Achtsamkeit in der Körperverhaltenstherapie (Leben Lernen, Bd. 197)
Ein Arbeitsbuch mit 20 Probiersituationen aus der Jacoby/Gindler-Arbeit
Dieses Achtsamkeitsbuch leitet sich nicht aus der buddhistischen Meditationspraxis ab. Vielmehr plädiert der Autor für achtsames Verhalten im Alltag. Achtsameres Körperverhalten ermöglicht uns, ungestörter und lebendiger zu reagieren und zu handeln.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Achtsamkeit in der Körperverhaltenstherapie (Leben Lernen, Bd. 197) “
Dieses Achtsamkeitsbuch leitet sich nicht aus der buddhistischen Meditationspraxis ab. Vielmehr plädiert der Autor für achtsames Verhalten im Alltag. Achtsameres Körperverhalten ermöglicht uns, ungestörter und lebendiger zu reagieren und zu handeln.
Klappentext zu „Achtsamkeit in der Körperverhaltenstherapie (Leben Lernen, Bd. 197) “
»Achtsamkeit« ist zum neuen Schlüsselwort in der Psychotherapie geworden. Ursprünglich aus der buddhistischen Meditationspraxis kommend, werden die heilsamen Effekte achtsamen Verhaltens nun auch bei der Behandlung psychischer und psychosomatischer Krankheiten geschätzt und breit eingesetzt: z. B. zur Stressreduktion, zur Behandlung depressiver Patienten und bei Borderline-Störungen.
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, kartoniert mit Audio-CD
Lese-Probe zu „Achtsamkeit in der Körperverhaltenstherapie (Leben Lernen, Bd. 197) “
VorwortAchtsamkeitsbasierte Behandlungsansätze haben zunehmend einen festen Platz in der (Verhaltens-)Therapie verschiedener psychischer und psychosomatischer Erkrankungen gefunden. Sie fi nden Anwendung zur Stressreduktion, zur affektiven Stabilisierung depressiver Patienten, im Rahmen der Dialektischen Therapie von Borderlinestörungen sowie bei der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen. Die genannten Behandlungsansätze orientieren sich, was die Übung von Achtsamkeit angeht, vor allem an der buddhistischen Meditationspraxis.
Achtsamkeit ist eine grundsätzliche menschliche Verhaltensmöglichkeit und damit Thema körperverhaltenstherapeutischer Ansätze. Körperverhaltenstherapie ist der Oberbegriff für den methodischen Ansatz, körperliches Verhalten und die zugrunde liegenden Gesetzmäßigkeiten von Lernprozessen und körperlichem Lernen therapeutisch zu nutzen. Dabei wird im Kern versucht, die biologischen Fähigkeiten des Menschen zu bewusster Wahrnehmung und zu einem physikalisch leichten und physiologisch angemessenen Verhalten wiederzuentdecken und zu entwickeln. Somit bestehen Beziehungen zu anderen verhaltenstherapeutischen Ansätzen, die angenehmeres und hedonistisches Verhalten fördern und automatisiertes, unreflektiertes Verhalten zugunsten einer bewussten Verhaltenssteuerung zu verändern suchen (Selbstmanagement, Selbstwirksamkeit, Deautomatisierung, Achtsamkeitskonzepte usw.).
Wenn in diesem Buch versucht wird, Wege zu beschreiben, wie Körper verhalten therapeutisch einbezogen werden kann, so erfolgt dies in einer möglichst einfachen Sprache. Das hat seinen guten Grund; schließlich geht es dabei zugleich um die schwierigste aller menschlichen Fragen, um die ganzheitliche Erfassung der Zusammenhänge des menschlichen Selbst. Wieweit Menschen dazu in der Lage sind, ihr Verhalten zu erkennen und in seinem Wesen zu verstehen, ist nicht nur eine philosophische und erkenntnistheoretische Frage, sondern auch eine psychologische. Menschen verfügen über die
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einzigartige Fähigkeit, ihr Verhalten auf bewusste Weise erleben und refl ektieren zu kön nen. Der wache und reife Mensch lebt auf bewusste Weise in Kontakt mit sich und den Bedingungen der Umwelt, den Herausforderungen des Lebens.
