Allgemeine Theorie der Wirtschaft: Bd.1 Schulökonomik
Geldwirtschaft zu begreifen, heißt in allererster Linie, das 'Geld' selbst zu verstehen. Wie haben die großen Schulen der herrschenden Wirtschaftstheorie, Klassik und Neoklassik einschließlich ihrer bedeutendsten Herausforderer, Marx und Keynes, dem Geld...
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Geldwirtschaft zu begreifen, heißt in allererster Linie, das 'Geld' selbst zu verstehen. Wie haben die großen Schulen der herrschenden Wirtschaftstheorie, Klassik und Neoklassik einschließlich ihrer bedeutendsten Herausforderer, Marx und Keynes, dem Geld eine seiner Funktion gerecht werdende Rolle eingeräumt? Oder wie haben sie dies etwa als Konsequenz ihrer theoretischen Überlegungen, ihrer Werttheorie, unterlassen? Diese Fragen stehen im Zentrum der Analyse von Hans-Joachim Stadermann und Otto Steiger.Auf der Grundlage ihres werttheoretischen Kalküls der Bestimmung relativer Güterpreise hat die herrschende Lehre von der Wirtschaft das Gleichgewicht einer fiktiven Realtauschökonomie vorausgesetzt. In diesem Gleichgewicht muß Geld so integriert werden, daß es 'neutral' wirkt. Dadurch wird aber übersehen, daß Wirtschaft nur als Geldwirtschaft real ist. Eine angemessene Erklärung des Wirtschaftens erfordert daher eine Theorie der Geldwirtschaft, in der Vermögen, Güter und Dienstleistungen einer Bewertung in der Einheit des Geldes durch Banker und Unternehmer, Konsumenten und Wirtschaftspolitiker im ökonomischen Prozeß unterworfen sind.Der Abschluß des merkantilistischen Systems durch James Steuart liefert den Kompaß in der Analyse des klassischen und neoklassischen Wissenschaftsgeländes. Das Herzstück seiner wie auch der Überlegungen der Autoren bildet der Zusammenhang von Eigentum, Kreditwürdigkeit und Bankengeld, der in der Klassik in Vergessenheit geriet und in der Neoklassik bis auf den heutigen Tag nicht einmal als Thema aufgegriffen worden ist. Mit ihm aber läßt sich den Tauschrelationen der realen Güterwelt der Schulökonomik ein System nominaler Verpflichtungen gegenüberstellen, in dem die realen Wirtschaftsphänomene durch rein nominale Verträge zwischen Eigentümern gesteuert werden.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Hans-Joachim Stadermann , Otto Steiger
- 2001, 411 Seiten, Maße: 23,5 cm, Leinen, Deutsch
- Verlag: Mohr Siebeck
- ISBN-10: 3161476085
- ISBN-13: 9783161476082
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