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Interview mit Hademar Bankhofer
In den Medien werden Sie häufig als Mister Gesundheit" bezeichnet. Macht Sie diese Bezeichnung stolz, oder können zu große Erwartungen manchmal belastend sein?
Es macht mich nicht stolz, es macht mich glücklich! Weil ich daran sehe, dass Menschen diesem Thema zugänglich sind. Und wenn Menschen bei diesem Thema zuhören, dann sind sie auch bereit, etwas zu tun für Ihre Gesundheit. Menschen kommen dann zu mir und sagen: Sie haben mir geholfen." Aber ich habe Ihnen nicht geholfen, ich habe Ihnen eine Anregung gegeben, geholfen haben sie sich selbst. So sehe ich das.
Der Titel Mister Gesundheit" - man freut sich darüber, ja. Aber andererseits setzt ein solcher Titel eine große Verantwortung voraus. Man muss genau überlegen, was man an die Öffentlichkeit trägt, bekommt Selbstdisziplin und überlegt, wann man einen Menschen zum Arzt schickt und wann nicht. Ich sage immer: Versucht nicht, an Euch selbst herumzudoktern". Erfolg ist, wenn die Leute das annehmen und etwas tun für sich. Wir leben in einer Zeit der Prävention. Krankheit ist teuer geworden. Die Leute müssen alles dafür tun, dass sie erst gar nicht krank werden.
Sie selbst sind durch leidvolle Erfahrungen gesundheitsbewusst geworden, als Ihr Körper durch Krankheiten auf ungesunde Lebensführung reagierte. Wie alt waren Sie an diesem Wendepunkt Ihres Lebens, und wie lange hat es gedauert, bis Sie gesund waren?
Das war in sehr jungen Jahren. Ich habe Jura, Germanistik und Publizistik studiert und bin dann schon während des Studiums Reporter geworden. Und ich habe ein typisches Reporterleben geführt. Ich bin keinen Schritt zu Fuß gegangen, habe schlampig gegessen, Wurststullen, und ich habe eiskalte Getränke getrunken. Dann hatte ich meine erste Gastritis. Mit dem Pfeiferauchen habe ich dann auch aufgehört. Geraucht habe ich eigentlich nur aus Schüchternheit, um mich irgendwo festhalten zu können. Ich habe gemerkt, dass das nicht sehr gesund ist. Zur Gastritis kamen dann auch noch Nierensteine.
Und dann hatte ich das Riesenglück, im Alter von 27 Jahren Ferry Dusika kennen zu lernen, den erfolgreichen Radrennfahrer. Er sagte mir: "Du brauchst Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente." Für mich war das Neuland. Dann hat er mich zu einem Kurs über Vollwertkost mitgenommen. Das war faszinierend für mich. Ich habe ein bisschen was von Kräutern verstanden, aber nicht sehr viel mehr über Gesundheit gewusst. Langsam bin ich da in etwas rein gewachsen, was mich wirklich begeistert hat. In dieser Zeit habe ich auch meine Frau kennen gelernt - ich kenne sie seit 40 Jahren und bin seit 35 Jahren mit ihr verheiratet. Und meine Frau hat das alles mitgemacht. Toll, wenn man so eine Frau hat. Zu Hause mahlen wir alles selbst, meine Frau backt jede Woche das Brot. Und ich habe gemerkt, dass das alles hilft. Die Niere arbeitet besser, du wirst automatisch schlanker, weil das Vollkorn keine Ballaststoffe mitbringt. Du bist fitter, du hast mehr Energie.
Und dann machst du auf dieser Linie weiter. Als erstes habe ich dann als Ghostwriter ein Buch für Ferry Dusika geschrieben. Das hieß Dicke essen zu wenig". Gemeint war damit, dass Dicke zu wenig Gutes essen.
Wichtig für meine Arbeit war, dass ich immer den Kontakt mit Ärzten gesucht habe und nie den Kontakt mit irgendwelchen Kräuterweiblein. Und so bin ich dann selbst zum Autor geworden.
Inzwischen haben Sie Ihre Erkenntnisse, Erfahrungen und Forschungsergebnisse im Bereich Ernährung in 34 Ratgeberbüchern niedergeschrieben. Sie forschen aber weiter in enger Zusammenarbeit mit Medizinern. Hat diese gemeinsame Arbeit von Beginn an funktioniert?
Was hat sich in der Ganzheitsmedizin in den letzten Jahren geändert?
Es hat sich sehr viel geändert. Und ich möchte nicht ohne Stolz sagen, dass wir alle - alle Gesundheitsjournalisten, alle Medizinjournalisten - viel dazu beigetragen haben. Die Menschen sind heute bemüht, gesünder zu leben.
Ich habe die Zusammenarbeit mit den Medizinern immer gesucht, weil ich Partner wollte, die wissen, wo sich die Milz und der Magen befinden. Leute also, die sich auskennen, was den menschlichen Körper betrifft. Durch meine Fernsehsendungen und durch die Arbeit an meinen Büchern habe ich immer Kontakt mit Medizinern gesucht. Und so sind Freundschaften entstanden, aber auch Partnerschaften. Sie sind heute sehr wertvoll für mich. Diese Experten kann ich immer anrufen. Ich bin z.B. vor vielen Jahren einmal durch Bayern gefahren und habe alte Rezepte gesammelt. Ich bin über die Dörfer gefahren, war in den Höfen und den alten Apotheken und habe nach Rezepten gefahndet. So verfüge ich heute über eine ungeheuer große Rezeptsammlung. Mit den Ärzten bin ich das dann durchgegangen, und sie haben mir geraten: Schmeiß dieses Rezept weg, bewahr jenes Rezept auf, weil es auch in der heutigen Zeit nützlich ist. Durch diese Zusammenarbeit ist ein gegenseitiges Vertrauen entstanden. Und ich bin für die Mediziner zu einer Art Medium geworden, weil ich Dinge leicht verständlich erklären kann.
