Abenteuer Seidenstraße

Die vier deutschen Turfan-Expeditionen zwischen 1902 und 1914 führten westliche Wissenschaftler erstmals zu den ursprünglich mit Malereien und Skulpturen geschmückten buddhistischen Höhlenanlagen und Baudenkmälern entlang der alten Handelswege im Zentrum Asiens, das heißt entlang der nördlichen Seidenstraße. Infolgedessen gelangten Tausende von Malerei- und mehr als 40 000 Textfragmente und andere Kunstobjekte nach Berlin - in 46 Kisten. Diese Funde, wie Fresken aus dem 9. Jahrhundert, gehören heute zu den Schätzen des Museums für Asiatische Kunst und werden im Humboldtforum in Berlin an zentraler Stelle unter der großen Kuppel ausgestellt.
Die Publikation zeigt in sehr schönen Aufnahmen, wie das Land Xinjiang, ein im äußersten Westen Chinas liegendes autonomes Gebiet, früher einmal aussah, wie es sich den Reisenden aus Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg darstellte. Zum Beispiel Albert Grünwedel, dem Initiator der Turfan-Expedition 1902 und damaligen Direktor der indischen Abteilung des Museums für Völkerkunde in Berlin, und dem Turkologen Albert von Le Coq. Die einzigartigen Fotografien in diesem Buch sind beeindruckend und die historischen Karten vermitteln eine exakte Übersicht der Reiserouten; Auszüge aus Briefen und Berichten, Pläne und Skizzen spiegeln die Bedingungen, denen die Forscher auf ihren Erkundungsfahrten ausgesetzt waren - ein reich illustrierter, archäologisch und kunsthistorisch fundierter "Abenteurerband".