Wesentliche Impulse für die Übung von Achtsamkeit in der Körperverhaltenstherapie resultieren aus der Arbeit von Heinrich Jacoby (1889 -1964) und Elsa Gindler (1885 -1961), die - wissenschaftsgeschichtlich betrachtet - als Erste einen Perspektivwechsel von gymnastischer zu verhaltensbezogener Körperarbeit entwickelt und begründet haben und auf viele Psychotherapierichtungen und Körpermethoden, wie z. B. auf Moshé Feldenkrais (1904 -1984) und seine Methode zur Verbesserung des Ichbildes, wesentlichen Einfluss ausübten.
Im Idealfall geht Erfahrung dem Wissen voraus. Helmuth Stolze (1917 - 2004), der, angeregt durch die Arbeit Elsa Gindlers, die tiefenpsychologisch orientierte Konzentrative Bewegungstherapie entwickelte, stellte mit Blick auf Versuche, diese Arbeitsweise zu beschreiben, kurz vor seinem Tod fest: »Alle erlauben sie nur eine Annäherung, die die Überzeugungskraft einer Selbsterfahrung nicht ersetzen können.« (Stolze 2006) Das vorliegende Buch stellt nach einem ersten Blick auf Achtsamkeit als Funktionsmöglichkeit des Verhaltens 20 anfängliche Situa tionen aus der Jacoby/Gindler-Arbeit vor, die zusammen mit exemplarischen Anregungen zu alltäglichen Verhaltensreflexionen eine erste Grundlage darstellen, achtsamer zu werden. In dem folgenden theoretischen Teil werden Hintergründe, Grundlagen und Erfahrungen aus der körperverhaltenstherapeutischen Arbeit und der therapeutischen Anleitung zu achtsamem Verhalten dargelegt.
Unsere dualistisch geprägte, Körper und Geist trennende Sprache verursacht mancherlei Missverständnisse, aus denen auch in diesem Buch manchmal sprachliche Unschärfen resultieren, wenn vom Selbst, vom Organismus, vom Körper, von Bewegung oder Körperlichkeit die Re
Wesentliche Impulse für die Übung von Achtsamkeit in der Körperverhaltenstherapie resultieren aus der Arbeit von Heinrich Jacoby (1889 -1964) und Elsa Gindler (1885 -1961), die - wissenschaftsgeschichtlich betrachtet - als Erste einen Perspektivwechsel von gymnastischer zu verhaltensbezogener Körperarbeit entwickelt und begründet haben und auf viele Psychotherapierichtungen und Körpermethoden, wie z. B. auf Moshé Feldenkrais (1904 -1984) und seine Methode zur Verbesserung des Ichbildes, wesentlichen Einfluss ausübten.
Im Idealfall geht Erfahrung dem Wissen voraus. Helmuth Stolze (1917 - 2004), der, angeregt durch die Arbeit Elsa Gindlers, die tiefenpsychologisch orientierte Konzentrative Bewegungstherapie entwickelte, stellte mit Blick auf Versuche, diese Arbeitsweise zu beschreiben, kurz vor seinem Tod fest: »Alle erlauben sie nur eine Annäherung, die die Überzeugungskraft einer Selbsterfahrung nicht ersetzen können.« (Stolze 2006) Das vorliegende Buch stellt nach einem ersten Blick auf Achtsamkeit als Funktionsmöglichkeit des Verhaltens 20 anfängliche Situa tionen aus der Jacoby/Gindler-Arbeit vor, die zusammen mit exemplarischen Anregungen zu alltäglichen Verhaltensreflexionen eine erste Grundlage darstellen, achtsamer zu werden. In dem folgenden theoretischen Teil werden Hintergründe, Grundlagen und Erfahrungen aus der körperverhaltenstherapeutischen Arbeit und der therapeutischen Anleitung zu achtsamem Verhalten dargelegt.