Sie stehen auf dem Standpunkt, dass man nur überzeugen kann, wenn man selbst auch nach den Prinzipien lebt, die man proklamiert. Sie leben mit Ihrer Familie am Stadtrand von Wien, haben einen eigenen Garten mit Obstbäumen, Gemüse und Kräutern und düngen mit hauseigenem Ziegenmist. Gibt es auch einen Ratgeber für Leute mitten in der Großstadt, ohne eigenen Garten, mit wenig Zeit und noch weniger Geld?
Meine Ratschläge sind natürlich nicht nur ausgerichtet auf Menschen mit Garten und Ziegen. Es gibt ja nahezu all die Dinge, die man braucht, im Reformhaus, im Biokostladen, in der Apotheke oder Drogerie. Man muss den Leuten nur erklären, wo sie etwas bekommen. Ein Großstädter muss sogar mehr für sich tun. Denn er ist ja stärker gefährdet als andere, z.B. durch mehr Schadstoffe in der Luft. Man muss so leben, wie man schreibt und redet. Man muss glaubwürdig bleiben, sonst ist die Enttäuschung beim Publikum da. Ich finde es gut, dass man zum Niedergeschriebenen auch stehen kann und sagen, dass man selbst so lebt, es vorlebt. Ein Beispiel: Es gibt gegen Erkältungen ein herrliches Rezept, nach dem man eine Woche lang einen Liter Salbeitee pro Tag trinkt. Und das muss man den Leuten nun erklären: Du gibst Wasser in einen Topf, dazu kommen zwei bis drei gehäufte Esslöffel Salbeiblätter, du rührst um und bringst das Ganze drei Minuten zum Kochen. Und da muss man jetzt dazu sagen: Bitte, bleib dabei stehen und zieh rechtzeitig den Topf weg, weil es sehr schäumt. So etwas kann man den Leuten nur sagen, wenn man es auch selbst ausprobiert hat.
Im Jahre 1991 wurde Ihnen vom österreichischen Wissenschaftsminister der Professorentitel für Ihre medizinisch-wissenschaftliche Arbeit verliehen. Was bedeutet Ihnen diese hohe Auszeichnung?
Das ist für mich eine große Auszeichnung, über die ich sehr, sehr glücklich bin. Aber sie ist für mich auch ein Ansporn, noch bewusster zu arbeiten, noch genauer zu schauen, noch verantwortungsvoller zu sein.
In Ihrem neuesten Werk Das große Gesundheitsbuch" geleiten Sie den Leser mit Gesundheitstipps durchs ganze Jahr, von Monat zu Monat. Verraten Sie darin auch neue Erkenntnisse, und sind Ihre Ratschläge für jeden nachvollziehbar?
Das ist mein großer Wunsch, bei jeder meiner Arbeiten. Ich möchte die Sachen leicht fasslich darstellen, so dass jeder die Möglichkeit hat, das selbst auszuprobieren. Für exotische Tipps bin ich nicht, bei denen man dann feststellt: Das kann ich ja gar nicht kaufen! Das wäre ganz, ganz schlecht. Das Buch ist ja ziemlich dick, es hat, glaube ich, über 400 Seiten. Ich bin oft in Amerika unterwegs, weil dort sehr viel geforscht wird und sehr viel Gelder für Forschung freigegeben werden. Ein Professor fragte mich dann zum Beispiel, warum ich immer so sehr über das Ketschup herziehen würde. Neueste Forschungen haben gezeigt, dass Ketschup gesund für die Kinder ist, weil ein Farbstoff darin ist, der gut für Herz und Kreislauf ist und das Krebsrisiko senkt. Später rief mich derselbe Professor an und sagte, eine neue Studie habe gezeigt, dass es gesund ist, jeden Tag ein Glas Tomatensaft zu trinken - mit der Einschränkung, dass der Saft nicht zu kalt sein darf, denn sonst wirkt der Farbstoff nicht.
Ich bleibe immer am Ball. In meinem aktuellen Buch ist ein Kapitel über Sauerkraut drin. Denn man hat entdeckt, dass darin krebshemmende Stoffe enthalten sind. Das ging erst jetzt, da man früher die Bioaktivstoffe gar nicht messen konnte.
Mein Buch ist randvoll mit solchen neuen Dingen, die vor kurzem erst entdeckt wurden. Es ist Neues dabei für alle Jahreszeiten, aber es finden sich auch alte Rezepte darin, die von Ärzten abgesegnet sind.
Die Fragen stellte Mathias Voigt, literaturtest.de.
- Autor: Hademar Bankhofer
- 2000, 380 Seiten, Maße: 16,5 x 23,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Orac
- ISBN-10: 3701504318
- ISBN-13: 9783701504312
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