieses Buch erfüllte einen Sog, dem ich nicht mehr entkommen konnte.
    Sie schreibt hier über ernste Themen, die so unglaublich wichtig sind und verdammt gut ausgearbeitet wurden.
    Über Trauma, Trauer und Verdrängung.
    Über große Einsamkeit, Verlust , Angst und Wut.
    Manchmal gerät das Leben außer Kontrolle, ohne das wir imstande sind, etwas dagegen zutun.
    Familie, Freunde , nichts kann dies ändern.

    Mir hat dieser Roman unglaublich gut gefallen.
    Er hat mich Glück, Liebe , aber auch Angst und Wut spüren lassen.
    Aber vor allem hat er mich unsagbar berührt und völlig verloren und erschüttert zurückgelassen.
    Es ist sicher kein einfaches Werk. Aber eins das zum nachdenken bringt und vielleicht die Blickwinkel ins rechte Bild rückt.
    Ein Buch, das nicht nur Jugendliche lesen sollten.

    Fazit:
    Am Anfang war es das Trauma, am Ende war es Schock und Verlorenheit.
    Tania Witte erzählt eine sehr emotionale und wichtige Story über zwei Mädchen , die kaum unterschiedlicher sein könnten.
    Verbundenheit, Freundschaft.
    Trauma, Verlust und Trauer.
    Eine Geschichte die mich sehr berührt hat und durch Wendungen hervorsticht, die man nicht kommen sieht.
    Voller Feinfühligkeit und Eindringlichkeit.
    Ein Werk das zum nachdenken bringt und nicht nur für Jugendliche lesenswert ist

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