Unsere dualistisch geprägte, Körper und Geist trennende Sprache verursacht mancherlei Missverständnisse, aus denen auch in diesem Buch manchmal sprachliche Unschärfen resultieren, wenn vom Selbst, vom Organismus, vom Körper, von Bewegung oder Körperlichkeit die Re
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Inhaltsverzeichnis zu „Achtsamkeit in der Körperverhaltenstherapie (Leben Lernen, Bd. 197) “
VorwortA Neurobiologie und Funktionsweisen achtsamen Verhaltens
1. Achtsamkeit als Verhaltenszustand
2. Achtsamkeit als Brücke zwischen Empfindung und Wahrnehmung
3. Achtsamkeit als Zugang zum Ganzen, zum Einzelnen und zum Angenehmen
4. Achtsamkeit als Basis des Lernens
5. Die Biologische Psychologie von Achtsamkeit
5.1 Beziehung zur Schwerkraft
5.2 Tragfähigkeit des Bodens
5.3 Boden als Widerstand
6. Achtsamkeit als Schlüssel zur »Erfahrleitung«
7. Störungen von Achtsamkeit
7.1 Fehler als Notwendigkeit
7.2 Angst, Aktivismus und Aggression
B Probiersituationen und Spiegelsätze, um achtsamer zu werden
Praktische Hinweise
1 Liegen auf dem Boden, Qualität des Liegens wahrnehmen, Verbesserungsmöglichkeiten empfinden, darauf reagieren, Boden als tragend empfinden und sich tragen lassen.
2 Liegend auf dem Boden ein Bein anziehen und den Widerstand des Bodens nutzen
3 Eine Beckenhälfte ablüften und der Schwerkraft folgend zum Liegen kommen, Auswirkungen studieren
4 Das im Liegen aufgestellte Bein vom Boden stützen lassen
5 Ein Bein mit der Schwerkraft zum Liegen kommen lassen
6 Im Liegen einen Unterarm gegen die Schwerkraft ziehen und den Boden nutzen
7 Arm in Rückenlage gegen die Schwerkraft ziehen, aufrichten, den Boden nutzen und balancieren
8 Stehen und vom Boden gestützt werden
9 Den Körper als Masse erfahren, sich tragen lassen: Kopf, Schultern, Kopf und Rumpf über den Füßen
10 Die eigene Masse im Stehen von beiden Beinen auf ein Bein verlagern
11 Den Beginn erforschen, vom Stehen in die Hocke zu gehen, und bei der Aufrichtung den Widerstand des Bodens nutzen. Beim Ansatz, in die Hocke zu gehen, den Widerstand des Bodens nicht aufgeben
12 Im Stehen Kopf und Rumpf vornüber umlagern und vom Boden gestützt bleiben
13 Im Stehen oder Sitzen den ganzen Arm auf eine schulterhohe Fläche legen und ihn wieder seitlich hängend auf sich wirken lassen
14 Im Stehen einen Stab (Besenstiel) zum Stehen kommen lassen
15 Dem Stab, den die Schwerkraft
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zieht, zum Boden folgen
16 Gestützte Arme und Beine in Rückenlage mit den Hohlhänden über den Augen
17 Eine Treppe hinuntergehen und dabei der Schwerkraft folgen
18 Auf einem Hocker sitzen und sich vom Boden tragen lassen
19 Eine Treppe auf allen vieren hinaufgehen und dabei die eigene Masse sich verlagern lassen
20 Vom Liegen auf dem Rücken langsam die eigene Masse umlagern und rückwärts rollen
C Hintergründe und therapeutische Praxis
1. Die Arbeit von Elsa Gindler und Heinrich Jacoby
2. Körperverhaltenstherapie
2.1 Körperverfahren in der Verhaltensmedizin
2.2 Leitlinien der Körperverhaltenstherapie
2.3 Therapeutische Wirkprinzipien der Körperverhaltenstherapie
2.4 Ressourcen des Körperverhaltens
2.5 Körperwahrnehmung und Körperverhalten bei Patienten mit psychischen und psychosomatischen Störungen
2.6 Bewegungslernen als Ressource
2.7 Spannungsregulationsfähigkeit als Ressource
3. Achtsamkeit in der psychotherapeutischen Praxis
3.1 Indikationen und Kontraindikationen
3.2 Achtsamkeit als Ressource und Katalysator von Anfang an
3.3 Funktionsstörungen des muskuloskelettalen Systems
3.4 Tinnitus als funktionelle Störung der Wahrnehmung
3.5 Fallberichte
4. Achtsamkeitsgruppe
4.1 Zielsetzung und Setting
4.2 Erforschungen des eigenen Verhaltens
4.3 Strategische Möglichkeiten und didaktische Überlegungen
4.4 Arbeitsgemeinschaft
5. Achtsamkeit im multimodalen Therapiesetting
6. Körperverhaltenstherapeutische Kompetenz und Fortbildung
7. Berichte und Resümees von Patienten
16 Gestützte Arme und Beine in Rückenlage mit den Hohlhänden über den Augen
17 Eine Treppe hinuntergehen und dabei der Schwerkraft folgen
18 Auf einem Hocker sitzen und sich vom Boden tragen lassen
19 Eine Treppe auf allen vieren hinaufgehen und dabei die eigene Masse sich verlagern lassen
20 Vom Liegen auf dem Rücken langsam die eigene Masse umlagern und rückwärts rollen
C Hintergründe und therapeutische Praxis
1. Die Arbeit von Elsa Gindler und Heinrich Jacoby
2. Körperverhaltenstherapie
2.1 Körperverfahren in der Verhaltensmedizin
2.2 Leitlinien der Körperverhaltenstherapie
2.3 Therapeutische Wirkprinzipien der Körperverhaltenstherapie
2.4 Ressourcen des Körperverhaltens
2.5 Körperwahrnehmung und Körperverhalten bei Patienten mit psychischen und psychosomatischen Störungen
2.6 Bewegungslernen als Ressource
2.7 Spannungsregulationsfähigkeit als Ressource
3. Achtsamkeit in der psychotherapeutischen Praxis
3.1 Indikationen und Kontraindikationen
3.2 Achtsamkeit als Ressource und Katalysator von Anfang an
3.3 Funktionsstörungen des muskuloskelettalen Systems
3.4 Tinnitus als funktionelle Störung der Wahrnehmung
3.5 Fallberichte
4. Achtsamkeitsgruppe
4.1 Zielsetzung und Setting
4.2 Erforschungen des eigenen Verhaltens
4.3 Strategische Möglichkeiten und didaktische Überlegungen
4.4 Arbeitsgemeinschaft
5. Achtsamkeit im multimodalen Therapiesetting
6. Körperverhaltenstherapeutische Kompetenz und Fortbildung
7. Berichte und Resümees von Patienten
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Autoren-Porträt von Norbert Klinkenberg
Norbert Klinkenberg, Dr. Dr. med., Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Verhaltenstherapie), Innere Medizin / Rehabilitationswesen, Leitender Arzt der Psychosomatischen Rehabilitationsklinik Bad Bergzabern, Feldenkrais-Practitioner, beschäftigt sich praktisch und theoretisch mit der Arbeit Heinrich Jacobys und Elsa Gindlers sowie mit den Grundlagen und Möglichkeiten der Körperverhaltenstherapie.
Bibliographische Angaben
- Autor: Norbert Klinkenberg
- 2007, 2. Aufl., 22 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 22 Abbildungen, Maße: 0,9 x 21,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608890408
- ISBN-13: 9783608890402
Rezension zu „Achtsamkeit in der Körperverhaltenstherapie (Leben Lernen, Bd. 197) “
"Wer zu sich kommen, auf sich anders achten möchte oder dies in der therapeutischen Arbeit einbringen möchte, hat mit diesem Buch alles, um in "8samkeit" eine "1heit" zu erleben."Detlef Rüsch (amazon.de, 31.05.2007)"In dem Buch von Norbert Klinkenberg liegen viele Anregungen verborgen, die die LeserInnen aufgreifen können, oder die sich erst beim zweiten Lesen, oder aber erst in den praktischen "Probiersituationen" der CD, offenbaren. Die Sprache ist sehr einfühlsam und kommt ohne viele Fachbegriffe aus, sodass das Buch für Betroffene leicht verständlich geschrieben ist.Genauso können jedoch auch TherapeutInnen einen großen Nutzen aus diesem interessanten Buch ziehen, da Achtsamkeit nicht erst bei der Arbeit mit der Klientin oder dem Klienten beginnt, sondern gerade in der therapeutischen Arbeit seine Wirkung voll entfalten kann, wenn von therapeutischer Seite die eigene Wahrnehmung und das eigene Empfinden überprüft werden. ... Klinkenbergs Buch passt hervorragend in die Reihe: Leben lernen!"Berit Lukas (geocities.com, 03/2007)
Kommentar zu "Achtsamkeit in der Körperverhaltenstherapie (Leben Lernen, Bd. 197)"
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